@stanmarshstanmarsh schrieb:Menschen tendieren zur Gruppenbildung und grenzen sich gerne voneinander ab. Dorf gegen Dorf, Fußballverein gegen Fußballverein, Bundesländer gegeneinander, usw. Ist vermutlich noch so ein Steinzeitdingens.
Gesellschaften zerfallen, wenn sie zu groß werden. Eine Gesellschaft zerfällt nur dann nicht, wenn sie homogen ist, also bindende Merkmale (Kultur) aufweist. Im Multikulturalismus hingegen ist Gruppenbildung ganz normal, da es eben wenige bis gar keine bindenden Merkmale gibt. Wenn es multikulturellen Gesellschaften nicht gelingt, bindende Merkmale zu entwickeln, zum Beispiel auch den Glauben, dann müssen sie zerfallen. Pseudolinke, die sich gegen eine gemeinsame Leitkultur aussprechen, treiben somit die Spaltung der Gesellschaft aktiv voran.
stanmarsh schrieb:Türken gegen Kurden, Araber gegen Juden, Salafisten gegen Sikhs
Muslime gegen Muslime, hast du vergessen. Der Islam ist jedenfalls kein bindendes Element, denn die innerislamischen Konflikte (Sunniten gegen Schiiten gegen Wahabiten gegen Hanafiten gegen Alewiten usw.) sind evident.
stanmarsh schrieb:Scheint bei uns jetzt Alltag zu sein, kann man jeden Tag in der Zeitung lesen.
Ich fürchte, es gibt auch keine mittelfristige echte Lösung dafür.
Es gibt zwei Lösungsmöglichkeiten: erstens die Errichtung einer Diktatur, die bindende Elemente vorschreibt und Abweichler hart bestraft (das kennen wir aus China, Nordkorea oder auch der DDR), und die zweite Lösung ist die räumliche Trennung der unterschiedlichen Gruppierungen auf verschiedene Länder. Zumindest Letzteres wird ungern von der Politik thematisiert, da Ethnopluralismus als "rechts" gilt.