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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

1.709 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Integration, Gesellschaften ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2016 um 14:42
Deutsch ist wer sich selbst als solches definiert.
Sorry für den Einzeiler, aber mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

17.09.2016 um 18:25
Zitat von AldarisAldaris schrieb: Wann ist man "deutsch/Deutscher"?
Wenn man bspw. gegen Nazis ist und links wählt ist man typisch deutsch, so wie die von der Antifa.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

18.09.2016 um 11:22
Angesichts der Brisanz, die offenbar für einige hier in diesem Thema steckt, denke ich dass es wenig Sinn macht, ohne Not diese Brisanz noch zu erhöhen, indem man das Thema "Juden" und damit automatisch das Thema "3. Reich" hier hinein bringt.

Daher zurück zum Thema, und wer die durchaus interessante und nicht unkomplizierte Frage studieren will, wie Juden sich als Juden definieren, kann dazu genug Studienmaterial im Netz finden. Hier ist das OT.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

18.09.2016 um 11:34
Zitat von peekaboopeekaboo schrieb:Wenn man bspw. gegen Nazis ist und links wählt ist man typisch deutsch, so wie die von der Antifa.
Dein Ernst?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 02:13
@Pearce
Wir sind da extrem humorlos


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 11:54
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Deutsch ist wer sich selbst als solches definiert.
Sorry für den Einzeiler, aber mehr gibt's dazu eigentlich nicht zu sagen.
Das stimmt, nur wäre die Definitiion noch wichtig


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 12:30
@Siegessicher
Welche Definition?
Ich fühle mich in Deutschland daheim, ich fühle mich als Deutscher. (also nicht ich - nur als Beispiel ;) )
Was braucht es denn noch dazu? Ich kann ja auch Buddist sein und in nem orangen Gewand herumlaufen.. oder halt auch ein Salafist und mit weisser Kute und Bart und mich trotzdem als Deutscher fühlen. Wenn einer zu solch einer "kulturfremden" Religion wechselt verliert er ja nicht automatisch die Staatsbürgerschafft. Nur weil ein Punk auf den Staat scheisst, bleibt er trotzdem ein Deutscher... und Nazis kann man ja (leider) auch nicht einfach ausweisen... oder Hiphopper nach übersee verschiffen.
Man ist auch ein Bayer wenn man kein Fleisch iss, kein Bier trinkt, nicht Katholik ist und Volksmusik hasst... das alles hat doch nichts mit dem Gefühl sich zuhause zu fühlen zu tun?
Es ist doch in erster Linie das Gefühl wo ich mich zu Hause fühle... als was ich mich selbst sehe. Ob ich mich selbst als Deutscher bezeichnen würde oder nicht.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 15:19
Patriotismus ist die Droge für die Doofen, die sich für Gott und Kaiser, Führer, Volk und Vaterland oder zumindest zur "Sicherung deutscher Handelswege", wie ex Ex-Präsi Köhler formulierte, den Arsch wegschiessen lassen. Kostet nichts. Höchstens Leben, wie die Geschichte lehrt.

"Deutschland" ist mir viel zu diffus, um gut oder böse zu sein. Was macht Deutschland aus? Geschichte? Kultur? Sprache? Ein bunter Lappen? Wer ist "deutsch"? Wie hat man dann zu sein?
Was verbindet mich mit einem bayrischen Bergbauern oder einem schwäbischen Konzernchef? Was haben die Krupps und die Krauses gemein? In welcher Welt leben Herr Albrecht und seine Putzfrau wirklich? Bin ich nicht mehr "deutsch", wenn ich Ire werde, Däne oder Chinese? Ist Herr Kryszmanski, dessen Vorfahren vor hundert Jahren aus Polen kamen, deutscher als Herr Öztürk, dessen Eltern vor fünfzig Jahren kamen? Sind sie polnisch? Sind sie türkisch? Sind sie "Deutschland"? Was verbindet sie? Was trennt sie? Was habe ich mit ihnen gemein?

So viele Fragen - da braucht es kein Vaterland, um den Kopf zu verlieren.

Wenn mein dänischer Nachbar seinen Danebrog hisst, dann mag er das tun. Meine erste Frau hatte eine palästinensische Fahne an der Wand. Ja, und ich gebe zu, ich habe oft genug rote Fahnen getragen. Wenn man's braucht...

Inzwischen sind mir Stofffahnen so egal wie Spritfahnen. So lange ich nicht mitsaufen bzw. -flaggen muss.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 16:26
Nostalgiker hin, militärisches Gehabe her, aber
"Nein, Herr General, ich bitte, hier draußen bleiben zu dürfen"
übertrifft einfach ein
"Nee Alda, läuft nicht, Schnauze, Mann"
um Längen an Charme & Stil...*seufz*...


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

19.09.2016 um 16:46
@Balthasar70
Da krieg ich ganz glasige Augen.

...von wegen, kein bisschen weise. :)


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 08:17
@Glünggi
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Ich fühle mich in Deutschland daheim, ich fühle mich als Deutscher
Das stimmt. In Bayern würde man sagen "Do fui i mi dhoam" :D


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:28
"Home is where you hang yourself", sagt meine Frau. Heimat ist da, wo man sich aufhängt, vermutlich aus Langeweile. Manchmal ist Heimat aber auch da, wo einen andere aufhängen (wollen) - dazu genügt es, Asylbewerber, Kriegsflüchtlinge zu befragen.

Heimat ist mir persönlich so etwas von egal. Ich habe mich frühzeitig von meinem Elternhaus entfernt, bin durch die BRD gezogen, im Ausland gewesen - so etwas wie "Heimat" war mir immer zu schwammig, um mir wichtig zu sein. Es gibt Orte, an denen ich mich lieber aufhalte, als an anderen, wo ich mich wohler fühle - aber mit "Heimat" hat das nichts zu tun. Heimat kann überall sein - oder muss auch nirgends sein.

Ich als Exil-Hanseat halte es da lieber mit Albert Ballin:
"Mein Feld ist die Welt"

"Heimat" klingt mir zu sehr nach Ganghofer, Sepp-Depp und Wildecker Herzbuben.

Wer zu tief verwurzelt ist, übersteht einen Ortswechsel nicht.

Ich bin ein ebenso heimatloser wie vaterlandsloser Gesell.

Es gibt Orte, an denen ich mich aufhalte und Orte, an denen ich lebe.

Ich hänge jedoch an keinem dieser auswechselbaren Orte.

Damit komme ich seit mehr als einem halben Jahrhundert ganz prima zurecht.

"Home is a grave", wie meine Liebste sagt. Was durchaus doppeldeutig sein kann: Ich kann mich in der Heimat wie begraben fühlen - oder erst im Grab heimisch werden. Letzteres wohl zwangsläufig.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:33
Man kann die Ansicht vertreten, dass man gar kein deutscher Staatsbürger sein kann bzw. ein deutscher Staatsbürger ja durch nen Pass aber eben kein Deutscher an sich, da man das Wort nicht näher definieren kann


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:38
@redlife

Könntest Du das für einen älteren Mitbürger bitte noch mal verständlich formulieren?
Es gibt "Passdeutsche" und Biodeutsche?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:40
Naja ich meinte , dass wenn man in Deutschland lebt und nen Pass hat, dass man dann als deutscher Staatsbürger gilt, das heißt aber nicht unbedingt dass man Deutscher an sich ist


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:40
Was genau meinst du mit Biodeutsch? Die genetischen Anlagen?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 15:58
@redlife

Als "Biodeutsche" werden gern mal Menschen bezeichnet, deren Vorfahren nachweislich schon vor der Völkerwanderung hier wohnten. Obwohl die letztlich auch einen afrikanischen Migrationshintergrund haben.
Zitat von redliferedlife schrieb:dass man dann als deutscher Staatsbürger gilt, das heißt aber nicht unbedingt dass man Deutscher an sich ist
Wann ist man denn Deiner Meinung nach "Deutscher an sich"?
Und wie ist man dann so? Oder wie hat man Deiner Meinung nach dann zu sein?


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 16:56
Also meiner Meinung nach muss man definitiv kein Biodeutscher sein, dann wären wir alle vermutlich keine Deutschen, beziehungsweise dies lässt sich auf alle Länder übertragen und es gäbe eine Art Denken wie zu Nazi Zeit , da Urdeutsche der Arierrasse nahekommen könnten, also politischer Zündstoff, den wir hier nicht unbedingt brauchen.

Naja meiner Meinung nach ist man Deutscher wenn man den Pass hat und hier wohnt, sowie unsere Lebensweisen übernimmt, also hier wohnen aber zum Islam konvertieren würde für mich nicht ins deutsche raster fallen.


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Wann ist man "deutsch/Deutscher"?

20.09.2016 um 17:08
Zitat von redliferedlife schrieb:Naja meiner Meinung nach ist man Deutscher wenn man den Pass hat und hier wohnt, sowie unsere Lebensweisen übernimmt, also hier wohnen aber zum Islam konvertieren würde für mich nicht ins deutsche raster fallen.
Was haben Religionen mit der Nationalität zu tun? Oder beziehst du dich nur auf den Islam?


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