Ich greife mal diese
Dini1909 schrieb:Ich frage mich braucht man sowas? Wo bleibt dort das Kind sein? Wenn ein Kind z.b. mehrsprachrig aufwächst, ist das was anderes. Aber gerade im Kindergarten finde ich sowas unakzeptabel.
Dann kommt die Schulzeit, in Zeiten von Turbo-Abitur (G8) wird ein großer Druck auf die Kinder ausgeübt, einmal von der Schule und von seitens der Eltern.
und diese
Ilvareth schrieb:Ich glaube, solche Arten der Frühförderung entspringen der Angst der Eltern, dass das Kind ohne diesen "Vorsprung" im späteren Wettbewerb nicht bestehen kann.
Aussagen auf.
Der Wunsch, dass das Kind gut vorbereitet ist - in jedem Alter - scheint erst einmal kein verwerflicher Wunsch zu sein. Aber der Unterschied zwischen dem, was die Eltern wollen und dem, was sie selbst dazu beitragen, ist für mich der springende und zu hinterfragende Punkt.
Im Kontext der Diskussionen um das 'Turbo-Abitur' und 'Ganztagsschulen' wurde immer wieder Kritik am häuslichen Ist-Zustand geübt - z.B. beide Eltern arbeiten um die große Wohnung zu finanzieren, in der jedes Kind sein eigenes Zimmer haben kann, aber weil die Eltern damit völlig ausgelastet sind, versauern die Kurzen am Ende allein in diesen Räumen.
Ich weis nicht wie viel Wahrheitsgehalt darin steckt, aber ich hörte immer wieder, dass das Abitur früher 'einfacher' war, weil die Eltern aktiv und regelmäßig die Hausaufgabenbetreuung übernahmen - was heute gern den Nachhilfelehrern überlassen ist oder gar nicht vorhanden ist, wenn es die Schule nicht anbietet.
Das Prinzip vermute ich im Hinblick auf die Frühförderung auch bei den Kleinsten. In diesem Kontext lese ich immer wieder wie fundamental wichtig es sein soll, dass man seinem Knirps etwas vorliest, um das Interesse an Sprache zu wecken. Auch erinnere ich mich noch sehr genau, wie ich im Grundschulalter von Eltern und Verwandten bspw. zum 1mal1 und dem Umgang mit Zahlen begefragt wurde.
Genauso kenne ich Eltern bei denen mehrsprachige Frühförderung in den eigenen 4 Wänden darin resultiert, dass man mit(!) den Kindern ihre Lieblingsserien auf bspw. Englisch anschaut und dies als Aufhänger nutzt, um die ein oder andere Vokabel zu vermitteln oder auch nur an die gesprochene Sprache zu gewöhnen.
Bei Sprachfrühförderung muss ich auch an eine Cousine denken, die in der Lausitz (Ostsachsen) groß wurde und von klein auf mit dem Sorbischen vertraut gemacht wurde. Da bedeutete "Frühförderung", dass sich Oma und Tante im Nachbarzimmer plötzlich in dieser Sprache unterhielten, ich nie ein Wort verstand, aber die Kurze daneben saß und irgendwann versuchte mitzureden. Und Zack, schon ist der Grundstein gelegt, um das Interesse an der Sprache im Kindergarten aufgreifen zu können.
Bei all dem ist das elterliche Engagement zu erkennen. Also Eltern, die die Zeit haben oder sie sich nehmen und keinen Lehrplan abarbeiten, sondern das Niveau dem offensichtlichen Leistungsstand anpassen.
Hat man nun aber keine Zeit oder schlichtweg keine Lust sich selbst darum zu kümmern, resultiert das offenbar im Erfolg solcher institutionalisierten Frühförderprogramme. Dann wird das wieder einmal einfach jemand anderem aufs Auge gedrückt.
Wieviel Förderung ist gesund?
Zusammengefasst: Ist es gesund? Ein Stück weit sicherlich. Aber die Größe dieses Stücks und die elterliche Beteiligung auf dem Weg dahin sind entscheidend.
Wenn es damit endet, dass man das Kind irgendwohin abgibt und im Nachhinein nur die Ergebnisse beurteilt, dann fürchte ich, dass es auch schnell zu viel werden kann, wenn die Eltern keinen Überblick haben, was und wie viel tatsächlich gelehrt wird.