Habt ihr einen Führerschein? Wie kommt ihr klar?

Zaunkönigin schrieb:Die jetztige Lösung ist nicht nur umständlich, sondern verbraucht auch völlig unnötig Ressourcen.

So ist das. Wie gesagt, unsere Nachbarländer sind da weiter.
Übrigens, wenn ich hier in den Öffis mit unserem Hund fahren wollte (Nahverkehr), dann kann ich ganz einfach über die App ein Kinderticket buchen, das gilt dann für das Tier. Warum die Bahn auf Fernverkehrsstrecken so ein Hickhack macht, ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen.

Egal, ich habe einen Führerschein, ein Auto und einen Kofferraum. Davon gehört etwas mehr als die Hälfte dem Hund.

Zaunkönigin schrieb:Du bist zur Arbeit gejoggt?

Joggen war es nicht, aber schon konzentriertes, zügiges Laufen. :) War aber auch ok so dort. Jetzt geht es aber nicht mehr, leider. Irgendwie fehlt mir das schon.

Tripane schrieb:Die Entfernungen zur nächsten Haltestelle/Bahnhof sind im Schnitt ungleich größer als die zum Auto. Man wartet, kann wenig transportieren (oder nur unter Aufwand) und muß die Witterung ertragen. Obendrein ist das Fahren oft kompliziert und teuer.

Klar ist es angenehmer, zehn Schritte zum Auto zu laufen, als mehr oder weniger weit zum Zug oder Bus. Transport ist schwieriger und man sitzt eben nicht in "seiner" Umgebung.
Aber kompliziert und teuer?
Mit der Bahn-App geht es eigentlich gut. OK, abseits von Transportdingen wie Hunde, Fahrräder etc. Und "teuer" ist so eine Sache. Ein Kilometer mit dem Auto kostet realistisch 50 Cent (für ein eher günstiges Auto). Das lohnt sich nur, wenn man mit mehreren fährt.

In meinen Augen ist das primäre Problem die Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit. Verpasst man einen Zug, weil sich ein anderer verspätet oder der Zug wegen Hitze, Kälte, Regen oder Trockenheit ausfällt, ist nicht nur die Sitzplatzreservierung weg. Man kommt ggf. sehr viel später an, als geplant.

kleinundgrün schrieb:Ein Kilometer mit dem Auto kostet realistisch 50 Cent

Kannst du das bitte aufschlüsseln? Mir erscheint das doch sehr viel.

@EnyaVanBran
https://www.flz.de/adac-teurer-sprit-ist-nur-ein-kleiner-teil-der-autokosten/cnt-id-ps-00ec9095-85b0-41c0-8e1b-b27ff615759a

Naja wenn man mit einem Neuwagen rechnet, da ist der Wertverlust erstmal exorbitant hoch, unabhängig von den gefahrerenen Kilometern. Damit würde der Preis pro Kilometer sinken, je mehr man fährt.

Steuer und Versicherung fällt auch mehr oder weniger unabhängig von der Fahrleistung an und diverse Wartungen auch. Da muss jeder individuell für sich rechnen was ihn der Kilometer kostet und tendenziell wird der einzelne Km eben günstiger je mehr man fährt.

Zieht man die zuletzt gemeldeten Spritpreise von gut 2,20 Euro pro Liter Super E10 heran, ergeben sich für einen typischen neuen Benziner der Kompaktklasse mit 5,5 Litern Verbrauch und einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometern, den sein Besitzer vier Jahre behält, Kosten von insgesamt rund 67,2 Cent pro Kilometer.

Alle 4 Jahren einen Neuwagen bei unterdurchschnittlicher Fahrleistung, so verbrennt man regelrecht Geld und 2,20 kostet ein Liter E10 auch längst nicht mehr.

@kleinundgrün
Leider wird dort a) nichts aufgeschlüsselt und b) bezieht sich diese Rechnung auf Neuwägen, die nach 4 Jahren verkauft werden. Heute leasen aber viele Leute, und die Raten werden nicht billiger, wenn du nur 5 km im Monat fährst. Wenn du den Wagen nach 5 Jahren zurückgibst, sollte der reale Wert dem auf dem Papier entsprechen und nicht drüber liegen. Man gibt den Wagen zurück und erhält einen neuen. Ich musste noch nie draufzahlen und beim letzte Firmenwagen war die Leasingrate sogar um ein paar Euro billiger, obwohl ich das gleiche Modell bekommen habe.

Darum finde ich diese 50 Cent Sache nicht sehr realistisch.

kleinundgrün schrieb:Mit der Bahn-App geht es eigentlich gut. OK, abseits von Transportdingen wie Hunde, Fahrräder etc. Und "teuer" ist so eine Sache. Ein Kilometer mit dem Auto kostet realistisch 50 Cent (für ein eher günstiges Auto). Das lohnt sich nur, wenn man mit mehreren fährt.

Nein, das lohnt sich für jeden, der nur Alternativen hat, die entweder noch teurer sind, oder für ihn unrealistisch.
Solche Kostenrechnungen sind manchmal sehr beliebig, weil jeder irgendwelche Teilaspekte hineinrechnen oder eben auch ausklammern kann, die er damit in Zusammenhang sehen will, bzw. eben nicht. Schon richtig, dass ein Auto nicht nur mit Spritkosten zu Buche schlägt (Steuer, Versicherung, Anschaffung, Reparaturen...) aber andererseits ermöglicht mir das Auto mein Einkommen. Man kommt daher nicht drumrum auch den Nutzen mit einzubeziehen.

Tripane schrieb:aber andererseits ermöglicht mir das Auto mein Einkommen.

Das ist bei mir zugegebenermaßen nicht der Fall. Da ich nicht berufsmäßig unterwegs bin, bin ich beruflich (und somit auch nicht mein Einkommen) nicht vom Besitz eines Autos abhängig. Und die relativ kurze Pendelstrecke zur Arbeit lege ich am einfachsten und entspanntesten mit dem ÖPNV zurück, ohne mich durch den Stadtverkehr quälen zu müssen.

EnyaVanBran schrieb:Darum finde ich diese 50 Cent Sache nicht sehr realistisch.

Natürlich könntest Du die Kilometer als "enthalten" ansehen. Aber die Kilometerzahl ist ja ein Kriterium beim Leasing.

kleinundgrün schrieb:Aber die Kilometerzahl ist ja ein Kriterium beim Leasing.

Wichtig ist, dass du nicht erheblich über die im Vertrag angegebenen km kommst. Geht sich bei mir meistens nicht ganz aus, aber dennoch musste ich noch nie drauf zahlen. Ging sogar bei meinem jetzigen Wagen sehr gut, obwohl wir einen Markenwechsel gemacht haben und somit bei einem anderen Händler waren.

Tripane schrieb:Man kommt daher nicht drumrum auch den Nutzen mit einzubeziehen.

Natürlich.
Wenn das Auto "sowieso" da ist und die weit überwiegende Zahl an Kilometern ebenfalls "sowieso" geleistet wird.

EnyaVanBran schrieb:Wichtig ist, dass du nicht erheblich über die im Vertrag angegebenen km kommst.

Aber Du kannst beim Leasing die Zahl der Inklusivkilometer in einem gewissen Rahmen festlegen und daran orientiert sich die Leasingrate. Und Du bekommst in aller regel etwas zurück, wenn Du die Kilometerzahl unterschreitest.

kleinundgrün schrieb:Aber Du kannst beim Leasing die Zahl der Inklusivkilometer in einem gewissen Rahmen festlegen und daran orientiert sich die Leasingrate. Und Du bekommst in aller regel etwas zurück, wenn Du die Kilometerzahl unterschreitest.

Da ich viel fahren muss, geben wir im Vertrag immer mehr an. Und ob man was zurück bekommt, weiß ich so nicht, aber ich schätze, wenn man das nächste Auto least wird sich das dann auf die Rate auswirken, klar.

EnyaVanBran schrieb:Da ich viel fahren muss, geben wir im Vertrag immer mehr an.

Bei meiner KFZ-Versicherung ist mittlerweile auch das höchste gewählt, quasi "Flatrate". Die Inklusivkilometer waren doch zu knapp kalkuliert. Und jedesmal nachzahlen... Nein Danke.

PrivateEye schrieb:Bei meiner KFZ-Versicherung ist mittlerweile auch das höchste gewählt, quasi "Flatrate".

Wenn man viel Fahren muss, macht sowas ja auch Sinn. Bei mir kommt ja auch einiges zusammen.

Wenn ich so nachdenke, könnte ich mir ein Leben ohne Führerschein gar nicht mehr vorstellen. Hier auf dem Land wäre das echt mühsam, alles mit dem Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Okay, im Frühling, Sommer und Herbst ja noch okay (wenn das Wetter nicht grad verrückt spielt), aber im Winter wird das überhaupt schwer. Wenn mal Schnee liegt, wird bei uns zum Teil nur spärlich geräumt, da möchte ich dann nicht mit dem Fahrrad fahren müssen.

@EnyaVanBran

Bei mir ist es eher so Suburban, aber eben auch viel unterwegs. Ja, da kommt einiges zusammen.

EnyaVanBran schrieb:Wenn ich so nachdenke, könnte ich mir ein Leben ohne Führerschein gar nicht mehr vorstellen.

Mir ist ja im Frühling im Urlaub mein Handgepäck samt Führerschein geklaut worden. Gerade jetzt, wo ich deinen Beitrag lese fällt mir ein, dass ich noch immer keinen Ersatzführerschein beantragt habe. Ich habe ihn bisher gar nicht vermisst.

martenot schrieb:Ich habe ihn bisher gar nicht vermisst.

Nun, würde ich in einer größeren Stadt leben, wäre das vielleicht auch anders. Ich glaube, dann hätte ich einen Mofaroller, das würde mir dann wohl genügen. Aber ganz ohne Motorisierung würde ich glaub ich nicht auskommen.

EnyaVanBran schrieb:Aber ganz ohne Motorisierung würde ich glaub ich nicht auskommen.

Ich finde ja, dass diese motorisierten Fahrzeuge in Großstädten eher hinderlich sind. Ständig muss man sie irgendwo abstellen und weiß nicht so recht, wohin damit. Und ich würde auf vielen Straßen mit so einem Motorroller gar nicht fahren wollen, weil es zu gefährlich ist (und für Radwege sind sie andererseits nicht zugelassen). Dazu kommt, dass mir nur wenige Anwendungsfälle einfallen würden, wo ein Motorroller wirklich Vorteile gegenüber dem ÖPNV hätte.

@martenot
Ne, ich meine keinen E-Roller sondern sowas wie eine Vespa, also ein richtiges Moped. Mit so einem E-Roller würde ich nie und nimmer fahren. Nirgendwo.
Ich finde ohnehin, dass sie verboten gehören, weil eh keiner wirklich weiß, wohin damit. Ohne Beleuchtung darf man damit nicht auf der Straße fahren, aber für den Gehweg sind die auch zu gefährlich. Und Radwege sind bei uns nicht so wirklich ausgebaut. Somit finde ich die Dinger völlig sinnlos.