@Paulette Paulette schrieb:Wie macht der Mensch das, dass er aus dieser Entfremdung in eine Ganzheit, zu sich selbst und letztendlich damit ins Leben zurückkehrt?
Das Wie ist aus mehreren Gründen nicht einfach zu beantworten.
Warum ist es zur Entfremdung von sich selbst bei einem bestimmten, konkreten Menschen gekommen?
Was ist die Geschichte dieses Menschen?
Was war passiert (damit meine ich nicht "nur" ein einziges Ereignis sondern den Verlauf über Monate und Jahre)?
Hatte dieser Mensch trotz allem auch eine Person aus dem näheren Umfeld, bei der er sich geborgen fühlen konnte?
Menschen ganz ohne haben es ganz schwer - und davon gibt es weitaus mehr, als man gemeinhin zu glauben scheint.
Es ist ein großer-, ein Riesenunterschied ob jemand ohne jegliche Anerkennung seines Seins, seines Wesens, aufwächat oder ob jemand von einem anderen eine Bejahung seines Selbst erfahren konnte - beides ist nicht miteinander vergleichbar.
Letzteres entscheidet auch mit darüber, über welche inneren Ressourcen ein Mensch verfügt.
So unterschiedlich die Antworten auf diese Fragen (und es gäbe noch viele, weitere Fragen) ausfallen, so unterschiedlich werden auch die Wege sein, die ein Mensch gehen kann, um zu sich selbst finden zu können.
Wir Menschen machen sehr oft den Fehler, dass wir von uns auf andere schließen.
Damit liegen zwar nicht selten auch richtig, sehr oft aber auch falsch, denn unsere Geschichte ist nicht mit der jedes anderen identisch.
Ein Weg, der uns geholfen hat, ist für viele andere einfach nutzlos.
Sie werden etwas anderes brauchen, andere Wege gehen (müssen).
In Bezug auf deine Frage
Paulette schrieb:Was genau braucht es, damit der Mensch ganzheitlich leben kann und dabei das Wohl Aller nicht aus den Augen verliert?
kann ich auch nur sagen, dass es nicht allgemein beantwortbar ist.
Es gibt Menschen, die enorme Probleme mit sich selber, mit der Selbstakzeptanz haben, aber sie z.B. ein großes Herz für Tiere haben usw.
Teilweise sind dann - manchmal - Tiere Ersatz für das nicht angenommene Selbst.
Aber hier wird es richtig kompliziert. Das gehört nicht in diesen Thread.
Allgemeiner und nicht so kompliziert würde man sagen: Man muss erst sich selbst lieben, annehmen können.
Da ist sehr viel dran.
Eine Ganzheitlichkeit, die auf der Annahme und Liebe des Eigenen beruht und von dort ihre Stärke bezieht, ihre Kraft, die diese Liebe zu sich selbst als Ausgangspunkt hat, hat auch ein sehr festes Fundament.
Ihre Tierliebe ist dann echt. Die Achtung vor anderen Lebewesen ist dann nicht Ersatz für ein persönliches Defizit, sie ist rein.
So auch die Achtung für die Natur, für das, was lebt.