@wichtelprinz:
Also noch mal zur Veranschaulichung:
Jochen und Jürgen sind ein nicht impotentes homosexuelles Paar. Sie möchten gemeinsame Eltern eines Kindes sein. Auf dem Wege des gemeinsamen Sex wird trotz gegebener Fruchtbarkeit kein Kind entstehen. Sind wir uns da einig?
Sie bedürfen also der Hilfe einer Frau. Diese Frau gibt ihre Eizelle und passager ihren Uterus zum Austragen des Kindes.
Das Kind ist nun aber biologisch das Kind von Jochen oder Jürgen und Svetlana. Das Kind ist nicht das biologische Kind von Jochen und Jürgen. So weit auch noch klar?
Meines Erachtens hat das Kind nun das Recht, seine beiden biologischen Eltern zu kennen und von beiden gleichberechtigt in welchem Konstrukt auch immer erzogen zu werden. Da können sich auch gerne noch mehr Leute, wie der Partner von Jochen respektive Jürgen dran beteiligen, das ist nicht das Problem.
Ein Problem ist für mich dann gegeben, wenn der Wunsch von Jochen und Jürgen dazu führt, dass ein Kind heranwächst, dass ohne äußere Not seine Mutter nicht kennt. Das Recht des Kindes hat Vorrang vor dem Wunsch von Jochen und Jürgen.
Das wird auch nicht dadurch relativiert, dass auch Heteroeltern egoistisch sein können.
Und ich sehe die Gefahr, dass Frauen hier als Leihmütter herhalten unter Ausnutzung ihrer wirtschaftlichen Lage. Denn manch ein Jochen und Jürgen kennt keine Sabine, die mal eben für sie ein Kind austrägt. Dafür kennt aber manch ein Mensch arme Frauen in Osteuropa, die dies der wirtschaftlichen Not gehorchend tun würden. Und jemand macht ein Geschäftsmodell daraus, dass mich anwidert. Nicht weil Jochen und Jürgen homosexuell sind, sondern weil dies menschenunwürdig ist.
Das gleiche Modell könnten auch Thorsten und Heike benutzen, wenn Heike keine Kinder austragen kann. Wäre dann genauso menschenunwürdig.
Nur die meisten Heikes können Kinder austragen, alle Jochens und Jürgens nicht.
Das ist eine biologische Limitation der Natur, die auch durch Gelaber nicht weggeht. Im Film 'Das Leben des Brian' wird das übrigens auch anschaulich erläutert.