WisdomOwl schrieb:Häufig wird die Exklusivität der erotischen Liebe mit dem Wunsch verwechselt, vom anderen Besitz zu ergreifen.Ihre Liebe ist dann in Wirklichkeit ein Egoismus zu zweit
Es gibt ja literarisch und auch im Internet immer mehr die These: "Liebe ist egoistisch, wie nahezu alles im Leben egoistisch ist." ... Die selbstlose Liebe sei eine alte religiöse Vorstellung, die in der abendländischen Theorie sowie medial verbreitet wurde.
"Es gibt keine selbstlose Tat. Uneigennützigkeit ist ein romantisches Konzept, aber auch ein nicht existentes." heisst es.
In modernen Zeiten scheint es auch wirklich so, wie du beschreibst. In Gesellschaftsformen, die wirtschaftstheoretisch auf Konsum programmiert sind, ist auch die Liebe zu einer Art Konsum/egoistischer Aneignung mutiert. Sicher gibt es genügend Menschen, welche die romantische Liebe verfolgen, dennoch leben wir in einem System, wo das Gegeneinander herrscht, Egoismus die Menschen prägt, die Ellenbogengesellschaft vorherrscht. Geld den Neid, die Gier, Ausbeutung schürt. Die Medien stets spalten, differenzieren, Hass und Angst verbreiten – wie soll da eine Nächstenliebe, keine eigentliche Liebe entstehen. Die gesamte Umwelt manövriert dich ins Gefangenendilemma - traue niemanden ( die, die in der Liebe enttäuscht wurden, nicken jetzt).
Man kann schon teilweise feststellen, dass die Liebe für manche Menschen als gegenseitige sexuelle Befriedigung und die Liebe als »Teamwork« und schützender Hafen vor der Einsamkeit darstellt. Sie stellen die gesellschaftlich bedingte Pathologie der Liebe dar - dennoch ist das nicht für ALLE so.
Hatte Freud nicht ganz Unrecht, wenn er behauptet: „Liebe, Haß, Ehrgeiz und Eifersucht sind sämtlich Produkte der verschiedenen Formen des Sexualtriebs.“ ?