@FF Dort, wo die Lehrer bei Gewalttaten weggesehen haben, es sei denn, sie mussten mal ein Pflaster holen. Dort, wo eher die Opfer die Schuldigen waren, die das Idyll der heilen Welt kaputtmachten - nicht nur in den Augen der Schüler, sondern auch denen der Lehrer. Zu einer Zeit, wo viele Erziehungsberechtigten der Theorie anhingen, Kinder würden von ganz allein positives soziales Verhalten lernen, und man dürfe sich als Erwachsener auf keinen Fall einmischen. Wo ein engagierter Referendar, der mal über Mobbing sprechen wollte (was nicht viel brachte), regelrecht aus dem Rahmen fiel.
Mit anderen Worten: In einer ganz normalen Schule, wo ein Fall wie der besprochene zum Glück nie vorgekommen ist, aber vielleicht auch hätte vorkommen können. Ich werde nie vergessen, wie ich zufällig hörte, wie ein Junge stolz einem anderen erzählte, dass er die Hände eines Mitschülers auf die Heizung (das waren noch diese altmodischen klobrigen Rippenheizkörper) geschlagen hätte, weil der anscheinend aufmüpfig geworden war, und wie dieser gebrüllt hätte. Und ich war heilfroh, dass ich nie den Fehler gemacht hatte, mich gegen ihn wehren zu wollen.
Wie gesagt: in einer ganz normalen Schule.
;) Ich weiß nicht, warum du fragst.
@shionoro Natürlich stehen auch den Tätern Menschenrechte zu. Dagegen sagt ja keiner was. Die Menschenrechte der Opfer werden dagegen schnell vergessen, auch wenn sie von den Tätern mit Füßen getreten werden.
Was man machen könnte, weiß ich nicht. Ich bin weder Psychologe, noch Lehrer oder Pädagoge. Ich schlage eher Vorbeugung vor: Den Kindern müsste schon im Kindergarten beigebracht werden, dass alle Menschen Rechte haben, und dass es eben kein Spaß ist, wenn man Lena kneift, Pit die Schippe auf den Kopf haut oder Timo das Bobbycar wegnimmt. Aber da fängt es bereits an mit dem Wegsehen. Und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn diese Kinder es ganz normal finden, dass, wer sich ärgert, andere schlagen, oder wer ein Spielzeug für sich haben will, es anderen wegnehmen darf. Schließlich scheinen die Erwachsenen das ja zu dulden oder gar billigen.
Diese Einschätzung gilt dann für alle Kinder: Für Täter, Opfer und unbeteiligte Zuschauer, die es ja auch immer gibt.