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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 14:40
@martenot

Ich muss mir das gerade mal von der Seele schreiben:

Ich bereue es mittlerweile, dass ich mich früher über meinen Vater oft lustig gemacht habe und mich auch so oft mit ihm gestritten habe, weil ich neidisch auf all die anderen Väter und Großväter gewesen bin, die zumindest empfunden alle weltoffener und moderner eingestellt gewesen sind und auch nicht so geizig gewesen sind.

Mittlerweile sehe ich vieles an meinem Vater als Stärken an, die mir und vielen anderen Menschen sogar gut tun würden. Insbesondere das Bodenständige und Bescheidene auf Konsum bezogen und auch den Geiz und seine allgemeine Anspruchslosigkeit und dadurch auch keinen negativen Stress zu haben - da wäre ich gerne öfters wie mein Vater. Meinen Vater kann man auch mit nichts locken. Kein guter Kunde/Konsument für das kapitalistische System.

Auch seine absolut strukturierte Lebensweise und Routine und Gewohnheiten und seine Einstellung zur Arbeit allgemein, haben viele Vorteile. Er fing bereits mit 15 an hart zu arbeiten - ohne auch nur einmal zu jammern und ans Krankmelden zu denken. Das hat mir auch mal meine Großmutter, seine Mutter, und sein Bruder bestätigt.

Und er kann zwar Liebe nicht so gut zeigen, aber liebt die Menschen in seiner Familie trotzdem überalles, auch mich, und ist darüberhinaus auch ungemein tierlieb. Insbesondere Vögel und Hunde haben es ihm angetan seit Kindheitstagen. Den Tick mit den Hunden habe ich von ihm.
Er hat nie getrunken und geraucht und darüber war sogar meine Mutter froh. Also darüber, dass er das Fernsehen und Sofa jeder Kneipe stets vorziehen würde im Gegensatz zu anderen Männern aus dem Umfeld meiner Mutter.

Außerdem pflegt er meine Mutter seit ein paar Jahren wirklich von Herzen. Hat zwar nicht immer die Geduld, aber gibt sie auch nicht auf, sondern ist immer für sie da.

Glaube es wird höchste Zeit, dass ich all das mal meinem Vater so sage und mich auch für früher entschuldige, denn im Großen und Ganzen kann ich wirklich froh sein so einen Vater zu haben. Zudem hat er mir auch oft als Maler beim Tapezieren von Wohnungen geholfen oder mich auch jedes Mal wohin gefahren, wenn mein Auto mal nicht zur Verfügung stand.

Ps.
Mache ich mich heute noch über meinen Vater lustig, ist oder soll das tatsächlich nur noch witzig gemeint sein oder wenns zum Thema passt, aber nicht mehr aus Bosheit oder weil ich neidisch auf andere Väter bin und ich ihm noch groß etwas vorwerfen oder ihn ändern möchte.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 14:53
Wann man Deutscher ist? Wenn es auf dem Pass steht, nehme ich mal an. :D

Auf meinem Pass bin ich Deutscher. Aber wirklich danach fühlen? Kann ich nicht sagen. Mir ist das irgendwie total fremd. Mir ist Nationalidentität oder -stolz komplett fremd und in manchen Teilen sogar unangenehm. Ich konnte mit diesem "Konzept" noch nie was anfangen.

Ich mein, was kann ich schon dafür, durch Zufall irgendwo geboren worden zu sein?

Vielleicht liegt das auch daran, dass ich in der ehemaligen DDR geboren wurde und dann mit 12 nach Bayern musste. Ich konnte mich mit nichts identifizieren. Auch wurden mir diesbezüglich oft Steine in den Weg gelegt, gerade aufgrund meiner Herkunft.

Mir ist und bleibt das fremd. Und das ist auch gut so.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 17:22
Zitat von Terror-ToastTerror-Toast schrieb:Wann man Deutscher ist? Wenn es auf dem Pass steht, nehme ich mal an.
Eben. Sinnlose Frage, aber stolze 76 Seiten Thread.
Zitat von Terror-ToastTerror-Toast schrieb:Auf meinem Pass bin ich Deutscher. Aber wirklich danach fühlen? Kann ich nicht sagen. Mir ist das irgendwie total fremd. Mir ist Nationalidentität oder -stolz komplett fremd und in manchen Teilen sogar unangenehm. Ich konnte mit diesem "Konzept" noch nie was anfangen.

Ich mein, was kann ich schon dafür, durch Zufall irgendwo geboren worden zu sein?

Vielleicht liegt das auch daran, dass ich in der ehemaligen DDR geboren wurde und dann mit 12 nach Bayern musste. Ich konnte mich mit nichts identifizieren. Auch wurden mir diesbezüglich oft Steine in den Weg gelegt, gerade aufgrund meiner Herkunft.

Mir ist und bleibt das fremd. Und das ist auch gut so.
Unterschreibe ich komplett. Bin Thüringer, '89 mit zehn nach Bayern gezogen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 17:41
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Bin Thüringer, '89 mit zehn nach Bayern gezogen.
und was bist du nun?

schon Bayer oder noch Thüri?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 17:45
Zitat von Alienp.Alienp. schrieb:schon Bayer oder noch Thüri?
Das, was ich immer war: ein Mensch.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

14.01.2022 um 18:54
Zitat von sidnewsidnew schrieb:Sinnlose Frage, aber stolze 76 Seiten Thread.
Wobei ich finde, dass nicht alle 76 Seiten sinnlose Texte sind. Da geht es um ganz verschiedene Dinge, um Gedanken über die eigene Identität, über die Identität der Eltern und vieles mehr. Selbst vermeintlich sinnlose Fragen können doch letztlich zu interessanten Gedanken führen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 02:12
Zitat von DoorsDoors schrieb:Offen bleibt nach wie vor die Frage, in WAS sich jemand, der in dieses Land kommt, integrieren soll - und wie weit?
@Doors
Neben absoluten Selbstverständlichkeiten würde ich das über den Spracherwerb definieren.

Da ich ja nicht nur in Deutschland lebe, sondern einen Teil der Zeit in Peru kann ich aus der Erfahrung sagen, dass der Schlüssel zur Teilhabe ganz klar ein gutes Sprachniveau ist.

Wer das nicht wenigstens anstrebt, wird nie Teil der entsprechenden Gesellschaft sein.

Es geht nicht darum im Schützenverein zu sein, aber schon darum, ob man in einem Verein überhaupt zurechtkommen könnte.

Wenn sich jemand fahrlässig alle Möglichkeiten selbst versagt, der wird auch nicht irgendwo ankommen können. Es ist doch vor allem für die Person selbst schade, wenn sie nur in 2 Häuserblocks zurecht kommt, in denen man ihre Sprache versteht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 09:23
@sacredheart

Also hätte ich wohl einfach nur Fränkisch lernen müssen?

Nein, Sprache ist sicherlich der wichtigste Punkt von allen, definitiv.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 09:42
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auch seine absolut strukturierte Lebensweise und Routine und Gewohnheiten und seine Einstellung zur Arbeit allgemein, haben viele Vorteile. Er fing bereits mit 15 an hart zu arbeiten - ohne auch nur einmal zu jammern und ans Krankmelden zu denken. Das hat mir auch mal meine Großmutter, seine Mutter, und sein Bruder bestätigt.

Und er kann zwar Liebe nicht so gut zeigen, aber liebt die Menschen in seiner Familie trotzdem überalles, auch mich, und ist darüberhinaus auch ungemein tierlieb. Insbesondere Vögel und Hunde haben es ihm angetan seit Kindheitstagen. Den Tick mit den Hunden habe ich von ihm.
Er hat nie getrunken und geraucht und darüber war sogar meine Mutter froh. Also darüber, dass er das Fernsehen und Sofa jeder Kneipe stets vorziehen würde im Gegensatz zu anderen Männern aus dem Umfeld meiner Mutter.

Außerdem pflegt er meine Mutter seit ein paar Jahren wirklich von Herzen. Hat zwar nicht immer die Geduld, aber gibt sie auch nicht auf, sondern ist immer für sie da.
Klingt nach einem ziemlich tollen Menschen.
Und hey, wer Hunde und Vögel mag, KANN so verkehrt nicht sein. Sind nämlich auch meine Lieblingstiere. 😁

Zum Thema: Deutscher ist, wer die Deutsche Staatsangehörigkeit hat und sich selbst als Deutsche/r empfindet und/oder bezeichnet.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 13:54
Gegenfrage zum Threadtitel.

Was ist ein deutscher?
Es ist völlig irrelevant woher du kommst. Lebst du in meiner Umgebung bist du ein Nachbar. Ich bin in Almany geboren, aber ich finde keine Unterschiede zu anderen Ländern.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 14:14
Deutsch ist man, wenn man hier sozialisiert wurde und sich ins allgemeine Staatsgefüge einfügt. Es gibt genug Biodeutsche und Papierdeutsche, die sich nicht an die Regeln halten.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 14:15
Zitat von BauliBauli schrieb:gibt genug Biodeutsche und Papierdeutsche,
Fantasieausdrücke. Es gibt nur Deutsche.


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Bauli ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 14:17
@sidnew

Wie du unterscheidest ist mir eh egal. Ich mache das mit diesen Kriterien fest und äußere hierzu diese Meinung.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 14:20
Deutscher ist wer in sich an deutsche Gesetze hält und in Deutschland Steuern und Abgaben zahlt.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 14:28
Deutsch ist uninteressant.
Vom erdorbit aus gibt es keine Grenzen.
Grenzen existieren in Köpfen und gehören abgeschafft.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 15:21
Zitat von martenotmartenot schrieb:Eine andere "typische" deutsche Eigenschaft scheint das kalte Abendbrot zu sein. Habe vor kurzem einen Karambolage-Beitrag auf arte gesehen, in dem es um dieses Thema ging. Wobei ich auch in diesem Punkt vom Klischee abweiche: ich esse normalerweise ein warmes Abendessen (z.B. Pasta, eine Suppe, Auflauf, Risotto, etc.)
Dann habe ich keine deutschen Freunde, selbst meine Eltern, jenseits der 70, essen abends warm. Außer Frühstück - aus Ermangelung von Zeit für ein warmes Frühstück, esse ich seltenst eine kalte Mahlzeit.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 15:29
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Deutsch ist uninteressant.
Vom erdorbit aus gibt es keine Grenzen.
Grenzen existieren in Köpfen und gehören abgeschafft.
@Gruselschinken
Aus dem Erdorbit betrachtet gibt es auch keinen Hunger, keine Arbeitslosigkeit, keine Homophobie, keine häusliche Gewalt. Existieren diese Phänomene deshalb auch nicht?

Die Idee, man muss nur wenig kleinteilig schauen, damit etwas nicht existiert, ist gelinde gesagt suboptimal.

Und wenn Du so global denkst, dann beantrage doch einen Pass in Nordkorea, Kindergeld in Pakistan und stell einen Bauantrag im Kongo.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 15:36
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Deutscher ist wer in sich an deutsche Gesetze hält und in Deutschland Steuern und Abgaben zahlt.
@Miles1701
Demnach ist ein US Amerikaner der hier lebt dann Deutscher ohne es zu wissen und ohne es zu wollen

Und ein hier geborener Krimineller ist dann Ausländer?

Von daher taugt die Definition nichts.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 15:40
Zitat von GruselschinkenGruselschinken schrieb:Ich bin in Almany geboren, aber ich finde keine Unterschiede zu anderen Ländern.
@Gruselschinken

Das sagt sich so leicht.

Dann sei mal

Regierungskritiker in Weissrussland

Homosexueller im Iran

Autofahrerin in Saudi Arabien

Arbeitslos in Botswana

Feinschmecker in Griechenland

oder Unternehmer in Venezuela


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.01.2022 um 15:46
@sacredheart

Du hast vergessen verhungernd in Entwicklungsländern.

Im Kontext des Threads geht es mir eher darum, dass ich die Bezeichnung deutsch für die Region in der ich lebe nicht brauche und daher Mensch für mich erstmal Mensch ist.
Es ist uninteressant ob mein Nachbar*in aus Marokko, Frankreich oder von Beteigeuze Fünf kommt.


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