@kutulus @d.fense Einzelne gewalttätige Schüler gibt es an fast jeder Schule, und es ist gut möglich dass die Schule insgesamt trotzdem kein Gewaltproblem hat, wenn Konflikte normalerweise anders gelöst werden können.
Eine vollkommen konfikt- und gewaltfreie Schule gibt es nicht. Das ist etwas, was Schüler an Schulen lernen sollten, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollen. Im Idealfall bringen sie das schon aus dem Kindergarten mit, aber man muss das als Heranwachsender auch immer wieder üben.
@kutulus Wenn Du die Zustände in den USA für nicht vergleichbar hältst, warum schlägst Du dann hier USA-Methoden vor?
kutulus schrieb:Dennoch kann man durch Waffenkontrolle zumindest die Hemmschwelle erhöhen
Ich behaupte, dass man dadurch den Schülern das Gefühl gibt, dass sie nur durch
Kontrolle von außen und nicht durch eigenes Sozialverhalten Aggressionen in den Griff bekommen. Stell noch Securities zu dem Lehrern auf den Schulhof, hänge Kameras auf und sie fühlen sich wie potentielle Verbrecher.
kutulus schrieb:es gehört erheblich mehr dazu einen Menschen mit Händen und Füßen zu töten, als mit einer wie auch immer gearteten Waffe. Ich gehe mal davon aus, dass heute nicht alle 12-Jährigen moderne Rambos mit Nahkampfausbildung sind.
Hätten sie die, wüssten sie, was sie lassen sollten.
Um jemanden zu töten, genügt ein Hieb auf die falsche Stelle, und wenn Kinder Kinder töten, dann oft ohne reguläre Waffen. Mal ist es ein Stein, mal die Faust ... manchmal hat man es mit einem anderen Gewaltpotential zu tun, als bei der Schulhofrauferei. Manchmal knallt einer "nur" mit dem Kopf unglücklich auf einen Bordstein.
Verletzungen und Tode verhindert man mit Training in Sozialverhalten und konsequenten Reaktionen auf Gewalt, nicht mit Überwachung.
kutulus schrieb:Das soziale Umfeld scheint mir immer noch die beste Prävention
Das stimmt, aber das schafft man eben nicht mit einem Sicherheitskonzept wie dem einer Einrichtung für Schwererziehbare in den 70ern. Dann entläd sich die Gewalt eben auf dem Schulweg, am Wochenende auf dem Spielplatz, im Kiez.
kutulus schrieb:In der Schule, in die ich gegangen bin, hätte man beim geringsten Verdacht denjenigen und seine Sachen durchsucht und hätte anschließend die Polizei gerufen. Das tragen von Waffen scheint aber dort, zumindest wenn man die Aussagen des Jungen aus dem RTL-Interview hört, eher die Regel zu sein, als die Ausnahme.
Fragt sich, a) ob die Lehrer das mitbekommen haben, dass Waffen mitgebracht wurden,
b) ob Maßnahmen ergriffen wurden und
c) welche und ...
d) ein Interview mit einem Kind ist noch nicht aussagekräftig, was die Häufigkeit solcher Fälle angeht.
kutulus schrieb:Wir haben als Gesellschaft nun mal die Wahl. Eine freie Gesellschaft ist immer anfälliger für Gewaltdelikte. Es ist doch so: wenn jeder Waffen hat, muss jeder Waffen haben, um sich vor denen zu schützen, die Waffen haben.
Ist das so? Wir haben als freie Gesellschaft eine sehr niedrige Kriminalitätsrate und es gibt sehr wenige Waffen.
Irgendwie scheint das unlogisch.
kutulus schrieb:Mir ist ein bewaffneter Lehrer lieber, als eine hilfose Meute, die sich von einem Irren mit Schusswaffen abschlachten lässt. Man kann vielleicht nicht verhindern, dass mal einer austickt, aber die Konsequenzen wären sicher weniger dramatisch. Mir wären weniger Waffen zwar lieber, aber einen Irren halten auch die schärfsten Waffengesetze nicht auf. Hat man doch beim Amokläufer in München gesehen.
Heilandsblechle, was hast Du eigentlich für eine Vorstellung vom Schulalltag und von der Häufigkeit von Amokläufen? Andererseits ist jede Waffe im Schulgebäude eine Gefahrenquelle, das sollte einem auch klar sein.
Und wenn ein Amokläufer sich dann hinter anderen Schülern verschanzt ... Lehrer sollen ihren Lehrerjob machen, und nicht den von ausgebildeten Einsatzkommandos.
kutulus schrieb:Hätte man im vorliegenden Fall richtig gehandelt, dann wäre dieses Kind schon von der Schule entfernt worden, denn es gab ja ein Bestreben der Eltern in diese Richtung. Es wurde allerdings von den verantwortlichen Organen geflissentlich ignoriert, was diese unnötige Tat in letzter Konsequens erst ermöglichte.
Wenn jedes Elternbestreben zur Suspendierung anderer Schüler führen würde ....
Es gab Prügeleien, der Junge war aggressiv. Ob und wie im Detail falsch reagiert wurde, das würde ich nicht vorschnell beurteilen wollen. Hinterher ist man immer schlauer .... hinterher wurde auch der totgeschlagenen Tugce vorgeworfen, dass sie den Typen provoziert hatte. Der auch schon polizeibekannt war.
kutulus schrieb:Und last but not least geht nicht darum, ob ich oder jemand anderes für oder gegen etwas ist. Das dient nur ideologisch motivieren Schlammschlachten, bei denen sich jede Seite moralisch über die andere stellt. Aus solchen Diskussionen halte ich mich lieber raus, denn für mich sind Ideologien nichts weiter als Hirngespinste.
Es war Dein Vorschlag, also bist Du für etwas. Man kann in einer Gesellschaft nicht sein, ohne für oder gegen etwas zu sein, und nicht jede Meinung ist Ideologie.