@KillingTime Naja Asylbewerber haben aber, wenn du mich fragst, auch schwerer Einflussmöglichkeiten auf ihre Außendarstellung, als feste, homogene Gruppen.
,,Asylbewerber" ist ja der Oberbegriff für Menschen aus aller Herren Länder, allen möglichen Ethnien, mit verschiedensten religiösen, sexuellen und persönlichen Hintergründen.
So groß ist ihr Einfluss auf eine gemeinsame Außendarstellung nicht.
Muslimische Flüchtlinge wollen eventuell nichts mit christlichen Flüchtlingen zu tun haben, Albaner mögen keine Serben, Kenianer kommen nicht mit Lybiern aus und alle verhalten sich unterschiedlich, sowohl zueinander, als auch zu Deutschen, als auch untereinander aufgrund verschiedener Hintergründe.
Wir können nicht erwarten, dass es eine rel. homogene Gruppe Asylbewerber gibt, die auf ihre Außendarstellung achten, wie soll das gehen?
Möglichkeiten sind nur eventuell, in einem Asylbewerberheim Räte zu gründen, sich zu organisieren und dann Außendarstellung zu betreiben.
Viel einfacher und problematischer für sie ist es, dass die Tat des klauenden Asylbewerbers aus dem Kosovo indirekt auch auf den Asylbewerber aus Syrien zurückfällt, weil beide als Asylanten gesehen werden, so, als ob sie zusammengehören würden.
Sie teilen jedoch lediglich den rechtlichen Status, mehr nicht.
Da kann der anständige Syrer wenig machen.
KillingTime schrieb:aber auch Asylbewerber haben es in der Hand, wie sie gesehen werden. Man kann nicht immer nur den Einheimischen ihre Vorurteile vorhalten. Das sehen sie solange nicht ein, wie reale Probleme bestehen
Ich sehe es so:
Wir drehen uns nur allzu oft beim Thema Asylbewerber im Kreise.
Statt immer wieder zum ,,Ergebnis" zu kommen, dass es bei jeder Gruppe Probleme gibt und jeder `n wenig was falsch macht in Bezug auf Asylfragen sollten wir uns lieber endlich mit Lösungen beschäftigen.
Lösungen bedeutet: Anpacken, statt immer nur festzustellen, was andere falsch machen und sich dadurch in ein besseres Licht zu bringen.
Im Vergleich zur Gruppe Asylbewerber sind ,,die Deutschen" noch relativ homogen, zahlreicher und es stehen uns auch mehr Möglichkeiten zur Verfügung, den Prozess des Asyls zu steuern.
Wir können festlegen, wer wann warum Asyl bekommt, was er dann für Leistungen erhält, unter welchen Bedingungen, wie und wo er leben kann und soll, was wir an Verhalten fordern etc.
Die Deutschen legen sozusagen den Rahmen fest. Das bedeutet auch Verantwortung. Diese Verantwortung müssen wir wahrnehmen, wir müssen ihr gerecht werden und als Gesellschaft gestalten. Das alles geht nicht, wenn wir Asyl zwar grundsätzlich irgendwie toll und wichtig finden, aber dann doch immer hinterherschieben:,,Aber hier bitte keine Asylanten!" oder wir es sofort daran scheitern lassen, dass wir nichts von unserem Wohlstand, unserer Zeit oder unserem Aufwand abgeben wollen.
Legen wir sinnvoll und pragmatisch fest, unter welchen Umständen es Asyl gibt, was dies dann für Leistungen beinhaltet, wo und wie die Asylanten leben sollen, was wir fordern und was wir bieten.
Und vor allem: Zeigen wir mehr Bereitschaft, Asylbewerber nicht nur als arme, unfähige Schlucker oder Cheater oder gar Kriminelle zu sehen, sondern zuerst einmal als Menschen in Not.
Man kann sie ausbilden, man kann die tatsächlichen Betrüger und Kriminellen ausfiltern und hat umso mehr denen helfen, die die Hilfe annehmen und brauchen.
Ich denke, damit ist allen geholfen.