@Niederbayern88 Natürlich ist schießen extrem. Wobei die Angst, wenn man so jemand im Dunkeln? gegenüberstehen hat wohl sehr groß ist. Und der Körper vielleicht sich selbständig macht, wenn man grade ne Waffe inn der Hand hat.
Aber seien wir doch mal ehrlich, Deutschland im Jahre 2016 hat sich stark verändert, der Begriff Sicherheit ist ein anderer geworden. Als Stadtbürger/in gewöhnt man sich ein bisschen dran, aber man passt sich auch an. Ich persönlich rechne damit, auch Opfer eines Raubüberfalls zu werden. Ich hab kein Geldbeutel mehr, sondern so ne kleine Box, wo ich in der Regel nur noch meinen Ausweis und etwas Geld drin habe. Manchmal lasse ich mein Handy Zuhause. Wer mich also überfällt, kann nicht viel abgreifen bzw. ich verliere nicht soviel an Dokumenten wie AOK oder Bankkarte. Bin ich nur panisch?
Also meine Mutter ist überfallen worden, ein guter Freund von mir, zwei Bekannte der Familie. Zwei Supermärkte in meinem Stadtviertel, wo ich wohne, sind überfallen worden. Allgemein leidet die Stadtgesellschaft in meiner Heimatstadt unter derzeit hohen Einbruchsraten und an Taschendiebstählen und Raubdelikten. Meine Mutter hat damals keine Anzeige bei der Polizei eingereicht, warum auch. Machen viele nicht mehr, wie erstaunt die Polizei war, als sie mal einen Informationsstand im Nachbarstadtteil hatten und erst erfahren haben, dass viele Bürger/innen Raubdelikte etc. nicht mehr zur Anzeige bringen.
Dabei ist es Ernst, am hellichten Tag werden Passanten einfach an die Wand gestoßen usw, getreten und ihnen die Wertgegenstände entwendet. Die Polizei in meiner Heimatstadt nennt es im Wesentlichen "Armutskriminalität" aus Perspektivlosigkeit.
Ich kann verstehen, dass wenn man nix zu Fressen im Kühlschrank hat ein Ausweg sucht. Aber ich kann auch das Opfer verstehen, wenn er/sie sich versucht zu verteidigen. Wenn ich ein Haus hätte, würde ich mich mit Waffe wahrscheinlich auch sicherer fühlen. Vor zwei oder mehr Jahren wäre der Mörder von dem Einbrecher überhaupt, gar nicht zu verstehen gewesen. Heutzutage, wo die Polizei 30 Min verstreichen lässt bis die Sache sich hoffentlich in Luft auflöst, wenn sie mal kommen anschließend Personalien aufschreibt und die Leute gehen lässt sowie paar Tage später die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellt oder das Gericht die Leute laufen lässt?
Ich hab ne Großrazzia der Polizei gesehen in einem Straßenzug voller Lokalitäten in meiner Heimatstadt, ich stand da mit paar Leuten und hab zugekuckt. Die "Großrazzia" war schon zum Teil absurd. Aus einem Laden haben die Polizisten zwar Heroin, Diebesgut und sowas sichergestellt, aber genau in der Straße kann ich einen Laden nennen, indem schwarz gearbeitet bzw. massiv der Sozialstaat betrogen wird und in einem anderen Laden hinter dem Tresen eines arabischen Lokals geklaute Handys liegen. Die Polizei ist an diesen Läden vorbeigelaufen. Wenn sie ne Großrazzia machen, warum nicht gleich alle Läden in der Straße kontrollieren? Am Absperrband haben die Leutz und ich noch geschmunzelt, weil da stadtbekannte Leutz mit Stoff in der Tasche an den Polizisten am Absperrband vorbeigelaufen sind. Niemand hat mehr Angst vor der Polizei. Wie gestern, ein paar Straßen weiter Zivilpolizisten, die Dealer wissen das aber macht ihnen nix aus.
Fazit: Was soll der allgemeine Stadtbürger/die Stadtbürgerin eigentlich noch machen? Wie um die eigene Sicherheit kümmern? Klar, nicht gerade mit hemmungsloser Waffengewalt, aber was denn machen?