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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Duhaa ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

13.09.2019 um 15:10
Ich würde sagen, dass man deutsch ist, wenn man sich deutsch fühlt.

Allerdings kann ich selber damit nichts anfangen. Ich fühle mich keiner Nation vollkommen zugehörig. Ich habe mich noch nie wirklich deutsch gefühlt, habe mich aber auch noch nie französisch gefühlt. (Habe französische Wurzeln). Ich war da auch einige Zeit auf der Suche, hab versucht mich zu finden, bis ich für mich erkannt hab, dass es überhaupt nicht so wichtig ist sich irgendwo hinein zu quetschen.

Sei einfach wer oder was auch immer du sein möchtest, als Mensch, nur das zählt.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2019 um 12:11
Zitat von DuhaaDuhaa schrieb am 13.09.2019:Ich würde sagen, dass man deutsch ist, wenn man sich deutsch fühlt.
Der gefühlsechte Deutsche.

In der Tat ist es so, dass sich offenbar manche Menschen es deutsch/türkisch/mongolisch/albanisch oder wasauchimmer fühlen. Das liegt mir eben so fern, wie es mir fremd ist. Ich fühle mich als ich. Das genügt mir schon vollkommen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2019 um 14:49
Ich war letzte Woche mit dem Rad (auf dem Radweg) unterwegs. Kurz vor der Ampel stand ein Lieferwagen und versperrte mir die Weiterfahrt. Also fuhr ich vorsichtig 5m auf dem Gehweg, in Schritttempo.
Eine Frau beschwerte sich heftig über mein Vergehen. Auf meine Frage ob es nichts wichtigeres im Leben gebe, worüber sie sich (zu Recht) aufregen könnte, meinte sie, sie müsse die Verkehrsegeln ja auch einhalten. Ich lass das mal so stehen.
Ist mir in diesem Land öfter schon begegnet. Vielleicht kommt es daher, weil man sich selbst keine Fehler eingestehen kann. Daher meckert man stets über die anderen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2019 um 15:07
Ich denke, es nicht so ganz ungewöhnlich sich seinem Land und damit Ursprung,Wurzeln Kultur angehörig oder verbunden zu fühlen.
Es ist unter Anderem eine typisch nachkriegsdeutsche Spezialität, sich für das Deutschsein oder Deutschtum zu schämen und so weiter.

Die bekannten Extremäußerungen von Grünen, Antifa und auch manchmal einiger SPDler (wobei keine Partei auszunehmen ist, es geht hier um Häufungen), werden geflissentlich akzeptiert, heruntergespielt oder ignoriert.
Hochsensibel ist jedoch der deutsche Fritz bei AfD oder irgendwas Rechtem.

Gesund oder ausgewogen ist das natürlich nicht.

Also bleibt der deutsche Brotfresser vor der braunen Ampel stehen und rennt bei grün los.

So ist das mit dem deutschen Stolz in meinen blauen Augen unter blondem Haar.

Siegt nun der Verstand und das Herz, oder die Angst und die Wut und das Selbstmitleid ?


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2019 um 16:03
Diese Widersprüche finden sich auch in anderen Staaten, wenn man länger dort lebt, mit Menschen dort redet und genau hinschaut.

Für mich gilt:

Ich bin, ob ich will oder nicht, immer ein Teil der mich umgebenden Gesellschaft und schleppe die Last ihrer Geschichte als Erbe mit mir herum. Ich bin also Deutschland. Ich bin Buchdruck und Blitzkrieg, ich bin Weimar und Auschwitz, ich bin Heine und Hitler.

Wenn ich mich frage, was habe ich mit anderen Deutschen gemein, dann sind das Geschichte und Sprache. Da ist dann aber auch schon Ende im Gelände. Politik? Kultur? "Werte"? Dafür sind Menschen zu verschieden.

Verglichen mit anderen Ländern, in denen ich mich schon mal länger oder kürzer aufgehalten habe, ist dieses Land vor allem eins: Sicher!

Hier schiesst niemand auf mich, der Schulweg meiner Kinder ist nicht vermint und nach einem Einkauf kann man mich noch deutlich vom gekauften Gulasch unterscheiden. Ich kann die Luft atmen, das Wasser trinken und fast alles unbesorgt essen. Der Umgang miteinander ist ziemlich zivilisiert. Recht bekommt möglicherweise der mit dem besseren Anwalt, nicht aber der mit dem Clan mit der grösseren Feuerkraft.

Die Infrastruktur ist weitestgehend intakt, für die Bildung meiner Kinder muss ich fast nichts bezahlen, gesundheitliche Probleme werden nach Vorlage der Versicherungskarte und nicht nach Zahlung von Schmiergeld behoben. Selbst im Falle von Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder anderen Einschränkungen fängt mich noch ein, wenngleich grobmaschiges, soziales Netz auf. Selbst mit einer Rente kann ich noch rechnen.

Mein Geld und mein sonstiger Besitz sind einigermassen gesichert. Niemand hält mir eine Knarre unter die Nase, weil er gerade mein Auto für einen Bombenanschlag braucht und es rollen auch nicht über Nacht Bagger an, die mein Haus platt machen, weil irgendein Oligarch oder eine korrupte Stadtverwaltung mit meinem Grundstück anderes vorhat als ich. Geht die Bank pleite, springt der Einlagensicherungsfonds ein. Räumt mir wer die Bude aus, zahlt die Versicherung, auch, wenn mein Haus abbrennt, absäuft oder weggeweht wird. Sogar wenn meine Ehepartnerin ablebt, zahlt die Versicherung. Willkommen in der Vollkasko-Gesellschaft.

Um die Sicherheit meines Autos kümmt sich der TÜV, um die der Heizung ein Meisterbetrieb und der Schornsteinfeger.
Es gibt eine Feuerwehr, die Polizei und diverse Rettungsdienste. Ärzte, Rettungshubschrauber, Krankenhäuser stehen für den Notfall bereit.

Ich lebe in einer stabilen Demokratie in einem grenzenlosen Europa, habe ein brauchbares Grundgesetz mit Freiheiten, von denen andere nur träumen oder dafür kämpfen und sterben. Innerer und äusserer Frieden ist gewährleistet. Ich kann meine Rechte einklagen und meine Meinung frei äussern, sogar wählen, von wem ich mich regieren lassen will.

Je öfter ich mich mit Menschen aus anderen Regionen der Welt unterhalte oder einen Blick in Geschichtsbücher werfe, desto mehr danke ich wem auch immer für das unverdiente und unverschämte Glück, hier und heute zu leben.

Was mich aber nicht davon abhält, diese Land kritisch zu betrachten und Missstände zu bekämpfen. Das sehe ich als meine staatsbürgerliche Pflicht an. Das nur, damit man mich nicht für einen kritiklosen Jubel-Germanen hält.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

18.09.2019 um 09:55
@Nessae
Hallo, da bin ich froh, ich habe seine Bücher auch gelesen. Sein Buch du deusch finde ich unglaublich interessant.
Was ich nicht verstehe ist die im öffentlichen Raum z. B. Medien völlige Unterschlagung von der einwanderung der Polen ins Rheinland.
Bei so gut wie jeder Doku über einwanderung fängt sie in den 50er Jahren mit den Gastarbeitern an.
Es gab soweit ich weiss noch in den 30er Jahren polnische kulturleben, bis es unter den nazis beendet wurde.
Wir können auch noch früher zurückgehen bis zu den Römern mit ihren Truppen die aus dem ganzen römischer n Reich k a men.
Es gibt Schätzungen, dass 1/3 der Kinder die im 30 jährigen Krieg geboren wurden keine deutschen Väter hatten. Und wie ich immer schön finde, es gibt seit ungefähr 600 Jahren tüt k er n in Deusch.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

18.09.2019 um 10:35
@Palmzweig

Migration findet statt, seit es Menschen gibt. Das sollte eigentlich jedem klar sein, der seine Nase mal in ein Geschichtsbuch gesteckt hat.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

22.09.2019 um 20:36
Ich bin Deutscher (ohne Migrationshintergrund) und habe meine DNA via MyHeritage untersuchen lassen, mit dem Ergebnis das ich zu

50% Nordwest-Europäer (Deutschland, Frankreich, Niederlande etc.)
25% Skandinavier (Schweden, Dänemark etc.)
20% Osteuropäer (Russland, Ukraine, Polen etc.)
5% Grieche/Süditaliener

bin.

Bin ich jetzt noch ein Deutscher oder ist Deutschsein nur ein suggeriertes Gefühl?

Ich glaube, dass es den Deutschen so auch nicht gibt. Die Saarländer sind den Franzosen näher als den Sachsen, die Menschen in Schleswig-Holstein den Dänen näher als den Bayern usw.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

22.09.2019 um 23:39
Zitat von waldläuferwaldläufer schrieb:Ich bin Deutscher (ohne Migrationshintergrund) und habe meine DNA via MyHeritage untersuchen lassen, mit dem Ergebnis das ich zu

50% Nordwest-Europäer (Deutschland, Frankreich, Niederlande etc.)
25% Skandinavier (Schweden, Dänemark etc.)
20% Osteuropäer (Russland, Ukraine, Polen etc.)
5% Grieche/Süditaliener

bin.
Die Ergebnisse von Ahnenforschung via DNA-Tests sind aber mit äußerster Vorsicht zu genießen bzw. sollten nicht allzu ernst genommen werden. Die Abstammung wird hierbei nämlich nicht direkt untersucht, denn man kann nicht unmittelbar sehen, durch welche Regionen Deine DNA schon überall auf "Durchreise" war. Man kann bei der Zuordnung nur danach gehen, wo bestimmte genetische Varianten wie häufig vorkommen und damit abgleichen, inwiefern das untersuchte Genom welchen Regionen entspricht. Das heißt, Anbieter wie MyHeritage, iGENEA, ancestry und Co. messen nicht die direkte Abstammung, sondern schauen, mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Gen-Regionen heute wo vorkommen. Eine direkte Zuordnung ist somit hingegen nicht möglich und so exakte prozentuale Angaben für die Herkunftsanalyse erst recht nicht denn dafür ist das Datenmaterial viel zu lückenhaft bzw. die zahlreichen (Völker)wanderungen und Vermischungen der Vergangenheit zu vielfältig.

Ich denke, es reicht daher auch völlig aus sich einfach als Mensch zu verstehen, denn hierhin stimmen wir alle zu 99,9% in unserem Erbgut überein statt sich auf die geringfügig graduellen Unterschiede zu fokussieren was tendenziell eher zu Ausgrenzung oder gar Rassismus als ein friedvolles Miteinander unter den Menschen führt. Und Identitätsstiftend sollten solche Tests auch nicht sein, denn ein Selbstverständnis das sich lediglich auf die Geschichte seiner Vorfahren beschränkt, ist mMn sehr bedauernswert.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 02:24
Mit "deutsch" sein ist so eine Sache hier in Deutschland...

Bin 35 Jahre alt, Spätaussiedler, geboren in Polen, nach dem Mauerfall haben meine Eltern den Mut gehabt nach Deutschland zurückzukehren, da war ich 4 Jahre alt.

Ich selber fühle mich Deutsch, polnisch reden kann ich sehr schwach, verstehen kann ich aber alles, viele erkennen nicht mal durch meine Akzent, dass ich aus Polen stamme.

Was ich erlebt habe in meinen 35 Jahren =
Fast jedem dem ich erzähle das ich Deutscher bin aber in Polen geboren wurde, wurde ich schief angeschaut und es kommen blöde Antworten wie z.B. "Na, hattet ihr einen Deutschen Schäferhund in der Familie?" Darauf habe ich nur gegrinst und nichts mehr gesagt.

Habe es aufgegeben und erzähle keinen mehr dass ich in Polen geboren wurde, weil es einfach Sinnlos ist.

Es ist einfach nur Traurig, in Polen wurden meine Eltern/Großeltern als Deutsche beschimpft, und in Deutschland werde ich auf eine Polnische Möhre abgestuft.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 02:54
Zitat von h3nk3r85h3nk3r85 schrieb:Fast jedem dem ich erzähle das ich Deutscher bin aber in Polen geboren wurde, wurde ich schief angeschaut und es kommen blöde Antworten wie z.B. "Na, hattet ihr einen Deutschen Schäferhund in der Familie?" Darauf habe ich nur gegrinst und nichts mehr gesagt.

Habe es aufgegeben und erzähle keinen mehr dass ich in Polen geboren wurde, weil es einfach Sinnlos ist.

Es ist einfach nur Traurig, in Polen wurden meine Eltern/Großeltern als Deutsche beschimpft, und in Deutschland werde ich auf eine Polnische Möhre abgestuft.
Das ist wirklich eine Unsitte, die noch heute sehr weit verbreitet ist. Auch wenn es vielleicht nicht immer ernst gemeint ist, so sehe ich es auch als entwürdigend an, wenn dann von diesem angeblichen deutschen Schäferhund die Rede ist. So war das damals eben vorallem bei Spätaussiedlern und heute lese ich von diesem Schäferhund nicht selten auch in Eishockeyforen, wenn Spieler aus Nordamerika, oder dem ehemaligen Ostblock, durch ihre Vorfahren das Anrecht auf eine deutsche Staatsbürgerschaft haben und diese dann auch recht unkompliziert bekommen.

Ich denke bei nicht wenigen mit türkischem Migrationshintergrund ist das ja ähnlich gelagert. In der Türkei sind es die Deutschen und hier auf ewig die Türken.
Einfach dumm sowas.


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withe ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 03:03
@h3nk3r85
Es ist nicht schön, wenn jemand dich ausgrenzt, und nicht höflich.

Im Ursprungsland lag Ablehnung aber jeweils vielleicht auch an eigener Distanzierung als gesonderter Volksgruppe, und im Aufnahmeland kann dasselbe Verhalten der Herkunfts-Gruppenbildung zum Abstandnehmen provozieren. Ich finde, man muss sich schon entscheiden: Will man Durchschnitts-Bürger sein oder doch gern mal etwas Besonderes? Das spüren die Menschen.

Die Aversionen zwischen Polen und Deutschen als Nachbarn gehen vermutlich auf eine lange Geschichte zurück. Die Vorurteile und Abgrenzungen finden aber von beiden Seiten statt.
Die Unverträglichkeiten sind vermutlich auch auf biologische Verschiedenheiten zurückzuführen. Franzosen sollen sich z. B. mit Polen spontan viel besser vertragen als Deutsche mit Polen.
Der Frieden zwischen Deutschen und Franzosen hingegen hält vermutlich deshalb, weil sie so unterschiedlich sind, dass sie wieder exotisch interessant werden.

...Was ich nur nicht verstanden habe: Wenn Deutsche seit Generationen Bürger Polens (oder auch Russlands) waren: Warum bezeichnen sie ihre junge Auswanderung als "Rückkehr"? Deine Eltern haben doch vorher gar nicht in Deutschland gewohnt!
(Zum Vergleich: Erst im 20. Jahrhundert nach Amerika umgesiedelte Deutsche fühlten sich vom ersten Jahr des Umzugs an als Amerikaner, und ich habe noch von keinem gehört, der "zurückgekehrt" wäre.)


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withe ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 03:13
@Bone02943
Dass man "durch seine Vorfahren das Anrecht auf eine Staatbürgerschaft hat", sehe ich nicht. Wenn deine Großeltern aus vier verschiedenen Nationen kommen, erbst du dann vier Nationalitäten? Und von deren Eltern dann gegebenenfalls 16?
Wo fängt das an, und wo hört das auf?


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withe ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 03:18
Die Staatsbürgerschaft sollte erst nach langjähriger Anwesenheit verliehen werden oder schneller als Ehre für Verdienste oder in besonders begründeten Ausnahmefällen früher.
Schließlich kann man in einem freien Land auch ohne Staatsbürgerschaft unbehindert leben.


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15.11.2019 um 03:21
@withe

Das ganze regelt die deutsche Gesetzgebung. So kommt es eben darauf an, ob die Großeltern oder Urgroßeltern damals Vertriebene oder Auswanderer waren.

Er hier zum Beispiel bekam auch dadurch die Staatsbürgerschaft.
Geboren 76 in Canada.
Da der Abwehrspieler mit deutschen Vorfahren seit 2007 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, wurde er nach guten Leistungen in der Saison 2007/08 erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, mit der er an der Eishockey-WM 2008 in Kanada teilnahm.
Wikipedia: Chris Schmidt


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withe ehemaliges Mitglied

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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 03:38
@Bone02943
Dass die deutsche Gesetzgebung so spricht, heißt ja nicht, dass es eine gute Entscheidung des Gesetzgebers war oder dass man es nicht diskutieren dürfte.
Um das gerecht zu finden, würde ich mindestens erwarten, dass es zwischen den betroffenen Staaten auf Gegenseitigkeit beruht.
Auch wäre eine gleiche Bedeutung des Titels anzustreben.

Im übrigen könnte der Begriff der Staatsbürgerschaft mit der globalen Weiterentwicklung sich abschwächen...
Aber eher sehe ich bei dem heutigen Globalisierungstrend Privatinteressen, die sich noch schnell Sonderrechte sichern wollen...

Und in der doppelten Staatsbürgerschaft sehe ich eine eher grundgesetzwidrige Bevorzugung einzelner Gruppen.


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15.11.2019 um 03:42
@withe

Man macht sich sogar noch weitergehende Gedanken, was die Erleichterung der Einbürgerung für bestimmte Gruppen betrifft.
Eine jahrzehntealte Gesetzeslücke soll geschlossen werden: Menschen, deren Vorfahren wegen des NS-Regimes aus Deutschland flohen, soll die Einbürgerung jetzt erleichtert werden.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article199350420/Deutschland-will-NS-Opfern-und-Nachfahren-Einbuergerung-erleichtern.html


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 08:40
Zitat von DuhaaDuhaa schrieb am 13.09.2019:Ich würde sagen, dass man deutsch ist, wenn man sich deutsch fühlt.
Fühle mich nicht deutsch, empfände es sogar als "Beleidigung" (ok, das ist etwas übertrieben^^), aber bin es. Die einzige Instanz, die das offiziell festlegen darf, besteht darauf :)
Andererseits kann man es auch als Segen betrachten.
Alles recht zwiespältig


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 11:04
Ich denke nicht, dass es etwas ist, dass man, wie in Stein gemeißelt, definieren kann. Zunächst theoretisch jeder, der einen deutschen Pass hat. Dazu kommen aber auch Dinge wie gemeinsame Sprache, Kultur, Abstammung, Bräuche, Identifikation (die kann man auch bekommen, wenn man "Zugezogener" ist) etc. Und einfach nur nachträglich einen Pass bekommen, ansonsten aber null Interesse an allem hier zeigen, weder die Sprache sprechen noch sonstwas... da wird es dann grenzwertig.
Nun wird sich der Anarcho Punk von nebenan mit Identifikation schwer tun, Deutscher ist er mitunter trotzdem.
Es ist auch keine Sache der Hautfarbe, oder ob er Currywurst isst, Fußball guckt und Stefan George zitieren kann. Es ist vielmehr die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, in der es uns eigentlich recht gut geht, wenn man sich den Trubel untereinander anschaut, der in anderen Nationen herrscht. Und unsere Pflicht sollte es sein, dass wir versuchen sollten, dass es auch unseren Kindern gut hier gehen wird. Dafür, dass es uns gut geht und für unsere Freiheiten sind viele Menschen gestorben. Daran sollten wir uns erinnern und versuchen, diese Freiheiten zu bewahren. Deutsch sein ist weder gut noch schlecht, aber es geht uns recht gut hier und wir sollten schauen, dass das auch so bleibt.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

15.11.2019 um 11:08
Zitat von abberlineabberline schrieb:aber es geht uns recht gut hier und wir sollten schauen, dass das auch so bleibt
Uns kann es hier nur so gut gehen, weil es anderen gleichermaßen schlecht geht.
Zitat von abberlineabberline schrieb:Es ist auch keine Sache der Hautfarbe
Kommt drauf an, der Biodeutsche versteht nicht, dass ein deutscher auch asiatisch, oder indisch, oder afrikanisch aussehen kann.
Wie frage "wo kommst du wirklich her" schwingt stets mit.
Zitat von abberlineabberline schrieb:versuchen, diese Freiheiten zu bewahren.


Will nicht polemisch klingen und Themen vermischen, aber man schafft es nicht mal, für sein Eigentum einzustehen, Stichwort Enteignung durch Negativzins


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