Streuselchen schrieb:Der Akademiker stünde nicht an der Stelle seiner Laufbahn wenn er dumm wäre. Diese Position muss erstmal erreicht werden und dazu gehört n bisschen mehr als hier und da ein wenig zu lernen und sich in seinem Fachbereich zu bilden.
Grundlegend würde ich sogar sagen, dass bei den meisten soviel Freizeit auf der Strecke bleibt - durch den eingeschlagenen Karriereweg, dass soziale Fähigkeiten hintenan stehen.
Aus dem einfachen Grund, dass dafür keine Zeit bleibt. Man sitzt eben Morgens bis Abends vor den Büchern, statt sich mit Hinz und Kurz n lustigen Abend in der Karaoke Bar zu machen.
also gebildet aber sozial inkompetent?
Streuselchen schrieb:Die stehen dann Mitte 30 einfach im Nichts, außer einem Berg voll Kohle und müssen dort erst "lernen" das eine zwischenmenschliche Beziehung ebenfalls aktive Mitarbeit fordert.
Daher kann ich es total verstehen, wenn Akademiker lieber eine Akademikerin sucht - sie wird vermutlich an dem gleichen Punkt stehen wie er. Sozialkompetenz-mäßig (ohne es Abwertend zu meinen)
seit wann haben Akademiker Mitte 30 automatisch einen Haufen Kohle? Lehrer sind Akademiker, Du schreibst es selbst......den Haufen Kohle sehe ich nicht, hoffe aber doch, dass sie über soziale Kompetenz verfügen.
Generell sehe ich es nicht so, dass Akademiker so viel arbeiten, dass das soziale Leben auf der Strecke bliebe oder das Nicht-Akademiker mehr Zeit hätten. Ich frage mich ernstlich, wie man auf so etwas kommt.
Streuselchen schrieb:Nunja, aber zumindest ist die Entscheidung des Menschen dann dumm - denn ein Studium abzulehnen, obwohl man dem gewachsen wäre und damit der Gesellschaft vllt positiv zutun könnte (zB als Arzt, Lehrer, Viruloge usw) halte ich für keine sonderlich kluge Entscheidung.
Ich sehe es so, dass man immer das beste aus sich raus holen sollte - tut man das nicht, ist man zum Teil auch irgendwie faul.
nein, ist es nicht, denn nicht nur Akademiker können etwas positives für die Gesellschaft leisten. Und mit Faulheit hat das gar nix zu tun, es hat eben nicht jeder das Ziel, zu studieren. Es gibt auch viele, die können es sich schlicht nicht leisten.
Mir ist das alles zu vorurteilbehaftet.
Streuselchen schrieb:Wenn der Akademiker sich aber lieber mit anderen Akademikern unterhalten möchte, weil da thematisch Schnittstellen gegeben sind, die er mit dem Mechatroniker nicht haben wird - dann heisst das nicht das der Akademiker den Mechatroniker dumm findet - sondern das sie nicht zusammen passen.
ja, das Gleiche gibt es aber auch unter Akademikern, die mögen sich noch beim Thema Studieren irgendwie verstehen, wenn es aber vollkommen unterschiedliche Studienfächer sind, dann hört es da thematisch auch schon auf.
Streuselchen schrieb:Ich mag es nur nicht wenn man als Nicht-Akademiker versucht, sich auf die gleiche Stufe zu stellen, wie Menschen die in ihrem Fachbereich über viele Jahre zeitaufwendig und nervenaufreibend studiert haben und es abwerten wollen mit "ach wenn ich gewollt hätte, hätte ich das auch locker gekonnt"
Erst nachmachen und beweisen, dann Klappe aufreissen.
und ich mag es nicht, wenn man Akademiker auf einen Sockel stellt. Und ich habe studiert. Bin aber durchaus in der Lage, mit einem Mechatroniker, einem Arzt, Anwalt, Putzfrau, Metzgereifachangestelltem oder was auch immer nicht nur zu reden, sondern sehr gut zurecht zu kommen. Nach einer Ausbildung kann man sich auch weiter bilden, man wird Geselle, dann Meister.....ich würde meinen, dass kostet auch Zeit und Kraft, nicht nur die Akademikerlaufbahn stellt etwas dar. Man braucht alle möglichen skills, um in egal welchem Beruf weiter zu kommen und weiter zu machen.
Aber auch wenn man dies nicht macht heißt das nicht, dass man keine Themen haben könnte, die verbinden.
Ich finde Deine Betrachtungsweise etwas befremdlich, ehrlich gesagt. Meine Eltern sind keine Akademiker, mein Vater ist trotzdem der gebildetste Mensch, den ich kenne und ich habe viele Themen, die ich mit ihm teilen kann, für die wir uns begeistern, streiten, diskutieren uns erfreuen.
Ich stelle zum Beispiel oft fest, dass Akademiker weniger breit gefächert "gebildet" sind, sich auf ihr Thema so fokussieren, dass auch deshalb manchmal Unterhaltungen schwierig sind oder gemeinsame Themen zu finden daran scheitert. Aber das kann man nicht verallgemeinern.