@Warhead Wieviel Einwohner hat Dresden? Laut Wikipedia etwa 500.000. 2% davon sind etwa 10.000. Demnach gibt es in Dresden etwa 10.000 Migranten, die wohl größtenteils aus dem orientalischen, muslimischen Raum kommen. Dresden ist damit keine homogene Gruppe mehr, die Fremden gegenüber freundlich-interessiert oder indifferent ist. Dafür sind 10.000 Neu-Einwohner zu viele.
Nun vergisst du, dass Menschen in der Fremde intuitiv nach anderen Menschen suchen, die ihnen vertraut(er) sind, möglichst die gleiche Sprache sprechen usw. Das Gleiche findest du überall. Auch bei Aupair-Mädchen oder den oben irgendwo erwähnten deutschen Auswanderern auf Mallorca.
Die Auswanderer auf Mallorca erscheinen den Spaniern wohl eher weniger als Bedrohung. Denn sie haben die gleiche Religion (und sind wahrscheinlich größtenteils sogar weniger konservativ), kommen aus einem demokratischen Land, und wenn sie kommen, dann brauchen sie keine finanzielle Unterstützung, sondern sind gewöhnlich gut vorbereitet und bringen meistens Geld mit. Sie sprechen entweder selbst spanisch oder wenigstens gut englisch, oder die ansässigen Spanier (weil Urlaubsgebiet) sprechen gut deutsch, so dass eine Unterhaltung zwischen Spanier und nicht-spanischem Einwanderer meistens kein Problem ist. Die meisten Auswanderer sind Rentner und nehmen deswegen weder am Arbeits- noch am Schulleben teil oder zumindest nur in einzelnen Fällen. Sie "stören" den normalen spanischen Alltag also nicht besonders und/oder verhalten sich wie Touristen.
Die Flüchtlinge hier haben dagegen meistens eine andere Religion, von der man in unserem Kulturkreis vor allem Negatives hört. Sie kommen meistens aus Diktaturen, in denen die Menschenrechte nicht viel gelten, und müssen für eine ungewisse Zeit vom deutschen Staat unterstützt werden. Die meisten sind junge Leute, die irgendwann in der Arbeitswelt Konkurrenz machen könnten. Die meisten werden auch kein deutsch und nur wenige englisch sprechen. Und nur sehr wenige Deutsche sprechen arabisch. Eine normale Kommunikation ist also schwierig, wenn man nicht bewusst den Willen dazu aufbringt. Was viele, gerade einheimische, Leute nicht wollen.
Diese Flüchtlinge, die es nicht so einfach haben wie die Auswanderer auf Mallorca, werden sich also ganz zwangsläufig zu Gruppen unter ihresgleichen zusammentun, wo es Menschen gibt, die sie verstehen, und die die gleiche Sprache sprechen. Das ist vermutlich in Dresden mit 2% Migranten der Fall. Gruppen junger Männer, die eine fremde Sprache sprechen, erscheinen aber vielen anderen Leuten, hier also vielen "Ur-Dresdnern", als Bedrohung. Denn die wissen nicht, worüber die anderen reden.
In deinem Kreuzberg mit 25% Migrantenanteil sieht das wieder ganz anders aus. Die Migranten sind da nicht (mehr) die paar Fremden, die man größtenteils in Gruppen sieht (die aufgrund der fremden Sprache, in der sie sprechen, automatisch bedrohlich wirken). Sondern sie gehören inzwischen zum ganz normalen Stadtbild, genauso wie die "Ur-Berliner". Die Bevölkerungsgruppen sind ganz einfach groß genug und gut genug vermischt, so dass es die Probleme wie in Dresden dort weniger oder gar nicht gibt.