Alleinerziehende - Wie managt ihr euren Alltag

Ilvareth schrieb:In meine Stadt gibt es zum Beispiel auch keine Notplätze

Hier auch nicht. Ziemlicher Mist da diese dringend benötigt werden.

@Ilvareth

Ilvareth schrieb:Ja, läuft doch seit Jahrzehnten irgendwie. Warum genau jetzt was ändern?

Eben. Und warme Worte kosten nix und machen sich
gut in der Presse. :)

mich würde mal interessieren, wie ihr so als Alleinerziehende (Mama oder Papa) euren Alltag meistert. Geht ihr Arbeiten, seid ihr zu Hause, in welcher Betreuungsform sind eure Kinder

Ja ich gehe Arbeiten, meine Kinder gehen in die Ganztagsschule und für Abends habe ich ein Kindermadl.

Es ist auch nicht einfach die Kinder neben dem Job zu Erziehen aber irgendwie geht es, zum Glück ist der Vater sehr zuverlässig.

@venefica

schön dass es bei euch so funktioniert und ihr einen Weg gefunden habt. wie lange ist das Kindermädchen dann bei euch? bei uns findest du niemand der das für eine oder zwei Stunden am Tag macht. Außerdem könnte ich das gar nicht bezahlen und bezahlt bekommst du das auch nicht weil erst die FamilienSituation analysiert und nach anderen Lösungen gesucht wird

@Lilith101

jeder zahlt die hälfte und im größten teil zahlt mein ex das kindermadl, ja ich habe mit ihm das glück.

das kindermadl ist 5-7 stunden am abend da, ich arbeite in der gastronomie und meine kinder sind auch sehr selbständig.

@venefica

Ah okay das ist natürlich wirklich schön. und für die Kinder ist es natürlich auch super wenn das alles funktioniert. Gratulation dass ihr euren weg gefunden habt.

Es muss ja irgendwie gehen :) ich arbeite Vollzeit und habe das Glück ein familienfreundliches Klima zu haben. Mein Kind ist in Betreuung und bald in einer Ganztagsschule. Auf den Kindsvater ist Verlass was mir natürlich einiges abnimmt. Die Zeit arbeitet schließlich für einen und die Zwerge werden älter und selbstständiger.

@Lilith101

man muss zusammenhalten egal was in der beziehung passiert ist, die kinder sollen nicht darunter leiden.

@Eya

da gebe ich dir vollkommen recht

@Lilith101
Zuckerschlecken ist es keines, denke das ist jedem bewusst. Wichtiger ist jedoch, was man daraus macht.

Ich habe (noch) keine Kinder stelle es mir aber als Alleinerziehender schwierig vor alles gut zu meistern. Respekt wär es handeln kann. Gruß

Jemand aus meiner Verwandschaft hat es sogar mit 4 Kindern geschafft. 2 sind mittlerweile aus dem Haus.
Ja warum 4? Hatte sich in der Ehe eben so ergeben. Doch die Ehe ging in die Brüche, da steckt man nie drin.
Für die Kinder halten sie aber einigermaßen zusammen, die Kinder sehen ihren Papa auch so oft es geht (lebt in einem anderen Land) und sie liebe ihre Granny von Herzen.
Ich denke mal, was diese Familie schon gemeinsam durchgemacht hat... da muss man ja daran wachsen und vor allem zusammenwachsen.

@Eya
Das sehe ich genauso. Nur leider sind nicht alle Mamis oder Papis tough genug um durch den Behördenkrieg, die Bürokratie und den manchmal nicht so beratungsfreudigen Sachbearbeiter zu gehen. Ist halt alles sehr nervenaufreibend und langwierig bis man an seinem Ziel angekommen ist. Das finde ich schade.

@venefica
@Eya

Echt schön, mal ein funktionierendes Nebeneinander danach (also nach der Trennung) zu hören... gibt wohl bestimmt auch eine Menge Paare, die es danach nicht so gut packen.

Bei uns klappte und klappt es auch ganz gut, meine beiden Töchter sind jetzt auch schon groß (21 und 17, wird im Januar 18), machen beide schon eine Ausbildung und waren immer schon sehr selbstständig... ein Glück... als ich ein Kind war, war ich das nicht so... vielleicht hinken Jungen da einfach ein wenig hinterher, befürchte ich. Ich bin immer irgendwie der Ansicht, dass Mädchen schneller erwachsen werden.

Allerdings... obwohl wir, die Eltern, an einem Strang ungefähr ziehen, werden wir niemals Freunde werden... aber das muss ja auch nicht sein. Wenn man sich als getrenntes Paar soooooo super versteht, finde ich das auch immer ein wenig seltsam... also noch gemeinsam so viel unternimmt und so.

Aber ich muss schon sagen, dass die Hauptlast der späteren Erziehung, also nach unserer Trennung 2007, schon bei der Mutter liegt und lag, denn die jüngere Tochter wird noch so einige Jahre bei ihr im Haushalt leben... die größere ist schon seit Jahren ausgezogen.

Und meine Ex-Frau arbeitet jetzt auch wieder Vollzeit, schon seit einem Jahr mindestens... aber da die jüngere Tochter jetzt auch schon fast 18 Jahre alt ist und, wie gesagt, sehr selbstständig dabei, ist es jetzt nicht mehr die große Arbeit... aber es gab eine Zeit, so in der Pubertät, da war meine jüngere Tochter doch auch sehr rebellisch und ein wenig haushaltsfaul, wie ich so mitbekam... und es krachte fast jeden Tag mit den beiden... also... das habe ich jetzt nicht am eigenen Leib erfahren müssen, wie streßig das sein kann und auch ist.

Ab und an, wenn die jüngere bei mir war, oder im Urlaub, habe ich davon aber einen Vorgeschmack bekommen, was es heißt, wenn ein pubertierender Teenager ausflippt... ich kann nur sagen, da muss man fast den Kopf einziehen, so tief können da die Messer fliegen.

Kindererziehung ist Arbeit, macht auch Spaß, ist aber dennoch häufig streßig.

@moric
Da hast du völlig recht. Bei uns lief es nach der Trennung überhaupt nicht gut, das war ein wahrer Rosenkrieg, fast eineinhalb Jahre lang. Mittlerweile läuft es aber wirklich gut, wir tauschen uns aus, ich kann ihn anrufen wenn irgendwas in der Kita aktuell ist, ich sage ihm auf was er achten soll wenn er sie hat, er sagt mir das andersrum genauso und wir besprechen wirklich viel zusammen. Es ist tatsächlich so wie ich es mir zum Anfang der Trennung gewünscht habe, aber das braucht alles Zeit. Die Kleine nimmt das auch ganz gut, sie weiß auf der einen Seite steht der Papa mit seiner Freundin und auf der anderen Seite die Mama mit ihrem neuen Lebensgefährten und sie kommt mit beiden neuen Partnern super zurecht.

Nur frisch nach der Trennung war es halt schon kurz ein Schock um was man sich alles kümmern musste, welche Unterlagen man organisieren musste, Umzug, Job noch nebenher, Geld zum überbrücken bis die Ämter zahlen, das war schon arg.

@Lilith101

Lilith101 schrieb:Nur frisch nach der Trennung war es halt schon kurz ein Schock um was man sich alles kümmern musste, welche Unterlagen man organisieren musste, Umzug, Job noch nebenher, Geld zum überbrücken bis die Ämter zahlen, das war schon arg.

Ja, es kommt auf beide Ex-Partner viel zu... meine Ex-Frau musste plötzlich wirklich alles allein mit den Kindern stemmen, was den Alltag angeht... das ist einfach so, wenn der andere dann nicht mehr im Haushalt lebt.

Und ich musste eine Wohnung finden, neue Möbel kaufen, ein Auto, weil ich das unbedingt brauche für die Arbeit, und habe mich in diesem Prozess leider verschulden müssen, denn ich hatte so viel Kohle nicht zurück legen können... wie auch, wenn man im Familienverbund lebt, dann ist das Geld gemeinsame Kasse und man legt nicht Geld für sich allein zurück.

Meine Ex-Frau hatte zu der Zeit keine Arbeit... der Streß mit Vollzeit arbeiten nebenher war nicht da und sie hatte ein wenig Glück, dass sie in dem großen Haus ihrer Mutter bleiben konnte (wo wir vorher auch zusammen gewohnt haben, leider, denn diese enge 3-er Konstellation mit ihrer Mutter hat viel kaputt gemacht), sie hatte also keine wirklich direkt finanziellen Sorgen ohne Arbeitsstelle, wie es ja ansonsten ganz schnell der Fall sein kann.

Lilith101 schrieb:Bei uns lief es nach der Trennung überhaupt nicht gut, das war ein wahrer Rosenkrieg, fast eineinhalb Jahre lang. Mittlerweile läuft es aber wirklich gut, wir tauschen uns aus, ich kann ihn anrufen wenn irgendwas in der Kita aktuell ist, ich sage ihm auf was er achten soll wenn er sie hat, er sagt mir das andersrum genauso und wir besprechen wirklich viel zusammen. Es ist tatsächlich so wie ich es mir zum Anfang der Trennung gewünscht habe, aber das braucht alles Zeit.

Hm... komisch, bei uns ist es eher umgekehrt... nach der Trennung klappte es lange gut und jetzt, irgendwie, können wir uns immer weniger gegenseitig riechen... wir ziehen, was die Erziehung anbelangt, an einem Strang, sprechen uns bei wichtigen Entscheidungen immer ab und es klappt ganz gut... aber wenn wir darüberhinaus mal privates besprechen oder nur so quatschen wollen, dauert es keine Stunde und wir haben uns schon fast wieder in den Haaren... ich kann mit diesem Menschen es einfach nicht mehr. Da hat keiner Schuld oder so... der Mensch liegt mir einfach so überhaupt nicht. Das ist ein wenig schade, aber es ist einfach so... und ich liege ihr genauso wenig. Irgendwie ist das schon fast zum lachen, aber nach etwas ausgiebigerem Reden miteinander wissen wir beide sofort, warum wir uns getrennt haben... ich bin jedenfalls immer froh, wenn ich wieder abhauen kann... und sie ist es auch. Lol... irgendwie schon fast lustig.

Also... ich merke, dass ich, wenn meine jüngere Tochter dort ausgezogen ist bei ihr, sehr froh sein werde, wenn meine Ex und ich uns überhaupt nicht mehr sehen müssen. Obwohl... man wird durch die Kinder ein Leben lang immer verbunden bleiben, das ist mir auch klar... aber das bekomme ich hin.

@moric
Aber da sieht man einmal mehr, wie sich die Situationen aufgrund einer Trennung schlagartig ändern. Mit Kind hat man dann auch einfach eine doppelte Belastung. Da muss alles schnell gehen, schnell geregelt werden um dem Kind so bald wie möglich wieder einen normalen, routinierten Alltag bieten zu können. Da ist noch so viel mehr was man da zu beachten hat, mit dem man zu kämpfen hat dass es einfach Zeit braucht bis sich der neue Alltag eingestellt hat. Zeit, um das Ganze auch irgendwie zu verarbeiten. Wichtig ist einfach zum Wohle der Kinder zu handeln, in der Erziehung an einem Strang zu ziehen wie es bei dir und bei mir ist. Und sicher ist man eben sein ganzes Leben doch irgendwie miteinander verbunden. Da ist es nur sinnvoll den eigenen Hass, den Neid oder was auch immer auf der Seite zu lassen und so neutral wie möglich an die Sache dran zu gehen. Schön finde ich, wenn es dann doch irgendwann klappt und beide Seiten sich bemühen.

Lilith101 schrieb:Aber da sieht man einmal mehr, wie sich die Situationen aufgrund einer Trennung schlagartig ändern. Mit Kind hat man dann auch einfach eine doppelte Belastung. Da muss alles schnell gehen, schnell geregelt werden um dem Kind so bald wie möglich wieder einen normalen, routinierten Alltag bieten zu können. Da ist noch so viel mehr was man da zu beachten hat, mit dem man zu kämpfen hat dass es einfach Zeit braucht bis sich der neue Alltag eingestellt hat. Zeit, um das Ganze auch irgendwie zu verarbeite

Ja... ganz klar, das ist einfach total hart, denn man muss ja ganz schnell dem Kind wieder einen normalen Alltag präsentieren... aber der ist ja nicht mehr normal... die erste Zeit... obwohl... unsere Kinder haben früher gesagt, dass sie froh sind, dass die Streitereien im Haushalt jetzt endlich aufhören... denn wir haben uns am Ende doch viel gestritten und das auch nicht vor den Kindern versteckt.

Für die Kinder war das eigentlich ein Segen, dass jetzt endlich wieder Ruhe einkehrte. Jedenfalls haben sie es so gesagt und aufgenommen... ihnen geht es auch gut. Das Glück (in Anführungszeichen) ist ja, dass man heutzutage nicht mehr schief angesehen wird, wenn man ein Trennungskind ist, denn fast alle Kinder teilen mitunter das gleiche Schicksal... es sind die Paare, die langjährig noch zusammen mit Kindern sind, fast schon diejenigen in der Minderheit... jedenfalls fühlt es sich so an, wenn man sich so mal umschaut.

Ja... und dann kommt noch die Verarbeitung der Trennung hinzu... und DIE ist auch nicht zu unterschätzen... wir waren 14 Jahre lang zusammen unter einem Dach... ne Menge Zeit... die brodelt nach der Trennung noch in einem rum wie das Magma in einem Vulkan... erst mit der Zeit wird der speiende Berg inaktiv.

@moric
Ich habe einfach auch die Erfahrung gemacht, dass man von außen gerne in wenig belächelt wird. So ganz nach dem Motto "Stell dich doch nicht so an, das wird schon, ja da musst du halt jetzt warten,..." Ähnlich solcher Aussagen. Und von den umliegenden Einrichtungen, wie z.B. Kita wird einfach auch viel erwartet. "Das Kind sollte in einen Verein, das Kind sollte das und jenes machen" Dass das aber vielfach aufgrund des Zeitmangels nicht möglich ist, wollen viele nicht verstehen. Ganz nach dem Motto "Wenn man will geht das auch". Aber das lässt sich nicht anwenden, bzw. braucht Zeit. Hierfür muss man die richtigen Leute kennen, man muss es sich leisten können das Kind in einen Verein zu lassen (hört sich böse an, ist aber so). Kritisiert ist immer schnell, nur darf man den Blick auf die Situation des Einzelnen nicht verlieren.

@Lilith101

So ist es... von außen gibt es oft diese "gutgemeinten Ratschläge", die meist nichts anderes als zusätzlicher Druck sind, die einem das Leben eher noch erschweren als erleichtern.

Ich finde es ungemein wichtig, in diesen schweren Anfangszeiten als Alleinerziehende/r sich NUR mit Menschen zu umgeben, die es wirklich gut mit einem meinen und einen unterstützen und diejenigen, die nur Druck aufbauen und mit dem erhobenen Zeigefinger einen an die Wand drücken, konsequent aus zu sortieren, auch wenn das einem in manchen Fällen bestimmt schwer fällt... wie bei engen Verwandten und/oder sogar Freunden.

Mit aussortieren meine ich jetzt nicht, ihnen mit Streit und Gegendruck zu begegnen, sondern sich die Sache anzuhören, aber dann einfach in der Anfangszeit den Kontakt ein wenig meiden, ohne diese vor den Kopf zu stoßen... das bekommt man hin mit Ausreden wie "Du, im Moment habe ich so viel hier zu tun mit meinen Kindern und der neuen Situation, dass ich regelmäßige Treffen wie früher einfach momentan nicht hinbekomme... sobald die Situation sich aber entspannt hat, melde ich mich sofort und wir unternehmen wieder etwas, okay?"

Da hat so ziemlich jeder Verständnis für und man hat erst einmal seine Ruhe vor dem Ansturm "gutgemeinter Ratschläge" von außen.

Menschen, die einen in dieser Zeit unterstützen, sollte man sich suchen und die Hilfe auch ruhig annehmen... sehr gute Freunde und liebe Verwandte machen das gerne und verlangen dafür auch nichts.