Alkohol verniedlicht/verharmlost?

@Laucott
ja genau ich auch nicht

oracleturret schrieb:das ist eine gute Frage, ich fürchte da muss die besagte Eigenverantwortung herhalten.
Verbote bringen immer eine Reiz mit sich.. speziell in Verbindung Alkohol und Kinder/Jugendliche...

Völlig richtig. Eigenverantwortung sollte hier groß geschrieben werden! Da kann man nur hoffen, dass es genügend Menschen mit einer gewissen Eigenverantwortung/überhaupt einem gewissen Potenzial an Verantwortung und Verstand gibt, die eben nicht auf 'Verniedlichungen' oder vermeintliche Verharmlosungen hereinfallen bzw. dadurch weniger gehemmt sind, solche Dinge zu konsumieren.

:ok:

oracleturret schrieb:Aber Alkohol- und Zigarettenpreise so anzuheben, das diese als Luxusartikel gelten wäre eine Möglichkeit, allerdings
würden die Lobbys höchst wahrscheinlich auf die Barrikaden gehen

Und unser Finanzminister erst...:)

@Laucott
oh ja, na den hab ich ja ganz vergessen ;-D sorry Herr Finanzminister

@41026061_
die Verniedlichungen gibt's doch schon ewig das kann echt nicht das Problem sein

@oracleturret

Ist es auch nicht. Das Problem hier, bezieht sich meiner Meinung nach nur darauf, dass mitunter angenommen wird, dass es eben an der Verniedlichung etc. liegt. Sollte aber ganz gut widerlegt worden sein. :ok:

Nun ja, vilt. gibt es vom TE ja noch irgendwelche Einwände. Wenn nicht, dann wünsche ich noch ein schönen Sonntag. ;)

Es hat meiner Meinung nach seine Logischen Gründe warum Alkohol so selbstverständig ist in unserer Gesellschaft und ich finde auch das man, auf jeden Fall nach meinen Erfahrungen her, genug warnt warum und wie Alkohol gefährlich ist.
Dennoch ist oftmals die leichte zugängigkeit für Leute die noch nicht oder überhaupt nicht mit dem Konsum klar kommen, gefährlich.
Alkohol war schon immer da und das ist vielleicht ein Zeichen einer Gesellschaft mit Fehlern, aber ich denke nicht das man daran unbedingt was ändern sollte

@allmotlEY

allmotlEY schrieb:Mit den Zigaretten ist ein Anfang gemacht. Es wäre wünschenswert, wenn der Alkohol in ähnlicher Art nachziehen würde, denn es ist nichts anderes.

Das wollen wir doch mal vergleichen:

Raucher: Durch unachtsame Entsorgung von Zigaretten wurde schon so mancher Brand ausgelöst, dadurch sind zahlreiche Personen verletzt oder getötet worden. Nur eine Statistik über durch Zigaretten entstandene Schäden scheint nicht zu existieren. Schlimm wird's wenn zu den Zigaretten noch Alkohol oder andere Betäunbungsmittel dazu kommen. Dann verbrennt der Raucher auch schon mal im eigenen Bett und in Mietshäusern werden dann auch noch die Nachbarn mitgefährdet.

Alkoholkonsumenten dagegen werden so nach meiner Schätzung etwa zu zwei Dritteln vom Konsum träge und müde. Das andere Drittel dagegen wird zum Problem für die Gesellschaft, denn das wird aggressiv, überschätzt sich selbst und wird im Straßenverkehr zur tickenden Zeitbombe. Auch hier gibt es keine Statistik, die etwas zu den durch Alkoholkonsum verursachten Schäden aussagt.

@Pferdeschweif
Ja, da gibt es solche und solche Sportvereine. Ich bin auch in einem, wo das Bier beim Punktspiel nicht fehlt, nur beim Training gibt es nur ganz selten Alkohol und da ist auch niemand dabei, der Alkohol statt in Maßen in Massen trinkt. Es dient dem Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes ebenso wie Mineralwasser oder Iso-Drinks. Auch im Straßenverkehr scheint das bißchen Alkohol keine Rolle zu spielen, ich bin schon kontrolliert wurden und obwohl ich zwei Flaschen Bier trank, zeigte die Polizeikontrolle mir, daß ich 0,0 Promille im Blut hatte, trotz zwei Bierchen. Die Polizisten meinten nach dem zweiten Röhrchen, das hätte ich dann wohl komplett ausgeschwitzt.

Pferdeschweif schrieb:Da und woanders hieß es dann: noch ein "Schnäpschen, noch ein "Bierchen", noch ein "Likörchen". Ich meine, das das Getränk, was bei einigen oder vielen zur Abhängigkeit führen kann, mit solchen Begriffen verharmlost wird und diese "niedlichen" Endungen unangebracht ist. Was meint Ihr dazu?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Die Verniedlichung der Gefahren durch Alkohol erfolgt nicht durch die oft benutze Endung "...chen", sondern diese oft benutzte Endung ist Ausdruck dafür, dass in unserer Gesellschaft die Gefahren des Alkohols verharmlost und verniedlicht werden.

Pferdeschweif schrieb:Sehr viele Menschen trinken Alkohol, werden z.T. abhängig und erkranken daran. Er ist aus unserer Gesellschaft/Alltag nicht mehr wegzudenken, besonders in Vereinen, bei Feiern, Stadtfesten usw. Besonders Jugendlichen wurde/wird es da leichtgemacht, auch mal zu nippen. Natürlich auch in anderen Situationen. Ich habe mal ein "Vereinsleben" als Nichtmitglied erlebt u. fragte mich ehrlich, ob der Sport oder das "gesellschaftliche Miteinander" sprich das ausschweifende Trinken im Vordergrund stand. Da und woanders hieß es dann: noch ein "Schnäpschen, noch ein "Bierchen", noch ein "Likörchen". Ich meine, das das Getränk, was bei einigen oder vielen zur Abhängigkeit führen kann, mit solchen Begriffen verharmlost wird und diese "niedlichen" Endungen unangebracht ist. Was meint Ihr dazu?

Die Menschen machen das, weil sie nicht eingestehen wollen, dass sie entweder schon lange abhängig sind oder dass Alkohol höchst schädliches Zellgift ist. Man macht sich selbst vor, dass der Alkoholkonsum nicht so schlimm ist.

@ VideCorMeum

Die Ironie ist mir nicht ganz entgangen, deshalb griff ich es ja so auf.

@MerlinvonOz

Genauso war es von mir auch gemeint!

@ laucott
"Meint wirklich jemand das es jemand vom trinken abhalten würde ohne diese Verniedlichung"?
Nein, und das war auch nicht die Frage. Ich denke mal, das bestimmte Gefahren damit heruntergespielt werden.

Alkohol ist eine tödliche Droge. Abhängigkeit ist eine Seite, Kriminalität, Unfälle und Organschäden wollen wir dabei nicht ausser acht lassen. Man kann auch ganz prima ohne das Zeug leben. "Nein danke" sagen kann ja wohl jede/r.

Das Abhängigkeitspotential hält locker mit Heroin oder Crack mit. Der einzige 'Vorteil' ist, dass man davon nicht so schnell abhängig wird. Wer dem Teufel jedoch einmal verfallen ist, der hat eine der schlimmsten Süchte überhaupt, von der man sehr schwer bis gar nicht mehr loskommt.

Vielleicht mal hier das vierte Video (von oben) an ansehen: http://www.spiegel.de/sptv/magazin/ (Archiv-Version vom 08.03.2015) Aus der Rausch
Leben mit der Alkoholsucht

Verniedlicht oder verharmlost wird Alkohol in den letzten Jahren übrigens nicht, zumindest nicht direkt. Da dieser aber weiterhin beworben wird und fest in der Gesellschaft verankert ist, findet so rum durchaus eine Verharmlosung statt. Das fängt schon in der Kindheit an, wenn man sieht, dass die Eltern Alkohol trinken und zieht sich durch das ganze Leben.

@Aldaris
Dem stimme ich zu.

Versuch mal auf einer Party zu sagen: "Danke! Ich möchte lieber Mineralwasser." Oder: "Ich möchte lieber mit Apfelsaft anstoßen."

Ganz abgesehen davon, dass Betrunkene unerträglich sind, wenn man selbst nichts getrunken hat. Oft merkt man erst, wenn man selbst keinen Alkohol trinkt, wie dumm die "Freunde" eigentlich sind und dass einen nichts verbindet als "Partymachen", also Alkohol trinken.

@ MerlinvonOz
"Versuch mal auf einer Party zu sagen: "Danke! Ich möchte lieber Mineralwasser".
Echt, ist so. Mag überheblich von mir klingen, doch ich trinke dann, wenn ich einen gewissen "Appetit" verspüre u. nicht dann, wenn es z.B. eine feierliche Angelegenheit "vorschreibt".

@allmotlEY

Ich glaube, hier ist erst mal eine grundlegende aber nicht ganz bierernst gemeinte Aufklärung geboten:

allmotlEY schrieb:Ein Maß ist ein Bier, eine Halbe ist ein Bierchen, ...

Das Bier, das in diesem Gefäß mit Henkel, theoretisch die Menge von einem Liter fassend, ausgeschenkt wird, ist eine Maß (weiblich). Die Maß tummelt sich vornehmlich in Bierzelten und Biergärten.

Betritt ein Mann ein bairisches Gasthaus und bestellt dort ein Bier, so bekommt er ohne weitere Rückfrage eine Halbe hingestellt. Bei Frauen kann es je nach Freundlichkeit der Bedienung auch mal zu der Frage kommen: Kleines? Das wären dann 0,25 l.

@Pferdeschweif

früher war es schlimmer. Besonders in den Siebzigern. Hab ich mal in ner Doku gesehen. Da war es durchaus überraschend, wenn mal ein Theaerschauspieler nüchtern zur Probe kam. Generell, da saß schon mal der Vater beim Kindergeburtstag mit nem Bier im Garten.

Du hast ja keine Ahnung

MerlinvonOz schrieb:Versuch mal auf einer Party zu sagen: "Danke! Ich möchte lieber Mineralwasser." Oder: "Ich möchte lieber mit Apfelsaft anstoßen."

Richtig. Alkohol ist omnipräsent und ubiquitär verfügbar, also überall zu haben . Wobei es nicht mal ein Problem wäre, nichts zu trinken auf einer Fete. Wie du aber sagst, gehen dir die Leute auf die Nerven, wenn sie getrunken haben und du nicht. Es ist einfach gesellschaftlich so tief verwurzelt, dass jemand, der kein Alkohol trinkt, als outsider gilt.

Naja, früher im Mittelalter haben die Menschen mehr Bier als Wasser getrunken. Hatte allerdings damit zu tun, dass das Wasser meist verunreinigt war. :)

Wird nicht das gesamte Leben verniedlicht/verharmlost? Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass wir alle sterben werden!