@z3001x Ich hab jetzt noch elf Seiten vor mir. (Ich verfolge den Thread zwar schon seit Sonntag, wollte mich aber eigentlich erst äußern, wenn ich durch bin.) Ich finde, die ersten zwei Drittel lesen sich ganz gut; danach wirds anstrengend. Weil er irgendwann so auf seine Wahnideen fixiert ist, dass er immer wieder die gleichen Situationen inszeniert und gebetsmühlenartig immer die gleichen Sätze wiederholt.
z3001x schrieb:Irgendwie ist das eine wirkliche Tragödie, man hat das Gefühl, der hätte da locker drüber weg kommen können und auch ein richtig feiner Kerl werden können, wenn er nicht so endlos komplexiert gewesen wäre oder eben gescheite Freunde gehabt hätte.
Ich empfand seine frühe Kindheit schon nicht als so unbeschwert, wie die meisten hier. Und ich glaube, dass da ohne professionelle Hilfe sowieso schon sehr früh der Zug abgefahren gewesen wäre. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er da locker hätte drüber wegkommen können.
Der hatte nicht einfach nur ein paar Komplexe und falsche Vorbilder, sondern schon ganz früh schwerwiegende Probleme. Woher die kamen, lässt sich von hier aus und ohne entsprechende Ausbildung vermutlich nicht ermitteln.
Ich finde die Asperger-Diagnose als Ursache glaubwürdig; könnte aber auch was anderes sein. Darüber kann man ohne nähere Informationen über die ersten drei Jahre seines Lebens sowie über eventuelle genetische oder hirnorganische Vorerkrankungen sowieso nur spekulieren.
Außerdem finden sich in seinen Aufzeichnungen unzählige "Kleinigkeiten" in seiner Vergangenheit, die seine Probleme ebenfalls begünstigt haben könnten. (Ungewollte Schwangerschaft der Mutter, unzählige Umzüge, wechselnde Nannys, Scheidung der Eltern usw.)
Klar ist zumindest, dass er schon sehr früh mit ausgeprägten sozialen Phobien zu kämpfen hatte. Er schreibt z.B., dass er sich als Kind nie selbst zum spielen verabredet hat, sondern die Treffen immer von seiner Mutter arrangiert wurden.
Für mich bestand die eigentliche Tragödie darin, dass anscheinend nie wirklich jemand reagiert hat, obwohl es sehr offensichtlich gewesen sein muss, dass er massive Schwierigkeiten hatte. Weder seine Familie, noch Lehrer, noch sein einziger echter Freund. Zwar schienen sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu versuchen, ihn zu unterstützen. Aber ich verstehe nicht, warum nie jemand auf die Idee kam, professionelle Hilfe einzuschalten. Als seine Eltern ihn zu einem Psychiater schickten, war er schon 21.
Und ich frage mich immer wieder, ob es dann möglich gewesen wäre, ihm zu helfen.