@FedaykinEs geht nicht nur um Tourismus, sondern um kulturellen Austausch, und der findet nicht nur in einer Richtung und auf eine Weise statt.
Die jungen Leute liegen dort nicht im Resort am Strand, sondern reisen durch das Land und lernen Menschen kennen. Der Freund kommt mit ihnen zurück nach Berlin und bleibt möglicherweise nach dem Studium hier, so wie viele andere auch, auch mein syrischer Kurzwarenhändler, der kurdische Gemüsemann, die iranische Ärztin, die russische Rechtsanwältin, der polnische Handwerker, die spanische Lehrerin, ...
Nicht alle Menschen eines Kulturkreises haben die gleichen Werte und Normen, die gleichen Ansichten zu Kultur und Politik. Auch nicht die Deutschen, die Amerikaner oder Russen.
Diejenigen, die auswandern, bringen nicht auch das politische System mit, das haben die Griechen, die vor der Militärdiktatur, die Iraner, die vor dem Shah, die Spanier, die vor Franco flohen, auch nicht getan.
Die wenigsten, die hierher kommen, sind orthodox religiös.
Und die meisten ändern sich eben doch, integrieren sich und werden dennoch nie alle Eigenheiten ablegen ... Deutsche in Korea werden sich vielleicht nie angewöhnen totgeprügelten Hund zu essen, und lieber eigene Eßgewohnheiten beibehalten. Hindus werden kein Rind essen, auch wenn sie vor zwei Generationen in die Karibik ausgewandert sind.
Sollte es dort Schulen mit einem großen Anteil Hindu-Schüler geben, wird sich vielleicht auch dort die Mensa anpassen. Käme Dir das auch absurd vor? Oder wäre das ein Zeichen von Toleranz und Rücksicht?
Die Kultur eines Menschen lässt sich nicht auf ein Bildchen von einer Zwiebel reduzieren, denn das sagt nichts über seine persönliche Einstellung, Bildung und Geschmack aus.