Ankou5 schrieb:Es sind unterschiede wenn man sich dem biologischen Geschlecht ''angemessen'' verhält, ob man sich neutral verhält, ob man sich androgyn verhält oder ob man transgenderartig verhält.
Definiere mir bitte "dem biologischen Geschlecht 'angemessen' verhalten". Was macht die gesellschaftlichen Verhaltensweisen biologisch?
Ankou5 schrieb:Das Geschlecht eines Menschen ist lediglich Teil seiner Persönlichkeit und nicht mehr, ich finde ihm wird meistens zu viel Bedeutung und gewicht beigemessen
Eben. Das ist das Problem. Aber dennoch verdienen Frauen weniger, haben es schwerer in Berufen und man unterstellt ihnen, dass sie schlechter Auto fahren können (was Unfallstatistiken übrigens widerlegen.) Unserer Gesellschaft ist Geschlecht so wichtig, dass du an den Klamotten erkennen können musst, was für Geschlechtsteile ein Mensch besitzt.
Was das Gewicht von trans* und genderqueeren Zügen angeht ist das ganz bewusst so. Viele Menschen denken beim Begriff "transgender" an Transvestiten und Travestie. Wenn man das nicht offen zeigt wird sich das Bild nie ändern. Genau so bei genderqueeren Männern, die als homosexuell abgestempelt werden.
Ankou5 schrieb:Ich denke dass es für mich teilweise einfach irritierend ist, ebenso wie für viele andere wenn dort ein extrem weiblicher Mann und ein Mannsweib an einem vorbei laufen.... einfach überfordernd und irritieren, dies hat ja keinerlei bewertung.
Genau das gilt es zu ändern. Die leichtere Lösung wäre verstecken, wie es in der Vergangenheit immer war. Oder man zeigt, dass es normal ist.
Ankou5 schrieb:ALso ich würde mich als ein intern androgyner Mensch bezeichnen, der optisch dennoch seinem biologischen Geschlecht entspricht,
Also so, wie es sich gesellschaftlich für einen cis-Mann etabliert hat.
[...]zeigt dass es durch aus auch Menschen gibt die denken sie seien was auch immer für eine sexuelle Orientierung oder Geschlecht weil sie wissen dafür besonders viel von dem zu bekommen was ihnen fehlt.
Also ich habe bisher keine Anerkennung dafür bekommen. Eher schiefe Blicke und blöde Kommentare. Außerdem kenne ich viele Menschen, die das nicht für Anerkennung tun, sondern für sich selbst. Es geht nicht immer nur um andere Menschen. Wenn es mir um Anerkennung gehen würde, dann würde ich so weitermachen, wie ich es 24 Jahre lang getan habe. Mit kurzen Haaren, Jeans und Hemd, biertrinkend, und mit tiefer Stimme. Das wäre einfacher.
Ankou5 schrieb:Ohen selbstwertgefühl hat man keien möglichkeit eine persönlichkeit zu entwickeln also sprich die bereits vorhandene Persönlichkeit zu entfalten und zu festigen.
Genau. Und bei einigen Menschen entfaltet sich ihre Persönlichkeit, indem sie sich eingestehen, wer sie sind und sich auch so geben, statt ihnen zugewiesene Geschlechterrollen zu spielen.
Ankou5 schrieb:Soziale kontakte sowie Bestätigung und Anerkennung, sind Lebensnotwendig, und der Mensch passt sich nun mal den Umständen an die sein Überleben sichern.
Schade dass bei trans* Menschen die Lebenserwartung niedriger ist als bei cis-Menschen. Bei latinx trans* Menschen liegt sie sogar nur bei 35 Jahren, weil es so viele Gewaltverbrechen gegen diese gibt. Das alles nur für ein bisschen Aufmerksamkeit von Menschen, die einem teilweise verbieten wollen, aufs Klo zu gehen ... das klingt echt logisch.