@TristramShandy@FFGegen "den Islam" hetzen nur Extremisten. Aber eine nicht ganz unerhebliche Anzahl von Muslimen die nach Europa einwandern, erwarten dass sich die Europäer ihren Sitten und Moralvorstellungen anpassen und nicht umgekehrt. Und das kann ja wohl nicht in Ordnung sein.
Die Ursachen könnten auf den Koran hinsichtlich dessen inner-islamischen Entstehungsgeschichte und den damit verbundenen (ur)-islamisch-"politisch"-philosophischen Systemen und Traditionen zurückzuführen sein, die an der These aneckt, dass die Wurzeln des Islams ein Nährboden für Ideologeme bietet, die faschistoide Tendenzen aufweisen.
Alle Religionen haben einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und absolute Wahrheit, sonst wären es keine Religionen. Dasselbe gilt für Ideologien.
Nicht alle religiösen Lehren beinhalten einen Absolutheitsanspruch oder Doktrinen!
Der Islam hingegen wirft in dessen Formen und Ausprägungen hinsichtlich der inner-islamischen Entstehungsgeschichte des Korans Thesen auf, die dessen Ur-Lehre und Philosophie Bewusstseins-prägende Aspekte beimessen lassen, welche die Einstellung und Gedankeninhalte des Individuums zu Gunsten einer politischen Ideologie mit faschistoiden Auswüchsen formt.
Trotzdem gibt es auch religiöse Toleranz im praktischen Umgang mit Andersgläubigen, ...
Diese Motivation der Kritik basiert nicht auf etwa persönliche Kompensation, politisches Interesse oder grundlosen Verteuflung dieser Religion - sondern zunächst in der Analyse, Definition und Begründung der Konflikte innerhalb der Gesellschaft, um nach Lösungen zu greifen, die letztlich in der Synthese liegen.
Sie können natürlich auch für wirtschaftliche Interessen instrumentalisiert werden. Es geht hier also nicht darum, Muslime oder andere Gesellschaftsgruppen zu diffamieren.
Diese Entschuldigungen und Beschönigungen sind viel mehr kontra-produktiv, u.a. die Ursache des Konflikts zu verdrängen.
Sogenannte "extreme Salafiten" werden in ihrem Gedankengut beeinflusst, sowie generell auch alle anderen Menschen. Diese Individuen müssen ihre Verantwortung bezüglich ihrer Taten selbst tragen, doch werden Handlungen bzw. Reaktionen von u.a. der Prägung und Emotionen geleitet.
Was sagt es über einen Muslim aus, der nicht einmal seine religiösen Traditionen pflegt, dennoch sein Leben für jenes erachtet und schützt oder sogar aufopfert?
Diese Traditionen könnten Aufschluss über die Wurzeln jener Lehre geben - über ihre Philosophie im Bezug auf ihre (Religions)pädagogik, die eine Synthese unter gesellschaftlichen Aspekten erschwert, obgleich ich den "unantastbaren" sozial-ethischen Umgang mit dem "naturwissenschaftlichen Kredo - des Fressen-oder-gefressen-werdens" in Formen islamischer Lehren faszinierend finde.
Religiöse Spannungen haben, wie gesagt, meist soziale Hintergründe: Rassismus, wirtschaftliche oder politische Krisen. Immer findet sich jemand, der die Menschen aufstachelt, anheizt, aufeinander hetzt.
Oder glaubst Du, dass die Judenverfolgung etwas mit theologischen Fragen zu tun gehabt hätte, wie so mancher tatsächlich noch glaubte ("Aber man kann ihnen nicht verzeihen, dass sie Jesus umgebracht haben!")?
Der Begriff "Religion" enthält sehr breitgefächerte Definitionsversuche, die diesen als kulturelles Phänomen betrachtend in einzelne Aspekte aufzuteilen versuchen.
Dabei würde ich sie im Bezug auf deine Frage in Traditionen und Lehren einteilen, die sich wieder rum in einzelne Kategorien eingliedern lassen.
Diese Traditionen und philosophische Lehren können das Bewusstsein des Menschen beeinflussen und prägen - sowie dessen Interaktion mit seiner Umwelt.
Geht es bei den Konflikten des Nahen Ostens etwa um Auslegungen des Korans, oder nicht vielmehr um die Interessen des einen oder anderen Stammes, das Aufbegehren von Benachteiligten und solchen, die es so empfinden, und so weiter?
Das Interesse führt meisten immer auf die Wahrung von Existenzbedürfnissen zurück, die in die "Perversion" getrieben werden können. Das ist aber nun eine sozial-ethische Frage, mit welchen sich auch religiöse Lehren beschäftigen.
Diese "religiösen" Lehren können wegen ihrer normativen Ansprüche ausgeprägte politische und wirtschaftliche, sprich weltliche Einflüsse besitzen, solange es ihre Philosophie erlaubt - für jene instrumentalisiert und säkularisiert zu werden.
Ich bin mir ziemlich sicher: Könnte man nicht diese Religion dafür verantwortlich machen, fänden sie andere Gründe für das Gemetzel.
Richtig. Dafür ist jedoch eine Religionskritik und Ideologiekritik nötig, um im Interesse einer "gesellschaftlichen Synthese" über die Gefahren und Konflikte zu informieren und jene vorzubeugen.
Anhänger bestimmter u.a. religiöser "Interessensverbände" können wegen ihrer Überzeugung und Absolutheitsanspruches anfälliger sein, Meinungen unkritischer zu übernehmen und zu befolgen, da sie mit der Lehre ihrer "Religion" in ihrer Philosophie übereinstimmend sein können.
"Religiöse Quellen" enthalten meistens jedoch sehr große Interpretationsmöglichkeiten, doch ihre Grundessenz kann sich hinsichtlich ihrer aktuellen Darstellungsformen und ihrer historischen Hintergründe anhand u.a. ihrer Religionspädagogik und damit verbundenen Philosophie bzw. Weltanschauung durch z.B. ihre inner-religiösen Gemeinsamkeiten oder Unterschiede bezüglich synkritischen Inhalts widerspiegeln lassen.
"Ich habe erst in diesen Gesprächen gemerkt, wie sehr ich von christlichen Grundsätzen geprägt bin, und wie Religion unser Leben bestimmt, auch wenn ich selbst nicht an einen Gott glaube. Vor diesem Hintergrund bin ich Christ."
Das ist u.a. ein Forschungsgebiet der Religionsanthropologie. Ich selbst bin auch christlich-liberal-demokratisch geprägt. Ich vermute, dass dies jeder in Deutschland-aufgewachsene oder 'lebende Mensch ist, weshalb ich beim Versuch der Untersuchung von islamischen Formen und Ausprägungen "traditionelle Muslime" in u.a. Unterkategorien des Migrationshintergrundes hinsichtlich der Generation einteile.
Die Bezeichnung "gemäßigte Muslime" halte ich auch für unangemessen und würde diese u.a. in "spirituelle Muslime" und "traditionelle Muslime" spalten, wobei ich "traditionelle Muslime" nochmal in gewisse Unterkategorien der Generation legen würde, mit gewissen Bezug zum Migrationshintergrund.
"Gemäßigte" Muslime könnte aus einer gewissen Ansicht implizieren, dass "ein" Islam in einer konservativen Praxis extrem, radikal, übertrieben, also schädlich ist.
"gemäßigt" Bedeutungen
in seiner Art nicht so streng, extrem, radikal [wie die anderen vorgehend, denkend]
nicht ins Übertriebene gehend [und daher im Ausmaß reduziert]
http://www.duden.de/rechtschreibung/gemaeszigt
Es fängt in der Erziehung traditioneller Muslime an, was sie ihren Kindern bei ihren Traditionen erklären, wie z.B. mit dem Verzerr von Schweinefleisch umgegangen wird, ob dieser einen traditionellen Wert bekommt oder moralisch-religiösen... usw.
Da sich viele "traditionelle" Muslime nicht mit dem Quran und einer Lehre dieser auseinandergesetzt haben, fehlt ihnen das Wissen um islamische Ausprägungen und gesellschaftschädliche Formen, was jeden fundamentalistischen Muslim in seiner Einstellung bekräftigen kann.
"Spirituelle" Muslime hingehen würde ich als jene u.a. traditionelle und Konvertiten bezeichnen, die sich in eine gewisse säkuläre oder mystische islamische Strömung rationieren lassen. Dessen Theologie entfremdet den Quran in seinen greifbaren Worten und historischen Ereignissen sehr, dessen Konzept sehr "geistlich, um nicht esoterisch zu sagen" aber auch sehr zwiespaltig zu genießen sein können.
Wer aber einmal im "Bann des Islam" ist, wird da so schnell nicht rauskommen und hat den Anker für den Nährboden u.a. ethnozentrischer Anlagen, Stolz und Ideologien gelegt. (Das gilt überwiegend für traditionelle Muslime)
Das erkennst du am Abwehrmechanismus von "gemäßigten" Muslimen; jede Kritik am Islam und Muslimsseins wird stumpf mit Pseudoargumenten und Verleugnungen bekämpft, statt kritisch reflektiert oder hinterfragt.
Das sind die Fesseln des Islam, die wie ich vermute, tief in den Wurzeln des Islam stecken. Faszinierend, auch wenn sich jene Formen sozialpsychologisch erklären ließen, welche fundierten tiefenpsychologischen Erkenntisse in jenem ideologischen Konzept angewendet wurden, die noch bis heute ins 21. Jahrhundert reicht und ihre Ableger im modernen Westen findet.
In Deutschland lebende Menschen mit Migrationshintergrund z.B. türkischer Herkunft der dritten Generation lassen sich wegen Sozialisierung institutioneller Instanzen eine christlich-liberal-demokratische Prägung zuweisen.
Hier spielt u.a. die Religionspädagogik im Bezug auf ihre politische-philosophische Orientierung eine große Rolle, wie (z.b. neutral oder "zwiespältig") sie sich ihrer religiös-motivierten Einflüsse der Traditionen wegen gegenüber einer Idee eines politischen Systems, das sich einer christlich-liberalen-demokratischen Tradition widmet, äußern.