Sollte man die Sprache des Landes lernen, in das man ziehen will?

kenne einen aus der Nachbarschaft bei uns. Der fährt diese Schiene: Wenn ihm eine Meinung von jemanden nicht gefällt, versteht er dich auf einmal nicht mehr :D

Ich würde schon aus Respekt der Menschen in diesem Land gegenüber ihre Sprache erlernen wollen und natürlich auch aus rein egoistischen Motiven, schliesslich will ich mich verständigen können.

Speziell der letzte Punkt lässt mich an eine Situation zurück denken, als bei meinen ehemaligen kurdischen Nachbarn der Herd angefangen hat, die Küche in Brand zu setzen.

Keiner in dieser Familie war im Stande, der Feuerwehr mitzuteilen, wo sie wohnen, so dass ich das übernehmen musste. Das geht einfach gar nicht.

Das waren ansonsten super Nachbarn, aber in so einer Situation muss man in der Lage sein, Hilfe zu rufen. Das hat mich damals sehr nachdenklich gestimmt und ich hoffe, diese Familie auch, besonders deshalb, weil sie schon viele Jahre in Deutschland leben. Man kann und darf sich nicht isolieren.

HeurekaAHOI schrieb:@tic ja ja :D das sagt man dann so...

also ich fänds nervig/anstrengend wenn ich für jeden Kleinscheiß wie zb Blättchen an der Tanke holen immer mit Händen und Füßen versuchen müsste dem Typ da begreiflich zu machen was ich will, geschweige denn von zb Amtsgängen wenn man länger bleibt, die man niemals alleine bewältigen kann, wie will man arbeiten bzw welche finden, Teamarbeit geht auch eher weniger was die Beruflichen Möglichkeiten erheblich einschränken etc..

@HeurekaAHOI
äh wieso hast du mich angesprochen?^^

@Ford

Ford schrieb:Man kann sonst auf Ausländerfeindlichkeit pochen und unter Umständen gewinnen.

Das funktioniert bestimmt nur in Ausnahmefällen! Wer überhaupt nichts unternimmt, um sich zu integrieren, sollte auch nicht erwarten, von anderen integriert zu werden. Ich gehe davon aus, dass diejenigen, die beurteilen, ob eine Handlung als ausländerfeindlich zu bewerten ist, vernünftig genug sind, um das auch so zu sehen.

Aber selbstverständlich gibt es immer erschreckende Gegenbeispiele... Wie eine erfolgreiche Schadensersatzklage exorbitanter Höhe in Michigan, weil das Opfer eines Autounfalls behauptete, durch die Heckkollision homosexuell geworden zu sein.

@Konstrukt
ich weiß auch nicht so genau. Du standest da auf der Liste da von denen die man adden konnte, und der Zufallsgenerator hat dich getroffen.

Ist nicht ganz so wichtig. Am besten vergessen...
;)

@tic
natürlich weiß ich das nur alzu gut, was du meinst. War ja mal selber in der Türkei unter Einheimischen. Und wenn du dann einfach nicht verstanden wirst, ist das mehr als unangenehm...

Andererseits kann es für Menschen mit ADS- oder ADHS-Syndrom erholsam sein, im Ausland zu leben, ohne die Sprache zu verstehen. Die Störung besteht darin, dass man nicht zwischen Informationsinputs unterscheiden kann: Alles wird wahrgenommen, und alles als gleich wichtig angesehen.

Wenn man hingegen einen erheblichen Teil des Gesprochenen gar nicht erst versteht, nimmt die Informationsüberflutung stark ab. Daten hageln immer noch auf einen ein, aber sie sind ohne Sprachkenntnisse nicht interpretierbar.

edit: typo

HeurekaAHOI schrieb:kenne einen aus der Nachbarschaft bei uns. Der fährt diese Schiene: Wenn ihm eine Meinung von jemanden nicht gefällt, versteht er dich auf einmal nicht mehr :D

Oh man, das ist ja mal der Hammer. :D
Ist so als humorvolle Provokation keine schlechte Idee. :troll:

@chilichote
Das ist ein Extremfall. Hoffentlich haben die das wirklich als Ansporn genommen, Deutsch zu lernen.

@Rico
Oh man, was eine bescheuerte Klage. :D

Ick kenn 3 Leude die wollten nach Finnland auswandern, die ham jute Jobkentnisse und sind halt jut in dem wasse tun. Dann ham se mich voljesülzt mit dem Jeld watt man dort verdient un das da alle möglichen Fachkräfte jesucht werdn wie Perlen in Austern un so.
Als ich se dann frachte wie se sich des denn vorjestellt ham so ohne Kenntnisse der Landessprache ham se alle jesacht: "Joa englisch halt, ne?"
Als ick se dann druff aufmerksam jemacht hab datt des mitm englisch nett is aber die Kollegen da drüben eher so ne andere Landessprache ham und das Voraussetzungen sind um überhaupt ne coole arbeit zu findn un nicht bei Subunternehmer X für 15 Euro die Stunde zu versauern (Dett is da oben allet n bisschen teurer) und datt de Brötchen koofen och mit erheblichen Schwierigkeiten vonstatten jehn könnte bei so manchen Ureinwohnern warn se uff eenmal nicht mehr so anjetan.
Jemacht ham se et trotzdem.
Zwei kamen nach einem Jahr wieder da ja doch nich allet Jold is watt glänzt und einer blieb da, der war och der einzije der die Sprache halbwegs erlernt hat in unzählijen Kursen.

Es is einfach so das wenn man in einem Land Fuß fassen will nicht drumrum kommt die Sprache zu lernen. Das zeugt nicht nur von Respekt und gutem Willen sondern erleichtert einem auch alles.
Mal nicht nur vom Job ausgegangen, wo es natürlich besser rüberkommt dem Chef auf der Landessprache zu begegnen, sondern auch im Alltag.
Deswegen verstehe ich auch die Leute nicht die hier schon lange leben aber so gut wie kein Wort deutsch können. Was machen die wenn die zum Amt müssen oder im Baumarkt sich beraten lassen wollen. Das geht immer nur wenn du jemanden dabei hast der dann für dich übersetzt oder zufällig jemand deine Sprache kann. Wie anstrnegend ist das denn bitte?
Wir sind doch alle faul, im Grunde genommen, deswegen machen wir es uns auch alle so einfach wie möglich. Das einfachste ist nunmal die Sprache zu erlernen, anstatt sein restliches Leben auf andere angewiesen zu sein um halbwegs klar zu kommen.

Was viele auch vergessen ist die jeweilige Kultur zumindest ein wenig zu adoptieren. Kommt immer gut an und man macht sich das Leben einfacher.
Wer z.B. inne Türkei zum Fleischer geht sollte vielleicht kein Schweinemedallion ordern, des finden die nicht so wirklich witzig.

Ford schrieb:Das ist ein Extremfall. Hoffentlich haben die das wirklich als Ansporn genommen, Deutsch zu lernen.

Ja, das ist ein Extremfall. Aber im Zweifelsfall rettet dir ein Mitbürger das Leben, einfach nur weil er deutsch spricht. Insofern hoffe ich wirklich sehr, das diese Familie und deren Angehörige diese Erlebnis als Ansporn genommen haben, deutsch zu lernen!

Ein paar Grundkenntnisse sollten schon vorhanden sein, und vorallem die Lernbereitschaft.

Aber jemanden das Einwandern zu verbieten, nur, weil derjenige kein Wort der Sprache kann, finde ich nicht gut.

@Alano

Alano schrieb:Aber jemanden das Einwandern zu verbieten, nur, weil derjenige kein Wort der Sprache kann, finde ich nicht gut.

Wollte ich gerade schreiben.
Ich kenne haufenweise Menschen, die als Immigranten nach Deutschland kamen und kein Wort deutsch gesprochen haben und generell Deutschland nicht wirklich kannten.

Einer davon ist ein ziemlich anständiger Arzt geworden und andere haben sich auch in Ämter abgelegt und sprechen jetzt besser deutsch als manch einer, der hier geboren und aufgewachsen ist.

Wenn man hier leben möchte und es auch versucht, der wird die deutsche Sprache können. Auch wenn es viele Gegenbeispiele gibt.

Alano schrieb:Aber jemanden das Einwandern zu verbieten, nur, weil derjenige kein Wort der Sprache kann, finde ich nicht gut.

Das wäre völlig bescheuert. Jeder braucht eine Weile, eine Sprache zu lernen. Wenn es so einfach wäre, würden wir alle russisch, chinesisch und japanisch sprechen. Einfach nur weil es einfach wäre^^

@Pika @chilichote


ja eben. Auf die Bereitschaft kommt es an.

Klar muss jeder die Sprache lernen wenn man in ein neues Land geht finde es unmöglich wenn man in ein neues Land kommt und dann die Sprache nicht beherrschen will es gibt ja Menschen die wohnen was weiß ich seit 10 Jahren oder so in einem Land und können die Sprache immer noch nicht schrecklich sowas ...

Ich würde auf jeden Fall die Sprache des Landes, in das ich ziehen will, lernen wollen. Es wäre mir wahnsinnig wichtig, mich dort einigermaßen gut verständigen zu könnnen.

Natürlich kann man sich irgendwie auch ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land durchschlagen, versuchen dort zu eigenen Landsleuten Kontakte aufzubauen etc.

Beruflich dauerhaft richtig Fuß zu fassen dürfte sehr schwierig sein, wenn man nicht wenigstens ansatzweise die Sprache beherrscht. Ich stelle mir auch solche Dinge wie Arztbesuche, Amtsgänge etc. kompliziert vor.

Ich fände es jedenfalls furchtbar, in einem Land zu leben, dessen Sprache ich nicht beherrsche.

@HeurekaAHOI
versuch das doch mal selber. Bin letzten über ein Grundstück gelaufen und ein unhöflicher Herr kam an, ich habe ihm paar Sätze Französisch hingeknallt(keine Ahnung was ich genau sagte) der hatte keine Ahnung wie er darauf reagieren soll. Wichtig nur dass man nicht lacht oder ähnliches.

Ich finde es schon mal gut, wenn man sich z.B. in Englisch verständigen kann, das versteht man oft noch besser im Ausland, da viele das auch können.
Aber wenn ich da wirklich Fuß fassen u. bleiben will, muß es in meinem Interesse sein, die Landessprache zu lernen, um selbstständig zu leben. Ich möchte doch nicht ewig abseits stehen.

Umgekehrtes Beispiel: Mein Ex ist seit einigen Jahren mit Ukrainerin verheiratet, die auch 2 Kinder mitgebracht hat. Jetzt wohnen Bekannte auch noch da bei ihnen im Haushalt, ist derzeit nicht rosig in Ukraine, hereinspaziert. Er kann nur danebensitzen, versteht kein Wort was die schnabeln, außer seine Frau übersetzt wobei er das dann halt glauben kann oder auch nicht, was sie sagt.
Da kannst dich wohl fühlen, wenn du keinen Tau hast in deinem Haus, was wirklich abgeht u. mit wem du es zu tun hast, oder was ihre Absicht ist wie lange sie bleiben.

Also ich finde wenn ich in ein anderes Land ziehe, sollte ich die Sprache schon beherrschen. Wir verlangen doch auch das die Ausländer bei uns, unsere Sprache sprechen.

Natürlich sollte man die Sprache des Landes lernen, in das man ziehen will!
Wie will man sich sonst dort integrieren? Ohne die Sprache zu sprechen geht doch nichts.
Ich halte das für völlig sinnfrei, auszuwandern, ohne sich vorher genaue Gedanken über die Sprache oder ähnliches, was dann alles auf einen zukommt, gemacht zu haben. Das zeigt sehr viel Naivität, nach dem Motto "klappt schon irgendwie".
Wer in ein anderes Land ziehen will, die Sprache aber nicht lernt/lernen will sollte meiner Meinung nach in seinem Land bleiben.
Also ganz klar: Sprache lernen!