JamieStarr schrieb:Und hier nun ein paar Sätze aus dem Text von Kunze. Ich kann hier nichts Falsches entdecken.
Das war zu befürchten, sonst hättest du ja nicht auf diesen Text verwiesen.
JamieStarr schrieb:Er denkt die Vereinfachungen eben bis zu Ende.
Eher: Er vereinfacht ohne Ende
JamieStarr schrieb:Erst verschwindet die Sprache, dann wird vergessen, daß es mal andere Lösungen (im Sinne von Ausdruck) gegeben hat.
Das ist - gerade von jemandem, der sich für "Althistorik" interessiert - ein Satz von erschreckender Ahnungslosiglkeit
JamieStarr schrieb:Schließlich kann irgendwann keiner mehr Goethe oder Schiller lesen, weil deren Texte nicht mehr verständlich erscheinen:
Sprache verändert sich eben. Stell mal hier im Forum einen althochdeuteschen Text ein.
Die meisten werden nur Bahnhof verstehen.
Gut, wenden wir uns mal den "Argumenten" von Kunze zu:
Das Geschlecht des Wortes (männlich, weiblich oder sächlich) stimmt nicht immer mit dem Geschlecht des Lebewesens überein, das durch das Wort bezeichnet wird. Es gibt maskuline Wörter, die nicht nur männliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Gast, Säugling oder Filmstar, feminine Wörter, die nicht nur weibliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Waise, Majestät oder Geisel, und Neutra, die männliche und weibliche Personen oder nur eine einzige Person natürlichen Geschlechts bezeichnen, zum Beispiel Mitglied, Staatsoberhaupt, Weib oder Kind. Diese Wörter sind in ihrer Bedeutung geschlechtsübergreifend.
Hat niemand bestritten und ist auch kein Problem.
Ein Problem ist bisher nur das generische Maskulinum
Wer diese Ausdrucksmöglichkeiten für sein natürliches Geschlecht als diskriminierend empfindet und ihren Gebrauch bekämpft, bekämpft die Sprache, indem er ihre Verarmung befördert.
Das ist gleich doppelt falsch
1) Niemand bekämpft die Ausdrucksmöglichkeiten für sein natürliches Geschlecht.
2) Durch eine differenziertere Ausdrucksweise verarmt die Sprache nicht, sondern sie wird konkreter, reicher.
Er beraubt die Menschen der Möglichkeiten, in allgemeinen, geschlechtsübergreifenden Begriffen zu sprechen, was zum Verschwinden ungezählter Wortbedeutungen führt. Der Wähler ist dann stets ein Mann, die Wählerin eine Frau, das geschlechtsneutrale Wort für eine Person, die wählen geht, ist jedoch verschwunden.
Schon wieder doppelt falsch
1) Es verschwinden keine Wortbedeutungen
2) Was war gleich "das geschlechtsneutrale Wort für eine Person, die wählen geht"?
Redewendungen wie "Übung macht den Meister" oder "Der Klügere gibt nach" dürften nicht mehr gebraucht werden, weil die geschlechtsübergreifende Bedeutung nicht mehr gedacht werden darf.
Schon wieder falsch.
Niemand verbietet den Gebrauch solcher Sprichwörter
Sätze wie "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörer" könnten überhaupt nicht mehr formuliert werden, da die sprachfeministisch korrekten Versionen "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen" oder "Frauen sind eben doch die besseren Zuhörerinnen und Zuhörer" ad absurdum führen würden.
Dem großen Sprachmeister (du nanntest ihn Fachmannn), fällt nicht ein "sprachfeministisch korrekt zu sagen "Frauen können besser zuhören (als Männer).
Das ist auch wieder auf zwei Ebenen tragisch:
1) Er hat wirklich ein Problem damit solche sexistischen Sätze vermeintlich nicht mehr sagen zu können (wer würde ihn denn hindern?)
2) Meine Version das Gemeinte eindeutig und "sprachfeministisch korrekt " auszudrücken ist ihm nicht eingefallen?
Ganz ehrlich?
Ein trauriger "Fachmann" ist das, den du da zu Rate gezogen hast.
Das ist dir nicht selbst aufgefallen?
Solltest du auf diesen Beitrag antworten wollen, würde ich es außerordentlich begrüßen, wenn du dazu eigene Sätze formulieren würdest und mich erstmal nicht mit weiteren Zitaten eindeckst