Hallo liebe/r
@-Therion-,
ich habe deinen langen Beitrag an mich drei Mal gelesen. Gerade habe ich mir noch einen zweiten Kaffee geholt und habe ihn nun ein viertes Mal gelesen.
Durch das mehrfache Lesen werde ich in die Lage versetzt die Worte, die ich ja dann schon dem Sinn, dem Ausdruck und dem Inhalt nach erfasst habe,
fühlend zu lesen.
Zuerst also einnmal meine aufrichtige Versicherung, dass es mir von Herzen leid tut, welche Lieblosigkeiten du erlebt haben musst.
Dann möchte ich dir sagen, dass ich eben leider immer nur aus meiner Warte schreiben kann. Ich kann mich in deine Lage versetzen, wenn ich dir zuhöre oder du mir deine Erlebnisse schilderst aber ich sehe mich nicht als Fernversteherin oder Internetdeuterin, wie so manch ein User, der glaubt im Internet Diagnosen über andere stellen zu können oder zu dürfen.
Wir müssten also zusammensitzen, ich müsste dich schon kennengelernt haben und ungefähr wissen, was du mit welchen Worten ausdrückst, was du mit welchen Gesten untermalst, wie dein Gesicht sich verändert, wenn du etwas Schönes oder etwas Grausames zu erzählen hast.
Und weil das so ist liebe/r
@-Therion-, weil eben "nur Worte" in diesen kleinen Ausschnitten hier in einem Forum auch fehlgedeutet werden können, kann ich dir ebenfalls versichern dass du dir von meinem Leben ein falsches Bild gemacht hast.
Gemeinschaft ist für mich immer die Gemeinschaft von allem, was ist.
Das kann eine Schildkröte sein, die mir als Kind zur "Seite stand", wenn mein Vater mich verprügelt hat. Das kann die Katze der Nachbarin sein, die mich liebkoste, wenn ich weinend im Keller saß und sie auf Mäusejagd die Kellergänge durchstreifte.
Das kann der Baum vor der Zelle sein, in die mich die Stasi eingesperrt hatte und das kann die Vorstellung in meinem Geist von all jenen sein, die mit mir in diesem Gefängnis irgendwo hinter Gittern genauso angstvoll zittern, wie ich.
Da ich der Aussage, dass Säuglinge nicht überleben, wenn sie keine Liebe erhalten vollumfänglich vertraue, gehe ich also davon aus, dass es bei jedem Menschen, der am Leben geblieben ist, irgendwo und irgendwoher Liebe gegeben haben muss, mit der dieser Mensch seine ersten Lebensmonate gefüllt wurde.
Und weil so ist, kennt also jeder die Energie Liebe und weiß, wie sie sich anfühlt.
Dass er also dann, wenn er bei sich sieht, zu wenig davon zu haben, sich auf diese Erinnerung beziehen kann und sich damit an das große Ganze, da wo Liebe immer ist praktisch anschließen kann.
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Auf meinem Blog kannst du, wenn du Zeit und Lust hast, Teile meiner Lebensgeschichte lesen. Ich bin grad dabei alles aufzuschreiben, auch was ich in der DDR so alles erlebt habe:
https://pauletteswelt.wordpress.com/lebensgeschichten/lieben Gruß dir erstmal von Herzen