Wieso halten so viele Menschen Homosexualität für unnormal?

@xionlloyd

Ich hatte zuerst "in alle Posaunen blasen" geschrieben, aber dann doch besser das Verb "tröten" genommen... wollte heute morgen nicht zu platt den Morgen beginnen ;-)

moric schrieb:Ich finde es ja immer sehr konsequent von homophoben Kerlen, die sich so szenewirksam ekeln, wenn Männer miteinander Sex haben, aber wenn Frauen zusammen ins Bett steigen (ohne auch nur einen einzigen Mann in Sichtweite zu haben), dann sabbernd am Monitor blitzschnell den Reißverschluss öffnen.

Also... Homosexualität ist Homosexualität... aber die homophoben Unverbesserlichen, die besonders lautstark rumgrölen, wenn es um dieses Thema geht, haben absolut dann nichts gegen lesbischen Sex... vielleicht denken sie auch dann, dass es gar keine lesbischen Frauen gibt, sondern nur bisexuelle.

Tja und genauso "weitsichtig" betrachten sie auch die männliche Homosexuelität, die sich in der kuriosen Angst ausdrückt, dass ein Mann durch Schwulensex sich Puuf! in einer Rosaglitzerwolke zu Harald Glööckner verwandelt :troll:

Harald Glööckner ist vor allem hysterisch und überdreht. Das macht ihn zu keinem schlechten Mensch, aber eben überzeichnet und komisch.

Ich kenne aber sehr feminine Männer oder auch transexuelle Menschen, die sehr angenehme Menschen sind, die nicht dauerhaft Aufmerksamkeit erzwingen durch penetrantes Verhalten.

Um es mal so zu sagen; Überzeichnet weiblich ist z.B. auch Kader Loth. dennoch ist sie nicht repräsentativ für die heterosexuelle Frau. Die Schauspielerin Nina Hoss (ganz willkürlich mal) ist auch eine sehr feminine Frau, aber ohne überzeichnet zu sein. So gibt es auch ganz "normale" (also nicht neurotische) feminine Männer und hysterische, laute wie den Glööckner.

Ich mag das in dieser Diskussion immer nicht, wenn feminine Männer immer als hysterische Tunten dargestellt werden. Weiblichkeit kann ja auch ruhig und sanft sein.

@cesare


Eben. Und diese "Tuntigkeit" wird meistens nur bei Männern abgelehnt. Dabei nerven "tussige" Frauen doch mindestens genauso.

Die meisten Männer haben doch selber keine Ahnung was es heisst ein echter Mann zu sein. Bart wachsen lassen, in der Mucki-Bude grunzen und Gewichte heben ist für sie männlich, das können auch homosexuelle Männer.

@Waldkind

Und was denkst du?

@cesare
ich kann genau erklären was ich für männlich und was für weiblich halte. Das wäre aber ein Text da würde ich 10 Minuten in die Tasten trommeln und interessieren tut es eh keinen...allmy halt :D

Das man darüber noch Diskutieren kann .....
Aber wenn der eine oder andere seine Augen verschließen will..... :nerv:

Diese "Klischee-Homosexuellen", männlich wie weiblich, sind nach meinen Erfahrungen so rar wie die "Klischee-Heten" - zumal ja auch jeder andere Vorstellungen davon hat, wie ein Klischee auszusehen hat.

Nahezu alle homosexuellen Männer und Frauen, die ich kenne - und das sind nicht wenige - wirken genau so durchschnittlich und manchmal langweilig wie ihre heterosexuellen Zeitgenossen.

@cesare

Soweit ich weiß, ist der Glööckler eine Kunstfigur und privat eine ganz andere Persönlichkeit ... wie das bei vielen Künstlern der Fall ist. Ein Atze Schröder z.B. sieht privat auch nicht so aus oder verhält sich so wie auf der Bühne.

@Doors

In diesem Zusammenhang muss ich öfters auch an den Begriff der "positiven Diskriminierung" denken.

Geht ungefähr so:

Jemand erfährt von einem homosexuellen in seiner unmittelbaren Bekanntschaft und posaunt dann sofort los, dass der homosex. Mann bestimmt sehr gut aussieht und sehr intelligent und natürlich auch sehr einfühlsam ist. Weil: "Die sind alle so."

Homosexualiät macht dummerweise weder schön, noch einfühlsam noch intelligent. Sonst hätte ich mich schon längst umschwulen lassen.

@moric
Oh ja, diese "positive Diskriminierung" ist auch so eine Sache. :D Lieb gemeint, kommt aber nicht unbedingt gut an.

Das reduziert einen immer noch auf bestimmte Merkmale, in dem Fall die Orientierung. Es wirkt auf mich generell irgendwie befremdlich, als müsste man davon ausgehen, dass Homosexuelle automatisch irgendwie seltsam oder schrecklich sind.
Einfach behandeln wie jeden anderen, auch wenn man nicht vergessen sollte, dass Homosexuelle trotzdem gewisse Nachteile und Diskriminierung erfahren und es nicht ansatzweise so bequem haben wie Heten. :D

@Ciaran

Ciaran schrieb:Einfach behandeln wie jeden anderen, auch wenn man nicht vergessen sollte, dass Homosexuelle trotzdem gewisse Nachteile und Diskriminierung erfahren und es nicht ansatzweise so bequem haben wie Heten.

Ja, ist so... immer noch... und das ist langsam so dämlich, dass es mich mittlerweile regelrecht langweilt.

Wenn ich auf Menschen treffe, die einen Menschen seltsamerweise rein nach dessen sexueller Orientierung beurteilen möchten... oder das Gespräch immer wieder darauf lenken, dann fühle ich mich auch als Heterosexueller völlig gelangweilt... ich hab einfach keinen Bock mehr, darüber zu reden und so Hirnis etwas zu erklären.

Die völlig dumpfen Vertreter unserer Rasse sind aus Passion homophob, habe ich so manchmal das Gefühl.

Hier auf Allmy schreibe ich halt ab und an etwas dazu, weil es ja doch irgendwie wichtig ist, völlig unpassende reaktionäre Ansichten, wenn sie dann mal gepostet werden, nicht unkommentiert einfach so stehen lassen zu können.

@Waldkind
@Doors


Also ich glaube ja, dass es eigl. kein männliches Verhalten und auch kein weibliches Verhalten gibt.

Es gibt nur Eigenschaften oder Attribute, die wir so bezeichnen.

Aber wenn ein Mann z.B. rosa mag und Ballett tanzt und gerne Spitzenwäsche trägt und mit Falsettstimme spricht (jaja, Klischee, Klischee)- dann ist er noch immer ein Mann, also ist sein Verhalten das eines Mannes.

Wenn ein Mensch mit Penis geboren wird sagen wir er ist ein Mann. Aber vielleicht will er das Leben einer Frau führen. Lässt sich lange Haare wachsen, gibt sich einen Frauennamen, nimmt vielleicht Hormone... und wird dann eine sehr glaubhafte Frau. Nur eben mit Penis. Einem Frauenpenis.


männlich und weiblich kategorisch zu nutzen wird dem Menschen an sich nicht gerecht, denke ich. Und schafft nur Grenzen.

Wichtig ist, dass wir den Respekt voreinander nicht verlieren. Und uns nicht für was besseres halten, weil wir zufällig in die binäre, definierte Geschlechterordnung passen.

@cesare

cesare schrieb:männlich und weiblich kategorisch zu nutzen wird dem Menschen an sich nicht gerecht, denke ich. Und schafft nur Grenzen.

Man muss halt klar unterscheiden zwischen einem biologischen Geschlecht (männlich, weiblich) und psychologischen, gesellschaftlichen oder sonstwie definierten Stereotypen. Letztere sind im Grunde beliebig austauschbar.

@slider


Das stimmt. Aber auch das biologische Geschlechte ist gar nicht immer eindeutig. Und das geht über ungewöhnliche Genitalien hinaus, bis in die Chromosomen, die nicht binär sind. Intersexuelle nennt man diese Menschen.

@cesare

Meine Rede.. Muss dir in jedem Beitrag absolut zustimmen, ich hätte mich nicht besser ausdrücken können.
Chapeau!:Y:

cesare schrieb am 02.02.2016:Also ich glaube ja, dass es eigl. kein männliches Verhalten und auch kein weibliches Verhalten gibt.

Doch, das gibt es. Wenn man Männer und Frauen beobachtet, wie sie reden, miteinander interagieren, wie sie reagieren wenn potentielle Geschlechtspartner den Raum betreten, dann gibt es da schon Unterschiede. Nicht alle davon sind durch Erziehung erklärbar.

@cesare

cesare schrieb am 02.02.2016:Es gibt nur Eigenschaften oder Attribute, die wir so bezeichnen.

Vor einiger Zeit mal eine Studie gelesen die zu dem Ergebnis kam(was eigentlich nicht überraschend ist) dass sich Männer und Frauen kaum unterscheiden, vor allem nicht so wie es gerne in Zeitschriften und Filmen dargestellt wird. Um es ganz simpel darzustellen...wer kann schon eine Katze von einem Kater unterscheiden.