sacredheart schrieb:Wichtig finde ich daran, dass eben Hochkultur und Kitsch, Groschenheft und bibliophile Ausgabe, Monstercomic und Art Edition existieren und man sie sämtlich existieren lässt.
Word.
Da haben wir aber erst mal nur "Quantität".
Und eine andere wesentliche Erscheinung (oder besser "Anforderung"?) ist es, nun selbst über die "Qualität" entscheiden zu müssen.
"Ist das Kunst oder kann es weg?" Kenntse den?
Das ist doch gerade der Schlamassel. Mir kommt unsere Gesellschaft (manchmal) vor wie ein großer Kindergarten, wo alle jeden Tag Kuchen zum Frühstück wollen und wenn sie Bauchweh bekommen, gehen sie hin und schlachten nen Kindergärtner.
sacredheart schrieb:Wer bin ich, wer bist Du, zu entscheiden, was anderen wichtig ist und zu sein hat?
@sacredheart ich habe großen Spass daran, dass du gerade deine Argumente mit mir austauschst und wir dadurch beide zu einem klareren Bild der Situation kommen können - egal, wie die Sache letztendlich "ausgeht". (Dank an
@Fierna für den Vergleich mit dem "edlen Wilden", ich hätte wahrscheinlich mehr Worte gebraucht.)
Punkt ist, (für mich), dass ich diese Entscheidung für mich treffe. Ob andere mir beipflichten, denen das egal ist oder ob sie sich dadurch angegriffen fühlen ist mir dabei erstmal wumpe. Meine Augen sehen die Buchstaben, mein Hirn empfängt die Geschichte, dafür hab ich die Verantwortung, nicht für die Geschmäcker der anderen.
Und wenn ich sehe, was passiert, wenn ich mit diesen "Kriterien" nun an die "Öffentlichkeit" trete, denk ich halt nur "Kindergarten!"
Da werden keine Argumente "ausgetauscht", es wird sich drum gekloppt.
Ausgesprochen uninspirierend, meistens.
sacredheart schrieb:Da arbeite ich mich doch in Sachen Kultur nicht an einem kitschigen Kinderbuch ab.
Lach, es besteht ja auch keine Pflicht dazu. Musst nur für dich selbst entscheiden, ob es sich lohnt, so nen Mist zu verteidigen.
Und das tut es meiner Ansicht nach eben nicht.
Ich greife es meinerseits ja nicht an (ist ja auch schon zurück gezogen), ich "verteidige" meinen eigenen gesunden Menschenverstand.
sacredheart schrieb:Sag mir bitte, Du verstehst, was ich meine.
Grundsätzlich ja. Ich kann deine Sicht nachvollziehen und respektieren. Aber ich muss sie ja nicht unbedingt zu 100% teilen, auch wenn die Argumente, die ich von dir bekomme für mich vielleicht beim nächsten "Fall" Relevanz haben.
sacredheart schrieb:erscheint mir völlig absurd.
Der Gegensatz ist absurd, er ist aber ja nicht bewusst als "Gegensatz" so installiert worden. Es sind halt beides Fälle, wo wir uns als "menschliche Gemeinschaft" an der Vergangenheit abarbeiten müssen - weil wir erst seit etwa der Mitte des letzten Jahrhunderts überhaupt dazu "in der Lage" sind. (Theoretisch)
Unrecht tun wir uns schon immer an, aber dass "die Bürger" in einem solchen Ausmaß selber "praktische" Entscheidungen treffen
- und nicht einzelne Regierende - ist ein geschichtliches Novum. Das braucht halt noch ne Menge "Feinabstimmung", die Grundsätze sind noch nicht bei allen angekommen (siehe "Privilegien".)
AlteTante schrieb:Wir sehen wohl völlig unterschiedliche Krimis.
Jep. Vor allem scheint dir nicht klar zu sein, dass eine Waffe ein Privileg ist. Und damit sind Kommissare ganz grundsätzlich ausgestattet - jedenfalls in den Krimis die ich lese (ich schau seit Jahrzehnten kein TV.)
AlteTante schrieb:Also, Privillegien sehe ich in diesen Geschichten nicht, höchstens bei bösen reichen Hintermännern, die auch hin und wieder auftauchen. Aber nicht bei den Kommissaren.
Ach nee, und dass es die Rolle des Kommissars beinhaltet (es sein Privileg ist) dem "Bösen", egal wie hintermännisch oder reich er ist, die Waffe abzunehmen ist an dir vorbeigerauscht?
Oder ist es Teil deiner "selbstgewählten" Rolle, das mir gegenüber unter den Tisch fallen zu lassen?
sacredheart schrieb:Aber sich im.Bereich der Kultur über ein undichtes Gummiboot aufzuregen, während gleichzeitig ein Kreuzfahrtschiff sinkt: selektivste Wahrnehmung
Naja, ist das so? Sollten wir nicht vielleicht endlich mal dran denken, "schwimmen zu lernen"?
Unsere Fantasie zu gebrauchen und verantwortlich damit zu gestalten?
Wir reden über "Kultur" und Literatur - die soll mir "Flügel" verleihen und vielleicht Kiemen (Schwimmflügel fänd ich da jetzt wieder zu unterkomplex) - kein Böötchen anbieten, damit ich "Meer" konsumieren kann.
Kunst ist immer ein "Symbol"; ich möchte den Kontext nicht
noch mehr erweitern, darum fasse ich die Dokumenta (als Ausstellung, nicht "Einzelfall Buch") jetzt mal unter "Meer" zusammen. Es sprengt sonst den Rahmen, gleichzeitig über "Kampfschwimmer" und "Schwimmflügel" zu räsonieren, das schaff ich nicht.
Aber diese "Abgesoffene Ausstellung" kann ich als "Installation" durchaus würdigen. (Im ursprünglichen Sinne des Begriffes;
ich finde es beruhigend, dass da nur der "Griff ins Klo" übrig bleibt.)
Tussinelda schrieb:Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage......
Aufklärung, Mut und Verstand.