Männliche Erzieher - Tabuthema?
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Kinder, Currywurst, Erzieher ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Männliche Erzieher - Tabuthema?
05.04.2016 um 20:50Den Kindern tut es sicherlich ganz gut zur Abwechslung auch die Gegenwart von männlichen Erziehern genießen zu dürfen. Dass in diesem Sektor derzeit noch ein akuter Mangel herrscht finde ich sehr schade denn besonders in der sozialen Arbeit sollte auch im Betreuerstab Vielfalt herrschen.
In der Pädagogik ist der Männeranteil in den letzten Jahren schon deutlich gestiegen wird wenngleich aber auch heute noch immer überwiegend von Frauen dominiert. Denke das Thema Tabus von Geschlechtern in bestimmten Berufsgruppen baut sich gesellschaftlich generell meist nur sehr langsam ab aber tendenziell ist ein Wandel schon durchaus zu erkennen.
In der Pädagogik ist der Männeranteil in den letzten Jahren schon deutlich gestiegen wird wenngleich aber auch heute noch immer überwiegend von Frauen dominiert. Denke das Thema Tabus von Geschlechtern in bestimmten Berufsgruppen baut sich gesellschaftlich generell meist nur sehr langsam ab aber tendenziell ist ein Wandel schon durchaus zu erkennen.
Männliche Erzieher - Tabuthema?
05.04.2016 um 23:03@Durchfall
@Tussinelda ?
Durchfall schrieb:Ich denke wegen der Gleichstellung.Könntest du richtig liegen ;)
@Tussinelda ?
Männliche Erzieher - Tabuthema?
15.06.2020 um 11:22Mein Kind hatte einen männl. Erzieher, sowie eine zivi in der Kita, der Vater des Kindes hatte damit kein Problem u . wir waren sogar froh darüber, denn durch ihn gab es zb auch eine Werkstatt in der Kita. Er war sogar der Bezugserzieher von ihr. Auch hat er die Kinder eher mal was raufen lassen .
Auch in der Kita, wo ich mein Anerkennungsjahr gemacht hab, gab es einen m. Erz. und die Leitung war auch m.Auch hier kann ich mich diesbezüglich nicht an Probleme mit Vätern erinnern.
Auch in der Kita, wo ich mein Anerkennungsjahr gemacht hab, gab es einen m. Erz. und die Leitung war auch m.Auch hier kann ich mich diesbezüglich nicht an Probleme mit Vätern erinnern.
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15.06.2020 um 11:48@renasia
Umgekehrt betrachtet kann ich junge Männer verstehen, die diesen Beruf gerne ausüben würden und dennoch davor zurückschrecken. Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Kita einen Auszubildenden. Da wurde unter den Eltern diskutiert: Darf der als Mann denn Kinder alleine wickeln?
An seiner Stelle hätte ich mir eine andere Beschäftigung gesucht. Bei einem Mann steht für viele leider der Gedanke im Hinterkopf:
Warum sucht der 'als Mann' denn Nähe zu Kindern?
Andererseits kenne ich einen Kita Leiter, der wirklich sehr beliebt ist. Allerdings ist der auch ein Sonderfall, weil er praktisch alle Eltern auch privat kennt und schon lange vorher kannte.
Es gibt da halt ein nicht überwundenes Sterotyp.
Umgekehrt ist das heute nicht mehr so, das wird auf Achtsamkeit wert gelegt. Ich hab jedenfalls noch nie eine Taxi Fahrerin gefragt, ob sie denn selbst und alleine einparken darf.
Das Thema 'männliche Erzieher' ist auch meines Wissens von den 200 Lehrstuhlinhabern (96% weiblich) für Genderquatsch noch nicht bearbeitet worden, wahrscheinlich Zeitmangel ... hüstel.
Umgekehrt betrachtet kann ich junge Männer verstehen, die diesen Beruf gerne ausüben würden und dennoch davor zurückschrecken. Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Kita einen Auszubildenden. Da wurde unter den Eltern diskutiert: Darf der als Mann denn Kinder alleine wickeln?
An seiner Stelle hätte ich mir eine andere Beschäftigung gesucht. Bei einem Mann steht für viele leider der Gedanke im Hinterkopf:
Warum sucht der 'als Mann' denn Nähe zu Kindern?
Andererseits kenne ich einen Kita Leiter, der wirklich sehr beliebt ist. Allerdings ist der auch ein Sonderfall, weil er praktisch alle Eltern auch privat kennt und schon lange vorher kannte.
Es gibt da halt ein nicht überwundenes Sterotyp.
Umgekehrt ist das heute nicht mehr so, das wird auf Achtsamkeit wert gelegt. Ich hab jedenfalls noch nie eine Taxi Fahrerin gefragt, ob sie denn selbst und alleine einparken darf.
Das Thema 'männliche Erzieher' ist auch meines Wissens von den 200 Lehrstuhlinhabern (96% weiblich) für Genderquatsch noch nicht bearbeitet worden, wahrscheinlich Zeitmangel ... hüstel.
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15.06.2020 um 11:53@sacredheart
das mit der Angst stimmt, gern wurde ihnen ja auch nal unterstellt das sie pädophil sind.
Zum Glück hab ich sowas in unseren Fällen nicht mitbekommen.
Und gerade heute, wo viele allein sind, find ich m. Erzieher wichtig, mit die Kinder ggf. auch eine m. Bezugsperson haben.
Auch im Kinderheim gab es ein m. Erzieher und ich glaube das dieser gerade für die Jungs wichtig war.
das mit der Angst stimmt, gern wurde ihnen ja auch nal unterstellt das sie pädophil sind.
Zum Glück hab ich sowas in unseren Fällen nicht mitbekommen.
Und gerade heute, wo viele allein sind, find ich m. Erzieher wichtig, mit die Kinder ggf. auch eine m. Bezugsperson haben.
Auch im Kinderheim gab es ein m. Erzieher und ich glaube das dieser gerade für die Jungs wichtig war.
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15.06.2020 um 12:08@renasia
Das Problem der zahlreichen Ein-Eltern-Familien sollte aus meiner Sicht eher dadurch gelöst werden, das Deutschland endlich ein zeitgemäßes Familienrecht bekommt.
Aber davon unabhängig glaube ich auch, dass männliche Erzieher für Kinder gut sein können und auch männliche Grundschullehrer.
Das hakt aber nicht nur bei den Vorurteilen möglicher Eltern, da hakt es auch schlicht an der Bezahlung. Das gilt natürlich für beide Geschlechter. Wenn ein Paar aber plant, dass der Mann eine Zeitlang Alleinverdiener ist, wird das mit einem Erziehergehalt eher knapp.
Das Problem der zahlreichen Ein-Eltern-Familien sollte aus meiner Sicht eher dadurch gelöst werden, das Deutschland endlich ein zeitgemäßes Familienrecht bekommt.
Aber davon unabhängig glaube ich auch, dass männliche Erzieher für Kinder gut sein können und auch männliche Grundschullehrer.
Das hakt aber nicht nur bei den Vorurteilen möglicher Eltern, da hakt es auch schlicht an der Bezahlung. Das gilt natürlich für beide Geschlechter. Wenn ein Paar aber plant, dass der Mann eine Zeitlang Alleinverdiener ist, wird das mit einem Erziehergehalt eher knapp.
Männliche Erzieher - Tabuthema?
15.06.2020 um 12:16Was ich so mitbekommen habe, ist, dass männliche Erzieher in Kitas sehr willkommen sind, jedoch es nur sehr wenige davon gibt. Das liegt wohl mal wieder auch an der nicht so tollen Bezahlung für einen verantwortungsvollen und auch richtig anstrengenden Job, der eher in die Richtung "Berufung" geht, oder?
"Im Moment arbeiten rund 36 000 männliche Erzieher in deutschen Kitas, das entspricht etwa sechs Prozent."
Die Angabe oben ist von 2019, aus der folgenden Quelle:
https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Warum-es-mehr-maennliche-Erzieher-braucht (Archiv-Version vom 01.03.2020)
Dort wird auch ausführlich aufgezeigt, warum es mehr männliche Erzieher braucht, hier ein Auszug aus derselben Quelle:
"Auch die Männer sind Teil der politischen Lösung. Im Moment arbeiten rund 36 000 männliche Erzieher in deutschen Kitas, das entspricht etwa sechs Prozent. Ließe sich ihr Anteil auf zehn erhöhen, brächte das 30 000 neue Pädagogen. Von ihnen würden auch die Kinder profitieren. So legt eine Studie aus Norwegen nahe, dass Kinder, die Kindergärten mit gemischten Teams besuchen, sich kognitiv besser entwickeln. Durch Vielfalt erleben Mädchen und Jungen das Zusammenleben der Geschlechter und Kulturen und finden leichter individuelle Vorbilder, so ein Ergebnis der Forscher. „Ein vielfältiges Team bietet den Kindern mehr Identifikationspunkte und Entwicklungschancen. Das gilt nicht nur für das Geschlecht, sondern auch für unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Interessen“, sagt auch Stephan Höyng, Pädagogikprofessor an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin."
"Im Moment arbeiten rund 36 000 männliche Erzieher in deutschen Kitas, das entspricht etwa sechs Prozent."
Die Angabe oben ist von 2019, aus der folgenden Quelle:
https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Warum-es-mehr-maennliche-Erzieher-braucht (Archiv-Version vom 01.03.2020)
Dort wird auch ausführlich aufgezeigt, warum es mehr männliche Erzieher braucht, hier ein Auszug aus derselben Quelle:
"Auch die Männer sind Teil der politischen Lösung. Im Moment arbeiten rund 36 000 männliche Erzieher in deutschen Kitas, das entspricht etwa sechs Prozent. Ließe sich ihr Anteil auf zehn erhöhen, brächte das 30 000 neue Pädagogen. Von ihnen würden auch die Kinder profitieren. So legt eine Studie aus Norwegen nahe, dass Kinder, die Kindergärten mit gemischten Teams besuchen, sich kognitiv besser entwickeln. Durch Vielfalt erleben Mädchen und Jungen das Zusammenleben der Geschlechter und Kulturen und finden leichter individuelle Vorbilder, so ein Ergebnis der Forscher. „Ein vielfältiges Team bietet den Kindern mehr Identifikationspunkte und Entwicklungschancen. Das gilt nicht nur für das Geschlecht, sondern auch für unterschiedliche kulturelle Hintergründe und Interessen“, sagt auch Stephan Höyng, Pädagogikprofessor an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin."
Männliche Erzieher - Tabuthema?
15.06.2020 um 12:22@sacredheart
mit der Bezahlung hast du leider recht, die ist wie in vielen sozialen Berufrn misserabel.
mit der Bezahlung hast du leider recht, die ist wie in vielen sozialen Berufrn misserabel.
Fedaykin
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15.06.2020 um 12:36Miserabel.. Das hängt von der Anstellung ab
Also vom Träger..
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-viel-verdient-erzieher-oder-erzieherin-zr-9529387.html
Also vom Träger..
https://www.merkur.de/leben/karriere/gehalt-viel-verdient-erzieher-oder-erzieherin-zr-9529387.html
Männliche Erzieher - Tabuthema?
15.06.2020 um 12:39Also ich kann als einer von denen sprechen die dort "gearbeitet haben". Ich hab 2013 mein Fachabi nachgemacht und brauchte dann etwas um ein Jahr zu überbrücken. Der Bundesfreiwilligendienst kam da recht. Ich wollte allerdings nicht ins Alten- oder Pflegeheim da mir schon beim Gedanken daran die alten Leute dort siechen zu sehen das Herz bricht😪.
So kam ich dann auf Jugendliche oder Kinder. Und ich hatte dann tatsächlich einen Platz in der Kita, in der ich früher selbst als Kind war, einen Platz bekommen.
Und ich muss sagen für die Kinder ist es was besonderes. Sonst waren auch nur Frauen da. Es gab z. B. ein Kind das wollte immer mit mir spielen. Und dann saßen wir in der Gruppe immer auf dem Sofa und ich hab ihm vorgelesen. Zu den Erzieherinnen hat er da nicht so oft den Kontakt gesucht.
Ich muss dazu sagen ich war natürlich eher als kleine Aufsicht bzw. als Beschäftigung für die Kinder da, ich bin in dem Bereich ja ganz neu gewesen und war ja erst 24. Und hab ja keine Erzieherausbildung.
Am meisten hatte meine Mutter tatsächlich Bedenken 😄.
Sie meinte tatsächlich immer ich solle aufpassen und so.
Aber von den Erzieherinnen und auch von den Eltern hab ich nicht einmal etwas negatives mitbekommen. Man hat mich auch merken lassen dass ich das Vertrauen der Eltern und Erzieherinnen habe. Ich hab am Ende sogar einen riesen Presentkorb der Elternschaft bekommen. Die Kinder haben wohl auch zuhause öfter gesagt dass sie es cool finden dass da mal ein Mann im Kindergarten ist.
Nur einmal war nur eine Situation sehr unangenehm. Ein kleines Mädchen (4 Jahre) hatte sich in die Hose gemacht. Und wir waren alle draußen. Ich sollte dann mit ihr rein gehen und die Hose wechseln. Da waren wir im Waschraum und sie hat sich dann brav da hingesetzt und die Hose ausgezogen etc. und hab diese dann weggepackt und hab ihr neue Sachen hingelegt. In dem Moment kam dann die Mutter rein und das Mädchen saß da natürlich noch ohne Hose... Sie Mutter guckte aber nur und sagte dann "Ich übernehme jetzt". Allerdings sagte sie das freundlich 🙂
Eigentlich auch Blödsinn dass mir das unangenehm war, ist ja eigentlich was ganz normales. Das kommt sicher auch nur da man dann selbst diese Sachen im Kopf hat "hoffentlich denkt die Mutter nicht ich vergreife mich gerade an ihrer Tochter"
Das war eigentlich das einzig unangenehme in der Hinsicht was mir in Erinnerung geblieben ist.
Und zum Persönlichen:
Mir hat das Jahr viel gebracht für die eigene Entwicklung. Und beim späteren Vorstellungsgespräch kam das super an dass ich das gemacht habe. Die Frage vom Personalchef ob ich belastbar sei beantwortete er sich mit "ach sie waren ja im Kindergarten" einfach selbst 😄😄
Und ich kann immer begründen dass ich mich auch an Bereiche traue die ich nicht kenne etc. etc... Gerade für Bewerbungsgespräche immer gut sowas gemacht zu haben.
So kam ich dann auf Jugendliche oder Kinder. Und ich hatte dann tatsächlich einen Platz in der Kita, in der ich früher selbst als Kind war, einen Platz bekommen.
Und ich muss sagen für die Kinder ist es was besonderes. Sonst waren auch nur Frauen da. Es gab z. B. ein Kind das wollte immer mit mir spielen. Und dann saßen wir in der Gruppe immer auf dem Sofa und ich hab ihm vorgelesen. Zu den Erzieherinnen hat er da nicht so oft den Kontakt gesucht.
Ich muss dazu sagen ich war natürlich eher als kleine Aufsicht bzw. als Beschäftigung für die Kinder da, ich bin in dem Bereich ja ganz neu gewesen und war ja erst 24. Und hab ja keine Erzieherausbildung.
Am meisten hatte meine Mutter tatsächlich Bedenken 😄.
Sie meinte tatsächlich immer ich solle aufpassen und so.
Aber von den Erzieherinnen und auch von den Eltern hab ich nicht einmal etwas negatives mitbekommen. Man hat mich auch merken lassen dass ich das Vertrauen der Eltern und Erzieherinnen habe. Ich hab am Ende sogar einen riesen Presentkorb der Elternschaft bekommen. Die Kinder haben wohl auch zuhause öfter gesagt dass sie es cool finden dass da mal ein Mann im Kindergarten ist.
Nur einmal war nur eine Situation sehr unangenehm. Ein kleines Mädchen (4 Jahre) hatte sich in die Hose gemacht. Und wir waren alle draußen. Ich sollte dann mit ihr rein gehen und die Hose wechseln. Da waren wir im Waschraum und sie hat sich dann brav da hingesetzt und die Hose ausgezogen etc. und hab diese dann weggepackt und hab ihr neue Sachen hingelegt. In dem Moment kam dann die Mutter rein und das Mädchen saß da natürlich noch ohne Hose... Sie Mutter guckte aber nur und sagte dann "Ich übernehme jetzt". Allerdings sagte sie das freundlich 🙂
Eigentlich auch Blödsinn dass mir das unangenehm war, ist ja eigentlich was ganz normales. Das kommt sicher auch nur da man dann selbst diese Sachen im Kopf hat "hoffentlich denkt die Mutter nicht ich vergreife mich gerade an ihrer Tochter"
Das war eigentlich das einzig unangenehme in der Hinsicht was mir in Erinnerung geblieben ist.
Und zum Persönlichen:
Mir hat das Jahr viel gebracht für die eigene Entwicklung. Und beim späteren Vorstellungsgespräch kam das super an dass ich das gemacht habe. Die Frage vom Personalchef ob ich belastbar sei beantwortete er sich mit "ach sie waren ja im Kindergarten" einfach selbst 😄😄
Und ich kann immer begründen dass ich mich auch an Bereiche traue die ich nicht kenne etc. etc... Gerade für Bewerbungsgespräche immer gut sowas gemacht zu haben.
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15.06.2020 um 13:09sacredheart schrieb:Vor ein paar Jahren gab es bei uns in der Kita einen Auszubildenden. Da wurde unter den Eltern diskutiert: Darf der als Mann denn Kinder alleine wickeln?
sacredheart schrieb:Bei einem Mann steht für viele leider der Gedanke im Hinterkopf:Mir sind diese Fragestellungen wirklich ein Rätsel. Diesen zufolge müssten ja alle Männer potenzielle Kinderschänder sein. Auch jene, die gar keinen Beruf mit Kindern ausüben möchten, sondern einfach privat kinderliebend sind. Was ist mit Vätern? Dürfen die weder fremde Kinder noch ihr eigenes Kind wickeln, einfach weil sich da ein Penis in der Hose befindet?
Warum sucht der 'als Mann' denn Nähe zu Kindern?
Mir ist klar, dass bei solchen Gedankengänge sehr oft irrationale Ängste dahinter stecken, die wahrscheinlich für die wenigsten greifbar sind. Ich finde es jedoch wichtig, diese Ängste etwas näher zu erforschen und vor allem Bewusstsein dafür zu erlangen, dass Missbrauch an Kindern überall und auch von jedem Geschlecht stattfinden kann.
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15.06.2020 um 13:41Zyra schrieb:Mir sind diese Fragestellungen wirklich ein Rätsel. Diesen zufolge müssten ja alle Männer potenzielle Kinderschänder seinDas Vorurteil war am Anfang sehr verbreitet. Ich kannte einen Azubi... Und Naja das kam dann auch von den weiblichen Angestellten..
Generell sind Leute die in.. Nennen wir es geschlechtsuntypischen Berufe arbeiten vielen Vorurteilen ausgesetzt
Männliche Erzieher - Tabuthema?
15.06.2020 um 14:02@Fedaykin
Naja an manchen Vorurteilen ist was dran, im Altenheim bei uns sind zb die meisten Pfleger tatsächlich schwul.
Aber nur weil jmd schwul ist, zb auch ein Erzieher, ist er ja kein schlechterer Mensch oder vergeht sich gleich an kleinen Kindern Vergehen.
Naja an manchen Vorurteilen ist was dran, im Altenheim bei uns sind zb die meisten Pfleger tatsächlich schwul.
Aber nur weil jmd schwul ist, zb auch ein Erzieher, ist er ja kein schlechterer Mensch oder vergeht sich gleich an kleinen Kindern Vergehen.
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15.06.2020 um 14:29Die sexuelle Präferenz war nicht das Problem... Es ging um geschlechtervorurteile...
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15.06.2020 um 14:46Fedaykin schrieb:Die sexuelle Präferenz war nicht das Problem... Es ging um geschlechtervorurteile...Ich denke, @renasia hat das nur als Beispiel angeführt, um zu verdeutlichen, dass nicht alle Vorurteile von irgendwoher kommen.
Um dein Beispiel aufzugreifen:
Fedaykin schrieb:Das Vorurteil war am Anfang sehr verbreitet. Ich kannte einen Azubi... Und Naja das kam dann auch von den weiblichen Angestellten..Solche Aussagen wie, dass Männer nix mit Kindern zu tun haben sollten, weil das sind ja alles potenzielle Kinderschänder, haben für mich nichts mehr mit Vorurteilen zu tun. Das ist einfach Angst, Dummheit und obendrein eine äußerst gefährliche Pauschalisierung.
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15.06.2020 um 15:06Zyra schrieb:Das ist einfach Angst, Dummheit und obendrein eine äußerst gefährliche Pauschalisierung.Oder so... Im Grunde über Vorurteile hinaus.
Zyra schrieb:um zu verdeutlichen, dass nicht alle Vorurteile von irgendwoher kommen.Nun subjektiv finden alle Klischees und Vorurteile bestätigt.
renasia schrieb:Aber nur weil jmd schwul ist, zb auch ein Erzieher, ist er ja kein schlechterer Mensch oder vergeht sich gleich an kleinen Kindern Vergehen.Soweit geht das nicht.. Es ging allein um die Tatsache das er eben ein Mann war..
Männliche Erzieher - Tabuthema?
21.06.2020 um 01:15Zyra schrieb am 15.06.2020:Mir sind diese Fragestellungen wirklich ein Rätsel. Diesen zufolge müssten ja alle Männer potenzielle Kinderschänder sein. Auch jene, die gar keinen Beruf mit Kindern ausüben möchten, sondern einfach privat kinderliebend sind. Was ist mit Vätern?Da hast du definitiv Recht, was mich aber direkt zur nächsten Frage führt: sieht man einem Mann an, dass er potenziell pädo sein kann oder gar ist? Nein, Kinderschänder kann man nicht anhand spezifischer äußerer Merkmale erkennen/entlarven. Sowas gibt es nicht und so funzt die Welt auch nicht (zum Glück). Aber genau diese Erkenntnis würde mich stark verunsichern, hätte ich denn ein kind/kinder. Großartig Bedenken äußern würde ich wohl nicht - "schickt sich nicht" aber ich wäre stark im Beobachtungsmodus...man sieht Niemandem an was oder wie er ist..das is nun mal so. Gesundes Misstrauen is meiner Meinung nach absolut angebracht.
Männliche Erzieher - Tabuthema?
21.06.2020 um 06:37ahri schrieb am 18.03.2016:Ein Thema, was mich in den letzten Wochen doch recht verwundert hat.Hallo ahri,
Väter, die Probleme damit haben, wenn im Kindergarten ihres Kindes ein männlicher Erzieher arbeitet. Diverse Ängste dahingehend wurden thematisiert, die jedoch rein rational gesehen nicht wirklich begründet werden konnten.
Da frag ich mich ganz ehrlich, ob das tatsächlich noch ein Problem in der heutigen Gesellschaft darstellt und ob die Wünsche nach einem "Verbot für Erzieher" nicht eher ein Zeichen dafür sind, dass das Thema einfach auch offener angesprochen werden sollte um die Berührungsängste dahingehend zu mildern oder zu beseitigen.
Wieso hat man als Vater ein Problem damit, dass auch ein Mann seine Kinder betreut? Wo genau sind die Ängste gelagert? Und ist es tatsächlich ein verbreitetes Problem oder sind das eher vereinzelte Meinungen, die ich bisher dazu gehört hab und beim Großteil der Gesellschaft stellt das keinerlei Probleme dar?
Ich bitte um Meinungen und einen mobbingfreien Thread!
ich als Mann habe leider dahingehend Negatives erlebt.
Allerdings wurde das "Tabuthema" eher von den Frauen befeuert.
Die meisten Männer (Väter) waren da eher cool damit.
Ich bin sozial eingestellt und habe mir einen sozialen Beruf ausgesucht.
Insofern war es so, dass ich nicht nur im Pflege- und Sozialbereich tätig war, sondern eben auch im Hort, KIndergarten und Co. Letzteres hatte den Anfang gemacht durch die Praxiserfahrung in der FOS/BOS. Ich habe als Mann nichts gegen Kinder, aber finde für mich, dass manchen Frauen das eher in den Genen liegt. Klar gibt es sicherlich auch Männer, die das perfekt können.
Auf jeden Fall ist es nicht nur im Gesundheitsbereich so, dass dort bevorzugt "Frauen" arbeiten. Im Pflegebereich mag ein Mann oft gern gesehen sein, da dieser "schwer" tragen/heben kann und die Frauen dahingehend unterstützt. Dennoch habe ich schon während meiner Praktikas schon erlebt, dass Männer eher selten dort vorzufinden sind.
Mit Frauen wird eben oft "Soziales, Verständnis, Einfühlungsvermögen" usw. verbunden.
Klar sind Frauen genetisch anders programmiert als Männer, aber es gibt eben auch Ausnahmen. Und die Gesellschaft ist eben "leider" so programmiert, dass eben Ungewöhnliches auffällt.
Im Pflege- und Beratungsbereich hatte ich schon negative Berührungspunkte gemacht.
Da hatten Klienten erstaunt reagiert, da man als gestandener Mann im "Sozialbereich" und "Gesundheitswesen" arbeitet. Dies hatte mich schon als junger Mann gewundert.
Allerdings wurden die Reaktionen heftiger, als ich als Mann im Kindergarten und Hort war.
Die Väter waren alle locker und fanden es gut, wenn ein männlicher Part "erzieht".
Das soll nicht komisch wirken, aber viele Männer hatten mir gesagt, dass es gut ist, wenn etwas Ordnung in die Erziehung kommt. ALs junger Mann konnte ich da wenig sagen und hatte nur gelächelt. Meine Kolleginnen bzw. Ausbilder hatten mMn die Arbeit gut getan und ich hatte erst gelernt. Bei den Frauen war die Reaktion schon anders. Sie hatten komisch geschaut und das Thema "Mann" als Erzieher, Praktikant und Co. war negativ behaftet.
Nur weil man ein "männliches" Geschlecht hat, wurde man gleich in eine Schublade gesteckt.
Ich machte den Frauen keinen Vorwurf, da diese wohl Angst hatten und mit dieser ungewöhnlichen Situation überfordert waren. Nur hatte ich gesehen, dass einfach Aufklärung und Informationen gefehlt hatten.
Ich hatte auch nur gute Zeugnisse und konnte auch gut mit KIndern umgehen.
Nur, als Mann wurde man immer komisch angeschaut, wenn man erzieht und pädagogisch korrekt mit Kindern umgeht. Auch das mit dem Toilettengang war so geregelt, dass Frauen mit Mädchen auf die Toilette gehen und Männer eben mit Jungs. Ich hatte das nicht als komisch empfunden, aber nachgefragt, warum das so ist, da es zumeist nur "Frauen" in diesem Beruf gibt, aber eben auch männliche Kinder. Schon da habe ich gemerkt, dass diverse Dinge an die Gesellschaft angepasst worden sind.
Selbst das Spielen, Umarmen oder "einfach ohne HIntergedanken seine Arbeit umsetzen" wurde komisch beäugt.
Mir hat es gezeigt, dass die Gesellschaft komisch ist. Auf der einen Seite passieren oft Dinge, die nicht gut sind, aber vorab wird nichts oder zu wenig getan. Auf der anderen Seite wird hier und da übertrieben und in Schubladen gesteckt, aber nicht informiert.
Im Zuge der Ausbildung und Praxiseinheit hatte ich auch mit Eltern gesprochen.
Da war eine Aufklärung sehr schwierig, da "Meinungen" festgefahren waren.
Als Mann hat man wohl oft Pech aufgrund seines Geschlechts.
Das hat mich schon sehr traurig gestimmt, wenn man in Schubladen gesteckt wird.
Kurios war allerdings gewesen, dass die Akzeptanz gegenüber Männer, die der Homosexualität unterlagen, größer war.
Kurzum: Ich habe solche Erfahrungen gemacht und mich hat es schon geschockt.
Sicherlich passiert viel und man muss überall aufpassen, informieren und die Kleinsten bzw. Schwächsten beschützen. Allerdings finde ich es falsch, wenn Desinformation vorliegt und Menschen aufgrund des Geschlechts in Schubladen gesteckt werden!
Ja, es ist -auch wenn es ungern zugegeben wird- ein Tabuthema!
Man muss aufklären und sensibilisieren!
Männliche Erzieher - Tabuthema?
21.06.2020 um 09:41Wissbegier schrieb: Mir hat es gezeigt, dass die Gesellschaft komisch ist. Auf der einen Seite passieren oft Dinge, die nicht gut sind, aber vorab wird nichts oder zu wenig getan. Auf der anderen Seite wird hier und da übertrieben und in Schubladen gesteckt, aber nicht informiert.Ich kann das aus Erfahrungen im privaten Bereich bestätigen - Wir haben- gar nicht aus ideologischen Gründen, praktisch die Rollen getauscht - ich wurde ungeplant im Studium schwanger und mein Mann blieb daheim, damit ich das Studium abschließen konnte. Da ich dann gleich eine Stelle fand und motiviert war, Berufserfahrung zu gewinnen und sein Job (Eventbereich) ohnehin von der Auftragslage schwankt und er nicht aufhören musste zu arbeiten, kam es dazu, dass er mit dem Kind tagsüber daheim war - die wirtschaftliche Argumentation konnten die Leute auch noch nachvollziehen, wobei ich auch abwertende Kommentare bekam "Emanze", "Rabenmutter", "ihr werdet schon sehen, was das Kind davon hat".
In der Krabbelgruppe war er einmal - da hat man ihm klar zu verstehen gegeben, dass das "nichts für Männer ist". Auch im Mutter-Kind-Turnen fühlten sich viele Mütter gestört, so dass am Ende meine Mutter mit ihrer Enkelin hinging (lag ja morgens, da habe ich gearbeitet). Besuche von anderen kleinen Mädchen waren nur möglich, wenn ich daheim war, auch noch in einem Alter, als die Kinder selbstständig aufs Klo konnten. Ich blieb der Ansprechpartner, d.h., wollte der Kindergarten etwas, musste ich kommen, obwohl er das Kind ja brachte und holte. Bei allen "Events", z.B. Laternenlaufen, etc. war für den Kindergarten klar, dass ich zum Basteln komme und auch beim Event selbst da bin. Für mich war es kein Problem, da ich wirklich gerne Mutter war und sowieso gekommen wäre, aber es war schon komisch, dass das von mir eingefordert wurde, wenn aber der Vater beruflich eingespannt war, war das kein Problem - er wurde einfach nicht als vollwertiges Elternteil angesehen.
Wir haben uns (zwangsläufig) auch der gesellschaftlichen Erwartung gefügt. Hatte unser Kind Geburtstag, kam ich am Vortag von der Arbeit und backte Mittags den Kuchen (der noch besonders gut aussehen musste) für den Kindergarten und bastelte besonders aufwändige Einladungen, wie, wenn ich der Welt beweisen müsste, dass es "trotz allem läuft". Wir haben das jahrelang so gemacht, ich war immer über meiner Belastungsgrenze, weil ich auch immer das Gefühl hatte, dass ich die zentrale Schaltstelle sein musste - Briefe aus dem Kindergarten bekam immer ich "gibt das mal deiner Mama". Man hatte immer das Gefühl, dass man sich beweisen musste - und mein Mann wurde nie als vollwertiges Elternteil wahrgenommen.