Tussinelda schrieb:Die geben sich nicht als tolerant aus, zum Beispiel. Es muss auch gar nicht im Inneren brodeln, denn Angst ist etwas anderes als Wut.
Das ist doch grad das beste Beispiel.
Eintagsfliegin schrieb:Find ich tatsächlich zu arg pauschalisiert. Warum sollte man innerlich deswegen in Aufruhr sein? Warum sollte es brodeln? Wenn ich merke, dass jemand einfach nur laut, selbstgerecht und pseudodominierendes Verhalten an den Tag legt, weil er entweder mit sich oder sonst wie unzufrieden ist, dann zieh ich mich vor dem arg zurück und schaue dass ich die notwendigen Begegnungen freundlich halte. Sowas ist mir lieber anstatt wieviele andere Mitläufer dann mitzumischen und so ne laute Person aufzuheizen. Sowas wär doch fatal für alle Beteiligten: für mich weil ich allenfalls gesunde Stressoren in meinem Leben zulass, für Mitläufer die aus Dummheit so ne Person nähren und für die "tyrannische" Person selbst, die sich weiter so verhält, weil jeder ihm so ne Plattform ermöglicht, sich zum Depp zu machen.
(Ich muss zugeben, ich hab da jetzt bestimmte Situationen im Kopf, natürlich muss man differenzieren, "direkt" heißt halt einfach nicht gleich "direkt".
Anstatt den Mund aufzumachen und seine Meinung zu dem Verhalten zu äußern, wird lieber geschwiegen, gelästert und sich zurück gezogen. Das ist für mich dann gewissermaßen auch tolerieren, wenn weiterhin freundlich getan wird. Ein Vorspielen falscher Tatsachen.
Und genau das meinte ich auch mit hellseherischen Fähigkeiten. Woher soll der Typ wissen, das man sein Verhalten beknackt findet, wenn man ihm das nicht auch mal sagt?
Tussinelda schrieb:Dafür muss man den Menschen aber auch die Möglichkeit geben. Was bedeutet, dass man auch mal selbst als direkter Mensch Rücksicht nehmen könnte, wenn andere mit dieser Direktheit nicht umgehen können.
Ich bin ein sehr direkter Mensch, aber ich maße mir nicht an, dies als per se den besten Weg zu betiteln und mich dafür auszuloben, denn die Direktheit funktioniert eben nicht für jeden und kann auch einschüchternd sein
Man muss auch nicht zu allem ungefragt seinen Senf abgegeben und schon gar nicht, wenn man selbst nicht betroffen ist.
Ich muss dem Anderen nicht sagen, dass er hässliche Schuhe anhat, wenn ich nicht nach meiner Meinung gefragt werde, aber wenn doch, dann muss er eben auch damit klarkommen, wenn ich es anders sehe, als er. Wenn es aber um was persönliches geht, was mich betrifft, dann möchte ich auch ehrliche Antworten und nicht so was hören, wie... es ist alles ok, um es dann irgendwann, Tage, Wochen oder sogar Monate später vorgehalten zu bekommen. Hätte man direkt ansprechen können, um unnötigen Stress zu vermeiden.
Tussinelda schrieb:Es funktioniert eben nicht jeder so, wie man es selbst als "am besten", effektivsten oder sonst was empfindet.
Das gilt für beide Seiten und das findet man eben nur raus, wenn man drüber spricht.