Vor vielen Jahren schrieb ich:
Während meine Älteste ein in meinen Augen fast zu braves Kind und eine fast zu fleissige Jugendliche war, was sicherlich unseren besonderen Lebensumständen geschuldet war, sind meine beiden jüngeren durchaus weniger wohlerzogen. Mit ihrem waffenscheinpflichtigen Mundwerk treiben sie schon mal Lehrer in den Wahn, mit ihrer Fähigkeit, schwere Verwüstungen anzurichten, haben sie sich bei meiner Frau den Beinamen "Dresden-Kids" erworben (The Dresden-Kids are raising hell again!).
Das ist das Elend moderner Eltern: Da will man selbstbewusste, starke Kinder, die wissen, was sie wollen, die leben und nicht gelebt werden, die laut "NEIN!" sagen können - und dann sagen sie nicht nur Nein zu Gewalt, Drogen, Missbrauch - sondern auch zu Teller leer essen, Zimmer aufräumen und Zähne putzen.Trotzdem ist aus allen "etwas Anständiges geworden", wie meine Eltern wohl gesagt hätten. Die Älteste flickt in Dänemark Unfallopfer zusammen, der Mittlere macht Filme für einen öffentlich-rechtlichen TV-Sender und die Jüngste macht eine Ausbildung in der Werbebranche, um ggf. das Unternehmen ihrer Mutter fortzuführen.
Kurz: Die missratenen Gören von einst werden die braven Leute von heute. Ob das nun immer gut ist, darüber mag man streiten.
FerneZukunft schrieb:das ist der Hauptgrund.
Ich darf noch mal drauf hinweisen, dass der sexuelle Missbrauch von Kindern überwiegend in der eigenen Familie, meist durch Vater, Mutter oder Geschwister, gern aber auch von anderen nahen Verwandten erfolgt
Es ist nicht immer der "schwarze Mann", der mit der Bonbontüte auf dem Kinderspielplatz lauert. der ist es in den seltensten Fällen. Viel eher schon der Papa.
Pro Woche werden nach Aussagen von Kinderschutzorganisationen in der BRD etwa 2 Kinder innerhalb der Familie durch Gewalttaten oder Vernachlässigung getötet. Damit ist ein Kind in der eigenen Familie gefährdeter als in der Öffentlichkeit.
Ich glaube, das verdrängen viele Leute gern aus reinem Selbstschutz. Die Bösen sind immer die anderen, die von Aussen die Idylle bedrohen. So, wie der Alkoholiker immer der von der Parkbank ist, nie der, der sich im Spiegel seiner Hausbar sieht.
Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Gute (bzw. Böse) liegt so nah.
Der gefährlichste Ort für kleinere Kinder scheint das traute Heim zu sein:
"Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die jährlich nach Unfallverletzung ärztlich versorgt werden müssen, wird auf mindestens 1,7 Millionen geschätzt. Verletzungen im Alter von 1 bis 17 Jahren sind im Jahr 2017 der häufigste Grund für eine Aufnahme in ein Krankenhaus und der zweithäufigste Anlass für Arztbesuche. Im Jahr 2014 wurden jeden Tag rund 768 Kinder und Jugendliche wegen einer Verletzung im Krankenhaus stationär behandelt. Dies waren rund 199 000 Kinder unter 15 Jahren und 81 000 der 15- bis 17-Jährigen. Kinderunfälle sind außerdem die häufigste Todesursache für Kinder ab einem Jahr in Deutschland und Europa.
Im frühen Kindesalter handelt es sich in erster Linie um Unfälle im häuslichen Bereich (rund 44 Prozent) sowie in der Freizeit, Schule oder im Kindergarten. Kinder im ersten Lebensjahr verunglücken meistens in der häuslichen Umgebung. Mit zunehmendem Lebensalter und wachsender Mobilität gewinnen weitere Unfallorte an Bedeutung, wie in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen, auf Spiel- und Sportplätzen, auf öffentlichen Verkehrswegen oder beim Aufenthalt im Freien."
Quelle und ganzer Artikel:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/kindergesundheit/praevention-von-kinderunfaellen.htmlDort auch zahlreiche Links zum Weiterlesen.