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Mein Freund und seine Familie

144 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Familie, Türkei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 15:57
@FF

Polemik?

Ich würde mal die eigene Reaktion überdenken.

Was haben wir hier?

*Einen Türken für den die Familie super heilig ist. Die lebt in der Türkei. Alles cool.

Wie gehts weiter?

**Als der Türke mit seiner deutschen Freundin in die Türkei in den Urlaub fuhr und die Familie das mitbekommen hat, fing der Stress an.

Das Mädchen war nicht Hausfrau genug. Bedingung war sie sollte zum Islam konvertieren. Die Schwester ist ebenfalls unzufrieden mit der Religion der Freundin...**


So.

Bei * war alles ok. Muslime? Na und. Interessiert keinen.

Bei ** hat sich herausgestellt, dass es leider Muslime zu sein scheinen, die nicht ganz so ein tolerantes, "religionsfreiheitliches" Weltbild haben.
Konvertieren, unverheiratet in den Urlaub....

Dann kommst du mit irgendwelchen Vergleichen daher? Auch andere haben was gegen die Freunde ihres Kindes bla bla bla.

Deine Reaktion wäre angebracht gewesen, wenn der Vater des jungen Türken sich über die Rastazöpfe, die 23 Gesichtspiercing und das Intimtattoo der Freundin beschwert hätte und hier Stimmen aufgekommen wären, dass das ein intolerantes Verhalten ist, weil es ein Muslim ist oder ein Türke.

Das wäre völlig in Ordnung. Nichts spezifisches, tatsächlich etwas worüber sich jeder x-beliebige Vater echauffieren könnte.......

Aber da hier klar und deutlich beschrieben ist um was es sich hier handelt, brauchen wir auch keine Rücksicht mehr nehmen.
Wir haben hier Leute die halt sehr islamisch sind und nun wollen, dass der Sohn ganz toll nach irgendeiner Version des Korans lebt und ja keine Deutsche mit der er nicht mal verheiratet ist und die an nix glaubt in den Urlaub mitnimmt.

Kennt man ja vom Hörensagen.

Jetzt mal völlig unabhängig davon ob die Geschichte überhaupt stimmt...


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:10
@FF

Der Grund für die Differenzen liegt in diesem Fall doch offensichtlich in Kultur und Religion der Familie des Freundes der Erstellerin.

Wenn da ganz offen gefordert wird:

-Muslim werden
-sich ,,hausfraulicher" verhalten
-gefälligst nicht unverheiratet in den Urlaub fahren

Die letzten beiden Punkte sind Ausdruck einer konservativen Grundhaltung.
Motto:,,So gehört sich das!"
Aus unserer Sicht konservative Werte genießen in muslimisch geprägten Kulturen noch immer hohe Bedeutung im Vergleich zur modernen, westlichen Welt.

Und jetzt bitte keine Relativierungen von wegen das sei ja auch bei ,,tollen christlichen Familien" so - darum geht`s hier nicht.

Die Forderung nach der Konvertierung hat ganz klar religiöse Hintergründe, was denn sonst?
Die Frau soll gefälligst den richtigen Glauben annehmen, den Islam, sonst ist sie keine gute Frau.


Fragwürdig finde ich den Rat mit Kompromissen - was sollen da denn für Kompromisse her?
Rein pro forma Glauben wechseln?
Wenn die Eltern zu Besuch nach Deutschland kommen, schnell Kopftuch umbinden, Mantel anziehen und das brave Frauchen geben? Das wäre ein sehr unwahrhaftiges Verhalten, wenn man mich fragt.

Hier geht es ja nicht um Themen, wie mal das Tragen eines sauberen Oberhemdes statt dem Bandshirt, wenn die Eltern zu Besuch kommen.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:36
@Kc
@insideman
Natürlich gibt es auch intolerante Muslime, die eine Anpassung verlangen, die über Toleranz und Kompromiss weit hinaus geht und von der Freundin nicht verlangt werden kann.
Aber ...
Ich frage mich immer noch, mit wemder Vater telefoniert hat, denn wenn er als Türke in der Türkei lebt und @boredculture nicht Türkisch spricht, dann kann er wohl kaum mit ihr persönlich gesprochen haben. Es ist also auch möglich, dass der Freund das überspitzt dargestellt hat.
So wie in "Meine konservativen Eltern, die wollen halt dass ich ein Heimchen am Herd heirate, das mir ein halbes Dutzend Kinder schenkt und brav Kopftuch trägt" ... und eigentlich ist das eine Überspitzung, die der Sohn verwendet, weil er sich mit seinem schlechten Gewissen in einer Zwickmühle fühlt. Und die Freundin macht es scheinbar nicht gerade leichter.

Ich habe nunmal ständig mit Paaren zu tun, da bekommt man auch alle möglichen Konflikte mit. Vieles wird nicht ganz so heiß gegessen, wie es gekocht wird ....
In diesem Fall entzündet sich das Ganze an Religion, aber ihr könnt mir glauben, dass das auch unter umgekehrten Vorzeichen kein Zuckerschlecken ist, wenn die ach-so-gebildeten Atheisten-Eltern meinen, dass der muslimische Freund oder die Muslimische Freundin das Kind ins Unglück stürzen. Auch wenn die schon seit Jahren glücklich zusammen sind und noch immer niemand ein Kopftuch trägt oder die Kinder zum Ramadan zwingt.

Ich habe aber auch schon geschrieben, dass eine Beziehung nur sehr mühselig oder gar nicht gegen die Familie geführt werden kann, wenn der Partner so sehr an ihr hängt.
Dabei ist es aber eben egal, welche Gründe die Differenzen haben.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:42
@FF
Wir diskutieren doch aber auf Basis der zur Verfügung gestellten Informationen, sonst könnten wir auch überlegen, ob die TE ein Troll ist und alles gelogen.

Es gibt viele Auslegungen, aber wenn die zur Verfügung gestellten Informationen stimmen, dann sind deine Relativierungen und Kompromiss Vorschläge fehl am Platz.

@brasco24
Hast du auch sinnvolle Ideen oder bist du nur angestellt um den moralischen Zeigefinger zu heben, quasi Scharia Polizei ;)


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:45
Zitat von boraboraborabora schrieb:Davon haben einige Verwandte von ihm auf Facebook natürlich mitbekommen, und haben es natürlich gleich seinen Eltern weitergepetzt. So von wegen "dass zwei unverheiratete zusammen in Urlaub fahren das geht ja mal garnicht..." und blablub halt. Türkische Familien eben.
Schluss machen und abhauen.

Ich verstehe nicht genau, was du nun überhaupt diskutieren willst..


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apart ehemaliges Mitglied

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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:47
@keyshan
Warum soll man immer beim ersten grossen krach das Handtuch werfen und hinnehmen?
Würdest du nich auch erstmal probieren, wissen zu wollen, ob man da schon wirklich alles verloren hat oder man kämpfen könnte?


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:52
@apart
Deswegen:
Zitat von FFFF schrieb:Ich habe aber auch schon geschrieben, dass eine Beziehung nur sehr mühselig oder gar nicht gegen die Familie geführt werden kann, wenn der Partner so sehr an ihr hängt.
oh jaaa. Da hast du Recht. Wuha, Gänsehaut. Bei meiner Ex war es ihre Mutter. Es war die Hölle und letztenendes, kann ich sagen, es ist besser sich in solchen Fällen zu trennen.

3 Jahre Beziehung, durften z.b. nie übernachten, warum auch immer. Aber bei anderen Kerlen, auch bei FREMDEN war das okay. Das meine Ex mit ihren Komplexen irgendwann nachgibt war vorherzusehen. Diese Ganze Ego-fickerei ist eben echt hart. Und wenn es dann durch sowas zu ende geht, ist es umso schlimmer.


Hätte ich die Wahl, würde ich mir eher mit einem rostigen Nagel den Gar ausmachen, als diese ganze Scheiße wieder durch zu machen. Bei aller Liebe, ich habe 3 Jahre gekämpft und musste immer wieder einen einstecken, ganz egal wie sehr man sich bemüht. Der Partner versucht in den ersten 2 Jahren noch auf der Seite zu sein, aber irgendwann ändert sich das und er versucht , sich daraus zu halten, was umso frustrierender für einen selbst ist.

Das ganze wird die Hölle für die TE, sie sollte sich trennen. Besser jetzt, als wenn es hinter her nochmehr geheule gibt, wie bei mir z.b.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 16:54
@Bruderchorge
Wenn die Informationen stimmen, dann möchte @boredculture nur eine Bestätigung, dass sie den Freund sofort verlassen soll, weil er nicht für sie seine Familie verlassen möchte.
Bitteschön: Sie soll ihn verlassen.
Ob sie jetzt die Antwort hat, die sie wollte? Und wird sie jetzt reagieren, indem sie sagt "Es haben mir soundsoviele total anonyme Leute, die nur meine Ansicht der Sache kennnen, zur Trennung geraten - dann mache ich das mal."

Nur besteht das Leben sehr oft aus Situationen, die sich nicht in einem Kurzbericht wiedergeben lassen.
Zum Beispiel könnte es auch sein, dass man nach anderen Lösungen sucht, und darum so eine Frage stellt. Möchte man Lösungen finden, dann muss man erstmal die Situation von allen Seiten beleuchten und vielleicht auch einen Teil des Berichtes genauer beleuchten.
Ich habe nicht von Lüge gesprochen, sondern von unterschiedlichen Darstellungen und der üblichen Familien-Stille-Post, und den beim ersten Besuch so anderen Reaktionen.

Oder besteht hier die Pflicht, nur Hü oder Hopp zu antworten?


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 17:22
@Bruderchorge
Joo, jetzt zeig mir mal wo in meinen Posts irgendwas mit Sharia oder so geschrieben hab ? Suchst du ne Plattform wo du wieder hetzen kannst ?


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 17:44
@brasco24

Es ist in Diskussionsforen leider häufig wie überall im Leben, die meisten Menschen erkennen nicht, wenn sie inhaltlich und argumentativ nicht mithalten können und zum Wohle aller sich lieber zurück halten sollten.

@FF

Das ist ja jedem klar, ganz logisch, die Welt ist nicht nur schwarz und weiß und jeder nimmt Dinge ganz unterschiedlich war.

Aber vielleicht ist die Dame ja auch nicht so sehr mit dem Islam bewandert oder den Gegebenheiten einer engen Familienbande, weswegen manche Schlussfolgerungen für sie nicht so ganz leicht nachvollziehbar sein könnten.

Davon abgesehen gibt es ja ein paar Schlüssel stellen, da reduziert sich die Auswahl sehr wohl auf wenige Möglichkeiten, zB ob welche Religion man ausübt, ob man unverheiratet Urlaub macht oder Sex vor der Ehe (beispielhaft) da geht nur ja oder nein.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 17:56
Trenn dich, wenn du unzufrieden bist.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 18:52
@Bruderchorge
Viele Muslime haben nichts gegen eine Ehe mit Christen, nur Atheismus kann problematisch werden.
Aber wusstest Du, dass wenn ein Katholik einen Nicht-Katholik heiraten möchte, für die Hochzeit in einer katholischen Kirche von beiden Ehepartnern unterschrieben werden muss, dass die Kinder katholisch erzogen werden? Und wenn in einer evangelischen oder anderen Kirche geheiratet werden soll, dann muss es eine spezielle Erlaubnis geben? Und wenn man nicht kirchlich heiratet, dann ist das Sünde und man darf nicht am Abendmahl teilnehmen.
Das kann einem gläubigen Katholiken schonmal ziemliche Probleme bereiten.

Viele Religionen haben solche "Intoleranzen", nur bemerkt man die bei der eigenen nicht, sondern nur bei der anderen.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 19:15
@FF
Problematisch ist gut. Nur ein Muslim darf eine Christin/Jüdin heiraten. Alles andere geht nicht.
Und die Kinder sind auch automatisch Muslime und werden auch so erzogen.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 19:57
@vincent
Tja, das sieht aber eben für den gläubigen Katholiken genauso aus.

Nur kenne ich andererseits mehrere gemischte, verheiratete Paare, mindestens eins gibt es auch hier im Forum.
Tatsächlich sind ja die wenigsten Gläubigen auch strenggläubig, gehen nicht alle Muslime in Moscheen und noch weniger Katholiken in Kirchen, wird vieles dem realen Leben entsprechend "hingedeichselt".
Da nickt auch ein Protestant mal die katholische Erziehung seiner Kinder vor dem Pfarrer ab, denn die können ja später immer noch entscheiden, was sie glauben wollen und ob überhaupt.

Manche konvertieren tatsächlich und man kann das Lüge nennen, oder Diplomatie gegenüber der Familie und sich denken, dass es in beiden Religionen doch sowieso der gleiche Gott ist. Und wenn man Atheist ist, dann macht man es vielleicht für den Familienfrieden, wenn einem dem Partner am Herzen liegt. Nicht existente Götter sollten umso toleranter sein. ;)
Ich kann das nicht verdammen, denn letztendlich entscheidet nicht, welches Bekenntnis man brabbelt oder nicht, sondern was man tut und wie man lebt.
Wer seinen eigenen Weg gehen möchte und keine Kompromisse schließen, der soll das auch tun ... nur ist es nicht nötig, anderen vorzuwerfen, dass sie andere Ansprüche und Bedürfnisse haben.


Familien, die über ihre Kinder bestimmen möchten, gibt es jedenfalls überall. Böse Schwiegereltern, die der Freundin/Frau vorwerfen, sie nehme ihnen den Sohn weg ... eben noch sprach ich mit einer 85-Jährigen, die das erlebte. Die Schwiegereltern haben ein Leben lang damit weiter gemacht, auch noch lange nach der Hochzeit.

Ob der Freund sich gegen @boredculture entscheidet oder gegen die Familie oder ob sich das anders lösen lässt, das hat mit der Religion nichts zu tun - denn die ist nur ein Aufhänger, um einen Konflikt auszutragen.
Würde er sich klar entscheiden und die richtigen Argumente finden, könnte er sich vielleicht auch gegen die Familie durchsetzen, ohne einen Bruch zu riskieren.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 20:05
Zitat von FFFF schrieb:Viele Religionen haben solche "Intoleranzen", nur bemerkt man die bei der eigenen nicht, sondern nur bei der anderen.
Ja und weißt du auch warum?

Weil es den 0815 Christen komplett wurscht ist und er nur auf irgendeinem Papier Christ ist.

Ein Kind wird um keinen Deut mehr oder "katholisch" erzogen nur weil die Eltern kirchlich heiraten.

Die wüssten ja nicht mal wie.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 20:13
@FF
Das eine Paar aus dem Forum passt nicht, weil sich da das Männlein konvertieren lassen hat. Oder es ganz freiwillig tat, keine Ahnung.
Der gläubige Katholike ist aber einfach seltener und damit auch das Problem, das sein Glaube mitbringt.

Außerdem finde ich es verdammt problematisch, wenn man aus sogenannter Diplomatie seine Identität rückgratlos verkauft. Ich als atheistischer Mensch werde nicht akzeptiert, aber durch das Murmeln eines Glaubenssatzes, den ich nicht ernst meine, bekomme ich den Segen der Familie? Das ist nichts wert, rein gar nichts. Schlimmer noch, die Familie müsste sich verarscht vorkommen, ich müsste mich selbst verarschen.. und von dem lieben Mann da oben brauchen wir erst gar nicht reden.
Beginnt ganz super, so eine Ehe.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 20:42
@insideman
Und wie ist das dann mit den existierenden muslimisch-christlichen Ehen?

Der Freund scheint generell auch nicht nicht sonderlich religiös zu sein, denn von 5x Beten am Tag habe ich da nichts gelesen. Es gibt genauso auch den 08/15 Muslim, der das alles eher locker sieht, außer dass er kein Schwein isst.
Und selbst wenn, gibt es welche, die religiös sind, aber trotzdem tolerant.
Das ist für einen Atheisten natürlich nicht vorstellbar, denn der sieht nur die intoleranten Gläubigen und kann die anderen nicht wahrnehmen oder nimmt ihren Glauben nicht ernst.

@vincent
Gläubige Katholiken gibt´s weltweit sogar ziemlich viele. ;)

Ich habe mir schon gedacht, dass Du einen Kompromiss als Verarsche empfindest. Darum versuchte ich ja zu erklären, dass man das auch anders sehen kann ... aber wenn es nur nach dem geht, was man selbst persönlich empfindet, dann gibt es für so eine Situation natürlich keine Lösung außer der Trennung.
Der liebe Mann da oben existiert entweder sowieso nicht, also kann er einem egal sein, oder es ist laut Aussage des Korans der selbe wie der in der Bibel. Da beide Religionen behaupten, Recht zu haben, so wie auch die Potanten und Katholen, ist man so oder so in der Zwickmühle ... wenn ich nun als Kathole in der Türkei geboren wäre, würde ich dann auch an einen protestantischen Gott glauben, oder an einen anderen? Habe ich meinen Glauben denn selbst gewählt, oder wurde er mir anerzogen? Oder wäre ich auch gläubig, wenn ich bei Berliner Atheisten aufgewachsen wäre? (Die Katholen wissen da schon sehr genau, was sie fordern ... ;) )
Daher kann ich persönlich das mit dem Gott oder eben Nicht-Gott sehr relativ sehen. Und manch andere sehen das ähnlich, wenn man ihnen mal auf den Zahn fühlt.

Und ich sage ja: Wer damit nicht klar kommt, soll keine Kompromisse schließen. Das kann einen aber auch auf ganz anderen Ebenen durch die kalte Küche erwischen. Versuche mal, das Töchterlein von echten Adeligen mit Standesbewusstsein zu ehelichen ... :trollking:

Verarschen tut man vor allem sich selbst, wenn man glaubt, mit Rechthaberei glücklich zu werden.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 21:00
@FF
Mich zu verstellen, mein Weltbild zu verklären ist kein Kompromiss. Das ist eine Lüge.
Selbstverständlich kann man das auch anders sehen, nur kann man es nicht moralisch rechtfertigen, wie gerade zu lesen war: Relative Unterschiede zwischen dies und jenes. Alles völlig egal. Wäre ich Muslim, würde ich ebenso wenig meinen Glauben nur für andere leugnen, wie im Fall einer protestantischen Überzeugung.

Ich versuche dir das noch einmal anhand deines Beispieles deutlich zu machen:
Zitat von FFFF schrieb:Versuche mal, das Töchterlein von echten Adeligen mit Standesbewusstsein zu ehelichen
Stellen wir uns weiter vor, die Familie käme aus McPommern. Ich als Kanacke lande tatsächlich bei der Tochter, die zu Recht enorme Sorgen hat, die Familie würde das nicht akzeptieren und verlangt von mir, mir eine preußische Vergangenheit anzudichten. Würdest du ernsthaft es auch nur im Ansatz gut heißen, wenn ich mich als Friedrich ausgebe und meine Eltern mitsamt Herkunft verleugne?
Ich kenne deine Antwort. Nur versuch diese mal in Kontext zu deinen vorangegangen Beiträgen zu bringen.


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 21:17
@vincent
Niemand hat von der Verleugnung der Herkunft geschrieben, und das wird Dir gegenüber der Familie aus McPomm ebenso wenig gelingen wie gegenüber den VonUndZus, oder den in der Wäsche gefärbten Atheisten aus Berlin. Ein Kompromiss bedeutet ja genau nicht, dass man das Hemd mit Haut und Knochen wechselt.

Nur kann man begreifen, dass es eben für alle nur ein Hemd ist, das mal die eine, mal die andere Farbe hat.
Möchte man partout kein Hemd tragen oder bei seiner Farbe bleiben, dann ist das halt so.
Möchte man aber mit jemandem zusammen sein, dessen Familie es sich nicht anders vorstellen kann, als dass nur dies Hemd getragen werden kann, dann kann man darüber nachdenken, wie viel Bedeutung das alles hat.
Und dann muss man ausprobieren, was den Beteiligten jeweils wirklich wichtig ist.

Letztendlich geht es nämlich darum, ob alle Beteiligten begreifen, dass es um Grundüberzeugungen geht, aber nicht den Namen des Gottes/Nicht-Gottes, dass man in jeder dauerhaften Beziehung Kompromisse macht wenn die Familie mitspielt und dass es immer auf den jeweiligen Einzelfall ankommt.

Anders gäbe es aber überhaupt keine interkulturellen oder -religiösen Beziehungen, aber es gibt doch erstaunlich viele die auch funktionieren.
Sind das alles rückradlose Opportunisten, die für ein Bisschen Beziehung ihre Überzeugungen verkaufen?
Oder sind das Leute, die sich eingehender über Prioritäten Gedanken gemacht haben, z.B. "verkaufe ich wirklich meine Seele, wenn ich meinem Glauben, der sowieso eher die Basics vertritt, einen anderen Namen gebe? Und wenn ich keine Religion habe, kann ich nicht meinen humanistischen Überzeugungen einen anderen Namen geben ober um der Eltern Willen vielleicht mal Fünfe gerade sein lassen, die mich anschließend auch zum Schnaps einladen, obwohl sie Muslime sind? Muss ich konsequenter sein als die?"


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Mein Freund und seine Familie

06.09.2016 um 21:26
@FF
Stimmt, es geht nicht um die Leugnung der Herkunft, es geht um mehr. Die Leugnung der eigenen - wie du es sagst - Grundüberzeugung. Ersteres wählt man sowieso nicht selbst.

Wie du meinst, zieh dir Hemden an, die andere meinen sie würden dir besonders gut stehen. Ich laufe aber nicht in einem Clown-Kostüm durch die Welt.
Zitat von FFFF schrieb:rückradlose
Den schreibst du bitte selbst in deinen lustigen Verschreiber-Thread :trollbier:


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