Die letzten Tabus der » westlichen Welt «
16.07.2016 um 17:48slider schrieb am 12.07.2016:Und da wären wir dann vielleicht schon beim nächsten Tabu. Wenn man nun eben (wie du ... und ich auch) auch mit Ü30 kein Bedürfnis nach Familienleben hat, dann kann einem aus der Gesellschaft doch schon sehr großes Unverständnis entgegenkommen.Wie mir auch schon aufgefallen ist, ist es heutzutage auch schon unverständlich, wenn man schon in den frühen zwanzigern heiraten und sich Niederlassen möchte - unabhängig ob man dann trotzdem in seinem Job bleiben möchte oder nicht. Ich habe sogar eher das Gefühl, heutzutage wird man eher blöd angeschaut, wenn man mit U25 heiratet, geschweige denn schwanger wird - vor allem als Frau. Man hat ja dann immerhin noch keine aufsteigende Karriere gemacht und wird direkt mal abgestempelt, als ob man das alte Hausfrauenbild von früher wieder aufleben lassen möchte.
Ich persönlich bin davon nicht betroffen, da ich Single bin, aber 2 Freundinnen mir geht es so. Ich habe es bei beiden mitbekommen, wie auf ihre Schwangerschaft und Heirat reagiert wurde (von wegen: "die wollen wohl ewig in dem und dem Beruf auf der und der Position festsitzen).
Wenn ich jetzt mit 24 sage, dass ich noch mit unter 30 mir Kinder wünsche, kommen auch Kommentare wie: "Es ist ja wohl nicht schlimm, wenn man über 30 ist." Die Kinder, die dann geboren werden, wird aber leider oft nicht mehr groß Aufmerksamkeit geschenkt. Hauptsache man hat seine Nachzucht geboren, um den Rest kümmern sich die Lehrer und Kindergärtner - oft schon, wenn das Kind noch kein Jahr alt ist.
Zum Thema Arbeit @Piorama:
Nöö gar nich..Ich versuche, dich zu verstehen und die Frage soll jetzt kein Angriff auf dich sein: Was tust du eigentlich den ganzen Tag? Gehst du einem Hobby nach oder tobst dich sonst wie kreativ aus?
Denn ich weis, wenn mir wohlhabende Leute einiges von dem, was sie achtlos in die Mülltonne werfen,
"spenden" würden, ich noch viel besser leben könnte als von Hartz4.
Aber ich glaube das verstehst du (noch) nicht.
Ich war ein paar Monate arbeitslos und das was mir daran gefallen hat, war, dass ich mich voll und ganz meinem Roman widmen konnte. Hätte ich aber auch am Wochenende bzw. nach der Arbeit tun können. Ansonsten habe ich mich gelangweilt. Mir gefällt meine Arbeit und ich verstehe mich sehr gut mit meinen Arbeitskollegen, aber meine Berufung ist es nicht. Ich bin froh, diesen Job zu haben, weil ich genug eigenes Geld verdiene.
Mein Roman wird bald in einem Kleinverlag veröffentlicht werden. Die Auszahlung meines Anteils am Gewinn, welches der Roman dann einbringt, erfolgt halbjährlich. Wenn es ein Bestseller wird, werden es wahrscheinlich so um die 600 € jedes Halbjahr sein. Würde ich irgendwann in einem großen Publikumsverlag veröffentlicht und das Buch ein Erfolg sein, wäre der Gewinn so enorm, dass ich alleine davon Leben könnte - und das im Luxus. Natürlich wäre das mein Traum. Dann wäre ich aber auch nicht arbeitslos sondern eben selbstständig als Autorin.