Idiosynkrasia schrieb:Vielleicht versteht mich ja jemand
Ich verstehe dich, denke ich.
Habe früher auch so gedacht und mich mehr als bunten Erdenbürger angesehen.
Muss allerdings auch gestehen, dass ich mich als Kind und auch noch als Heranwachsender der US-amerikanischen Kultur zugehörig gefühlt habe und sogar mal ein naiver Fanboy gewesen bin und ich dort irgendwie auch die meisten kulturellen Vielfalten gesehen habe und mir Deutschland im Vergleich als das eintönigste, unfreundlichste und spießigste Land überhaupt vorgekommen ist. Damals hat mir sogar noch der US-Patriotismus, dem ich heute nichts mehr abgewinnen kann, imponiert und die offene Art der US-Amerikaner.
Für mich waren die USA damals das bunte Traumland schlechthin und ich wollte nirgends anders leben, obwohl mich einige Menschen, mein Vater und ein Nachbarspärchen bspw., die dort aus beruflichen Gründen einige Zeit gelebt haben, schon damals auf die Schattenseiten versucht haben aufmerksam zu machen und ich mich nicht nur auf die eine offensichtlich glänzende oder auch nur vermeintlich glänzende und mehr oberflächliche Seite der Medaille fokussieren soll.
Wie dem auch sei; Mit den Jahren habe ich Deutschland immer mehr wertgeschätzt und es kam irgendwann der Punkt, an dem ich nicht stolz sondern einfach nur froh über des Glückes, des Zufalls der Geburt gewesen bin und dadurch in Deutschland leben zu können.
Viele allgemein uns Deutschen nachgesagten deutschen Tugenden habe ich bis heute nicht, denn ich bin weder freiwillig, aus eigener Motivation heraus ein fleißiger Mensch, nur notgedrungen, als auch kein besonders eitler Mensch und wirklich strukturiert bin ich auch nicht, weil ich auch irgendwie die Ordnung im Chaos liebe und mir auch schnell langweilig in vielen Lebensbereichen wird, sobald sie zur Gewohnheit/Routine werden. Ich brauchte immer die Abwechslung und Veränderungen. Letztes hat sich aber schon gebessert. Insbesondere mein Privatleben betreffend.
Und so richtig spießig bin ich auch nur bei meinen ganzen Saurierfiguren und meiner Hifi-Anlage, die bei mir bis auf den Milliliter genau abgemessen und ordentlich auf einem festen Platze platziert sein müssen und wehe sie werden auch nur einen Millimeter wieder verrückt, denn das zerstört für mich auch gleich wieder den gesamten Raumeindruck.
Ps.
Ich hasse eigentlich auch so etwas wie Ländergrenzen, aber ich weiß auch, dass sie notwendig sind. Wir Menschen ticken einfach zu verschieden als Oberbegriff, um da klare Abgrenzungen und Regelungen setzen zu müssen. Außerdem handeln die Menschen einschließlich anderer Regierungen nicht immer aus menschlich nachvollziehbaren oder ehrbaren Gründen, sondern auch aus niederen Beweggründen. Darum ist auch Länderverteidigung/Landesdchutz so wichtig.
Nichtsdestotrotz weiß ich, wie wichtig Migration ist und dass es gut ist, dass es sie gibt, denn ich mag allgemein internationales Flair lieber. Darum gefällt mir auch das Steintor in Hannover oder überhaupt die Innenstädte von Deutschlands Großstädten besser als eine typisch deutsche Wohngegend, wo sich alles optisch ähnelt und sich sogar die Menschen zumindest so empfunden ähneln. Nichtsdestotrotz mag ich auch das ruhige Landleben und unsere Natur. Dies aber möglichst ohne Menschen.
Desweiteren ist Migration auch für den Erhalt unserer ganzen systemrelevanten Berufe und der Wirtschaft von enormer Bedeutung, denn ohne Migration hätten wir wohl schon längst Engpässe in den verschiedensten Bereichen, die jeder von uns zu spüren bekommen würde, weil sie den gewohnten Alltag verändern würden.