Also mal den Reim den ich mir auf die Geschichte gemacht habe:
Rodgers erzählte dauernd wie 'magnificent' er ist und wie unterlegen ihm alle andere sind. An mangelndem Selbstwert hat der sicherlich nicht gelitten, eher genau an dem Gegenteil, nämlich Narzissmus.
In seinem Videos mag er zwar deprimiert erscheinen, aber nicht weil er sich selbst für schlecht hält, sondern eben aus Selbstmitleid, weil gerade ihm so eine 'Ungerechtigkeit' zustößt.
Beitrag von Billy73 (Seite 2)In diesem Manifest-Ausschnitt sagt er ja genau das: Sein Problem würde gelöst wenn es ein Zwangs-Beziehungsprogramm für Frauen gäbe, bei denen sie nur mit den 'wissenschaftlich' besten Männern zusammen kämen. Also nicht mit Schwarzen oder Hispanics, die er an anderer Stelle als Negativbeispiele erwähnt, sondern genau mit perfekten Typen wie ihm.
Prostitution ist keine Lösung für ihn, denn es geht ihm nicht wirklich um Sex. Prostitution liefert keine Selbstbestätigung, aber genau die will Rodgers haben (mal davon abgesehen, dass Prostitution in den Staaten, mit Ausnahme von Nevada, illegal ist).
Und das Gleiche ist es doch mit den Frauen für ihn. Er himmelt kein spezielles Mädchen an, welches ihm seine Liebe verwehrt hat, er will einfach irgendeine haben die ihn(!) liebt und die als 'Trophy Wife' sein eigenes Ansehen steigert.
Ich habe gelesen, das er in seinem Manifest nie Flirt-Versuche mit Frauen schildert, vermutlich dachte er, dass ihm einfach irgendwann eine zugeflogen kommt, welche halt von seiner Ãœberlegenheit beeindruckt ist. Aber das passierte halt nie.
Das ihm eine Frau als Trophäe verwehrt wurde, war letztendlich seine große Kränkung. Er hinterfragt nicht, ob er vielleicht selbst etwas falsch macht oder ob seine Ansprüche vielleicht zu hoch sind, nein, die Schuld tragen die anderen. Der Hass auf Frauen ist notwendig für um sein eigenes Selbstbild aufrecht zu erhalten.
Es ist ab so einer starken Kränkung ein beständiges Ringen zwischen dem eigenen übersteigerten Selbstbild und der nüchternen Realität. Und bevor das Selbstbild völlig zusammenzubrechen droht, kommt es halt zum 'erweiterten Suizid', bei dem er nochmal allen seine Stärke demonstrieren will.
War das ein politisches Attentat gegen Frauen?Es wurde bei dem Fall oft als Misogynie als Tatmotiv hingewiesen und einige Feministinnen meinten, dass solche Taten nur in einer Gesellschaft mit einer generell frauenfeindlichen Einstellung gedeihen konnte.
Es spielt durchaus ne Rolle, dass Rodgers glaubte einen Anspruch auf Frauen zu haben. Aber letztendlich ist für einen Narzissten jeder Mensch nur Mittel für die eigene Selbstbestätigung und er hätte vermutlich auch jeden anderen gehasst, der ihm Selbstbestätigung verwehrt.
Insbesondere würde ich doch darauf hinweisen, dass sich politisch motivierte Attentäter meist keine Kugel in den Kopf jagen. Weder Timothy McVeigh, noch Lee Harvey Oswald, noch Anders Breivik, noch der UNA-Bomber haben sich umgebracht.
Hätte man es verhindern können?Therapeuten, die er ja auch oft besucht haben soll, haben bei Narzissten kaum ne Chance, zuzugeben, dass man krank ist, würde ja schon das eigene Ego herabsetzten.
Man kann sagen, hätte man ihm die Bestätigung von Außen gegeben, die er sich gewünscht hat, dann wäre es vielleicht nicht soweit gekommen. Das Problem dabei ist, dass Narzissten ja trotzdem immer so weiter machen. Deren hohes Selbstbild kann halt nie von der Realität gedeckt werden und irgendwann passiert immer etwas, dass das Selbstbild kränkt.
Hätte ihn eine Frau betrogen oder verlassen, hätte er sich hoffnungslos verschuldet (was ja gerne bei Leuten passiert die protzen), hätte er Probleme am College gehabt oder mal seinen Job verloren, dann wäre er vermutlich auch aus-getickt (und viele andere Narzissten tun dies auch).