@FFIch kenne mehrere Schulen mit jeweils 1.200 Schülern, bei denen eine einzige Pausenaufsicht ausreicht. Es geht!
Ich habe aber schon selbst erlebt, wie die Pausenaufsicht einer Grundschule mit knapp 600 Kindern von kleinen Rüpeln beleidigt und bespuckt wurde, weil sie die kleinen Racker auf deren Fehlverhalten hingewiesen hat. An dieser Schule habe ich es auch erlebt, dass zwei Jungs einen anderen mit dem Gesicht in eine Pfütze gedrückt haben. Ich habe die beiden angebrüllt und ihnen gesagt, dass ich Gleiches sofort mit ihnen machen werde, wenn sie den Jungen nicht loslassen, ihn beim Aufstehen helfen und sich in aller Form zu entschuldigen, und dass ich die Schulleitung und das Jugendamt einschalten werde. Die Verhältnisse an dieser Schule haben sich geändert, als ein männlicher Schulleiter kam, der knallhart durchgegriffen hat.
Ich kenne die Erzählungen von Lehrern, die ihren Erstklässlern über Wochen beibringen mussten, wie man ein Klassenzimmer betritt, ohne Tisch und Stühle umzuwerfen und wie man eine Treppe nach oben geht, ohne jemanden umzurennen, wie man jemanden im Stuhlkreis ausreden lässt.... In dieser Zeit kann man natürlich keinen Unterricht machen, man kann den Kindern weder Lesen noch Schreiben beibringen. Aber der Lehrplan muss eingehalten werden. Für meine Begriffe sind da die Eltern wesentlich mehr in die Pflicht zu nehmen, denn Sozialverhalten lernt man in der Familie.
Ich lebe übrigens nicht in einem sozialen Brennpunkt. Aber nur ein einziges schwer sozialisierbares Kind in einer Klasse steckt an. Das sagt jeder Lehrer.
Eine Debatte über unsere Schulpolitik müssen wir hier sicherlich nicht führen, aber es gibt Förderschulen für Hörbehinderte, Sehbehinderte, Sprachbehinderte, geistig Behinderte, in denen diese Kinder hervorragend gefördert werden können. Inklusion ist natürlich viel billiger. Förderschulen haben sehr kleine Klassen, damit also auch einen ganz anderen Personalschlüssel. Billiger ist es natürlich, die Inklusion zu favorisieren. Aber billig ist eben auch billig.
So, wie es die o.g. Förderschulen gibt, gibt es auch Förderschulen für Verhaltensauffällige. Da ist einfach der Staat gefragt.
Mit ist es übrigens vollkommen egal, aus welchem Kulturkreis jemand kommt. Schule ist Schule. Und Schule ist zum Lernen da.Und nicht zum Ertragen von Sozialisierungsdefiziten.
Zum eigentlichen Thema zurück: Ich wünsche Eric und seiner Familie viel Kraft. Ich hoffe, dass er ohne bleibende Schäden überlebt.