@slider Kann man so sehen.
Vielleicht ist das aber auch nur eine Behauptung, dass der Kunde immer absolute A-Ware will?
Und in Wahrheit der Unternehmer, typischerweise, seinen Gewinn steigern möchte?
Wenn wir das Bild mal im größeren Zusammenhang betrachten, sieht es meiner Meinung nach folgendermaßen aus:
Die Supermärkte und Discounter haben versucht, wenig überraschend, ihre Marktanteile zu steigern.
Das haben sie aber nicht einfach nur durch guten Service oder so versucht, sondern durch die Verringerung von Preisen und die dauernde Aufnahme diverser Sonderangebote.
Hoffnung:,,Wenn ich die besten, d.h. die niedrigsten Preise habe, kommen die Kunden alle zu mir und es rechnet sich für mich."
Irgendwo müssen die niedrigen Preise natürlich auch herkommen, also sparte man an den Löhnen, also bot man den Erzeugern geringere Preise.
Nun hat das aber nicht nur ein Wettbewerber gemacht, sondern es wurde zum Standard, Konkurrenzkampf praktisch nur über Preise zu führen.
Das hatte speziell 3 Auswirkungen zur Folge:
1. Die Produzenten mussten ihre Produktion hochfahren, um im Verhältnis geringere Preise besser verkraften zu können (was blöderweise auch gleichzeitig durch das Überangebot ihre Waren entwertete).
2. Die Supermärkte und Discounter mussten immer weiter runter gehen mit ihren Preisen, um ,,wettbewerbsfähig" zu bleiben und sie gerieten unter Zwang, immer mehr anzubieten und zu verkaufen, weil mehr Masse im Verhältnis billiger einzukaufen ist.
3. Die Kunden lernten, dass es überall in D. billige und billigste Nahrungsmittel gäbe und wurden dazu erzogen, auch billigste Preise zu erwarten. Da die Kunden an anderer Stelle auch Dienstleister, Produzenten, Arbeiter und Angestellte sind, waren sie teilweise auch gar nicht mehr in der Lage, höhere Preise zu zahlen, denn die Arbeit- und Auftraggeber sparten ja auch an ihren Löhnen.
Dieses extreme Überangebot an Nahrungsmitteln wirkt sich natürlich auch in Branchen wie der Gastronomie aus.
Auch hier sehr viel billiges und billigstes Essen, hohe Konkurrenz, die Kunden erwarten billige Preise bei vollem Angebot.
Um das Problem mal auf den Punkt zu bringen:
Es gibt in Deutschland (und in vielen anderen Ländern des Westens, nicht nur dort) einfach viel, viel, viel zu viel Nahrungsmittel, das Angebot ist viel zu hoch.
Angesichts der vielen Tonnen aller Arten von Nahrungsmitteln, die praktisch direkt für den Müll produziert werden, könnte man vermutlich problemlos die Nahrungsmittelproduktion um 25 oder sogar 50% reduzieren und hätte immer noch keine Versorgungsengpässe.
Aber welcher Nahrungsmittelproduzent, der ja auch Kredite etc. zu bedienen hat, der Aktionäre zufrieden stellen muss, der Mitarbeiter und Familie ernähren muss, gibt als erster freiwillig auf?