@MVirus MVirus schrieb:Berichtige mich wenn ich falsch liege, aber das Neuköllner-Modell soll doch bei Bagatelldelikten greifen.
Schwere Körperverletzung mit Todesfolge dürft dort nicht rein gehören.
Das auch. Es ging ihr aber generell darum, Straftaten schneller und auch früher, d.h. zu Beginn der Strafmündigkeit mit 14 Jahren, abzuurteilen. Ob das jetzt Bagatelldelikte waren oder nicht spielte erstmal eine untergeordnete Rolle.
@nodoc nodoc schrieb:Das ist so nicht ganz richtig. Frau Heisig hat sich nicht für die individuelle Betreuung jugendlicher Intensivtäter eingesetzt. Sie kämpfte für schnelle und direkte Bestrafung der Täter, weil sie aus sehr langer Erfahrung als Jugendrichterin wusste, das nur schnelle und direkte Konsequenzen bei Jugendlichen, überhaupt etwas bewirken.
Naja schon. Sie wollte, dass ein Jugendrichter für die kriminelle Karriere eines Jugendstraftäters von 14 - 21 Jahren alleine zuständig ist und nicht bei jedem Verfahren ein anderer Richter den Fall bearbeitet.
Das ist ja auch nur logisch.
Man sollte einen Straftäter ja auch aus dem Kontext beurteilen können. Zumal gewisse arabische Clans ja ganz geschickt Familienverhältnisse verschleiern, um ein Zeugnisverweigerungsrecht zu erwirken.
nodoc schrieb:Die Gründe für ihren Selbstmord.....darüber werde ich mir keine Meinung bilden. Auch für so einen Schritt, braucht es viele Ursachen. Denke ich.
Ja. Sollte sie sich selbst das Leben genommen haben, was ich trotz allem ja irgendwie bezweifele, so ist es doch interessant zu wissen, was so eine Frau überhaupt dazu treibt und warum ihr Umfeld es zuließ, dass sie sich so isolierte. Aber das ist ein anderes Thema ;-). Dass Frau Heisig resigniert hatte, kann ich druchaus verstehen.
Wenn sich das in der Realität auch nur ansatzweise so zugetragen hat, wie in der Verfilmung ARD, kann ich verstehen, dass man da irgendwann den Glauben an die Menscheit verliert.
(Wer sich mal 89 Min. Zeit nehmen möchte:
http://www.ardmediathek.de/tv/Einsfestival/Das-Ende-der-Geduld/Einsfestival/Video?documentId=24857264&bcastId=3540670 (Archiv-Version vom 06.02.2015) )
Deswegen merkte sie ja mal ganz treffend an, dass zwar die Kriminalitätsrate sinke, aber das Ausmaß der Gewalt dafür überproportional zunimmt. Das ist doch der Knackpunkt an der Sache und diese Gewalt spielt sich nunmal in dieser Form fast ausschließlich in bestimmten Millieus ab.