Was ist die Kern-Motivation, für die ihr lebt?

Laura_Maelle schrieb am 08.10.2022:Ja, in meiner Jugend fand ich es schade, als meine Mutter ihre Hobbys so stark reduzierte und auch im Alter nicht mehr aufnahm. Doch hatte sie einfach Schmerzen in den Händen. Das verstehe ich jetzt besser als damals, jetzt wo ich selbst Schmerzen habe. Aber ich bin froh, dass ich noch ausreichend gut tippen kann. Handwerklich lasse ich es jetzt auch lieber wegen den Schmerzen. Aber es tut mir nicht mehr weh innerlich, denn ich bin einfach froh, dass ich noch gut tippen und schreiben kann, denn ich bin ein schriftlicher Mensch. Man wird einfach auch für vieles dankbar, was noch geht.

Irgendwie ist es befreiend, vieles loslassen zu können. Ich bin so vielseitig und breit musisch begabt, dass ich früher einfach zu viel machen wollte, überall ein bisschen und nirgendwo richtig. Das hat mich eher zerstreut. Heute bin ich fokussierter und zielgerichteter, ohne mich zu überfordern. Ich gehe nun mehr in die Qualität statt in die Quantität.

Heute ist wieder so ein Tag, wo ich solche Gedanken der Dankbarkeit hege für das, was noch geht, vor allem das Schreiben. Und es erinnert mich an meinen Kirchensaal-Traum, wo ich genau das geträumt habe als mein bestehendes Potenzial und als Kern-Motivation. Ich wachse immer mehr in diesen Traum rein.

Laura_Maelle schrieb am 06.10.2023:Heute ist wieder so ein Tag, wo ich solche Gedanken der Dankbarkeit hege für das, was noch geht, vor allem das Schreiben. Und es erinnert mich an meinen Kirchensaal-Traum, wo ich genau das geträumt habe als mein bestehendes Potenzial und als Kern-Motivation. Ich wachse immer mehr in diesen Traum rein.

Heute träumte ich wieder etwas dazu, nämlich wie stark das mit meiner Motivation zusammenhängt und es deshalb sinnvoll ist, sich an die Entwicklung dazu zu erinnern, von meiner Jugend bis heute. So auch die Erinnerung an meine schriftlichen Notizen dazu, die ich bis jetzt aufhob, früher im Banksafe, später in der Selfstorage-Box.

Kern meines Handelns ist der Glaube daran das meine Persönlichkeit nicht von meinem Körper vorgetäuscht ist und sie zumindest zum Teil, wenn auch nicht als Ego dann aber als spiritueller Teil des Universums eventuell danach weiter besteht und somit meine Existenz nicht nur für meine Persönlichkeit sondern auch die Erfahrung zum (großen Geist?!) zurück geht.

Gerechter Weise muss ich zugeben das hinter dem Gedanken die Vorstellung steht ich könnte Erfahrung sammeln die ein unbegrenzt mächtiges Etwas wie Gott/Universum das nicht schon wüsste, was wiederum für die Dominanz meiner Person spricht und somit nehme ich an das ich mir meine Person einbilde und auch der Sinn nur etwas normales in Leben selbst ist.

Keine Ahnung. Besonders glücklich macht die Vorstellung nicht das meine Existenz auf lange Sicht keinen Sinn hätte.

Alles an was ich glaube und was ich zu sein scheine ist ohne Fundament somit ohne Wissen. Nur glauben. Das wiederum möchte ich aus dem sehr oberflächlichen Grund weil es sich gut anfühlt.

Am Ende weis ich nur das ich mich gut fühle dabei gut zu sein und wenn ich schlechtes absichtlich mache ich mich meistens s schlecht fühle soweit es im Endergebnis etwas schlechtes als Ziel hat.

Als Teil meiner Gesellschaft freue ich mich meinen Teil dazu beizutragen. Ich habe Glück, bin gesund und kann arbeiten.
Es geht vielen sehr schlecht, traurig und hoffnungslos. Milliarden sind von ihrer Angst beherrscht, so auch ich.

Was ich bin weis ich nicht. Ich weis nur das es nicht unbedingt Sinn sondern sich nur gut anfühlt sich anzustrengen für meine Gesellschaft.
An den Glauben der jüngeren Generation die phantastisch offen ist. Zum Teil wie seit jeher, ist klar.
Ich weis eigendlich nix. Ich bin irgendwie da halt.
Und Pizza ist gut.

Ich hatte eigentlich nie den Eindruck, dass mir irgendeine anonyme "Gesellschaft" vorschreiben würde, wie ich zu leben habe. Wahrscheinlich gab es auch in meinen jungen Jahren schon sehr viele unterschiedliche Lebensentwürfe, als dass da irgendeiner als allgemeinverbindlich angesehen wurde. Kritik an meinem eigenen Lebensstil habe ich schon in jungen Jahren gut weggesteckt. Ich lebe mein Leben, und so lange ich damit niemandem Schaden zufüge, geht mein Leben auch andere nichts an.

Glücklicherweise hat sich diese Einstellung offenbar auch auf meine inzwischen erwachsenen Kinder übertragen.

UnreaI schrieb am 13.10.2023:Kern meines Handelns ist der Glaube daran das meine Persönlichkeit nicht von meinem Körper vorgetäuscht ist und sie zumindest zum Teil, wenn auch nicht als Ego dann aber als spiritueller Teil des Universums eventuell danach weiter besteht und somit meine Existenz nicht nur für meine Persönlichkeit sondern auch die Erfahrung zum (großen Geist?!) zurück geht.

Das hast Du sehr schön beschrieben und empfinde ich ähnlich, allerdings durchaus auf spirituellen Erfahrungen basierend, die mir persönlich die Gewissheit geben, dass die Seele auch unabhängig vom Körper weiterexistieren kann.

Doors schrieb:Kritik an meinem eigenen Lebensstil habe ich schon in jungen Jahren gut weggesteckt. Ich lebe mein Leben, und so lange ich damit niemandem Schaden zufüge, geht mein Leben auch andere nichts an.

Ja, das habe ich auch immer so gemacht.

Doors schrieb am 13.10.2023:Kritik an meinem eigenen Lebensstil habe ich schon in jungen Jahren gut weggesteckt

Es nagt ja trotzdem iwo ... Die hatten halt absolut Null Ahnung!

Wer wie du in seinem Leben so Einiges durchgemacht hat (nicht ,,normaler" Tod der Ehefrau, dadurch auf einen Schlag alleinerziehend und vllt. noch div. andere Dinge), dessen Tochter sich beim Vater für dessen Erziehung sogar bedankt, weiß doch, was sein Auftrag auf dieser Erde ist. Nämlich der beste Vater der Welt zu sein.

Sei mal nicht so bescheiden, ja?

(Das gilt im Übrigen für jeden, der in gewisser Weise fast Ähnliches durchmacht!)

Es ist interessant zu merken, wie sich der eigene Motivationsschwerpunkt verändert im Laufe der Zeit. So habe ich eigentlich gar nicht mehr so viele Fragen, sondern genug Antworten für mich, die ich vor allem konsequent umsetzen möchte.

Laura_Maelle schrieb:Es ist interessant zu merken, wie sich der eigene Motivationsschwerpunkt verändert im Laufe der Zeit. So habe ich eigentlich gar nicht mehr so viele Fragen, sondern genug Antworten für mich, die ich vor allem konsequent umsetzen möchte.

Aus diesem Grund kürze ich wieder mal in großem Umfang meine Tagebuch-Notizen, um meine Antworten zusammenzuraffen, denn wenn die Textansammlung zu lang ist, verliere ich die Übersicht und habe es nicht mehr voll präsent, was meiner Motivation nicht zuträglich wäre.

Laura_Maelle schrieb:Aus diesem Grund kürze ich wieder mal in großem Umfang meine Tagebuch-Notizen, um meine Antworten zusammenzuraffen, denn wenn die Textansammlung zu lang ist, verliere ich die Übersicht und habe es nicht mehr voll präsent, was meiner Motivation nicht zuträglich wäre.

Nachdem ich nun damit auf dem neuesten Stand bin, merke ich, dass es für mich gefühlsmäßig noch lange nicht erledigt ist, gerade in der Umsetzung, denn mein Zugang zu meiner Motivationsgrundlage ist nicht optimal. Deshalb läuft bei mir viel über den Körper und sucht sich so ein Ventil (Schmerzen). Besinnliche meditative Musik ist allerdings ein hilfreicher Ausgleich und unterstützt und ebnet den Zugang zu meinen Gefühlseindrücken.

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ישי ריבו ומוטי שטיינמץ - נפשי | Ishay Ribo & Motty Steinmetz - Nafshi

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Laura_Maelle schrieb am 01.07.2023:Es geht mir seit dem Juni wieder besser nach zwei wirklich harten Monaten, wo ich gesundheitlich auf der Kippe stand und mir die Möglichkeit des Sterbens vor Augen geführt wurde. Jetzt fühle ich mich erleichtert, weil ich meine gesundheitlichen Probleme wieder im Griff habe und sie nicht mehr mich im Würgegriff halten und erstarren lassen. Nun komme ich immer mehr in Bewegung, innerlich und äußerlich, auch wenn ich noch nicht so fit bin, aber es geht aufwärts und das stimmt mich optimistisch und dankbar.

Mental blieb ich erstaunlich stark dank der Philosophie des Stoizismus, worüber ich in meinem Allmy-Blog geschrieben habe: Der antike Stoizismus als Wiege der heutigen Motivationspsychologie
Der antike Stoizismus als Wiege der heutigen Motivationspsychologie (Beitrag von Laura_Maelle)

Ich schrieb auch vorgängig eine persönliche Handlungsanleitung, die mich im Fokus hielt. Auch darüber bin ich sehr froh. Diese Vorarbeit hat mich durch die schwere Zeit meiner körperlichen Krankheit durchgetragen, so wie ich in den Jahren davor sehr stark von den Ergebnissen des minimalistischen Lebensstils profitieren konnte.

Ich habe mir also etwas aufgebaut, was mir langfristig hilft, und werde weiterhin daran arbeiten.

Es gibt aber auch einiges, was ich verloren habe, vor allem meinen Antrieb und die Motivation, meine Träume zu verwirklichen. Das erhielt durch meine körperliche Krankheit und das Altern einen Dämpfer. Nun bin ich 55. Die Zeit vergeht so schnell, aber ich werde dranbleiben und mein Glaube an die Veränderung in meinem Leben wächst. Ich will den Fortschritt und bleibe auf jeden Fall dran. Ich möchte vergangene Ressourcen zurückholen, wieder mehr Flexibilität gewinnen, einfach wieder fühlen, dass ich meine Träume realisieren kann und davon gezogen werde, um auch Hindernisse überwinden zu können.

Seit diesem Beitrag am 1. Juli 2023 sind 4 Monate vergangen, wo ich versuchte, noch mehr auf die Beine zu kommen, den verlorenen Antrieb zurückzuerhalten und gezielt meine Motivation zu steigern, was mich letzten Endes noch weiter in den Stoizismus führte durch gelesene Inhalte von Psychotherapeuten & Psychologen & Coaches, die sich mit Motivation befassen und praktikable Lösungen bei den antiken Philosophen gefunden haben.

Es gibt immer wieder mal umsetzungsstarke, lebensnahe Texte, die wirklich Hilfreiches zusammentragen zum Thema Motivation. Vor allem dann, wenn man die Bestätigung im eigenen Leben findet und auf einmal die Zusammenhänge klarer erkennt. Dieses unbewusste Richtigmachen gibt einem dann auch wieder mehr Selbstsicherheit in Bereichen, wo man unsicherer wurde durch das erlebte Tief. Man gewinnt verlorengegangene Ressourcen zurück. Ein solches Aha-Erlebnis hatte ich gestern Abend. So kann man durch die eigene Erinnerung die zentralen Selbstmotivationsschlüsselmomente bei sich erkennen und neu aktivieren.

Laura_Maelle schrieb:Ein solches Aha-Erlebnis hatte ich gestern Abend. So kann man durch die eigene Erinnerung die zentralen Selbstmotivationsschlüsselmomente bei sich erkennen und neu aktivieren.

Darf ich fragen, wodurch das gekommen ist?

nairobi schrieb:Darf ich fragen, wodurch das gekommen ist?

Ich habe ziemlich "verrückte" Methoden der Selbstmotivation, um die Schmerzen beim Gehen auszuhalten und mich voranzutreiben, wenn ich z. B. dringend auf die Toilette muss. Ich feuere mich dann richtig an, als wäre ich mein eigener Coach im Sport. :D

Genau darüber las ich nun gestern, dass solche Methoden tatsächlich helfen, sich mental und auch körperlich einzuschwingen. Das hat mir gezeigt, dass ich automatisch das Richtige mache, auch wenn es mir noch so verrückt erscheint. Nun weiß ich auch wieso. Das ist das Aha-Erlebnis. :)

Ich las früher ein Fachbuch über Neurologie und Evidenzempfinden, das im letzten Kapitel sehr lebensnahe Beispiele brachte, worin ich mich wiedererkannte, und zwar meine recht verrückten Methoden, wie ich meinen Kontrollzwang beim Herd und beim Verschließen der Haustür reduzieren konnte. Auch da habe ich in Wirklichkeit genau das Richtige gemacht, um das Problem zu lösen. Nur dass ich nun wusste, wieso es richtig war. Auch ein starkes Aha-Erlebnis.

Trotz.

coronerswife schrieb:Trotz.

Gutes Motiv. Teile ich uneingeschränkt!

Klingt aber schon etwas unreif. Das Wort "Trotz" erinnert mich eher an 4-Jährige, die fast alles trotzig verweigern.

Ganz simpel, zwei Dinge:
-Meine Eltern und Geschwister
-Selbstmord = Freifahrtschein in die Hölle.

So halte ich mich in schweren Zeiten motiviert und ich hatte sogar mal eine Phase, in der ich ohne das meinen Lebenswillen nicht mehr gehabt hätte.

Jetzt ist noch die Motivation dabei, dass ich noch einiges im Leben erreichen will. Durch ein neues Hobby kam ich an ein paar neue Bekanntschaften und treffe immer mal auf Fremde, was doch schon irgendwie Freude bereitet.

Meine Erkenntnis aus all dem ist, dass man unbedingt eine stabile Kernmotivation braucht, mit der man schwere Zeiten durchsteht.

Ford schrieb:Meine Erkenntnis aus all dem ist, dass man unbedingt eine stabile Kernmotivation braucht, mit der man schwere Zeiten durchsteht.

Ja, das denke ich auch, gerade für schwere Zeiten, um innerlich nicht zu zerbrechen.

Die Aufnahme eines neuen Hobbys ist eine gute Idee. Das mache ich auch, wenn ich neue Perspektiven brauche. Das bringt frischen Wind ins Leben. :)

@Laura_Maelle


Ich bewunder dich das du so versuchst dich zu motivieren!
Ich lese es immer.

Danke @klompje1
Ich beschäftige mich wirklich viel mit Motivation.
Manchmal überlege ich auch, was ich tun würde, wenn ich erblinden würde oder sonst was. Inwiefern würde das mein Leben verändern und was bliebe mir dann noch? Das ist eine gute Übung, um herauszufinden, was einem wirklich am wichtigsten ist, gerade weil ich so vielseitig interessiert wäre. Man kann nicht alles machen, vor allem wenn man körperlich eingeschränkt ist.