Herbstblume schrieb:Ich überlege grade wie man dieses Syndrom nennt, wenn man den Tätern alles entschuldigt und immer jede Schuld nur und ausschließlich auf die Gesellschaft schiebt.
Das ist ja nicht mehr zum aushalten.
Achgottchen.
Kinder sind also "Täter"? Wolle mer die Polizei hole?
Ich kann mich halt noch an meine eigene Kindheit erinnern. Diejenigen, die richtig Mist bauten, hatten zumeist auch einen Grund dazu. Selbst die Jungs, die auf unserem Hof alle Scheiben in der Scheune einzeln einschmissen ... die hatten den Vater verloren und waren auf alles, alles wütend.
Die anderen durften zu Hause überhaupt nichts und nutzten jedes bisschen Freiraum, um sich auszuleben ... gerne auch mal destruktiv. Dem fiel der öffentliche Spielplatz im Dorf zum Opfer.
Besser wurde es, als der Pfarrer seinen Schuppen für die Teenager frei gab, sie sich dort einen Ort zum Rumhängen schaffen konnten und auch mal grillen oder Parties feiern durften.
Ich versetze mich in die Kinder hinein, die ich in Kreuzberg erlebte, und die unseren Garten hüteten und bei Hitze wässerten, weil sie selbst ihn mit angelegt hatten, die Steine herangeschleppt hatten, mich kennen gelernt hatten. Ein einziges mal in sechs Jahren habe ich um Ruhe gebeten ... dem wurde umgehend nachgekommen.
Kinder sind
nie die Täter. Es sind immer die Eltern, die Nachbarn, die Umgebung, die Umstände. Kinder reagieren bloß, und man braucht Zeit, Geduld und Energie, um damit umzugehen. Die möchte sich aber kaum noch jemand nehmen - was nicht Schuld der Kinder ist.