Strafe für Speisereste in All you can eat Restaurants?

Lilith101 schrieb:Wie vorhin schon beschrieben; da werden sich die Teller vollgeladen, nicht einmal die Hälfte davon wird gegessen und alles ist so selbstverständlich.

Kleinere Teller wären eine Möglichkeit ;)

Aber du hast recht. Der Umgang mit dem Essen ist grauenvoll.

Ich habe einige Zeit im Einzelhandel gearbeitet; du willst nicht wissen wie viele Äpfel ich entsorgen musste, weil diese Druckstellen hatten, weil Kunden den Reifegrad überprüft haben...und solche Exemplare nimmt dann oft nicht einmal die Tafel mit, weil die selbstverständlich auch einen gewissen Qualitätsgrad brauchen um es weitergeben zu können.

datrueffel schrieb:Hier spielt der Unterschied zwischen einer freiwilligen Aktion (Trinkgeld) und dem Zwang (Strafgebühr) ein Unterschied.

Damit meinte ich Deine Rechnung. da hast du das Trinkgeld voll mit eingerechnet, um auf die 7,6% zu kommen. Aber das ist ja falsch, das reguläre Trinkgeld mit in den Aufschlag einzuberechnen.

Rechen wir mal mit 130 EUR und 7 EUR "Strafe" und 3 EUR Trinkgeld bei Strafzahlungen und 5 EUR bei keinen Strafzahlungen:

Mit Strafe: 140 EUR, ohne Strafe: 135 EUR. Sind also nur 3,7%. Aber das nur um die Rechnung gerade zu biegen :D

Aber den eigentlichen Zahlungsgrund könntest Du auch wie folgt bewerten (dann ist es nämlich nicht "nichts"):
Es ist eine nach außen getragenen Kalkulationsgrundlage. Wer den Anbieter schädigt, weil er mehr verbraucht, als er vernünftigerweise sollte, bezahlt eben auch etwas mehr. Natürlich ist das dann keine echte "Flatrate" mehr, aber dennoch kalkulierbar.

Edit:
Und man könnte es auch als Vertragsstrafe sehen, weil eine Partei sich nicht an die Regel hält. Es heißt: "All you can eat" nicht "All you can put on your plate".

@datrueffel
Kleinere Teller wären eine Möglichkeit, du vergisst aber, dass manche Leute problemlos auch nach oben stapeln können ;)
Und du hast Recht: Ich will das nicht wissen. Weil es mich einfach traurig macht. Warum verkauft man diese Sachen nicht zu einem supergünstigen Preis? Ich weiss ja nicht, aber es gibt so viele Menschen denen das unheimlich weiterhelfen würde, weil sie dadurch ihre Kosten immens senken können. Stattdessen wird es einfach weggeworfen.

kleinundgrün schrieb:Wer den Anbieter schädigt, weil er mehr verbraucht, als er vernünftigerweise sollte, bezahlt eben auch etwas mehr.

Und hier will ich nachgewiesen bekommen, dass ich den Anbieter tatsächlich geschadet habe! Ich möchte eine klare und nachvollziehbare Kalkulation sehen, wie der Preis des angebotenen Essens zu Stande kommt ;) Kann ja sein, dass er durch das Nicht-aufessen statt 4,-€ nur 3,50 € Gewinn macht, und das ist in meinen Augen kein Schaden ;) Eine Gewinnbeeinträchtigung ja; aber kein schadhaftes Verhalten meinerseits.

Btw: Danke für die Richtigstellung meiner Rechnung :D

@datrueffel
Das deckt sich mit meinen Beobachtungen.

Ein Mitarbeiter hätte sich auch gerne mal die ein oder andere Pizza mitgenommen, die aussortiert wurde, weil eine Delle in der Pappverpackung war oder ein Getränk, bei dem das Schildchen schief hing. Durfte er nicht - musste entsorgt werden.

Dort sehe ich ein viel größeres Problem der Verschwendung. Wenn das Zeug daheim vergammelt und ich es wegschmeissen muss - Pech und natürlich schade drum, aber ich hab dafür bezahlt. Dass unzählige Lebensmittel aber noch nicht einmal den Weg zum Endverbraucher finden, weil die Verpackung nicht DIN-gerecht erscheint und nicht mal die Mitarbeiter sich was davon mitnehmen dürfen, das finde ich um Einiges übler.

Ich hab auch schon im Einzelhandel im Lebensmittelbereich gearbeitet und hab genau deswegen wieder damit aufgehört. Was da weggeworfen wird, ist wirklich haarsträubend. Und so einige andere Dinge konnte ich ebenfalls nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

datrueffel schrieb:Ich möchte eine klare und nachvollziehbare Kalkulation sehen, wie der Preis des angebotenen Essens zu Stande kommt

bei welchem Lokal bekommst Du so etwas? Im Normalfall ist es eine komplette Blackbox, die auf diese Weise etwas transparenter ist. Und ich habe den vorangegangenen Beitrag noch mal editiert. Der letzte Satz wäre in meinen Augen eben auch eine Begründung, dass es nicht "nichts" ist, wofür Du bezahlst.

datrueffel schrieb:Btw: Danke für die Richtigstellung meiner Rechnung

Ja, ich bin da sehr kleinlich. :D

@Lilith101

Du darfst aber auch nicht vergessen, dass es sowas wie Lebensmittelstandards gibt.

Auch hier ein Beispiel aus der Praxis:
Eintopf aus der Dose. Dose ist eingedellt. Dose muss umgehend aus dem Verkauf genommen werden, da sich durch die Delle an der Dose Metallteile gelöst haben könnten und das Essen beeinträchtigen können. Die Tafel darf sowas dann auch nicht mitnehmen (offiziell).

Lilith101 schrieb:Warum verkauft man diese Sachen nicht zu einem supergünstigen Preis?

Weil man sich so ganz schnell den Ruf versaut, wenn man Lebensmittel verramscht. Ausserdem sind Kunden nicht blöde ;) Ich habe oft beobachtet, wie samstags kurz nach 17 Uhr die Menschen in meinen Supermarkt geströmt kamen und zielgerichtet zur Obst und Gemüse-Abteilung liefen, weil sie wussten, dass das Obst und Gemüse (wovon ich zu viel hatte) reduziert hatte. Oftmals habe ich damit mehr Verlust gemacht, als Gewinn...ich wäre wahrscheinlich besser gefahren, wenn ich es entsorgt hätte.

datrueffel schrieb:Eintopf aus der Dose. Dose ist eingedellt. Dose muss umgehend aus dem Verkauf genommen werden, da sich durch die Delle an der Dose Metallteile gelöst haben könnten und das Essen beeinträchtigen können.

Dieses Beispiel leuchtet mir sogar noch ein. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist das verrutschte Etikett, die Delle im Apfel (kann mir zu Hause genauso passieren). Dort wo das Produkt an sich noch einwandfrei ist und es trotzdem entsorgt werden muss, da sollte man ansetzen.

datrueffel schrieb: Oftmals habe ich damit mehr Verlust gemacht, als Gewinn...ich wäre wahrscheinlich besser gefahren, wenn ich es entsorgt hätte.

Das sollte natürlich auch nicht der Fall sein. Es müsste eine Regelung gefunden werden, die das aufhebt. So dass man profitiert selbst wenn es reduziert ist und man es weiter gibt, als wenn man es entsorgt. (Das ist ja schon fast wie der Vergleich: Vom Amt bekomm ich mehr Geld, als wenn ich arbeiten gehe. Also erübrigt sich die Frage nach einem Job) Es läuft hier einfach viel zu viel verkehrt.

datrueffel schrieb:Du darfst aber auch nicht vergessen, dass es sowas wie Lebensmittelstandards gibt.

Das ist eben der Punkt. Zusammen mit der Erwartung des Kunden, eine möglichst breite Produktpalette zu erhalten, führt das dazu, dass Lebensmittel im Zweifel nur noch entsorgt (oder zumindest als Tierfutter verwendet) werden können.

Aber das ließe sich nur vermeiden, wenn ich als Kunde nicht erwarte, aus 12 Sorten Äpfeln auswählen zu können. Letztlich machen das die Discounter in der Art. Sie sind billiger und der Kunde hat halt im Zweifel genau ein Produkt (inzwischen eher zwei, da sie auch ein Bio-Sortiment pflegen).
Aber Supermärkte sind teurer und dafür müssen sie etwas bieten. Ein reiner Preiskampf wird nicht funktionieren, also müssen sie sich durch ihre Produktpalette abgrenzen.

Ich war iwann mal mit ner Freundin einkaufen. Wir hatten durst und da war so ein besonderes regal an der Kasse, mit gut aussehenden Getränken. Wir haben zwei geholt. Als wir die aufmachen wollten, sagte meine Freundin stop, guck ma aufn Boden. Ich weiss nich was es war aber aufm Boden schwamm zeug rum, was aussah wie essensreste die man aufgelöst hat und dann so schlabbrig umher schwimmen (will nich sagen,,dass da essen in der cola war) aber iwas ekliges war das. Wir sind zurück, wollten reklamieren und die haben es nich zurück genommen weil wir es schon geöffnet haben und die uns unterstellt haben, wir wären schuld

So viel dazu Geld umsonst ausgegeben zu haben, auch wenns vllt nich sooo passend ist

@apart
Und die Situation wäre natürlich dadurch gelôßt worden, wenn der Supermarkt noch 2€ Strafe von euch verlangt hätte, weil ihr etwas gekauft, aber nicht verbraucht habt?

@Assassine
Hahahah stimmt, ich hätte Strafe zahlen sollen wie ich nur so unverschämt sein kann und rekalmiere obwohl ich selber das ja gewesen war unso,haahah

Obwohl ich es nich verbrauchte, sorum mein ich

@Assassine
@apart
Vielleicht veranlasst das aber auch die Leute dazu, sich die Dinge vor dem Kauf genauer anzusehen? Ist ja auch nicht das dümmste...

Lilith101 schrieb:Was ich nicht nachvollziehen kann, ist das verrutschte Etikett, die Delle im Apfel (kann mir zu Hause genauso passieren).

Das verrutschte Etikett sollte normalerweise gar nicht erst in den Handel kommen, da die Produktionsbetriebe bereits das fehlerhafte Produkt in der Endkontrolle spätestens aussortiert haben sollten. Dann kann man das falsche Etikett abmachen und neu bedrucken und regulär in den Handel bringen. Der Handel ist hier nur die letzte Instanz und da will man natürlich nur fehlerfreie Produkte verkaufen.

Zum Apfel: Auch hier hat es einiges mit Hygiene und Qualität zu tun. Eine Druckstelle lockt automatisch Fliegen an, das geht ganz schnell und Fliegen und anderes Getier bahnt sich seinen Weg in den Verkaufsraum. Zudem schimmeln solche Stellen enorm schnell; fast möchte ich behaupten, das du dabei zuschauen kannst, wie sich dieser pelzige Flaum auf dem Golden Delicious ausbreitet.

kleinundgrün schrieb:Aber Supermärkte sind teurer und dafür müssen sie etwas bieten.

Soviel teurer sind REWE, Edeka und Co. nicht mehr im Vergleich zu Aldi, Lidl und Co.! Ob du nun 750g Äpfel für 1,99 € im REWE kaufst oder für 1,79 € im Aldi spielt keine Rolle. Vermutlich kommen die Äpfel sogar vom gleichen Baum. Zudem ist das Angebot bei beiden nahezu identisch, bisweilen beim Discounter größer, was es aber auch muss, da dort ein breiter gefächertes Klientel bedient wird. Daher auch die Auswahl zwischen bis zu 10 Apfelsorten.

Hier spielt immer Angebot und Nachfrage eine Rolle - wie immer in der freien Marktwirtschaft. Am Ende steht aber IMMER der Endverbraucher, denn dort werden noch immer die meisten Lebensmittel vernichtet...zu Hause.

Vllt haste recht, ja.. Als ich klein war hab ich mal aus ner colagetrunken. Als ich reinschaute in die Flasche, waren viele fliegen drin. Ich dachte ich hab draus gelernt @Lilith101

@datrueffel
@kleinundgrün
@Lilith101
Ich weiss nixh wer noch alles aber wenn es um,supermarkt grad geht, was soll die kacke mit diesem: Draussen steht 175g aber der Inhalt ist nur 100g OHNE die Verpackung mit zu wiegen. Das ist finde ich viel mehr skandal und frechheit als nen Euro buße zu zahlen

apart schrieb:: Draussen steht 175g aber der Inhalt ist nur 100g OHNE die Verpackung mit zu wiegen.

Kannst du dafür mal ein Beispiel nennen? Das wäre nämlich Betrug und ist strafbar. ^^

datrueffel schrieb: Ob du nun 750g Äpfel für 1,99 € im REWE kaufst oder für 1,79 € im Aldi spielt keine Rolle.

Das sind aber 11,17%! Wenn ich gemein wäre, würde ich auf diesen Beitrag Beitrag von datrueffel (Seite 7) verweisen. *salzindiewundestreu* :D

apart schrieb:Draussen steht 175g aber der Inhalt ist nur 100g OHNE die Verpackung mit zu wiegen.

Gibt es denn Lebensmittel, bei denen das Nettogewicht nicht (korrekt) angegeben ist? Das würde mich wundern.

@datrueffel
Ok, ich sehe ein, dass manche Bestimmungen gar nicht so sinnlos sind wie sie einem auf den ersten Blick erscheinen ;) du hast ja Recht. Vielleicht wird es trotzdem irgendwann ein System geben, mit dem wir nicht mehr so große Mengen an Lebensmittelverschwendung haben und doch einen gewissen Qualitätsstandard.

@apart
Mir fällt da folgender Spruch ein: Augen auf beim Autokauf! ;) ist zwar gemein, aber das Prinzip deckt sich auch mit dem Kauf von Lebensmitteln und Getränken.

Was du mit dem mit und ohne Verpackung meinst ist mir leider nicht ganz klar.