Wo beginnt Freundschaft?

Wenn es diesen Thread schon gibt tut es mir leid, über die Suchfunktion hab ich nichts gefunden was meine Frage beantworten würde.

Mich würde interessieren, wo für euch wahre Freundschaft beginnt. Ab wann bezeichnet ihr jemanden als euren Freund/eure Freundin? Ich richte mich normal daran, wie sehr ich jemandem Vertrauen und alles erzählen kann und ob ich ihn/sie mitten in der Nacht anrufen könnte, wenn ich Hilfe brauche. Dieses System ist eigentlich schon ziemlich streng, denn es gibt zwar oft Leute mit denen man sich gut versteht, aber nicht so viele auf die auch das oben genannte zutrifft.
Durch diese - ich nenn es mal "Auslese" - gibt es aber zumindest bei mir einige Menschen, die ich nirgends einzustufen weiß. Leute, die den Ansprüchen als FreundIn zwar noch nicht gerecht werden und mit denen ich nicht ganz so vertraut bin um alles mögliche private Zeug zu besprechen, aber mit denen ich mich doch gut verstehe, mit denen ich Spaß haben und was unternehmen kann aber denen ich nicht meine du kelsten Geheimnisse anvertrauen würde. Ich würde sie auch nicht nachts anrufen. Wie stuft ihr solche Leute ein? Für mich ist das irgendetwas zwischen BekannteR und FreundIn. Ein Kumpel? Und wenn es sich um ein Mädchen handelt, ist das auch ein Kumpel?

Interessieren würde mich jetzt, ab wann ihr jemanden als eure/n Freund/in bezeichnet und wie ihr Leute bezeichnet, die zwischen Bekanntschaft und Freundschaft stehen. Ich hab mir darüber schon öfters Gedanken gemacht, weil ich früher zu offen in der Hinsicht war und auch auf falsche Freunde hereingefallen bin. Aber jetzt bin ich auch der Meinung, dass man wahre Freunde an einer Hand abzählen können sollte. Wie seht ihr das Ganze?

Echten Freunden vertraut man einfach. Man erzählt Dinge, die man Bekannten nicht erzählt.
Echte Freunde sagen dir ins Gesicht, was sie denken, auch was sie über dich denken. Sie kritisieren dich und du weißt, sie tun das nicht, weil sie dich ärgern.
Man kann das schlecht beschreiben, man fühlt es einfach.
Bekannte sind Leute, die man ab und an trifft. Mit denen mal diesen klassischen Small Talk macht, ohne in die Tiefe zu gehn.
Bekannte wissen von dir nur das, was sie sehen. Freunde wissen alles über dich.

Ich unterscheide: Gute Freunde, Freunde, Party-Freunde und Bekannte.

Gute Freunde, denen man vertraut und über alle reden kann, dann die Freunde, mit denen man sich gut versteht, aber halt nicht alles geht was man unter guter Freundschaft erwartet, dann Leute mit denen man gut auskommt, aber halt fast ausschließlich auf Partys sieht und dann die Bekannten, mit denen man ab und zu n nettes Gespräch führen kann, aber mehr auch nicht.

Gwendoline666 schrieb:wie ihr Leute bezeichnet, die zwischen Bekanntschaft und Freundschaft stehen.

Als Freunde, wenn sie sich in schlechten Zeiten nicht abwenden.
Wenn sie es tun, dann kann man eigentlich auch auf die Bekanntschaft verzichten. ;)

@Gwendoline666

Bei mir gibt es nur Freunde und bekannte, sowas dazwischen existiert für mich persönlich nicht.
Freunde würde ich so definieren:
- bei Freunden kann man sich fallen lassen
- man kann über alles mit ihnen reden
- sie sind immer für einen da, egal ob Tag oder Nacht, egal ob an Weihnachten, im Suff oder wenn man Streit hatte!
- Freunde können über (kleine) Fehler hinwegsehen
- Freunde muss man nicht immer und täglich sehen und dennoch sind sie einem wichtig, man denkt an sie
- Freunde können kommen und gehen wann sie wollen
- man kennt sie nach einer gewissen Zeit, weiß ob das lachen nur eine Fassade ist
- usw usw.


Alles andere ist eine Bekanntschaft, jemand mit dem ich sowas nicht teilen kann/will!
Jemand den ich aus Angst nicht mit Problemen belästigen will, jemand dem ich mich nicht öffnen kann!
Ich kann zwar mit dieser Person Spaß haben, aber dennoch ist es irgendwie kein inniges Verhältnis.
Eine Person, der ich "Hallo" Sage und mich eher oberflächlich unterhalte.

Ein Freund/ eine Freudin ist sowas wie ein Bruder/ eine Schwester
Eigentlich gehören sie nicht zu Familie, aber irgendwie doch ;)

"Wo beginnt Freundschaft?"

^^Klare Sache:
Bei der Freundschaftsanfrage auf Facebook ._.

Wer mich mitten in der Nacht anruft muss einen verdammt guten Grund haben, sonst gibt es Ärger.

Wo beginnt Freundschaft? Gute Frage. Man erkennt sie erst, wenn man mit einem Menschen in Streit geraten ist.

Freundschaft muss auf Gegenseitigkeit beruhen und belastbar sein.

Ich kann gar nicht beschreiben wann das beginnt :D Wenn Leute mir sympathisch sind und ich oft mit denen Zeit verbringe, sind wir uns irgendwann unausgesprochen einig, dass wir Freunde sind :D

Lass uns Freunde sein, hab ich noch zu keinem gesagt :D

allmotlEY schrieb:Freundschaft muss auf Gegenseitigkeit beruhen und belastbar sein

Genau das ist es.

Freunde sind für mich Menschen, die ich, weil die Lebensumstände so waren ständig gesehen habe. Als die Umstände sich geändert haben, Umzug etc. es weniger wurde. Aber wenn man sich sieht ist es einfach als wäre man nie weg gewesen.

Andersrum gibt es die, die ständig beleidigt sind weil man sich zu deren Ansicht nach zu wenig meldet.

Diese Menschen fallen bei mir voll durch!!!

da wo es klar wird, dass zusammen mehr geht, als gegeneinander

Ein ganz aktuelles Beispiel ist folgendes, wo ich die "Freundschaft" ernsthaft in Frage stelle:

Jedes Jahr nehme ich im Frühjahr vom 1. Februar bis Ostern eine Auszeit vom Alkohol. Das ist aus Gründen der Gewohnheit gar nicht so einfach und auch ohne, dass mir jemand den Mund wässrig macht, schwer einzuhalten.
Von einem Freund erwarte ich, dass er mich darin unterstützt, dass er den Kern des Problemes kennt und wenn er schon nicht mitzieht, so es wenigstens unterlässt, mich in Versuchung zu bringen.
Mein aktueller bester Kumpel schert sich darum nicht. Wenn er zum Saufen will, braucht er mich offensichtlich.
Ich finde das Scheiße, weil dadurch schon oft genug mein Selbstentzuug zusammengebrochen ist.
Natürlich ist er nicht "schuld" oder gar verantwortlich, aber wenn ich ihm das Problem so genau erklärt habe und ihn ausdrücklich gebeten habe, das sein zu lassen, dann finde ich, ist es alles andere als ein Freundschaftsdienst, mich in dieser Zeit mit dem Thema zu konfrontieren.

Ich würde es andersrum jedenfalls nicht tun. Eher würde ich solidarisch in der Zeit auch verzichten. DAS verstehe ich unter Freundschaft, aber vielleicht sind auch meine Ansprüche zu hoch.

allmotlEY schrieb:Jedes Jahr nehme ich im Frühjahr vom 1. Februar bis Ostern eine Auszeit vom Alkohol

:D .... das heißt, Du bist dann mal nicht @allmotlEY ??

Spaß beiseite. Genauso sehe ich es auch. Ein Freund macht sowas nicht. Der Unterstützt einen. Ich wollte aufhören mit dem Rauchen. Mein sogenannter bester Freund damals, steckt sich ständig eine Kippe an und legt auch noch eine Zigarette mit Feuer vor mich.

Er fand das total witzig. Ich fand das einfach zum kotzen und ich wusste dann auch mal was es für ein Freund ist. Nicht mein Bester!!!!

@Schnaki

Genau, mein Name ist Programm :D

Wir sehen es beide genauso.
Das mit dem Rauchen ist ähnlich schäbig wie das mit dem Alk. Jeder weiß, wie schwer so etwas ist, und wenn einem am Wohl des Freundes was liegt, dann hilft man ihm, oder bleibt neutral, aber nicht anspitzen, wie ich es nenne.

Ich dachte bis gestern, er sei ein Freund, habe ihn aber nun auf Kumpel runtergestuft.

@allmotlEY

Habe ich auch gemacht, vor allem, nachdem ich umgezogen bin, er gesagt hat er hilft mir auf jeden Fall, alle waren da nur er hat halt gepennt. Ich kenne Ihn er hatte nur kein Bock!

Also zusammenknüllen, hinter sich schmeissen, guter Bekannter ... fertig! Kein Mensch, der mit mir durch Dick und Dünn geht ....

Bei Allmy wenn man jemanden anschreibt oder angeschrieben wird:D

@Schnaki

Genau. Es wird ganz schnell mal was versprochen, und am nächsten Tag gilt es schon nicht mehr, und bei Anfrage läuft man vor die Wand. Darauf kann man verzichten.
Oder Stimmungsschwankungen, wo heute alles-gut-toll-prima-spitze-Freund, und morgen bekommst du wegen dem gleichen Thema eins vor den Bug, in aller Öffentlichkeit, bei sowas bekomme ich einen Hals.
Oder wenn offensichtlich gelogen wird, wenn man einfach nur keinen Bock hat, die Verabredung einzuhalten.
So war es meinem Kumpel ganz plötzlich schlecht, er sagte ab, und war wenige Stunden später in der Kneipe beim Saufen. Er hätte mir ruhig sagen können, dass er heute keinen Bock hat, das kommt halt mal vor, kein Problem, aber rumlügen geht gar nicht.

Pest schrieb:Bei Allmy wenn man jemanden anschreibt oder angeschrieben wird

Ich gehe davon aus, dass das nicht ernst gemeint ist.
Auf Allmy gibt es keine Freunde, abgesehen von denen, die ich persönlich kenne, und selbst da muss man unterscheiden, ob Freund, Kumpel oder Bekannter.
Ich nenne hier niemanden einen Freund, aber doch einige ganz sympathische Menschen.

@allmotlEY

Ach ich sehe wir verstehen uns. Ehrlichkeit ist da auch so ein Wort. Wie Du sagst, ich bin doch kein Unmensch, wenn man an dem Tag kein Bock hat, meine Güte aber ich möchte nicht angelogen werden. Warum auch?! Was hat die Person davon.

Bei Allmy habe ich schon wirklich richtig nette Menschen kennen gelernt, mit denen man scheinbar auch sehr viel gemein hat. Aber schreiben kann man viel, die Sache sieht im RL dann oft anders aus .... Wie Du schon sagst Freunde würde ich nicht sagen, aber richtig tolle Bekanntschaften mit überaus interessanten Leuten!!!

@allmotlEY
Stimmt. Ich hab den Smylie vergessen :D
Und ich kann dem nur beipflichten, es gibt wirklich interessante Charaktere hier, mit denen man auch die eine oder andere Sache teilt. Doch um sich "Freunde zu nennen, da gehört doch wesentlich mehr dazu.

da gibt es einen film über freundschaft: ''willkommen bei den sch'tis''.
es handelt von einer freundschaft die nicht nur unterschiede überwindet sondern auch
die unterschiede akzeptiert.

Willkommen bei den Sch'tis - Trailer (deutsch/german) | 20th Century Studios

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