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Wieviel Förderung ist gesund?

102 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, Bildung, Pädagogik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 07:29
Ich war damals in einem Waldkindergarten und hab nichts anderes gemacht als den ganzen Tag gespielt.

Obwohl so ein bisschen Lesen und Schreiben ( vllt nur einzelne Wörter) und einfache Mathematik (Plus minus Rechnung bis 10, bis 100 zählen können, Grundlagen der Integral- und Differentialrechnung) kann man Kindern wohl auch zumuten. Wenn sie halt Lust darauf haben.


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23.02.2015 um 07:32
tja, wo die kinder schon im kindergarten auf leistung gedrillt werden, kommen dann die ganzen inkompetenten vorgesetzten her. die werden ihre überwiegende arbeitszeit auf dem arbeitsgericht verbringen, weil sie der meinung sind gottähnlich zu sein.

Ihnen wird eine der wichtigsten kompetenzen fehlen, die emotionale intelligenz.


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 08:16
Ein Leben, welches nur noch auf Arbeit & Leistung gedrillt ist; Glückwunsch. :no:

Immer und überall nur Druck, das kann es nicht sein! Man kann und sollte es nicht übertreiben.
Wieso passt man sich dem Druck an, anstatt dafür zu sorgen, dass er gemindert wird bzw. nicht als solcher empfunden wird. Was verpasst ein Kind, wenn es dermaßen gefördert wird, sodass zwischenmenschliche Belange, Werte und Entwicklungen auf der Strecke bleiben? Schließt das Eine das Andere überhaupt aus?

Gemischte Gefühle. :ok:


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 08:57
Ich greife mal diese
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Ich frage mich braucht man sowas? Wo bleibt dort das Kind sein? Wenn ein Kind z.b. mehrsprachrig aufwächst, ist das was anderes. Aber gerade im Kindergarten finde ich sowas unakzeptabel.

Dann kommt die Schulzeit, in Zeiten von Turbo-Abitur (G8) wird ein großer Druck auf die Kinder ausgeübt, einmal von der Schule und von seitens der Eltern.
und diese
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich glaube, solche Arten der Frühförderung entspringen der Angst der Eltern, dass das Kind ohne diesen "Vorsprung" im späteren Wettbewerb nicht bestehen kann.
Aussagen auf.

Der Wunsch, dass das Kind gut vorbereitet ist - in jedem Alter - scheint erst einmal kein verwerflicher Wunsch zu sein. Aber der Unterschied zwischen dem, was die Eltern wollen und dem, was sie selbst dazu beitragen, ist für mich der springende und zu hinterfragende Punkt.

Im Kontext der Diskussionen um das 'Turbo-Abitur' und 'Ganztagsschulen' wurde immer wieder Kritik am häuslichen Ist-Zustand geübt - z.B. beide Eltern arbeiten um die große Wohnung zu finanzieren, in der jedes Kind sein eigenes Zimmer haben kann, aber weil die Eltern damit völlig ausgelastet sind, versauern die Kurzen am Ende allein in diesen Räumen.
Ich weis nicht wie viel Wahrheitsgehalt darin steckt, aber ich hörte immer wieder, dass das Abitur früher 'einfacher' war, weil die Eltern aktiv und regelmäßig die Hausaufgabenbetreuung übernahmen - was heute gern den Nachhilfelehrern überlassen ist oder gar nicht vorhanden ist, wenn es die Schule nicht anbietet.

Das Prinzip vermute ich im Hinblick auf die Frühförderung auch bei den Kleinsten. In diesem Kontext lese ich immer wieder wie fundamental wichtig es sein soll, dass man seinem Knirps etwas vorliest, um das Interesse an Sprache zu wecken. Auch erinnere ich mich noch sehr genau, wie ich im Grundschulalter von Eltern und Verwandten bspw. zum 1mal1 und dem Umgang mit Zahlen begefragt wurde.
Genauso kenne ich Eltern bei denen mehrsprachige Frühförderung in den eigenen 4 Wänden darin resultiert, dass man mit(!) den Kindern ihre Lieblingsserien auf bspw. Englisch anschaut und dies als Aufhänger nutzt, um die ein oder andere Vokabel zu vermitteln oder auch nur an die gesprochene Sprache zu gewöhnen.
Bei Sprachfrühförderung muss ich auch an eine Cousine denken, die in der Lausitz (Ostsachsen) groß wurde und von klein auf mit dem Sorbischen vertraut gemacht wurde. Da bedeutete "Frühförderung", dass sich Oma und Tante im Nachbarzimmer plötzlich in dieser Sprache unterhielten, ich nie ein Wort verstand, aber die Kurze daneben saß und irgendwann versuchte mitzureden. Und Zack, schon ist der Grundstein gelegt, um das Interesse an der Sprache im Kindergarten aufgreifen zu können.

Bei all dem ist das elterliche Engagement zu erkennen. Also Eltern, die die Zeit haben oder sie sich nehmen und keinen Lehrplan abarbeiten, sondern das Niveau dem offensichtlichen Leistungsstand anpassen.
Hat man nun aber keine Zeit oder schlichtweg keine Lust sich selbst darum zu kümmern, resultiert das offenbar im Erfolg solcher institutionalisierten Frühförderprogramme. Dann wird das wieder einmal einfach jemand anderem aufs Auge gedrückt.
Wieviel Förderung ist gesund?
Zusammengefasst: Ist es gesund? Ein Stück weit sicherlich. Aber die Größe dieses Stücks und die elterliche Beteiligung auf dem Weg dahin sind entscheidend.
Wenn es damit endet, dass man das Kind irgendwohin abgibt und im Nachhinein nur die Ergebnisse beurteilt, dann fürchte ich, dass es auch schnell zu viel werden kann, wenn die Eltern keinen Überblick haben, was und wie viel tatsächlich gelehrt wird.


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23.02.2015 um 12:39
Die Überschrift verwirrt etwas :D Unter Frühförderung versteht man eigentlich etwas anders. Aber gut, aus dem EP ist ja ersichtlich was gemeint ist.

Ich denke wenn dem Kind etwas Spaß macht, dann ist es kein Problem das auch zu fördern und dem Kind nahe zu bringen. Allerdings sollte man sich hierbei eher an den Interessen der Kinder orientieren und nicht daran, dass das Kind möglichst früh schon alles Mögliche können muss.

Man sieht im Alltag ja für was sich die Kinder interessieren und kann daran anknüpfen und sich an ihren Ressourcen orientieren.
Wenn es dann aber so läuft, dass es für das Kind zum Zwang wird und das Kind nicht wirklich Spaß daran hat, dann finde ich das übertrieben.
Auch zu sagen, dass alle Kinder aus einer Gruppe jetzt beispielsweise unbedingt schon Englisch lernen müssen finde ich nicht richtig so. Wenn es Kinder gibt, die Interesse und Freude daran haben, dann kann man sie spielerisch an das Thema heranbringen, aber es sollte eben keine Verpflichtung sein.

Die Kinder verlieren ja leider noch früh genug den Spaß am Lernen, wenn sie in der Schule sind. Traurig, aber ist meiner Ansicht nach immer öfter und immer früher so, wenn man sich so anschaut was bereits in den ersten Klassen (und teilweise schon vor der Einschulung) von ihnen verlangt wird.

Die Eltern haben meiner Erfahrung nach halt oft Panik, dass ihr Kind dann weniger kann als andere Kinder und sie setzen sie dann mit denen in Konkurrenz. Das ist meiner Meinung nach aber ein völlig falscher Ansatz.

@Pika du wolltest nen Att, wenn ich was schreib, hier bitte :D


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 13:17
Ich finde es zum Beispiel gut, wenn Kindern spielerisch das ABC beigebracht wird, zum Beispiel mit einer bekannten Melodie. Oder dass die Kinder lernen von 1 bis 20 oder so zu zählen. Auch dass mal englische Lieder oder so gesungen werden oder etwas auf Englisch gespielt wird finde ich in Ordnung.

Aber des Kindergarten auf ein Schulniveau gehoben werden finde ich Schwachsinn. Die Kinder sollen gefördert und nicht überfordert werden.


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23.02.2015 um 13:18
* Kindergärten


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23.02.2015 um 13:24
Also eigentlich ist ein Kind (laut EP) nur für max. 2 Jahre Kind. Angenommen es fängt mit 1 an zu gehen, dann hat es 2 Jahre noch bis es in den Kindergarten kommt und dann darf es 3 Jahre "gefördert" werden. Hm ob das so gut ist. Ich weiß von ein paar Leuten, die schon viel früher (vor Schuleintritt) lesen konnten und viel Wissen hatten, denen es dann in der Schule zu langweilig wurde und die Leistung durch Unaufmerksamkeit schlechter. Daher finde ich es nicht in Ordnung. Spätestens in der Schule müssen sie es eh lernen, warum dann die Jahre vorher quälen?
Ich finde es wichtiger, dass ein Kind Kind sein darf und mit anderen Kindern spielen soll/kann. Außer mein Kind möchte ganz wahnsinnig etwas lernen wie Flöte, Gitarre, Ballett etc. sowas als Hobby bzw. als Förderung wäre dann evtl. in meinem Interesse.


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 15:45
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Ich weiß von ein paar Leuten, die schon viel früher (vor Schuleintritt) lesen konnten und viel Wissen hatten, denen es dann in der Schule zu langweilig wurde und die Leistung durch Unaufmerksamkeit schlechter.
Hier, ich! Ich bin der beste Beweis dafür, wie Förderung nach hinten los gehen kann. Selbst Heute zeige ich wenig Interesse an dem Unterricht, wenn es nicht fordernd ist. Deswegen freue ich mich auch so sehr auf den Clash.. :D
Zitat von liaewenliaewen schrieb: Spätestens in der Schule müssen sie es eh lernen, warum dann die Jahre vorher quälen?
Es gibt Kinder, die haben Spaß daran, Mathe zu machen. Ich war auch so einer. Wieso sollte man das dann nicht dazu nutzen, den Kindern spielerisch mathematische Grundsätze und mehr beizubringen?
Solange er Spaß hat, spricht doch nichts dagegen. Wenn man es anständig ansetzt, haben Kinder auch in der Schule Spaß. Andererseits kann man auch nicht jedes "Fach" lieben..^^
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Außer mein Kind möchte ganz wahnsinnig etwas lernen wie Flöte, Gitarre, Ballett etc. sowas als Hobby bzw. als Förderung wäre dann evtl. in meinem Interesse.
Und wenn dein Knirps Interesse an Mathematik hat, weil er gerne "rechnet"..wäre so eine Förderung auch deinem Interesse?


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23.02.2015 um 15:52
@Pika
Moah du armes Ding :D
Aber ich denke du kannst sowas wirklich gut nachvollziehen. Es ist vl. nicht immer eine gute Entscheidung. Aber das weiß man leider meist dann zu spät^^

Aber du wurdest in Mathe als Kind gefördert? Oder ging eine andere Förderung nach hinten los? Ich denke man merkt als Eltern schon idR ob es seinem Kind Spaß macht oder nicht. Und wenn dem so ist würde ich in dem Fall - um beim Mathe-Beispiel zu bleiben - mich vorher umgehend informieren und mir ein paar Meinungen holen. Aber wenn mein Kind wirklich scharf auf Mathe wäre würde ich es ihm natürlich auch nicht verbieten.
Aber wie du sagst, ich kenne nicht wirklich viele Kinder die in allen Unterrichtsfächern genauso gut sind bzw. alle Fächer gerne besuchen^^


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23.02.2015 um 15:57
@liaewen
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Aber du wurdest in Mathe als Kind gefördert? Oder ging eine andere Förderung nach hinten los?
Nada, ich habe immer die Hausaufgaben von meinen älteren Brüdern angesehen und gemacht. :D
Wenn man vor hat, ein Kind zu fördern, ist es ratsam, darauf zu achten, wie man es fördert. Oben wurde erwähnt, dass ein Kind zwar mehrere Sprachen sprechen konnte, jedoch starke Schwierigkeiten hatte, sich mit anderen Menschen zu beschäftigen.

Dort wurde quasi die Sachkompetenz gestärkt, die Sozialkompetenz wurde jedoch benachteiligt. So würden wir das in der Ausbildung sagen. :D
Zitat von liaewenliaewen schrieb:Aber wie du sagst, ich kenne nicht wirklich viele Kinder die in allen Unterrichtsfächern genauso gut sind bzw. alle Fächer gerne besuchen^^
Weil das Schulsystem fürn Arsch ist. Keine Motivation, keine gerechten Förderungsmittel für individuelle Stärken und Schwächen des Kindes, etc..

Man könnte die Kinder sehr gut fördern, indem man z.B. nach der sechsten Klasse, die regulären Klassen aufteilt und in "Kurse" unterteilt, für jedes Kind eine leichte, mittlere und schwierige Kursversion des Faches..but, not my beer. :bier: :D


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23.02.2015 um 17:18
Zitat von ahriahri schrieb:Traurig, aber ist meiner Ansicht nach immer öfter und immer früher so, wenn man sich so anschaut was bereits in den ersten Klassen (und teilweise schon vor der Einschulung) von ihnen verlangt wird.
Was wird da denn verlangt?

Ich würde es eher traurig finden, wenn Eltern mit ihren Kindern bis zur Schule gar nichts diesbezüglich machen.


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 17:31
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Ich würde es eher traurig finden, wenn Eltern mit ihren Kindern bis zur Schule gar nichts diesbezüglich machen.
Natürlich sollten die Eltern auch dahinter sein ihr Kind so gut wie möglich zu fördern. Aber das sollte auch im Sinne des Kindes sein und nicht nur, weil man Angst hat, dass das Nachbarskind dann schon mehr kann, als das Eigene und man ihm unter Druck alles Mögliche schon beibringt.

Was ich in Kindergärten teilweise erlebt habe (sind natürlich nur meine eigenen Erfahrungen) fand ich da halt schon etwas arg. Am besten soll das Kind schon lesen und schreiben können, weil sonst ist es ja "hinterher". Natürlich ist es nicht verkehrt, wenn das Kind das vor der Schule schon kann. Ich hab damals auch schon vor der Schule lesen können, hinderlich war das sicherlich nicht :D Aber es sollte halt kein Kriterium sein um mit einem guten Gefühl in die Schule starten zu können.

Was mich sonst an manchen Grundschulen gestört hat, ist zum Beispiel, dass Kinder oft schon wahnsinnig viele Hausaufgaben aufbekommen. Da kommen sie voller Motivation in die Schule und wollen etwas lernen und die ganze Lust daran vergeht dann nach und nach, wenn sie den ganzen Nachmittag über ihren Hausaufgaben sitzen, weil das einfach viel zu viel ist.

Kann da natürlich nicht pauschalisieren, sondern, wie gesagt, eben lediglich auf meine Erfahrungen zurück greifen. Gibt sicher auch Schulen und Kindergärten, in denen das anders läuft. Hoffe ich zumindest :D


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 17:55
Zitat von ahriahri schrieb: weil man Angst hat, dass das Nachbarskind dann schon mehr kann, als das Eigene
Genau das ist der springende Punkt. Es sind oft die überehrgeizigen Eltern die Ihre Sprösslinge diesem Druck aussetzen. Die meißten Kigas heutzutage haben eine gesunde Mischung aus spielerischen Elementen und Förderung. Ausnahmen gibt es natürlich. Soweit ich weiss werden bei besonders beobachteten Talenten die Eltern informiert und dann wird sich mit anderen Institutionen in Verbindung gesetzt insofern die Eltern das möchten.


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23.02.2015 um 18:29
Was sind denn die festgestellten Konsequenzen für Kinder, welche, im erträglichen Rahmen, schon früh gelehrt bekommen, dass es besser ist wenn man eher mehr kann als weniger?

Deshalb so formuliert, damit es niemand mit "Peitschenhieben bei einer 1 Minus" verwechselt.


Und was ist für die Gesellschaft bedrohlicher?

Kinder die zu früh zu viel können, die wissen und gelehrt bekommen, dass sie gute Noten schreiben sollen, oder Kinder die die Schule nicht allzu ernst nehmen, weil sie es vl gar nicht anders von den Eltern kennen?

Ich bin jetzt nicht jede Woche in Deutschland, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ihr ein Problem mit zu intelligenten, zu ehrgeizigen, zu leistungsorientierten Kindern habt.


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23.02.2015 um 18:32
Zitat von insidemaninsideman schrieb: zu ehrgeizigen, zu leistungsorientierten Kindern habt.
Nee , Eltern


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23.02.2015 um 19:29
@Dini1909

Ich glaube, ich habe die Doku auf Phönix auch gesehen. Soweit ich mich erinnere, ging es neben Frühförderung in Sprachen (Englisch, Mandarin) auch um Unterstützung beim allgemeinen Sprechenelernen durch Gebärdensprache. Also bei hörenden Kindern und hörenden Eltern! Das fand ich ein wenig... naja... unnötig. Kinder entwickeln ja quasi ihre eigene "Gebärdensprache", indem sie z.B. auf etwas zeigen und dann versuchen ihr Anliegen zu formulieren. Mutti wirds schon verstehen...

Fremdsprachenförderung im Kindergarten finde ich in Ordnung, solange es "im Rahmen" bleibt. Zum Beispiel ab und zu "Happy Birthday" oder andere Kinderlieder singen. Von mir aus auch bebilderte, kleine Geschichten oder so. Halt nur so zum Spaß.
Aber in dieser Doku
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sieht es schon sehr nach Unterricht aus, das finde ich für den Kindergarten unpassend. Ich verbinde mit Kindergarten sozialen Umgang mit anderen Kindern erlernen, motorische Fähigkeiten fördern (Basteln, Klettern auf dem Spielplatz...) und vorallem den Spaß dabei und Freiheiten, die man später in der Schule nicht mehr hat. Vielleicht hab ich da aber auch altbackene Vorstellungen ;)
Und das bedeutet ja auch nicht, dass man das alles nicht mit Sprachförderung verbinden kann.
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Was sind denn die festgestellten Konsequenzen für Kinder, welche, im erträglichen Rahmen, schon früh gelehrt bekommen, dass es besser ist wenn man eher mehr kann als weniger?
Find ich gut formuliert. Die meisten Kinder sind ja von Natur aus wissbegierig und ich denke, diese innere Motivation sollte gefördert werden - auch der Spaß am Lernen. Dann kommen die guten Noten später "von ganz allein". Also nicht unbedingt vermitteln, dass es besser ist, wenn man mehr kann als andere, sondern eher, dass es gut ist, viel zu wissen/können, weil Wissen cool ist ;)


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Wieviel Förderung ist gesund?

23.02.2015 um 22:09
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Was sind denn die festgestellten Konsequenzen für Kinder, welche, im erträglichen Rahmen, schon früh gelehrt bekommen, dass es besser ist wenn man eher mehr kann als weniger?

Deshalb so formuliert, damit es niemand mit "Peitschenhieben bei einer 1 Minus" verwechselt.
Bei dem letzten Satz musste ich kurz in mich gehen und feststellen wie geschädigt ich doch selbst durch die Dokus über das chinesische Bildungssystem bin. Soweit sind wir in Deutschland noch nicht.

Aber ich vermute viele (und ich sicher auch) sind sich wohl unklar oder zumindest uneinig, was ein 'erträglicher Rahmen' ist oder in welchem Rahmen Frühforderung im Kindergarten tatsächlich abläuft.
Einerseits ist da die Sorge, dass man den Spaß am Lernen durch zu viel zu frühen Druck im Keim ersticken könnte. Andererseits bemängele ich ja selbst ständig die fehlende Initiative der Eltern im Umgang mit ihren Kurzen.
Ich weis aus meiner eigenen Schulzeit, wie Schule zur Qual wird, wenn man nie gelernt hat, dass Lernen auch schön sein oder sogar Spaß machen kann - wenn man also gewissermaßen nie richtig gefördert wurde.

Es endet unterm Strich doch wieder bei der alten Leier.
Wer seine Kurzen selbstständig (v)erziehen will, muss sich halt mal kümmern, nachfragen was im Kindergarten abläuft, etc. und bei der Vorbereitung/Förderung aktiv mitmachen.
Der befürchtete Überdruck kommt so oder so irgendwann.


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Wieviel Förderung ist gesund?

24.02.2015 um 06:47
Zitat von brunhildebbrunhildeb schrieb:auch um Unterstützung beim allgemeinen Sprechenelernen durch Gebärdensprache.
Ich hab mal in einer Doku sowas Ähnliches gesehen. Da wurden Kurse angeboten, die Eltern und ihren Kleinkindern, die noch nicht sprechen konnten, eine sogenannte "Zwergengebärdensprache" beibrachten. Damit das acht Monate alte Kleinkind der Mama "erzählen" kann, dass es gestern einen Hamster gesehen hat. (Kam wirklich als Beispiel).

Hielt ich persönlich für Zeitverschwendung für Eltern und Kinder, denn früher oder später sprechen ja alle. Aber gut, wem's Spaß macht.


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Wieviel Förderung ist gesund?

24.02.2015 um 10:41
Zitat von BlackFlameBlackFlame schrieb:Ich weis aus meiner eigenen Schulzeit, wie Schule zur Qual wird, wenn man nie gelernt hat, dass Lernen auch schön sein oder sogar Spaß machen kann
Ja, das kenne ich auch und das ohne großes Zutun meiner Eltern, sie haben mich also nicht stark unter Druck gesetzt. Nach der fünften Klasse hatte ich einfach keinen Bock mehr - erst im Abi hatte ich wieder einigermaßen Spaß. Ist doch traurig, dass Kindern der natürliche Wissensdurst irgendwann flöten geht. Wieso ist das so?
In der Schule hängt es vielleicht daran, dass Wissen oft nicht vernetzt vermittelt wird und somit der Bezug zum Lernen verloren geht. Ich fände fächerübergreifenderen Unterricht toll. Als Beispiel: In Mathe ist Triangulation dran, in Geschichte bespricht man Ptolemäus, in Physik hat man so eine Überleitung zur Astronomie.
In wie weit das umsatzbar ist, Lehrpläne und so, weiß ich nicht und ist hier eigentlich auch OT ;)
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Hielt ich persönlich für Zeitverschwendung für Eltern und Kinder
Jup, zumal die kleinen Hosenpupser sich ja auch ohne extra erlernte Gebärdensprache mitteilen können. Frage mich echt was das soll, aber ist wohl so ein Prestige-Ding :D


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