CosmicQueen schrieb:Dir dürfte wohl klar sein, das Homöopathie nur als begleitende Medizin zu verstehen ist..
Warum sollte das klar sein?
Wo ist denn bei Hahnemann die Rede davon, dass Homöopathie nur begleitend zu einer Therapie der evidenzbasierten Medizin eingesetzt werden soll? Mir ist davon jedenfalls nichts bekannt.
Die Homöopathie beansprucht doch für sich, Krankheiten heilen zu können. Und zwar ganz besonders dort, wo es den Menschen am Zugang zu Bildung mangelt, wie am Beispiel der "Homöopathen ohne Grenzen" zu sehen ist, die kranken Analphabeten in afrikanischen Entwicklungsländern sogar vorgaukeln, Malaria und AIDS heilen zu können.
Bei der gebildeteren Klientel der westlichen Wohlstandsländer lehnt man sich natürlich wohlweislich nicht gar so weit aus dem Fenster und behauptet stattdessen lieber, nur begleitend zu therapieren. Übersetzt bedeutet das aber nichts anderes, als das jede wirklich schwere Erkrankung, die nicht nach ein paar Tagen auch von selbst mit ein wenig Bettruhe und Kamillentee auskuriert wird, gefälligst von den richtigen Ärzten behandelt werden soll.
Falls einer dieser Ärzte dann aber doch mal scheitert, z.B. weil ein Patient zu spät kompetente Hilfe gesucht hat, ist man als homöopathischer Quacksalber dann natürlich immer fein raus:
Man habe ja nur eine "begleitende Therapie" angeboten, folglich trägt bei Komplikationen immer der böse "chemisch-schulmedizinisch-pharmaindustrielle-Komplex" die Schuld, nie aber der Homöopath.
Schnupfen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Blähungen oder ein aufgeschlagenes Knie werden in der Regel auch ohne Behandlung irgendwann besser. Nur wenn man vorher Globulis geschluckt hatte, war dagegen der Erfolg einzig und allein der Homöopathie zu verdanken.