Rechtschreibfehler gleich Dummheit?

Ninenya schrieb: Er hat ein hohes, mathematisches Verständnis und seinen Maschinenbau-Bachelor fast fertig.

ich hoffe für ihn, dass er ein generelles problem in richtung legasthenie hat, ansonsten ist sowas mehr als nur peinlich...

keyshan schrieb:Warum werden diese Menschen, die probleme mit der Rechtschreibung haben, hier oft weniger für voll genommen?
Kommt es nicht auf den Inhalt an?

Naja wenn man beim Diskutieren nicht mehr weiter kommt mit seinem Gesprächspartner, dann neigen einige dazu unter die Gürtellinie zu greifen. Da kann es schonmal vorkommen, das man sich auch an der Rechtschreibung des anderen stört und künstlich aufregt. Ich denke aber, das hat dann weniger was mit dem Intellekt zu tun. Jeder macht mal Fehler. Schlimm wird es allerdings dann, wenn man die Wörter gar nicht mehr lesen kann.

@DerFremde
Warum weiß einer nicht mehr weiter bei einer Diskussion, wenn er die Rechtschreibung beherrscht und sie bei anderen bemängelt? Wieso legst du es so aus, als ginge es dabei nicht um die Tatsache, dass mangelnde Rechtschreibung heutzutage tatsächlich ein sehr großes Problem ist? Und dass sie Mitmenschen zu Recht verärgert, da man sich einen Text 10 mal durchlesen muss, um wenigstens ansatzweise zu verstehen, was der Schreibende eigentlich von uns will.
Es geht nicht um gelegentliche Fehler. Sondern tatsächlich um das nicht schreiben können!

@sunshinelight
Genau, es ist nur ein Teil. Aber weißt du was? Es spielt gar keine Rolle inwiefern Nichtbeachtung von Groß- und Kleinschreibung zu Rechtschreibfehlern gehören, Fakt ist, dass sie als ganzer Fehler bewertet werden in einer schulischen Klausur oder Präsentation und diese, obwohl inhaltlich super ausgearbeitet, an schlechter Groß- und Kleinschreibung scheitern kann. Das macht einen Studenten aber nicht automatisch zu einem dummen Menschen. Um viel mehr ging es in meinem Argument nicht.

@Ninenya
Deswegen ist der auch nicht ganz treffend.
Denn hier geht es um Rechtschreibung im Ganzen und deine Aussage betrifft nur einen kleinen Zweig und lässt alles andere, was zur Verständlichkeit eines Textes dient, völlig ausser Acht.

Ach, und eine Klausur nur wegen Groß- und Kleinschreibung zu verhauen, ist auch nicht gerade schlau.

Wenn ich was nicht verstehe, dann frage ich einfach nach.

Es ist mühsam, ja, aber wenn der Gesprächspartner nett erscheint oder die Diskussion fruchtbar, dann ist es doch okay.

Gibt Menschen, die können ganz ordentlich schreiben, aber überzeugen durch ihre inhaltsleeren Phrasen auch nicht sonderlich.

@Ninenya

Ninenya schrieb:Ein Freund von mir weiß nicht, wann er Wörter groß und klein schreiben muss, er schreibt Adjektive und Verben mal groß mal klein wie er lustig ist. Wenn ich ihn darauf hinweise, rechtfertigt er sich damit, dass er das früher im Deutschunterricht nie richtig gelernt hat und nicht weiß wann man wo was klein oder groß schreibt. Dumm ist er aber so nicht, wahrscheinlich eher faul.

Man kann eben intelligent und faul gleichzeitig sein. Er kennt seine Schwäche und nimmt als Ausrede, dass er es eben nie gelernt hat. Was hindert ihn daran sich dieses Wissen anzueignen? Lediglich sein Desinteresse und seine Faulheit. Ist ja auch ok, solange sich dann eben nicht beschwert wird, wenn ein möglicher Gesprächspartner keine Lust hat seine Texte zu entziffern.

Dummheit, Faulheit oder böser Wille? Das frage ich mich bei einem User, der konsequent die Groß- und Kleinschreibung durcheinander bringt, Satzzeichen äußerst willkürlich verteilt und konsequent Fließtext ablehnt. Weitere Fehler führen dazu, dass ich teilweise erst nach mehrfachem Lesen herausfand, was besagter User aussagen wollte. Nachdem mir besagter User mitteilte, er habe schließlich eine Mittlere Reife geschafft, von daher meine Kritik nicht verstehen könne, frage ich mich, will er anderen überhaupt etwas sagen oder will er sich nur darstellen?

Ist wie mit anderen Aspekten. Ich kenne jemanden, der z.B. aus Prinzip sein Auto nicht wäscht (weder innen noch außen). Und ich kann da sehr gut mit leben. Er ist allerdings beleidigt, wenn ich ihm sage, dass ich in so eine Dreckskarre nicht einsteige.

@Baest

keyshan schrieb:Warum werden diese Menschen, die probleme mit der Rechtschreibung haben, hier oft weniger für voll genommen?

Orthografie und Ausdrucksfähigkeit hat im Gesamten mit Logik zu tun, mit dem Erkennen von Zusammenhängen, man spricht den Menschen, die diese logischen Zusammenhänge nicht erkennen, gerne die Intelligenz ab; ... offiziell ist das zwar falsch, meiner Meinung nach steckt jedoch ein Funken Wahrheit darin....Ich beurteile meine hiesigen Gesprächspartner mitunter auch über die Orthografie ... , was auch dazu führt, dass ich die Meinungen und Ansichten von Menschen mit mangelnder Orthografie nicht "für voll" nehme ..., das ist zwar auch falsch, ... aber so kommt es eben bei mir an ...

Da ich Seiten zuvor, den Mysterybereich ansprach, da es dort immer wieder schwer verständliche Texte,gibt, bzw. es an korrekter Rechtschreibung mangelt und ich betonte, man muss nicht unbedingt korrekte Orthogtaphiekenntnisse haben, aber man kann sich zumindest die Mühe machen, Interpunktion und Absätze zu beachten, da es sich einfacher liest.

Es ist eben ein Unterschied, da man sich (und auch ich) nicht mal mehr diese Textwände durchlesen möchte und diese daher oft ingnoriert werden, es tut einfach in den Augen weh.

Hier ein Beispiel, ich hoffe, ich darf das so verlinken - keine absolut korrekte Rechtschreibung, ist auch ok so, aber Absätze, Interpunktion sind vorhanden und somit gut zu lesen, man weiß zumindest was der/die Userin damit sagen möchte:
Es geschah im Wald... (Seite 3) (Beitrag von Spinnweb)

fumo schrieb:Ich beurteile meine hiesigen Gesprächspartner mitunter auch über die Orthografie ... , was auch dazu führt, dass ich die Meinungen und Ansichten von Menschen mit mangelnder Orthografie nicht "für voll" nehme ..., das ist zwar auch falsch, ... aber so kommt es eben bei mir an ...

Ehrlich gesagt, mir geht es auch so...^^ klingt zwar wie ein Vorurteil, aber ist so. ;)

@ackey

ackey schrieb:Ehrlich gesagt, mir geht es auch so...^^ klingt zwar wie ein Vorurteil, aber ist so.

Mit Sicherheit ist es ein Vorurteil und ich räume sogar ein, dass ich damit vermutlich falsch liege, aber wenn jemand ohne Punkt und Komma schreibt oder alles kleingeschrieben ist oder viele Fehler bei mangelhafter ausdrucksweise vorliegen, dann kann ich diesen Diskussionspartner einfach nicht mehr ernst nehmen; in der Regel überlese ich dann auch die Beiträge dieser Personen.

@fumo
Da hast du Recht! Denn dann muss man sich denken, der Gesprächspartner möchte sich nicht mal bemühen und scheint entweder oberflächlich, oder sorry, "dumm" zu sein.

Mangelnde Artikulation ist auch ein Kriterium. Deshalb schrieb ich auch über Leute, die Fremdworte im falschen Kontext verwenden - besser "deutsch" schreiben, anstatt Fremdworte zu benutzen, worüber sie selbst keine Ahnung haben, das ist peinlich.

Auch ich kenne selbstverständlich nicht alle Fremdworte (vor allem im technischen Bereich, habe ich wenig Ahnung) und wenn ich was nicht verstehe, geniere ich mich nicht und frage, oder lese eben nach.

@ackey

ackey schrieb:Da hast du Recht! Denn dann muss man sich denken, der Gesprächspartner möchte sich nicht mal bemühen und scheint entweder oberflächlich, oder sorry, "dumm" zu sein.

Diesen Punkt finde ich sehr gut und stimme ihm auch uneingeschränkt zu. Eine Person X, die anderen Menschen einen Sachverhalt aus ihrer Sicht darlegen möchte, hat sich im Idealfall vor dem Kundtun der eigenen Meinung viele Gedanken zu dem Thema gemacht; wird diese persönliche Sicht der Dinge nun mangelhaft orthografisch und stilistisch transportiert, erzeugt dies unweigerlich den Eindruck, dass auch das zu behandelnde Thema unzureichend durchdacht wurde oder eben nur im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten. Allerdings muss hier aber auch der Rezipientenkreis berücksichtigt werden, denn wie es im Volksmund so schön heißt ...:" Unter den Blinden ist der Einäugige der König!" ... ;)

@ackey

Noch ein Nachtrag! ... In Zeiten von Rechtschreibprogrammen ist die Anzahl von Rechtschreibfehlern deutlich zurückgegangen, deswegen beurteile ich persönlich meine Diskussionspartner mehrheitlich nach der Zeichensetzung, da diese reine Logik ist und Rechtschreibprogramme hier nur bedingt helfen können! Das ist eben eine ... Macke ... von mir geworden! ... ;)

fumo schrieb:In Zeiten von Rechtschreibprogrammen ist die Anzahl von Rechtschreibfehlern deutlich zurückgegangen, deswegen beurteile ich persönlich meine Diskussionspartner mehrheitlich nach der Zeichensetzung, da diese reine Logik ist und Rechtschreibprogramme hier nur bedingt helfen können!

Das ist richtig, allerdings ersetzt dieses u.a. nicht z.B., Bindeworte, wie "dass". Das ist z.B. bei mir ein "No-Go", wenn jemand nicht unterscheiden kann, wann man "dass" und "das" schreibt. Ich denke da nicht mal nach, aber gut, das sind "Kleinigkeiten", die nur mich persönlich stören.
Ich selbst, schreibe absichtlich immer "daß" mit scharfem "s", aber das nur, weil ich es hasse, die Rechtschreibreform zu übernehmen. :}

@fumo
da magst du auch wohl recht mit haben, aber ich finde, dat nun nicht so!
zumal es menschen wie mich gibt, die mit der Rechtschreibunfg probleme haben, aber trotzdem viel lesen um ihr Wissen zu erweitern. Bin ich denn gleich dumm, nur weil ich damit ein problem habe? selbst wo ich unserer loge 2010 beitrat, war dies kein Problem(ich wies aber auch darauf hin)

Zählt nicht der Inhalt? Ok, der sollte nätürlich auch verständlich sein...

@ackey

ackey schrieb:Ich selbst, schreibe absichtlich immer "daß" mit scharfem "s", aber das nur, weil ich es hasse, die Rechtschreibreform zu übernehmen. :}

Ich glaube sogar, zu wissen, dass sich die Titanic und die FAZ ebenfalls der Reform widersetzen, was ich in Ordnung finde.

Was ich persönlich sehr mag, sind Menschen, die messerscharf und glasklar argumentieren können und dabei völlig emotionslos sind; ... je emotionsloser und analytischer die Argumentation ist - wird -, desto faszinierender finde ich es, solche Beiträge zu lesen.

Solche Menschen schreiben schnörkellos und bringen nur wirklich das, was wichtig ist, punktgenau zu Papier!

Was ich hasse, sind möchtegern-philosophische und möchtegern-lyrische Beiträge, wo sich der Schreiberling gerne Schuhe anziehen würde, die leider viel zu groß für ihn sind; ... wenn ich so etwas lese, habe ich immer das spontane Bedürfnis, mit der verbalen Brechstange dazwischenzuschlagen! Es gibt nämlich nur sehr wenige Menschen, die in der Lage sind, philosophische oder lyrische Beiträge zu verfassen, die dann auch noch punktgenau einschlagen - siehe @poet.

Auch hier erzählt der Volksmund, dass sich der Frosch so lange aufgebläht hat, um größer zu wirken, bis er letztendlich platzte! ... ;)

Im Übrigen sagt der Schreibstil sehr viel über den Geisteszustand eines Menschen aus....Kann die Person ihre Gedanken überhaupt glasklar formulieren oder kann sie das Gewollte nur sehr schwer auf den Punkt bringen oder möchte die Person den eigenen, begrenzten Horizont mit schmuckreichen Phrasen überspielen, damit der Rezipient nicht erkennt, wie undurchdacht und inhaltsleer das Gesagte im Grunde doch ist .... Der Schreibstil ist ein tiefer Blick in die Psyche des Menschen! ... ;)

@Baest

Baest schrieb:zumal es menschen wie mich gibt, die mit der Rechtschreibunfg probleme haben, aber trotzdem viel lesen um ihr Wissen zu erweitern. Bin ich denn gleich dumm, nur weil ich damit ein problem habe? selbst wo ich unserer loge 2010 beitrat, war dies kein Problem(ich wies aber auch darauf hin)

Zählt nicht der Inhalt? Ok, der sollte nätürlich auch verständlich sein...

Wie bereits eingangs angedeutet, räume ich ein, dass meine pauschale Aburteilung mit Sicherheit falsch ist! Selbstverständlich wiegt der Inhalt höher als die Form und deswegen fügte ich noch an, dass der Schreibstil das entscheidene Merkmal ist, womit eine Person sehr viel über sich selbst preisgibt!

fumo schrieb:Was ich persönlich sehr mag, sind Menschen, die messerscharf und glasklar argumentieren können und dabei völlig emotionslos sind; ... je emotionsloser und analytischer die Argumentation ist - wird -, desto faszinierender finde ich es, solche Beiträge zu lesen.

Solche Menschen schreiben schnörkellos und bringen nur wirklich das, was wichtig ist, punktgenau zu Papier!

Auch hier stimme ich dir uneingeschränkt zu - manchen Argumenten sind manche dann nicht mehr gewachsen, glasklar und messerscharf wird argumentiert. Allerdings habe ich auch festgestellt , daß manche Menschen sich zwar gut artikulieren können, einen scharfen Verstand haben, aber im RL nichts auf die Reihe kriegen - nicht alle erscheinen so, aber doch so manche, so wie sich hier einige präsentieren - siehe z.B. den Thread, wo so mancher im wahren Leben nicht mal weiß, wie man einen Partner findet....

fumo schrieb:Was ich hasse, sind möchtegern-philosophische und möchtegern-lyrische Beiträge, wo sich der Schreiberling gerne Schuhe anziehen würde, die leider viel zu groß für ihn sind; ... wenn ich so etwas lese, habe ich immer das spontane Bedürfnis, mit der verbalen Brechstange dazwischenzuschlagen! Es gibt nämlich nur sehr wenige Menschen, die in der Lage sind, philosophische oder lyrische Beiträge zu verfassen, die dann auch noch punktgenau einschlagen

Diese mag ich auch nicht besonders, kryptische Sätze verfassen und nicht auf den Punkt zu kommen.. o_O

fumo schrieb: siehe @poet.

Nana - nicht userbezogen werden., gelle :D

fumo schrieb:Im Übrigen sagt der Schreibstil sehr viel über den Geisteszustand eines Menschen aus...

Auch das sehe ich so - vor allem aber auch, wenn man "zwischen den Zeilen" liest.