Kann man sein Geschlecht ändern?

@Cerberus_
Na! Nicht so negativ :). Weil, es ist wichtig (finde ich) das es Menschen wie dich gibt. Das ist manchmal wie eine Oase in der Wüste. Was auch immer du genau damit meinst, ich fänd es schön, würdest du noch länger hier bleiben.

@KAALAEL
Ich kann verstehen, dass es bedrohlich wirken kann, wenn sich klare Grenzen auf einmal auflösen. Wenn etwas, dass man sein Lebtag als gegeben und Gesetz gesehen hat auf einmal nicht mehr sooooo fix ist. In einigen Szenen (Rapszene zum Beispiel fällt mir da sofort ein) ist Männlichkeit sowas wie ein Aushängeschild. Entweder du bist männlich, oder ein Opfer. Da ist "schwul" eine Beschimpfung. Und wenn du dann so einem "RICHTIG" männlichen Mann sagst "Was willste, vielleicht ist deine Männlichkeit gar nicht soooo wichtig", dass er sich dann angegriffen fühlt, das kann ich nachvollziehen. Es ist ihm halt wichtig und ich verstehe auch, dass man es schwer verstehen kann, wenn jemand halt gar keine Geschlechtsidentität hat. Ich bin auch nie böse drum, wenn jemand nachfragt oder so. Aber wenn man ausgegrenzt wird, beleidigt wird, das tut weh und ist unnötig.

@so.what
Try to walk in my boots. Dann würdest Du es verstehen. Aber wie gesagt, nach der Zeit mag man nicht mehr diskutieren. Und vielleicht auch irgendwann nicht mehr leben...aber ist egal. Halt Du den Kopf oben und lass Dir nichts erzählen. Die Welt ändert sich vielleicht noch. Du bist jung genug, um das noch mitzuerleben.

@nananaBatman

Wär ein männliches Geschlechtsteil hat, wird hier in Deutschland auch als Mann gesehen, ganz gleich was er selber denkt, was er ist.
Verstehst du, was ich mein?
in Deutschland gibts entweder nur Männchen, Weibchen oder eben Zwitter und das machen wir großteilig davon abhängig, welches Geschlechtsteil der jenige Besitzt.
Aber die ganze Geschlechter sache ist viel komplexer, wie wir das uns vorstellen können.
Und bei uns in Deutschland versteht man unter Geschlecht eben das biologische Geschlecht. Wir trennen da nicht richtig, klar bei uns gibts die Begriffe Transexuell und Transgender.

@Jasmin_Isabell

Jasmin_Isabell schrieb:Und bei uns in Deutschland versteht man unter Geschlecht eben das biologische Geschlecht. Wir trennen da nicht richtig,

Was durchaus legitim und wissentschaftlich korrekt ist

Penis = männlich
Vagina = weiblich

Eine definition die überall auf der Welt gültigkeit hat.

Was trennen wir denn da nicht richtig?

Heijopei schrieb:Eine definition die überall auf der Welt gültigkeit hat.

Nein, es gibt Kulturen, die das anders handhaben:

Die Einwohner von Amarete in Bolivien kennen zehn Gender, bei denen neben dem biologischen Geschlecht auch das Geschlecht des Ackerlandes und des ausgeübten Amtes eine Rolle spielen.
Die Bugis in Indonesien haben traditionell fünf bezeichnete soziale Geschlechter, wo neben dem biologischen Geschlecht geschlechtsspezifische Kleidung und Verhalten eine Rolle spielen und ein Geschlecht die Aspekte von Männern und Frauen vereint und als Schamane verehrt wird.
Bei den Einwohnern von Juchitán de Zaragoza gibt es neben Mann und Frau muxe und marimacha.
In einigen Kulturen werden Herrschaftsgeschlechter durch die Abstammung in ausschließlich männlicher oder weiblicher Linie bestimmt.

Aus Wiki

@Heijopei
Jein. Es gibt in vielen Ländern noch zusätzliche Geschlechter/Gender. Das biologische Geschlecht gleicht nicht immer dem sozialen Geschlecht/der Geschlechtsidentität.

Das ne Frau eine Vagina hat und ein Mann einen Penis, das ist wahrhaftig überall so ^^. Aber es gibt noch mehr, als das biologische Geschlecht. Ah, ich sehe @Mittelscheitel hat da schöne Beispiele gebracht.

@so.what
https://www.familienhandbuch.de/erziehungsfragen/geschlechtsbewusste-erziehung/wie-wird-ein-mann-ein-mann-mannliches-rollenverhalten-und-wie-es-entsteht (Archiv-Version vom 19.09.2015)

@so.what
@Mittelscheitel

Was ihr meint würde ich als kulturell bedingte Definitionion sehen, aber biologisch gesehen sind es doch Männer und Frauen.

Und das ändert ja nicht das Geschlecht.

@Heijopei
Aber die Identität und das, wie man sich fühlt. Als "was" man sich fühlt, wie man sich selbst sieht. Ja, biologisch gesehen hast du recht. Und ICH ganz persönlich kann mich in Transsexuelle auch nicht hinein versetzen. Aber, ich respektiere dennoch ihren Kampf und nehme es an, wenn er eine sie sein will oder umgekehrt. Wenn diese Menschen für sich es so sehen, dass sie ihr Geschlecht geändert haben, wer bin ich, dem zu widersprechen? Es macht ja nichts mit mir, schränkt mich nicht ein, verletzt mich nicht. Also...von mir aus :)!

@Dr.Thrax
Hab deinen Link eben schnell überflogen, weil ich gleich Feierabend habe und es bis dahin nicht schaffe, ihn ganz zu lesen. Ich find ihn sehr interessant, danke dafür! Nur ganz kurz: Ich glaube, dass Männer es oft sehr schwer haben mit den Erwartungen, die an sie gestellt werden. Und das sie oft leider ganz alleine gelassen werden, wenn sie diese nicht erfüllen. Ich denke, der Druck ist teilweise sehr hoch.

Aus deinem Link:

Betrachtet man die Sozialisation kleiner Jungen, erstaunt es nicht, dass sie sich so verhalten, wie sie es tun. Natürlich finden diese Verhaltensweisen dann im späteren (Erwachsenen-) Leben ihre Fortsetzung. Obwohl Mädchen und Frauen viele Benachteiligungen zu erdulden haben, wird ihnen nicht derartig die Menschlichkeit” abgezapft “wie den Jungen und später den Männern. Mädchen dürfen schwach sein und weinen, lieb sein, weich sein, vital sein; sie dürfen sich notfalls auch wie Jungen benehmen und wild sein. Ihnen wird für gewöhnlich das gesamte Spektrum an menschlichen Regungen und Gefühlen zugestanden. Die Jungen hingegen sind rigorosen Rollenklischees unterworfen, welche sie selten einmal über den” Haufen werfen “dürfen.

Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

@so.what

so.what schrieb:Und ICH ganz persönlich kann mich in Transsexuelle auch nicht hinein versetzen. Aber, ich respektiere dennoch ihren Kampf und nehme es an, wenn er eine sie sein will oder umgekehrt. Wenn diese Menschen für sich es so sehen, dass sie ihr Geschlecht geändert haben, wer bin ich, dem zu widersprechen? Es macht ja nichts mit mir, schränkt mich nicht ein, verletzt mich nicht. Also...von mir aus :)!

Dem schliesse ich mich an.
aber intressant wäre es schon das zu verstehen, finde ich.

Da es nicht möglich ist in den Kopf eines anderen Mensch hineinzuschauen, seine Gefühle, Gedanken zu lesen, dürfte das schwierig werden.
Zumal es nicht "den Transsexuellen" gibt, mal steht das Leiden an der Körperlichkeit im Vordergrund, beim Anderen eher die soziale Rolle oder eben auch beides gleichermaßen.

Bestenfalls kann ein Zustand des "Nachvollziehens" erreicht werden, vermute ich. Was aber auch schon toll ist.

@Heijopei
Ja, sehr! Ich würde das gerne mal nachfühlen können. Was fühlt man, wenn man sich "im falschen Geschlecht" fühlt? Wie macht das bemerkbar? Ich meine, kein Mensch würde sich aus Jux und Dollerei einer solch drastischen OP unterziehen. Ich hab mir mal Fotos dazu angeschaut, das ist wirklich ein gravierender Einschnitt. Und auch die ganzen sozialen Konsequenzen. Nicht alle werden das toll finden. Mögliche Ehepartner und Kinder werden vermutlich erstmal schockiert sein. Das alles ist sicher auch nicht einfach. Das tut man sich doch nur an, wenn man wirklich leidet. Ja, ich würd da gerne in die Köpfe hinein schauen. Aber wie @Paria sagt, das geht nicht. Deswegen arbeite ich daran, es nachzuvollziehen :). Und halt auch mein eigenes "ich fühle gar kein Geschlecht" zurück zu stecken, es gibt Menschen die fühlen sich sehr wohl weiblich oder männlich. Und das ist für mich auch irgendwie ein starkes Indiz dafür, dass es wohl doch Unterschiede gibt, die wohl nicht nur was mit der Prägung zutun haben.

Ich kenn ja aus meiner Zeit, als iczh im SM-Studio gejobbt hab eine ganze Menge an Mann zu Frau Transsexuellen und würde sagen: Geschlecht ist eine Gefühlsstruktur. Die wenigsten, die ich kenne, haben eine äußerlich Anpassung der Geschlechtsorgane vornehmen zu lassen, den das ist wohl nicht vorrangig. Sie haben kei Problem damit, Penisse zu haben, sie mögen es aber absolut nicht, wenn sie eine Erektion bekommen, was normalerweise durch eingenommene Hormone eh verhindert wird. Allerdings gibt es einige, beo denen die Krankenksse die Hormone nicht übernimmt, die müssen sich die dann elbt kaufen, und wen das Geld knapp ist, reichts eben nicht. Und ich kenne keine Transe, die einen "normalen" Job hat, außer einer im Reinigungdwesen. Di anderen arbeiten in der Sex- ind Erotikbranche.

Paria schrieb:Zumal es nicht "den Transsexuellen" gibt, mal steht das Leiden an der Körperlichkeit im Vordergrund, beim Anderen eher die soziale Rolle oder eben auch beides gleichermaßen.

Die, die Probleme mit der sozialen Rolle haben, sind aber diese Transgender und das ist letztendlich nicht wirklich eine Sache. Man kann sich auch einfach entscheiden ein Transgender zu sein.

Heijopei schrieb:Was durchaus legitim und wissentschaftlich korrekt ist

Penis = männlich
Vagina = weiblich

Eine definition die überall auf der Welt gültigkeit hat.

Was trennen wir denn da nicht richtig?

Das ist vollkommen richtig.

@nananaBatman
Ja, mit dem Begriff "Transgender" tue ich mich immer etwas schwer, gebe ich zu.

Ich wollte auch eher das andeuten, was @Mittelscheitel in seinem Post über einige, derihm bekannten Betroffenen MzFs schreibt, nämlich, dass sie auf die Genitaloperation verzichten (können.)

Diese Leute können als Transgender aber auch als Transsexuell gesehen werden, meiner Meinung nach.

@so.what

so.what schrieb:es gibt Menschen die fühlen sich sehr wohl weiblich oder männlich.

So wie meiner einer zb., und es ist für mich nicht absolut nicht nachvollziehbar wieso sich das ändern sollte.
Oder wieso Männer sich als Frauen fühlen , oder umgekehrt.
Oder Männer nur männer erotisch finden.

Ich respektiere das, immerhin habe ich keinen Nachteil dadurch und das ist deren Sache , verstehen kann ich es allerdings nicht.

Mittelscheitel schrieb:Und ich kenne keine Transe, die einen "normalen" Job hat, außer einer im Reinigungdwesen.

Dann kennst Du nicht genug. Es gibt Models (wurde ja hier im Thread auch schon thematisiert), u.a. einen Sportler (Balian Buschbaum) etc pepe. Ist nun mal so, das es viele gibt, die einfach in der Masse untergehen, weil sie in verflixt gutes Passing haben.

Btw. ich empfinde das Wort "Transe" als Beleidigung, sofern es nicht von einem/einer Betroffenen selber kommt...aber das ist wohl subjektiv (ich geb mir die Standardantwort selber: "Ja." Danke.)

KAALAEL schrieb:Ich weiß auch nicht was es bedeutet "Männlich " zu sein nur weil ich einen Männlichen Körper habe.

Letztlich bemisst sich alles an der biologischen Fitness, also am Reproduktionserfolg. Männliche Individuen haben daran andere Anteile als weibliche Personen. Männlicher Habitus ist aus diesem Grunde anders als der der Frauen.

KillingTime schrieb:Letztlich bemisst sich alles an der biologischen Fitness, also am Reproduktionserfolg. Männliche Individuen haben daran andere Anteile als weibliche Personen.

Aber nur wenn Langweiler auf Langeweilerin trifft, ich habe durchaus Frauen kennengelernt denen ich mehr anteile am Reproduktionserfolg beimessen würde als meiner wenigkeit.
Da konnte ich sogar noch was lernen.

Oder wie hast du das gemeint?

@Cerberus_
Oh, ich kenne genug Transen und zwar persönlich und nicht aus Wikipedia oder Talkshows. Die hatten auch nie ein Problem, wenn man sie Transen nennt.

Is ja schön wenns da so einen Sportler gibt und ne handvoll Models. Beim größten Teil merkt das Umfeld eben, das sie transsexuell sind und etsprechend sind die Berührungssängste.