@AngelDark Hallo,
ich wollte mit ner neuen Sportart anfangen nämlich Kampfkunst aber ich suche nach ner besonders Art nicht direkt Selbstverteidigung sondern sowas wie richtiges kämpfen dass man sich wehren kann wenn man auf der Straße angegriffen wird
Moin.
Na was denkst du denn, worum es bei Selbstverteidigung geht? ^^
Eben unter anderem genau um das "sich wehren können, wenn man auf der Straße angegriffen wird"
;)Ich würde jetzt nicht direkt was konkretes empfehlen, da alle Kampfkünste und Selbstverteidigungsformen gewisse Vor- und Nachteile haben und nicht jedem jeglicher Stil entspricht.
Aber mein Tipp wären ein paar Prinzipien, wenn dein Ziel ist, sich bei Angriffen verteidigen und deinen Gegner überwältigen zu können:
Etwas wählen, wo auch KAMPF als Element mittrainiert wird. Und zwar möglichst realer Kampf, kein kontaktloses Schattenboxen oder einfach angedeutete Schläge.
Man muss selbst in Gefahr sein, etwas abzukriegen, damit man realistischer trainieren kann.
In einer realen Kampfsituation wird der Angreifer sicher nicht nur Schläge oder Tritte andeuten. Und er wird auch nicht nur einen Schlag machen und dann ewig lange stehen bleiben, damit du deine schöne Karate-Technik anbringen kannst.
Nicht schlecht sind kampf- und realitätsorientierte Stile auch dann, wenn man selbst mal schmerzhafte Schläge oder Tritte abbekommt, das hilft einem, zu lernen, mit Schmerz umzugehen und nicht gleich anzufangen, Panik zu bekommen, sollte man wirklich mal angegriffen werden und was abkriegen.
Wenn Selbstverteidigung, also das Besiegen eines Angreifers, das Ziel ist, dann ist aber immer noch am wichtigsten der Kampfgeist, nicht der Stil.
Ob nun Karate, Boxen oder echtes Judo - es liegt an dir selbst, ob du dich damit unter einer Stresssituation schützen und den Gegner besiegen kannst.
Auch hier gilt, dass man Wert legen sollte auf Realismus.
Dieser ganze Philosophiekram, von wegen:"Der beste Kämpfer ist der, der nicht kämpft" und eine "Mr. Niceguy"-Haltung bringt wenig, wenn man angegriffen wird
;)Was man heute vielen Kampfkünsten vorwerfen kann, jedenfalls im Westen, ist, dass sie sehr "versportlicht" wurden und eher als Fitnesstraining oder Kurs in asiatischen Philosophien nützlich sind, denn als Kampfkunst und zur Selbstverteidigung.
Das Problem ist: Im Gegensatz zum sportlichen Wettkampf sind reale Selbstverteidigungssituationen ganz andere Geschichten.
Im sportlichen Wettkampf hast du Betreuer und Ärzte und Ringrichter und Regeln usw., damit du dich ja nicht ernstlich verletzt, damit keine "gemeinen Techniken" angewendet werden, du im Notfall geschützt und gerettet wirst, bevor du dich schwer verletzt (oder du wirst zumindest sofort versorgt).
Das alles gibt es aber nicht in einer realen Selbstverteidigungssituation, kein Gong, kein Arzt, kein Ringrichter oder Betreuer, der einspringt, niemand der ein Foul pfeifft, weil eine "gemeine Technik" angewendet wurde.
Das wird einen Räuber beispielsweise alles nicht interessieren.
Diese versportlichten oder "nett gemachten" Kampfkünste (wobei das nicht an den Stilen selbst liegt, sondern an den Lehrern) sind nicht zu empfehlen.
Damit will ich jetzt nicht sagen, dass beispielsweise Karate oder Judo oder Taekwondo an sich schlecht wären zur Selbstverteidigung, wer das beherrscht und den richtigen Kämpferinstinkt besitzt, ist auch damit sehr effektiv - aber man sollte, wenn man sich dafür entscheidet, genau schauen, dass dann der Trainer und Meister auch realitätsnah unterrichtet.