@dino dino schrieb:Soweit müsste man gar nicht gehen, aber was man übernehmen müsste wäre, dass Straftaten zeitnah spürbare Konsequenzen haben. Mit spürbar meine ich damit keine körperliche Schmerzen, sondern das Wegsperren.
Das ist soweit hier im Thread wohl Konsens.
Praktisch scheitert es daran, dass es wohl zu wenig Richter gibt, neben all den anderen von denen es zu wenig gibt.
dino schrieb:Wenn ich früher was ausgefressen habe, bekam ich was auf den Hintern (nein nicht blau gedroschen und das ist auch kein Aufruf zu Gewalt gegen Kinder), ich hab gelernt "ups, das lässte in Zukunft bleiben". Heute soll man das, laut Supernannys, mit dem Kind auf augenhöhe diskutieren und was lernt das Kind? Mama/Papa redet, sonst passiert nix.
Ich sehe das zum Teil ähnlich, wenn auch aus anderen Gründen.
Diese ganzen Sachen wie "stiller Stuhl" etc halte ich für große Scheiße, weil es Kindern aufgedrückt wird, die noch gar nicht refelxiv genug sind, um über ihr "Vergehen" nachdenken zu können.
Das ist zwar auch eine Strafe, aber diffus und nicht nachvollziehbar.
dino schrieb:Und die Konsequenz sind aggressive Kinder die vor nichts Respekt haben, gröhlend von der Disco nach Hause marschieren, die Umwelt mit Grafittis "verschönern", Autospiegel abtreten. Ich hätte nie gedacht, das ich das mal sagen würde, aber das gabs in diesen Ausmassen zu meiner Jugendzeit nicht.
Und trotzdem haben wir es mehr oder weniger alle mal gemacht, nicht wahr?
Ich denke, es gehört immer dazu, dass man sich gegen Regeln auflehnt, was mir komisch vorkommt, ist nachh wie vor, dass wir nicht klar sagen, was wir genau wollen und was nicht.
Es gibt da zwei Kategorien, man kann jemanden moralisch diskreditieren, d.h. gesellschaftlich ausgrenzen, mMn ist das, auch wenn es zunächst heitideiti klingt, die ungleich härtere Strafe. Mehr am Arsch als jemand der auch nur im Verdacht steht dass da irgendwas mit kleinen Kindern ist, kann man nicht sein, gleich ob juristisch schuldig oder unschuldig.
Die andere Kategorie ist das Strafrecht, da steht dann klar geschrieben, was bei uns geht und was nicht.
Das Problem ist, dass man als Gesellschaft eine Tür auflassen muss, wenn sich jemand umentscheidet. Strafe setzt auch auf Reue und Einsicht, eine zweite Chance sollte jeder bekommen, eine dritte mMn nicht mehr.
Irgendwann ist wirklich auch gut und wer der Gesellschaft eine radikale Ansage erteilt bei einer schlechten psychologischen Prognose, da muss man dann Farbe bekennen und sagen, wie man mit
solchen Menschen umgehen will.
Das ist immer noch Grauzone und ich fände eine öffentliche Diskussion darüber wichtig, da man Menschen mit extrem schlechter Prognose mitunter schon in früher Kindheit diagnostizieren kann.
Leider fällt die extrem schlechte Prognose nach heutigem Kenntnisstand mit einer Untherapierbarkeit zusammen, so dass noch weniger klar ist, was man machen soll.
Das sind vielleicht nur die Extreme, aber die machen uns ja Sorgen.
dino schrieb:Was lernen denn jugendliche Straftäter, die 15 mal vor einem Gericht stehen und wieder laufen gelassen werden? Das ihnen nichts passiert!
Das Problem ist, dass die meisten Intensivtäter eine psychische Disposition haben, bei der sie das, was man denkt, dass sie es lernen sollten, ohnehin nicht lernen.
Man setzt bei ihnen auf eine empathische Einsicht, die sie von vorn herein nicht haben und es besteht überhaupt kein Grund, warum sie diese auf einmal mit 30 oder 50 erwerben sollten.