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Die letzten Tabus der » westlichen Welt «

166 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Kultur, Verbot ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die letzten Tabus der » westlichen Welt «

04.02.2025 um 22:45
Zitat von BorrominiBorromini schrieb:Faulheit halte ich für etwas Menschliches, man darf ihr nur nicht immer nachgeben.
Ich war immer dagegen, daß Arbeitslosengeld umzubenennen in Bürgergeld - Ich glaube das jene unter den Arbeitslosen, die wirklich nicht arbeiten gehen weil es bequemer ist, eine verordnete Normalität schon im Wording bekommen. Nicht mehr arbeiten zu gehen, auch aus Gründen der Bequemlichkeit, wird damit schon ein wenig enttabuisiert.


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05.02.2025 um 12:35
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Mir geht es einfach nur darum, dass kaum jemand von diesen Leuten einer geregelten Arbeit nachgeht und sie trotzdem hohes Ansehen genießen!
Wie kommst du denn auf den Blödsinn? Insbesondere in Deutschland gibt es kaum "adlige" die nicht einer Beschäftigung nachgehen. Die sieht manchmal anders aus als bei anderen aber deswegen ist es dennoch arbeit.


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05.02.2025 um 15:28
Vielleicht habe ich es überlesen, aber "arbeitslos" ist man doch gar nicht, sondern eigentlich nicht erwerbstätig!
Das ist ein feiner Unterschied!
Denn Arbeit gibt es IMMER, sei es im Haushalt, mit Kindern/Tieren/Pflege von Verwandten oder EHRENAMTLICHE Tätigkeiten.
Schon mal daran gedacht, dass nicht nur Pensionisten, sondern auch TZ-ArbeiterInnen und nicht Erwerbstätige ehrenamtliche Jobs übernehmen, die dem Staat Millionen an Löhnen/Gehältern ersparen?
Es wird von finanzieller Abhängigkeit durch den Staat gesprochen, wenn man nicht berufstätig ist, aber ebenso ist man finanziell abhängig, wenn man als unselbständige/r ArbeitnehmerIn, aber auch als Selbstständige/R einem Job nachgeht...
Ohne Geld - in welcher Form auch immer man dazu kommt -, überlebt man nicht sehr lange...
Einst gab es Tauschhandel, heute gilt nur noch das bedruckte Papier, das der Mensch als extrem wertvoll erachtet...

Tabu ist es ebenfalls für mich, in einer sich sehr schnell echauffierenden Gesellschaft manches frei heraus zu sagen, was für diese Gesellschaft der derzeitigen Norm entspricht!
Und Normen ändern sich, wie wir alle wissen. Was heute "in" und Gang und Gäbe ist, kann und wird in wenigen Jahrzehnten obsolet sein... ;-)


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05.02.2025 um 20:27
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Da muss man differenzieren.
Irgendwelche Sozialfälle die sich weigern ihr Leben selbst zu finanzieren, sprich durch Arbeit, und lieber von der Allgemeinheit runterziehen werden selbstverständlich anders bewertet wie Privatiers die sich selber tragen.
Ist ja auch ganz normal so und keine Besonderheit.
Bei Privatiers geht es dann wenn es negativ wird meist vom Neid aus.
Was jetzt aber auch keine neue Erscheinung ist
Leider wird oft aber nicht differenziert. Da muss man nur sagen „Bürgergeld“ und schon wird man unter einem Berg von Vorurteilen begraben. Und diese stimmen in vielen Fällen nicht mal.
Sämtliche Personen, die Zuhause 24/7 ihre Angehörigen pflegen sind auf Bürgergeld angewiesen, weil sie mit dem Pflegegeld der Krankenkassen gerade noch die Pflegematerialien kaufen können…das aber in kleinster Weise den Pflegeaufwand ausgleicht. Die paar Notscherl, die die Krankenkasse in die Rentenkasse des Pflegers einzahlt, lächerlich.
Ein Teufelskreis. Man kann sich das Heim nicht leisten, möchte seine Angehörigen vielleicht auch nicht in eins geben (absolut nachvollziehbar), auch die Regierung propagiert “Pflege zu Hause” - für den Pfleger ist es aber der Weg in die Altersarmut. Habe das mit meiner Oma jetzt fast vier Jahre mitgemacht.

Ich war Krankenschwester, sehr gerne sogar. Bis erst mein Körper anfing zu streiken und dann Depressionen, Angststörungen usw. dazu kamen. Ein Orts- und Jobwechsel hat hier leider nicht das Erhoffte gebracht, sondern alles nur verstärkt.
Zurück in die Heimat, um die Oma zu pflegen. Bürgergeld notwendig zur Erhaltung seiner selbst. Full time job und nicht etwa nur 40 Stunden; unvergütet.
Bis Dezember bekam ich Bürgergeld.
Und immer, wenn ich das irgendwo, wenn ich doch mal beim Arzt oder Einkaufen mit jemand ins Gespräch kam, war ich prompt der Sozialschmarotzer, wenn ich sagte, dass ich dies beziehen würde. Ganz egal, ob ich eben meine Oma pflege. Also 40Std. Job plus 24/7 Pflege der Omma; das wäre dann wohl gerade so abnickbar.

Es wird leider nicht differenziert, ob da jemand ist, der nicht arbeiten will, der in der häuslichen Pflege ist oder der einfach nicht (mehr) arbeiten kann.
Ist bei psychischen Erkrankungen ähnlich. Das meiste wird heute noch gerne mit wahlweise “der spinnt” (Schizophrenie, Paranoia usw.) oder “ist eh nur faul“ (Depression, Angststörungen, ADHS, Autismus etc.) abgestempelt.

Aktuell kann ich mir ein Privatierleben leisten. Ein paar Jahre. Danke Oma…vielmehr Opa. Wie du schriebst, rümpft man auch darüber die Nase, weil man, außer einzukaufen, nichts für die Gesellschaft tut (meint man von außen gerne - dass die Leute ihre Arbeit nicht an die große Glocke hängen, sich nicht mit Ehrenämtern, in denen man oft nicht mal Fahrkosten ersetzt bekommt, schmücken, etc…das will man von außen auch nicht wissen, weil es sonst die Meinung darüber zerstört).
Ich bin froh, dass ich gerade nicht arbeiten muss und Zeit habe, das zu tun, was ich seit vier Jahren will. Im besten Fall kriege ich doch mal mein Buch fertig.

Wäre ich in der Klinik geblieben…würde man mich weiter als Urinkellnerin oder Arschabwischer betiteln und mir volle Urinflaschen auf den Boden kippen (kein Einzelfall).
Dabei hat mir der Beruf als Berufung wirklich lange Freude gemacht und viele tolle Kontakte beschert.

Also müsste man wohl Bankdirektor sein, Arzt oder sonst etwas Gehobenes, um überhaupt Respekt in der Gesellschaft zu bekommen. Über „normale“ Jobs, bspw. Einzelhandel, Pflege, Abfallwirtschaft (obwohl die hochgebildet sind und gut verdienen), Fliessbandarbeit usw., wird doch immer noch die Augenbraue hochgezogen und es kommen negative Auswüchse, weil alles ja nicht „gut genug“ ist.

Aber es geht hier um Tabus…und das Thema Arbeit nimmt in dem Thread sehr viel Platz ein, womit man natürlich sieht, was in Deutschland ein großes Tabu ist.

Zwei Tabus:

- Gerontophilie - das Gegenteil von Pädophilie. Betrifft mich; ich war immer nur in ältere verliebt und meine Partnerin war ca. 41 Jahre älter, als ich.

- der Tod. Immer noch und wieder immer extremer. Es bricht auch nicht auf. Stattdessen immer weiter und tiefer in den Wahn zur ewigen Jugend und dem ewigen Leben. Und interessanterweise habe ich noch nie soviel „Totschweigen“ und Verstecken des Todes erlebt, wie in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen.


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01.04.2025 um 22:41
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb am 05.02.2025:- Gerontophilie - das Gegenteil von Pädophilie. Betrifft mich; ich war immer nur in ältere verliebt und meine Partnerin war ca. 41 Jahre älter, als ich.

- der Tod. Immer noch und wieder immer extremer. Es bricht auch nicht auf. Stattdessen immer weiter und tiefer in den Wahn zur ewigen Jugend und dem ewigen Leben. Und interessanterweise habe ich noch nie soviel „Totschweigen“ und Verstecken des Todes erlebt, wie in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen.
Gute Beispiele! Ich finde, es gibt auch wieder "neue Tabus".

- Religion: Es ist inzwischen "nicht mehr normal", dass Leute einer Religion angehören und wird auch nicht mehr so offen artikuliert

- Ich finde, man muss inzwischen auch mega aufpassen, dass man niemanden versehentlich beleidigt, da die Welt irgendwie sehr woke
ist. Bei uns im Freundeskreis gab es eine ewige Debatte, weil ein Freund von uns nun für jeden Monat, wo er nicht krank ist, 50€ oder
100€ Anwesenheitsprämie bekommt, da der Krankenstand im Betrieb überhand nimmt und man sich bei vielen Fällen sicher ist, dass es
so schlimm "nicht war". Da haben ihm Leute wirklich vorgeworfen, dass er ein völlig gemeines System unterstützt.


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01.04.2025 um 23:16
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:- Religion: Es ist inzwischen "nicht mehr normal", dass Leute einer Religion angehören und wird auch nicht mehr so offen artikuliert

- Ich finde, man muss inzwischen auch mega aufpassen, dass man niemanden versehentlich beleidigt, da die Welt irgendwie sehr woke
ist. Bei uns im Freundeskreis gab es eine ewige Debatte, weil ein Freund von uns nun für jeden Monat, wo er nicht krank ist, 50€ oder
100€ Anwesenheitsprämie bekommt, da der Krankenstand im Betrieb überhand nimmt und man sich bei vielen Fällen sicher ist, dass es
so schlimm "nicht war". Da haben ihm Leute wirklich vorgeworfen, dass er ein völlig gemeines System unterstützt.
JA!
ich selbst bin sehr religiös, was man meinem Äußeren allerdings nicht ansieht.
sobald das Thema zur Sprache kommt höre ich andauernd "was? so siehst du gar nicht aus!"
ich kann auch sehr religiös sein ohne die Kirche zu besuchen, und meine Röcke sind in der Regel deutlich kürzer als allgemein üblich.
und jedes Mal frage ich mich, wie denn bitte die "Standard- Christin" auszusehen hat.

und zum Thema "woke":
ich kann es wirklich nicht mehr hören!
jetzt kommt Schneewittchen und die 7 Freunde. zuvor war Arielle auf einmal dunkelhäutig.

ICH für mich finde das extrem mies, alle Traditionen (und diese Märchen bzw. Sagen sind halt Tradition) zu verhunzen.
sollen sie doch neue Märchen schreiben und die "alten" parallel dazu behalten.


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02.04.2025 um 01:19
Zitat von nskandalnskandal schrieb:ICH für mich finde das extrem mies, alle Traditionen (und diese Märchen bzw. Sagen sind halt Tradition) zu verhunzen.
sollen sie doch neue Märchen schreiben und die "alten" parallel dazu behalten.
Ebenso. Warum nicht neue erfinden - gerade für Kinderbücher üblich, zusätzlich zu den Klassikern solche zu haben die moderne/ heutige Charaktere haben -, oder solche aus anderen Kulturen (einfacher für Kinder) verfügbar machen? Schöne Märchen, Sagen, Legenden, Geschichten gibt es weltweit zu entdecken.
(Da stört sich dann aber schon wieder der ein oder andere an z.B. "Moana" oder "Encantada"...)


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02.04.2025 um 09:30
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:- Religion: Es ist inzwischen "nicht mehr normal", dass Leute einer Religion angehören und wird auch nicht mehr so offen artikuliert
Hier geht es um Tabus. Wo wäre hier das Tabu?
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich finde, man muss inzwischen auch mega aufpassen, dass man niemanden versehentlich beleidigt, da die Welt irgendwie sehr woke
ist.
Zitat von nskandalnskandal schrieb:und zum Thema "woke":
ich kann es wirklich nicht mehr hören!
Sehr christlich, wirklich! :D
Aber keine Sorge, Trump macht damit endlich wieder Schluss.


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02.04.2025 um 10:50
Zitat von nskandalnskandal schrieb:und zum Thema "woke":
ich kann es wirklich nicht mehr hören!
Mir gehts inzwischen umgekehrt: je stärker Trump, die Alice, Orban und Konsorten drauf eindreschen, umso mehr kann ich mich für das Thema bzw. Schlagwort erwärmen. Ich kann das ewige Gezeter gegen "woke" wirklich nicht mehr hören, es hängt mir absolut zum Halse raus.


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02.04.2025 um 13:58
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich kann das ewige Gezeter gegen "woke" wirklich nicht mehr hören, es hängt mir absolut zum Halse raus.
Mir auch! Zumal Mensch ja immer von gewissen Kreisen als "Schlafschaf" bezeichnet wird, da ist das Wort woke, was aufgewacht oder wachsam bedeutet, auch nicht recht.

Zuerst kam das Wort in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts auf und wurde von der afroamerikanischen Bevölkerung verwendet, um Rassismus und Ungleichbehandlung aufzuzeigen. Das war doch völlig korrekt, wie ich finde.
Hier in Deutschland ist das Wort ja geradezu zu einem abwertenden Begriff geworden, fast zu einem Schimpfwort von der Sorte Menschen, die gerne so Floskeln verwenden wie "das wird man ja wohl noch sagen dürfen"!


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02.04.2025 um 14:03
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Mir auch! Zumal Mensch ja immer von gewissen Kreisen als "Schlafschaf" bezeichnet wird, da ist das Wort woke, was aufgewacht oder wachsam bedeutet, auch nicht recht.
Dieser Widerspruch ist mir auch aufgefallen, dass man (aus Sicht der "Rechten") gleichzeitig "Schlafschaf" und "woke" sein kann. Das heißt, dass der Vorwurf lautet, man wäre gleichzeitig irgendwie weggepennt und aufgewacht. Und beides ist gleichzeitig schlecht.

Wie nennt man eigentlich andererseits diejenigen, die nicht woke (= nicht aufgewacht) sind? Slept? Und das Gegenteil von Schlafschaf ist was? Wachwolf oder sowas? In der Summe ein eingeschlafener Wachwolf sozusagen?


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02.04.2025 um 16:02
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Religion: Es ist inzwischen "nicht mehr normal", dass Leute einer Religion angehören und wird auch nicht mehr so offen artikuliert
Die Erfahrungen habe ich, als ich noch tief im Christentum und Kloster steckte, auch gemacht. Gerade diverse Kollegen der Krankenpflegeschule haben das zum Anlass genommen, jegliche meiner Handlungen, und sei es nur, dass ich für einen weiteren Kollegen einen Amigurumi-Hasen gehäkelt habe, abzuwerten oder generell mich lächerlich zu machen.
Als dann noch aufkam, dass wir im Kloster auch nur mit Wasser kochen und ich da sogar eine Partnerin hatte, die eben sehr viel älter war, als ich…da war‘s halt dann ganz aus.

Allerdings war ich, so tief ich in dem Sumpf auch steckte, selbst sehr kritisch gegenüber diesen eher fundamentalistischen Katholiken. Wir hatten in unmittelbarer Nähe zum Kloster ein solches Ehepaar wohnen…sie waren grundsätzlich beim Gottesdienst in der ersten Reihe der Kirche zu finden und sangen am lautesten, damit Gott sie auch sehen und hören kann (O-Ton), draußen hat man sie nur laut den Rosenkranz betend und mit selbigem wedelnd angetroffen.

Kurz: sie haben aus ihren Glauben ein goldenes Kalb gemacht, wie man es sich hier in einigen Diskussionen sieht. Bei keiner Person aus klösterlichen Einrichtungen habe ich das so massiv erlebt, wie bei weltlichen Gläubigen…meistens Leute, die spät zur Religion gefunden haben.

Naja…vorbei. Heute stecke ich noch tiefer in anderen spirituellen Sümpfen.
Zitat von MerirukaMeriruka schrieb:Hier in Deutschland ist das Wort ja geradezu zu einem abwertenden Begriff geworden, fast zu einem Schimpfwort von der Sorte Menschen, die gerne so Floskeln verwenden wie "das wird man ja wohl noch sagen dürfen"!
Volle Zustimmung.
Das, was man halt so am Stammtisch zu hören bekommt. Was man noch sagen dürfen will…letztlich das berühmte „Ich hab‘ ja nix gegen ____, aber…“.
Beispiele lasse ich jetzt raus.
Man möchte halt an den, wie es hier jemand schrieb, „alten Traditionen“ festhalten.
Und „woke” ist nur okay, wenn es einem selbst Nutzen bringt; wie Feminismus uns das Wahlrecht oder halbgare Gleichberechtigung gebracht hat. Aber ‘ne dunkelhäutige Arielle? Das geht zu weit.
Oder gar ein polyamores Schneewittchen?
Mal sehen, was los ist, wenn aus den Frauen verbrauchenden (und schlagenden) James Bond eine männervernaschende Jane wird.
Das sind die gleichen, die Asexuelle lächerlich machen, Homosexuelle eklig finden, die denken, Frauen sollten nicht Auto fahren, die Jugend soll den Mund halten, weil sie sowieso nichts weiß vom Leben und überhaupt der N*ger an der Ecke da, der schaut immer so komisch, der will mich bestimmt ausrauben.
Leider keine Ironie.

Die meisten dieser Stammtischbrüder und -schwestern würden sich ganz schön anschauen, würden wir wirklich die alten Traditionen wieder einführen. Ein paar Schläge für die Ehefrau, wenn sie Widerworte gibt, davon abgesehen muss jede Handlung einer Frau mit Vater oder Ehemann angesprochen werden, Arbeiten und Führerschein nur nach Erlaubnis…
Depressionen und andere psychische Erkrankungen werden nicht behandelt, sondern unter „Der/Die spinnt!“ auf Lebenszeit in die Psychiatrie gesteckt.
Freie Berufswahl? Nope!
Homosexuell? Pech! Ab in den Knast mit dir.
Was? Keine Kinder? Keinen Mann? Du alte Jungfer, bei dir stimmt wohl was nicht, dass dich keiner will!
Was? Als Frau ohne Mann keine Jungfrau mehr? Igitt!
Was? Du, als Alleinstehender Mann hattest noch nie Sex? Was stimmt mit dir nicht?
Ausländer? Sind eh alle kriminell.

Dann bin ich lieber woke. Woke bedeutet nicht, alles gut zu heissen, bspw. haben wir bei Pädosexualität und Kindesmissbrauch fast alle die gleiche Meinung.
Aber woke bringt „Leben und leben lassen“ mit sich. Und die Diskussion hatten wir gerade im Thread um Geheimnisse im Leben. Die Neugier Sucht auf die Leben und Geheimnisse anderer, um diese zu erfahren und dann zu bewerten und beurteilen, steht Toleranz und „woke“ ziemlich im Weg.

Bin ich froh, dass selbst mein (heterosexueller) Großvater (*1930) unendlich tolerant und feministisch war, aber er hatte auch eine starke unabhängige Mutter und am Ende homosexuelle Freunde…von ihm habe ich das „woke“. Liegt also nicht an der Generation.


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02.04.2025 um 16:15
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Bin ich froh, dass selbst mein (heterosexueller) Großvater (*1930) unendlich tolerant und feministisch war,
Interessanterweise waren bzw. sind auch meine Eltern (Geburtsjahrgänge vor und nach 1930) für ihre Generation erstaunlich tolerant (gewesen). Das hätte ich ihnen früher nicht zugetraut.

Von denen habe ich vielleicht auch bis heute meine "woke" Einstellung übernommen, weil ich Diskriminierung und Ausgrenzung sozusagen nicht gelernt habe.


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02.04.2025 um 16:38
Zitat von martenotmartenot schrieb:Interessanterweise waren bzw. sind auch meine Eltern (Geburtsjahrgänge vor und nach 1930) für ihre Generation erstaunlich tolerant (gewesen). Das hätte ich ihnen früher nicht zugetraut.

Von denen habe ich vielleicht auch bis heute meine "woke" Einstellung übernommen, weil ich Diskriminierung und Ausgrenzung sozusagen nicht gelernt habe.
Das wird so sein. Es macht viel aus, mit wem man so aufwächst. Und was ich so, auch durch meine Arbeit auf der Geriatrie, festgestellt habe, es liegt echt nicht an der Generation, was Toleranz, Offenheit usw. angeht.

Witzigerweise war meine Oma (Jhg. 1929), also die Frau des o.g. Großvaters, das glatte Gegenteil.
Zwar sehr intelligent, aber intolerant und suchte, der „Tradition“ und des Phlegmas wegen, einen Versorger. Und den hat sie dann in 63 Jahren Ehe an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Was ja, passend zum Thread, auch wieder ein Tabu in der „westlichen Welt“ darstellt: gewalttätige Frauen.
Ganz unabhängig, wie diese Gewalt ausgeübt wird und ob es um heterosexuelle oder homosexuelle Beziehungen geht.
Psychische Gewalt ist mindestens genauso schlimm, wie physische.
Und von ersterem gibt es leider eine ganze Menge; ich habe selbst zwei im Umfeld (gehabt, Oma ist ja letztes Jahr verstorben).

Aber gerade wenn hier Männer zum Opfer werden, nimmt man diese häufig nicht ernst oder macht sie lächerlich, weil sie sich gegen eine Frau nicht „durchzusetzen“ wissen.
Mein Großvater wäre ausgelacht worden, hätte er von der psychischen Gewalt seiner Frau erzählt, obwohl es Zeugen dafür gab.

Das Tabu weicht auch scheinbar nicht so recht auf…da ist noch immer viel zu wenig Bewusstsein da. Und das ist sehr traurig.


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02.04.2025 um 16:44
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Aber gerade wenn hier Männer zum Opfer werden, nimmt man diese häufig nicht ernst oder macht sie lächerlich, weil sie sich gegen eine Frau nicht „durchzusetzen“ wissen.
Zu dieser Thematik habe ich erst vor kurzem eine Dokumentation gesehen. Männer als Gewaltopfer von Frauen werden häufig nicht ernst genommen, und es gibt auch fast keine Fluchtmöglichkeiten für betroffene Männer (Pendents zu Frauenhäusern).

Indirekt bin ich auch selbst davon ein wenig betroffen, weil ein Arbeitskollege von mir im vorletzten Jahr von einer Frau (nicht seine Lebensgefährtin, aber eine frühere Affäre) in der eigenen Wohnung erstochen wurde. Dieser Mord ist uns allen damals ziemlich nahe gegangen. Der Kollege hatte wohl zuvor mehrfach drauf aufmerksam gemacht, dass er von dieser Frau drangsaliert wurde, aber anscheinend hatte niemand in seinem näheren Umfeld die Situation so ernst genommen, dass man ihm geholfen hätte.


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02.04.2025 um 17:20
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:- Religion: Es ist inzwischen "nicht mehr normal", dass Leute einer Religion angehören und wird auch nicht mehr so offen artikuliert
Das es nicht mehr so sehr üblich und verbreitet ist gläubig zu sein, ist wahr. Aber als ein Tabu würde ich es nicht bezeichnen. Ein Tabu ist ja eher etwas, das von der Gesellschaft als total inakzeptabel angesehen wird. In diese Kategorie würde ich Religion jetzt nicht einordnen.
Zitat von nskandalnskandal schrieb:und zum Thema "woke":
ich kann es wirklich nicht mehr hören!
jetzt kommt Schneewittchen und die 7 Freunde. zuvor war Arielle auf einmal dunkelhäutig.
Gegen eine dunkelhäutige Arielle hab ich nichts. Wenn das in den Kontext der Geschichte passt, dann finde ich es völlig in Ordnung.
Aber 7 Zwerge in 7 Freunde umzubenennen finde ich gaga. Natürlich sollte man im wahren Leben einen kleinen Menschen nicht als Zwerg bezeichnen, das versteht sich von selbst. Aber hier geht es um ein Märchen. Selbst kleine Kinder verstehen bereits, das Schneewittchen eine erfundene Geschichte ist.
Ein Zwerg ist ein Fabelwesen. Daran ist nichts diskriminierend.
Das ist genau dieser Wokeismus, der viele (mich eingeschlossen) nervt.


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02.04.2025 um 17:22
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Das ist genau dieser Wokeismus, der viele (mich eingeschlossen) nervt.
Und mich nervt dieses Herumgehacke auf "Wokeismus" inzwischen mindestens genauso, obwohl ich mir denke, dass man die Zwerge vielleicht hätte anders bezeichnen können, sodass der Fabelwesencharakter eindeutiger rauskommt (z.B. Trolle oder so).


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02.04.2025 um 17:49
Zitat von martenotmartenot schrieb:Indirekt bin ich auch selbst davon ein wenig betroffen, weil ein Arbeitskollege von mir im vorletzten Jahr von einer Frau (nicht seine Lebensgefährtin, aber eine frühere Affäre) in der eigenen Wohnung erstochen wurde. Dieser Mord ist uns allen damals ziemlich nahe gegangen. Der Kollege hatte wohl zuvor mehrfach drauf aufmerksam gemacht, dass er von dieser Frau drangsaliert wurde, aber anscheinend hatte niemand in seinem näheren Umfeld die Situation so ernst genommen, dass man ihm geholfen hätte.
Omg…das ist furchtbar.
Also Stalking mit anschließendem Mord?
Bei Stalking werden Frauen schon immer allein- und hängengelassen. Da kann ich nur erahnen, wie wenig man sich da um gestalkte/drangsalierte Männer kümmert.
Gerade in Deutschland ist das immer noch sehr verschoben, dass das Opfer von Stalkings in der „Bringschuld“ ist, sich dem Stalking irgendwie zu entziehen und wenn es ein sozial isoliertes Leben in Angst ist, anstatt das die Täter in die Pflicht genommen und (elektronisch) überwacht werden.
Woanders klappt das ganz gut, siehe Spanien.

Aber irgendwie werden solche Bedrohungslagen bei uns nicht ernst genommen.
Und Männer im Bezug auf eine solche Frau…erst recht nicht.
Gab ja da mal einen recht prominenten Fall eines Priesters mit einer Stalkerin. Das Problem war Jahre nicht in den Griff zu bekommen, weil man die Frau einfach gewähren ließ. Als ob Gefährderansprachen auch nur im Ansatz das bewirken würden, was sie sollen; das Gegenteil ist der Fall. Die Stalker werden noch aggressiver und bedrohlicher.
Dazu noch dieses typische Denken von „Ein Mann, der sich nicht gegen eine Frau wehren kann…“ und oft auch „Soll er sich doch geehrt fühlen, wenn eine Frau so um ihn wirbt.“…und am Ende ist jemand tot.

Trifft Frauen auch, aber bei uns Frauen wird es im Schnitt noch ernster genommen. Männer stehen da nahezu alleine da und haben, wie du schriebst, keine Schutzorte.


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02.04.2025 um 17:53
Depression und Suizid. Der Tod allgemein.


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02.04.2025 um 19:30
Zitat von martenotmartenot schrieb:Und mich nervt dieses Herumgehacke auf "Wokeismus" inzwischen mindestens genauso, obwohl ich mir denke, dass man die Zwerge vielleicht hätte anders bezeichnen können, sodass der Fabelwesencharakter eindeutiger rauskommt (z.B. Trolle oder so).
Ein Troll und ein Zwerg haben nichts gemeinsam. Das sind zwei völlig verschiedene Fabelwesen. Trolle können z.b. riesig sein. Zwerge sind klein.
Mir ist auch ehrlich gesagt nicht klar, was Du an dem Wort Zwerg in Kombination mit dem Märchen Schneewittchen als uneindeutig empfindest. Jeder der das Märchen kennt, der kennt die Rolle die die Zwerge in diesem spielen.

Woke zu sein und darauf zu achten andere Menschen nicht zu diskriminieren ist eine gute Sache. Ich rede von diesem stupiden Wokeismus. Das ist völlig überzogene politische Korrektheit, über die viele Menschen nur noch den Kopf schütteln.

Die Umbenennung der 7 Zwerge in 7 Freunde ist das beste Beispiel dafür.
Inwiefern besteht denn überhaupt eine Notwendigkeit dafür die Zwerge umzubenennen? Hast Du je von einem kleinen Mensch gehört, der sich durch die Nennung des Wortes Zwerg in einem Märchen diskriminiert gefühlt hat? Vermutlich nicht. Weil das wieder mal so ein Fall ist, in dem sich nicht selbst betroffene Personen berufen fühlen etwas zu ändern, dass eigentlich niemand gestört hat.

Die Meinung des Publikums zeigt sich ja auch deutlich in den niedrigen Besucherzahlen der Neuverfilmung von Schneewittchen. Der Film bekam überwiegend schlechte Kritiken und spielt Verluste ein.


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