@FF Guck, so wie du mir das erzählst, kann ich super nachvollziehen, was du meinst.
Natürlich ist das immer ein langer Weg, ich selber bin auch noch lange nicht am Ziel.
Wenn man Suizidgedanken hat, ist es halt gut, wenn man stationär 24/7 einen Ansprechpartner hat und erfahrene Pfleger um sich hat, anstelle von überforderten Angehörigen und der altgewohnten Umgebung, die einem mega trist vorkommt und einer ambulanten Therapie, in der man den Therapeuten einmal in der Woche für 50 min. vor Augen hat.
Laut meines Kenntnisstandes soll eine Station einen Patienten schon mal vorstabilisieren und die haben ja auch noch mal Bedarfsmedikamente, die man dem Patienten geben kann, wenn es ihm gerade echt mies geht.
Talfahrten in der Depression sind echt mies und es ist von Vorteil, wenn erfahrene Leute da sind.
Direkt nach dem Aufenthalt, wenn man stabiler ist, geht es weiter mit der Ambulanz.
Aber wie du schon sagst, es ist richtig, dass auch mal ein Krankenhaus das falsche sein kann, dessen Erfahrung ich ja auch gemacht habe.
Also habe ich mir direkt ein anderes gesucht, nachdem die nächste Welle an Suizidgedanken mal vorüber war.
Und dieses Krankenhaus war dann auch das richtige gewesen, weil ich extra nach deren Spezialgebieten geguckt habe.
Und ich selber habe ja auch nicht nur meine eigenen, persönlichen Erfahrungen, sondern auch die meiner Mitpatienten und die aus dem anderen Krankenhaus.
Erwartungen zu hoch schrauben wollte ich nicht, ich wollte lediglich den “Schrecken“ daran nehmen.
Und nach meiner Erfahrung ist es immer gut, wenn man Gleichgesinnte um sich hat, weil auch das Wissen, dass man doch nicht so abnorm ist, sehr hilfreich sein kann, sowie das austauschen untereinander.
Denn in Sachen Depressionen wissen die meisten gar nicht, was das überhaupt ist und Verständnis ist sehr wichtig. Aufgeklärt über die Krankheit sind ja immer noch sehr wenige und es ist in der Tat gefährlich, wenn gerade diese den Erkrankten etwas falsches sagen oder was falsches tun.
Kurze Umgebungswechsel sind da auch von Vorteil, wenn man in einem geschützten Rahmen sich mal erholen möchte. Vor allem, wenn man es braucht.
Da der Begriff Psychiatrie so negativ belastet ist, kann es auch ein Grund der falschen Hemmung sein und mir kam es so vor, als ob man das noch fördern wollte.