@gastric gastric schrieb:also zu meiner schulzeit war es "in" von den eltern für gute noten geld zu bekommen. Ich hab trotzdem nich gelernt, auch, wenn es für jede 1 2DM gab. Ich denke das wäre heute auch nicht anders. Geld ist ein mieser anreiz um leistung zu erbringen, wenn sowohl essen als auch unterkunft vorhanden sind und auch sonst jeglicher schnickschnack von den eltern kommt.
Nun - bei mir ist das heute noch "in". Mein Sohn bekommt für eine (schriftliche) 1 einen Euro und für eine 2 bekommt er 50 Cent. Bei einer 5 muß er 50 Cent abgeben und bei einer 6 wiederum einen Euro. Ich mache das seit der 3.Klasse.
Am Anfang hat diese Methode einiges bewirkt, er hat sich mehr Mühe gegeben, jedoch ohne großartig zu lernen, nur bei der Arbeit mehr konzentriert. Irgendwann klappt das nicht mehr. Ohne Lernen reicht dann nicht mehr aus. Deshalb habe ich für Klasse 5 und 6 kaum löhnen müssen, hab aber auch nichts bekommen. Es war also fast immer eine 3. Zudem habe ich die Regel eingeführt, daß er das Geld nur bekommt, wenn er die Zensur zur Unterschrift vorlegt. Das hat er nicht immer getan, den Lehrer interessiert es ab Klasse 5 nicht mehr, ich habe natürlich nicht nachgehakt. Mir reicht, wenn er mir mündlich von den Zensuren berichtet. ;o)
Nun in Klasse 7 scheint er endlich zu begreifen, daß Lernen sinnvoll ist und gute Noten viele Annehmlichkeiten nach sich ziehen. Z.B. mehr Freizeit, wegen der Berichtigung, die ja nun wegfällt. Das Geld dürfte für ihn eher ein Sahnehäubchen sein.
Mein Fazit: ein solches Belohnungssystem funktioniert nur, wenn der Schüler den Zusammenhang zwischen Lernen, dann (zeitversetzt) Benotung und Geld erkennt. Kleinere Schüler können das noch nicht. Es kann aber hilfreich sein, nicht als Lernmotivation, aber zur Stabilität der Entwicklung, wenn es so kleine Regelmäßigkeiten gibt, wie eben die Belohnung. Ich muß dazu sagen, daß mein Sohn bis heute nur 1 Euro Taschengeld (sein Grundgehalt) pro Woche bekommt, er wird also nicht zugeschüttet und muß sich ab und an auch Dinge selbst kaufen oder upgraden.
Was ich nicht tut würde - einen leistungsunabhängigen Lohn für's Lernen zu zahlen.
Und imnmer mit der Einschränkung, daß jeder individuell reagieren würde. Der eine würde mehr lernen, der andere eben nicht.