Würdet ihr Asylanten in euren Wohnungen aufnehmen?

@Geisonik
Ich hätte kein Problem damit ein Haus (wenn ich eins hätte) zumindest vorübergehend abzugeben. Und ich denke, dass -und ich habe es sehr wohl zu Ende gedacht- es einige andere Leute gibt, die ähnlich denken. Es gibt bei uns im Ort so viele leere Hallen, seien es alte Baumärkte oder Supermärkte. Die eignen sich doch mindestens so gut wie Sporthallen. Was spricht dagegen wenn denn wirklich kein Platz mehr da ist. Es ist sicherlich nicht schlimmer als in Sporthallen zu schlafen.
Des Weiteren gibt es mittlerweile so viele leere Grundschulen überall in der Gegend.
Und natürlich hat der Hass in erster Linie nichts mit sozialer Schwäche zu tun, es sind jedoch hauptsächlich die sozial schwachen, die sich benachteiligt fühlen, vielleicht weil sie ihre eigenen Felle schwimmen sehen?

@Ilvi

Ilvi schrieb:aber he Häuser verfallen ja eh wenn sie nicht bewohnt sind

Wenns so alte halbzerfallene Häuser sind verstehe ich die Eigentümer nicht.
Nen günstigeren Weg die Häuser saniert zu bekommen wird es nicht mehr geben und kassieren kann man dabei auch noch...

@Geisonik

Eben uns so Gebäude gibt's doch nicht nur bei uns, die gibt's doch überall.

@Becktext

Becktext schrieb:Es gibt bei uns im Ort so viele leere Hallen, seien es alte Baumärkte oder Supermärkte.

So etwas ist im normalfall in Privatbesitz...da sind wir wieder beim Thema Zwangsenteignung.

Öffentliche Gebäude ist etwas anderes.

@Ilvi

Ilvi schrieb:Eben uns so Gebäude gibt's doch nicht nur bei uns, die gibt's doch überall.

Hätte ich eins würde ich es als Wohnraum anbieten. Wie gesagt, günstiger gehts ja gar nicht.

Man müsste halt mit dem jeweiligen Besitzer sprechen. Es kann und sollte in diesem Fall aber auch einfach nur im Interesse eines Baumarktes sein, wenn seine Halle genutzt werden kann.
Kurzum meine ich nur, dass das Argument "wir haben kein Platz für die" einfach nicht zählt.

wie rammstein mit diesem lied einfach immer noch sowas von brandaktuel sind...
https://www.youtube.com/watch?v=g0FA1Z8plyk

@interrobang
Wie oft ich das Lied die letzten Tage im Kopf hatte... ;-)

@Becktext

Wenn man die Hallen von Baumärkten füllt, steht man ja wieder vor dem Problem zu viele auf einen Haufen. Es macht einen Unterschied ob man 2-3 Kinder in die neue Schule aufnimmt oder 20-30. Auch macht's einen Unterschied ob 3-5 Neue Leute den Supermarkt stürmen oder 30-50
Vor Menschenmaßen vor der Türe haben etliche Angst, die man meiner Ansicht nach keinem zumuten darf.

Ich denke es muss wirklich bissi aufgeteilt werden.

@Ilvi
Klar wäre es ideal alle dezentral unterzubringen.
Meinte eher, dass dieses angebliche "Platzproblem" einfach nicht existiert, denn eine zentrale Unterbringung ist zur Not eben sehr wohl möglich.

Becktext schrieb: Es gibt bei uns im Ort so viele leere Hallen

Bei uns konnten die privaten Besitzer gar nicht schnell genug an die Gemeinde vermieten. Zwar keine Hallen aber alte Häuser und Wohnungen. Es ist derzeit fast unmöglich, als Privatperson, eine Wohnung hier zu finden.

Nein, würde ich nicht machen! Genauso wie ich auch keine Fremden aufnehmen würde, egal welcher Herkunft.

Das mit der Asylpolitik ist ein schwieriges Thema. Und ich muss hier auch einigen Recht geben, was die Kritik an der Materie angeht.

Zunächst, wer vor Kriegen flüchtet, Hilfe bedarf oder Schutz, denn sollte man aufnehmen und den Leuten eben diesen gewähren! Da hab ich kein Problem mit und finde ich auch gut so! Den jeder von uns könnte mal so eine Hilfe brauchen!

Was ich aber als Problem betrachte ist, wenn Menschen vor Kriegen flüchten oder vor Gewalt und eben diese mit ins Land bringen. Sprich herumpöbeln, undankbar sind, stehlen, einbrechen etc..
Da frage ich mich persönlich, sind das "wirklich" Flüchtlinge? Menschen die vor Kriegen fliehen? Wenn man z.b in den Nachrichten liest, dass Helfer mit Essen beworfen werden, weil es nicht schmeckt, wenn Frauen sexuell belästigt werden oder wenn das Geld zum Leben für Bier und Schnaps ausgegeben wird? Oder es zu Sitzstreiks kommt?

Klar nicht jeder ist so! Aber ich finde, dass Menschen, die sich nicht benehmen können oder wollen und nur Ärger machen abgeschoben gehören. Wenn Du jemanden in Deiner Wohnung aufnimmst und er Ärger macht, wirfst ihn auch raus. Und zudem hört man immer häufiger über Polizeieinsätze in Unterkünften für Asylbewerber und Flüchtlingen, weil dort eine Schlägerei ausgebrochen ist.

Da frage ich mich, warum geht man sich gegenseitig an die Gurgel, wenn man eigentlich zusammenhalten sollte in so schweren Zeiten?

Viele die gegen eine Aufnahme von Flüchtlingen sind, haben einfach Angst. Und die Politik versagt hier auf ganzer Linie. Die Ängste werden nicht Ernst genommen.

Zusammengefasst: Flüchtlinge aufnehmen ja! Die sich nicht benehmen können, abschieben!

@FlexNinja
Das nenne ich doch mal eine gesunde, realistische und akzeptierbare Einstellung bzw. ein gutes Statement.

Jeder hat seine Chance verdient. Vielleicht auch ne zweite und ne dritte, wenn die Personen sich aber auch helfen lassen und die (ungefähre) Sozialprognose gut ist. Oder wenn das individuelle Problem durch gemeinsame Anstrengung sozial gelöst werden kann. Saufen etc. zum Beispiel durch Kummer (Heimatweh, Angst, Stress usw.), irgendwas kannst dann für die Leute tun, manchmal hilft auch einfach nur reden.

Manche sind und bleiben Kriegs oder politische Flüchtlinge, egal was sie tun. Nur ihre eigene Einstellung? Also manchmal frage ich mich persönlich, wo bei einzelnen die absolute Sicherheit kommt, keine Konsequenzen spüren zu müssen. Die überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge schwitzt, wie das Asylverfahren ausgeht und danach der Verbleib in der Bundesrepublik. Aber einzelne glauben wohl irgendwie, sie sind unantastbar.

In diesem Punkt kann man aber auch wiederum sie nicht verantwortlich machen, sondern die deutschen Behörden. Manchmal gehört sanfter oder ruppiger Druck dazu, um einzelne Leutchen zu disziplinieren. Wenn einzelne Personen nicht abschiebbar sind, durch drohende Folter etc., können sich die deutschen Behörden aber immernoch irgendwie Mühe geben, die größtmögliche Disziplin von jedem einzelnen zu fordern.

Aber wiederum ist es ja nicht so, dass die Bundesrepublik nicht in Folterstaaten abschiebt. Ein algerischer Bekannter meiner Familie wurde (berechtigt, also für das, was er so angestellt hat) vor Jahren wieder nach Algerien abgeschoben. Er ist zwar wieder in Deutschland, durch was für Umstände auch immer, aber anscheinend geht es, wenn die Behörden wollen.

Selbstverständlich! 2011 wohnte ein Somalier knapp 3 Monate unentgeltlich bei mir (ich verlangte kein Geld, er bot mir welches an!). War ein sehr liberaler Mensch. Er war froh, hier in Deutschland sein zu dürfen. Derweil arbeitet er und haust in seiner eigenen Wohnung 3 Blocks von mir entfernt

Es ist witzig zu sehen wie ich vor Monaten "Nein, was hat der denn bitte genommen" gewählt habe.
Heute mal umgewählt auf ein normales "Nein".

Der Grund dafür ist einfach das es wohl zu gefährlich für eine 23 jährige Frau ist, die alleine wohnt Fremde bei sich aufzunehmen. Ja Fremde.
Da unterscheide ich nun nicht Ausländer oder Inländer. Egal welcher Status.
Hätte ich noch eine Familie bei mir dann würde das wohl eher ein Spass werden :)
Speziell wurde ich auch einmal bei einem Urlaub in Rumänien von einer sehr lieben Familie für 3 Tage aufgenommen.
Hatte auch keine bösen Absichten und war einfach nur dankbar.

Jemanden in seine Wohnung aufnehmen ist ein sehr hohes Ansinnen.
Ich würde grundsätzlich gar niemanden in meiner Wohnung aufnehmen. Im Notfall Kumpel oder Schwester, und da müsste die Not schon sehr groß und der Aufenthalt klar begrenzt sein.

Es ist eine Riesenumstellung, jemanden in seiner Wohnung zu beherbergen, nicht nur finanziell.

Also ein klares Nein an alle Fremden, ob deutsch oder nicht deutsch.

Ach, ich habe im Laufe meines Leben schon so oft die verschiedensten Leute beherbergt, vom Obdachlosen über entlaufene Heimgören, vom Junkie bis zum Illegalisierten, vom Tramper bis zur verprügelten Ehefrau - da stören mich die Flüchtlinge, die derzeit öfters zu Gast bei mir sind, auch nicht mehr. Ich hatte stets ein "offenes Haus".

Man lernt viele interessante Menschen kennen, lernt und macht Erfahrungen - gute wie schlechte.
Glücklicherweise haben "meine" Flüchtlinge aber alle Wohnungen. Noch ist hier in NF kein Mangel an Dächern über dem Kopf - und wenn sie aus Stroh sind. Die Dächer, nicht die Köpfe.

Ganz sicher nicht. Bin jetzt eh schon überfordert, da brauche ich nicht noch mehr Menschen um mich und dazu noch unbekannte.

Wenn Asylanten sich nicht untereinander helfen..dann ist die Hoffnug dort, wo der Kerzenständer ist. Im Arsch.

Doors schrieb:Ach, ich habe im Laufe meines Leben schon so oft die verschiedensten Leute beherbergt, vom Obdachlosen über entlaufene Heimgören, vom Junkie bis zum Illegalisierten, vom Tramper bis zur verprügelten Ehefrau - da stören mich die Flüchtlinge, die derzeit öfters zu Gast bei mir sind, auch nicht mehr. Ich hatte stets ein "offenes Haus

Das glaube ich dir, und ein wenig beneide ich dich. Es ist ein Unterschied, ob man ein Leben lang Single war und nie mit anderen zusammengelebt hat, oder ob man Familie hat und Tiere und was eben so ein Haus bereichert. Da ist die Umstellung nicht mehr so groß, wenn noch jemand dazu kommt.
Ich würde es mir einfach nicht zutrauen. Auch, aber nicht nur aus Platzgründen.