Habt ihr einen Führerschein? Wie kommt ihr klar?

Tripane schrieb:ersetzen.

Ersetzen sicher nicht, aber es wäre schon sinnvoll, das hohe Verkehrsaufkommen noch zugunsten der Bahn zu verschieben.
Da geht noch was, wie ich finde.

Bundeskanzleri schrieb:Ersetzen sicher nicht, aber es wäre schon sinnvoll, das hohe Verkehrsaufkommen noch zugunsten der Bahn zu verschieben.

Ja, auf jeden Fall. Zumal davon auch die Autofahrer profitieren würden. Jede mit der Bahn durchgeführte Fahrt bedeutet weniger Verkehr auf den Straßen, was ja sicher auch diejenigen schätzen werden, die lieber Auto fahren.

Bundeskanzleri schrieb:Ersetzen sicher nicht, aber es wäre schon sinnvoll, das hohe Verkehrsaufkommen noch zugunsten der Bahn zu verschieben.
Da geht noch was, wie ich finde.

Das sagt und hofft man hierzulande seit Jahrzehnten, ohne dass sich wirklich viel getan hätte. Schon möglich, dass noch was geht, aber man sollte realistisch sein: Die Entfernungen zur nächsten Haltestelle/Bahnhof sind im Schnitt ungleich größer als die zum Auto. Man wartet, kann wenig transportieren (oder nur unter Aufwand) und muß die Witterung ertragen. Obendrein ist das Fahren oft kompliziert und teuer. Nur an den beiden letzteren Punkten sehe ich noch gewisse Optimierungsmöglichkeiten. Und damit tun wir uns spezifisch schwer, weil wir nun mal Deutschland sind.

DerHilden schrieb:Das ist zumindest in Deutschland so pauschal nicht richtig.
Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (Az.VI ZR 233/17) kommt es auf die Güterabwägung im Einzelfall an.

Das ist richtig. Ich fahre auch immer mit Dashcam und konnte eine Aufnahme als Beweis an die Polizei übergeben. Es handelte sich hier aber um einen ordentlichen Unfall. Für Kinkerlitzchen sind allerdings weder Polizei noch Gerichte empfänglich.

Hyperborea schrieb am 09.07.2022:Habe bei der Prüfung beim Stoppschild nicht haargenau an der gedachten Haltelinie gehalten, weil ich Einblick in die Hauptstrasse haben wollte. Gestoppt habe ich aber trotzdem, nur etwas mehr vorne.
Das wars dann erstmal...

Das hat sich mir in der Fahrstunde nachhaltig eingeprägt. Ich fuhr an eine Kreuzung mit der Stop-Schild-Regelung und rollte langsam nach vorne. Plötzlich "haute" mein Fahrlehrer scharf auf die Bremse und sagte zu mir, dass ich, wenn jetzt Prüfung gewesen sei, durchgefallen wäre.

H.W.Flieh schrieb:Die dann alle vor, neben oder unter Deinem Sitzplatz liegen müssten.
Ich würde nicht einmal meinen einen Hund vor oder unter meinen Sitzplatz gefaltet bekommen..

Ehrlich gesagt fände ich es bei dem Siff und Dreck, der oft in Zügen herumliegt, u.U. auch eklig, den Hund da ablegen zu müssen.

Den "Lappen" habe ich nun schon viele Jahre, sprich Jahrzehnte. Und brauche ihn tatsächlich tagtäglich. :) Tja, alles bestens damit. :Y:

nairobi schrieb:Ehrlich gesagt fände ich es bei dem Siff und Dreck, der oft in Zügen herumliegt,

Wobei ich eigentlich relativ selten wirklich verdreckte Züge sehe (das kommt meistens vor, wenn z.B. ein Volksfest oder ein Fußballspiel stattfindet und überall Bierflaschen herumkullern).

H.W.Flieh schrieb:- Telefonierende oder anderweitig lärmende Menschen in Ruheabteilen - das habe ich im Auto nicht, da läuft nur mein eigener Lärm
- defekte Klimageräte
- Coronabedingt mit FFP Maske reisen zu müssen. Bei mehr als drei Stunden empfinde ich das als unangenehm.

Alles sehr gute Punkte. Vor allem der Lärm und die Maske sind in meinen Augen extrem störend. Wobei das mit der Maske noch einigermaßen erträglich ist, aber wenn es Laut ist, mag ich das überhaupt nicht. Ich bekomm auch immer die Krise, wenn sich Leute im Wartezimmer eines Arztes lautstark unterhalten, als wären sie im Cafehaus.

PrivateEye schrieb:Den "Lappen" habe ich nun schon viele Jahre, sprich Jahrzehnte. Und brauche ihn tatsächlich tagtäglich. :) Tja, alles bestens damit. :Y:

Wie bei mir. Ich könnte nicht mal auf Öffis umsteigen, selbst wenn ich wollte, weil es hier bei mir keine gibt :D Außerdem fahre ich beruflich viel und da geht Öffi schon gar nicht.

EnyaVanBran schrieb:Alles sehr gute Punkte.

Wobei die Punkte wie gesagt stark von den jeweiligen persönlichen Prioritäten abhängen. Mich selbst stört der Lärm weniger, zumal er nur sporadisch auftritt. Oft ist es auch ganz ruhig in der Bahn.

Wie gesagt, für mich sind die Unannehmlichkeiten des Autofahrens viel schlimmer, insbesondere die erwähnten Drängler und Raser, die riskanten Überholmanöver, die endlosen LKW-Kolonnen auf den Autobahnen, der oft recht riskante Verkehr auf Land- und Bundesstraßen, die Motorräder mit ebenfalls riskanten Überholmanövern, etc. Dazu kommt, dass in meiner Wahrnehmung das Autofahren doch deutlich riskanter ist als das Bahnfahren, auch wenn hier in Bayern gelegentlich Züge entgleisen oder zusammenstoßen. Aber wenn ich dann wieder von Fällen wie gestern lese, als auf der deutschen A2 ein LKW in ein Stauende gefahren und in Brand geraten ist (mit mehreren Toten als Unfallfolge), dann vergeht mir wieder jegliche Lust aufs Autofahren.

Im Vergleich dazu ist ein telefonierender Nachbar im Zug ein ziemlich harmloser Störfaktor in meiner Wahrnehmung.

@martenot
Darf ich fragen, wieviele km du im Jahr so in etwa fährst? Bei mir sind es 15.000 und mehr. Ich denke, es ist auch viel Routine, die einem das Fahren erträglicher macht.
Meine Mutter ist z.B. eine Wenigfahrerin. Die kommt auf etwa 500 km im Jahr. Die würde nur im aller aller aller schlimmsten Notfall auf die Autobahn fahren. Was auch verständlich ist, sie fährt dort nie und es wäre Stress pur für sie.

EnyaVanBran schrieb:Darf ich fragen, wieviele km du im Jahr so in etwa fährst?

Da ich kein eigenes Auto habe, fahre ich nur ausnahmsweise (meistens im Mietwagen im Urlaub). Im Alltag brauche ich kein Auto und komme komplett mit dem ÖPNV zurecht. Und da ich Autofahren als sehr stressig empfinde, habe ich auch normalerweise kein Bestreben, das zu ändern. Autofahren macht mir nur dann Spaß, wenn der Verkehr dünn ist und außerhalb großer Städte stattfindet (wie z.B. in den Weiten der USA oder Kanadas).

Abgesehen davon müsste ich mir erst einmal ein Auto zulegen, und wenn ich eins hätte, wüsste ich gar nicht, wo ich es abstellen sollte (in meinem Stadtviertel sind Parkplätze Mangelware).

Ergänzung: die meisten Erfahrungen mit dem Autoverkehr habe ich als Beifahrer (ich fahre mit meinem Partner mit), was mich schon genug stresst.

@martenot
Okay, dann ist es klar, dass du das Fahren als Stress empfindest. Ich bin der Ansicht, wirklich entspannt fahren kann man nur dann, wenn man das auch regelmäßig macht. Klar, wenn man nur ganz selten hinterm Lenkrad sitzt, so wie in deinem Fall auch noch in einem fremden Auto, kann das nicht ohne Stress ablaufen. Aber gut, wenn du mit den Öffis zurecht kommst. Wie gesagt, bei mir hier am Land schwer bis unmöglich.

EnyaVanBran schrieb:Wie gesagt, bei mir hier am Land schwer bis unmöglich.

Wobei das eine das andere bedingt. Meinen Wohnort habe ich absichtlich städtisch gewählt, um nicht auf ein Auto angewiesen zu sein. Der Zugang zum ÖPNV hat bei mir immer eine hohe Priorität gehabt.

Müsste ich ländlich wohnen, würde ich mir wahrscheinlich ein kleines Gefährt zulegen, mit dem ich die nächstgelegene Haltestelle oder den nächstgelegenen Bahnhof erreichen kann, wo es Park&Ride-Parkplätze gibt.

EnyaVanBran schrieb:Wie bei mir. Ich könnte nicht mal auf Öffis umsteigen, selbst wenn ich wollte, weil es hier bei mir keine gibt :D Außerdem fahre ich beruflich viel und da geht Öffi schon gar nicht.

Die Situation ist bei mir ähnlich. Öffis gibt es zwar, aber die Fahrzeiten würden alles unnütz verlängern und eine Menge Flexibilität kosten. Ebenso wären die Fahrstrecken nicht immer gleich, also eine Monatskarte bringts da nicht.

PrivateEye schrieb:Ebenso wären die Fahrstrecken nicht immer gleich, also eine Monatskarte bringts da nicht

Das ist bei mir natürlich auch nicht gleich, aber die meisten Monatskarten decken ja nicht nur eine Strecke, sondern ein mehr oder weniger großes Gebiet ab. Und da ich mir ohne Auto viel Geld spare, kann ich bei der Monatskarte auch ruhig etwas großzügiger sein.

Übrigens, was ich ebenfalls als Vorteil im ÖPNV wahrnehme: ich bin ja quasi "gezwungen", relativ viel zu Fuß zu gehen, da man von den Zielhaltestellen oft noch mehr oder weniger weite Strecken marschieren muss, um zum Ziel zu gelangen. Ich habe einen Schrittezähler installiert und sehe daran, dass da pro Tag ganz schön viel zusammenkommt. Mein Eindruck ist, dass mir das gut dabei hilft, halbwegs fit zu bleiben. Und ehrlich gesagt fühle ich mich sogar ganz wohl dabei, relativ viel zu Fuß unterwegs zu sein.

@martenot
Das zu Fuß gehen ist natürlich gut für die Kondition!

In meiner alten Stelle, weit der Heimat, bin ich jeden Tag gelaufen. Eine Stunde hin, eine Stunde zurück. 10 Km Wegstrecke jeweils. Die Straßenbahn hatte ich mir gespart. Das Auto auch daheim gelassen. Da hatte soweit dann alles gepasst. :Y: Und Fitness gab es gratis. :)

Hier und jetzt funktioniert das leider nicht. :(

PrivateEye schrieb:Hier und jetzt funktioniert das leider nicht. :(

Wie gesagt, für mich hat die gute Anbindung an den ÖPNV immer Priorität gehabt, weswegen ich immer versucht habe, so zu wohnen, dass ich kein Auto brauche.

Ich bin zwar in einem ländlichen Ort aufgewachsen, aber zufälligerweise befindet sich auch dort eine Bahnstation in fußläufiger Entfernung zu meinem Elternhaus. Vielleicht hat mich das ja ein wenig geprägt? Wobei meine Eltern fast überall mit dem Auto hingefahren sind, aber ich mochte das Autofahren schon damals nicht so gern und bin viel lieber mit dem Zug gefahren.

martenot schrieb:Wie gesagt, für mich hat die gute Anbindung an den ÖPNV immer Priorität gehabt, weswegen ich immer versucht habe, so zu wohnen, dass ich kein Auto brauche.

Deswegen ziehe ich nicht (mehr) um. Wir haben vom Doc über den Discounter bis zur Grundschule/Kita etc. alles in 5 Minuten Reichweite. Durch Realschule/Ausbildung bei den Kids und meiner Arbeitsstelle hat sich der Radius eben erhöht, die anderen Sachen bleiben ja aber so.

PrivateEye schrieb:Deswegen ziehe ich nicht (mehr) um.

Ich muss hoffentlich auch nicht von hier wegziehen, da die Lage für mich recht optimal ist. Innerhalb der Stadt komme ich eigentlich in alle Richtungen recht gut mit dem ÖPNV, und auch der Hauptbahnhoft ist mit der Straßenbahn in 10 Minuten zu erreichen. Trotzdem ist mein Stadtviertel angenehm ruhig, und ich habe Parks und einen Schlossgarten in der Nähe, wo ich zu Fuß hingehen kann.

H.W.Flieh schrieb:Also, man muss ein Ticket buchen, dass natürlich im Jahr 2022 nicht elektronisch realisierbar ist, sondern in Papierform vorliegen muss. :ask:

H.W.Flieh schrieb:Man muss das Ticket buchen als "Kind ohne Begleitung" - wo ist da der Sinn?

Das ist ja wirklich unglaublich dämlich.

Es kann doch eigentlich nicht so schwer sein, noch die Option "Ticket Hund" einzupflegen. Oder gleich auf dem Kinderticket mit aufdrucken "gilt auch für Hund".
Die jetztige Lösung ist nicht nur umständlich, sondern verbraucht auch völlig unnötig Ressourcen.

PrivateEye schrieb:In meiner alten Stelle, weit der Heimat, bin ich jeden Tag gelaufen. Eine Stunde hin, eine Stunde zurück. 10 Km Wegstrecke jeweils.

Du bist zur Arbeit gejoggt?